silky case of hair

Lancaster

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Hallo,

ich interessiere mich für MA- Bekleidung und dabei auch für Kopfschmuck und Haartracht. Da ich ein Fan von unbedecktem Kopf bin, interessiert mich folgendes besonders:
Ich bin auf zwei Bildern und auch in einem Buch über englische Mode (Costume History by Dion Clayton Calthrop, online zu finden) über das "silky case of hair" gestolpert, also künstliche Haarteile, die den Zopf verlängern. Da mein eigenes Haar nicht so lang ist, habe ich mir, um meine Oberschenkel zu erreichen, Kunsthaar zugelegt, aber die "Verbindung" klappt nicht so richtig, mit Seide schon gleich gar nicht.
Kennt jemand so etwas und weiß etvl. mehr darüber??
Die gesteigerte "Schmu"- Version gibt es auch zu sehen unter: NYPL Digital Gallery, Stichwort: Costume of Norman English ladies of the twelfth century.
P.S. Im übrigen widerlegt das die allgemein vertretene These, dass Frauen in MA IMMER und GRUNDSÄTZLICH ihre Haare bedeckt tragen mussten.:grübel:
 
Das Bild, welches du nennst, ist ja eine Reproduktion aus dem Winchester Psalter (Cotton Library, MS Nero C, IV, siehe dort: List of manuscripts in the Cotton library - Wikipedia, the free encyclopedia), also ein religiöses Liederbuch. Interessant wäre nun zu sehen, was eigentlich genau illustriert wird, das teilt nämlich die Illustration aus dem 19. Jhdt. nicht mit. Vermutlich handelt es sich um eine biblische Szene, es kann sich aber auch um eine nichtbiblische Szene handeln.
 
Ehrlich, ich verstehe nicht ganz, was Du meinst mit: "dass das Bild so, wie in dem Buch aus dem 19. Jhdt. dargestellt, nicht existiert".. :confused:
Aber der Psalter aus dem 12. Jh zeigt doch m.E. eindeutig eine Frau, der ungläubige Thomas ist doch eher der andere Mann.. Die Bekleidung der Frau, insbesondere die Ärmel der Kleidung, finden sich im FrüMi eindeutig nur an Frauenbekleidung, also wird das wohl Maria Magdalena sein... Und das stützt doch meine Frage. Ich kenn noch ein anderes, ähnliches Bild, hab' den Link leider nicht gespeichert, und konnte es daher nicht mehr finden..
 
Ehrlich, ich verstehe nicht ganz, was Du meinst mit: "dass das Bild so, wie in dem Buch aus dem 19. Jhdt. dargestellt, nicht existiert".. :confused:

Auf dem Bild aus dem 19. Jhdt. sieht man zwei vermeintliche Frauen vor einem gemeinsamen Hintergrund, es stellt sich aber heraus, dass diese beiden vermeintlichen Frauen so im Original nicht gemeinsam auf einem Bild vorkommen sondern vom Verfasser der Schrift, in der sie reproduziert abgedruckt sind in einer neuen Bildkomposition zusammengefügt wurden.

Aber der Psalter aus dem 12. Jh zeigt doch m.E. eindeutig eine Frau, der ungläubige Thomas ist doch eher der andere Mann.. Die Bekleidung der Frau, insbesondere die Ärmel der Kleidung, finden sich im FrüMi eindeutig nur an Frauenbekleidung, also wird das wohl Maria Magdalena sein... Und das stützt doch meine Frage. Ich kenn noch ein anderes, ähnliches Bild, hab' den Link leider nicht gespeichert, und konnte es daher nicht mehr finden..

Nein, die Männer sind beide Male Jesus, schon daran zu erkennen, dass in ihrem Heiligenschein das Kreuz zu sehen ist, aber auch Haarfarbe und Bartschnitt sind gleich. Rechts wirft sich Maria Magdalena ihm zu Füßen, links sieht Thomas die Wunden der Kreuzigung.
 

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Da mein eigenes Haar nicht so lang ist, habe ich mir, um meine Oberschenkel zu erreichen, Kunsthaar zugelegt, aber die "Verbindung" klappt nicht so richtig, mit Seide schon gleich gar nicht.
Kennt jemand so etwas und weiß etvl. mehr darüber??
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Über's MA bin ich nicht auf der Höhe, aber was die "Verbindung" im Praktischen angeht: Hast du es mal mir mehreren Tagen ohne Haare waschen versucht? Der Grundgedanke kommt daher, daß es jede Menge Frisuren gibt, die mit frischgewaschenen Haaren vor der Erfindung des Haarsprays schlichtweg unmöglich gewesen wären. Aus der eigenen Erfahrung hält bei mir, beim zelten, das Kopftuch schlechter, je sauberer die Haare sind. Nach ein paar Tagen...:pfeif:
 
Wie hast Du denn versucht, das zu verbinden? Grundsätzlich könnte man zum Beispiel einzelne Strähnen dicht an der Kopfhaut ein Stück einflechten, so wie das wohl bei Extensions oft gemacht wird. Ich gehe mal davon aus, daß Du Dein Haar offen tragen willst.
Ich weiß auch nicht, wieso das irgendwas mit Seide zu tun haben soll. "Silky" wird ja gerne zur Beschreibung von besonders glänzendem, weichem Haar verwendet.
Falls Du hier keine brauchbaren Tips bekommst und Dein Englisch passabel ist, frag doch mal im englischsprachigen Langhaarforum nach: The Long Hair Community Discussion Boards - Powered by vBulletin. Dort sind auch einige Re-enactors und Leute, die sich sehr gut mit historischen Haardingen auskennen.
 
Ich bin über folgenden Link auf diese Sache gestoßen: HENRY THE FIRST 1100-1135 | English Costume by Dion Clayton Calthrop.
und King STEPHEN 1100-1154 | English Costume by Dion Clayton Calthrop.
Ich habe auch schon metallene Verbindungshülsen ausprobiert, aber das ist nicht das richtige. Obwohl ich da so eine Art Anfangsverdacht hatte.. hat schon mal jemand die Zöpfe auf Bildern genauer betrachtet? Die habe gern auch am Ende so ne Art Hülse (??, siehe Foto, ist von Margaretha von Hohenstaufen, Albrechtsburg, Meißen). Aber mit Selbstbauen hats nicht so geklappt, und einflechten der Haare.. das geben leider nur echte Haare her.. Bin also noch immer auf der Suche nach der zündenden Idee.. :grübel:
 

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