Man darf hier die Fortschritte auf den Gebieten der Medizin und Hygiene nicht vergessen, die für geringere (Kinder)Sterblichkeitsraten sorgten. Dadurch kam es zu starkem Bevölkerungswachstum, was zu einem Überangebot an Arbeitskräften führte, und das wiederum zu geringen Löhnen, die zumindest das nackte Überleben sicherten. Die Alternativen hießen: Auswandern oder des Hungers sterben.
Das höhere Angebot an Arbeitskräften für Fabriken war aber eher auf die Landflucht, als auf die Fortschritte der Medizin und der verbesserten Hygiene in den Städten zurückzuführen.
Die Abschaffung der Leibeigenschaft brachte den Bauern in Oberhessen fast nur Schulden und Abgaben, die an die ehemaligen Grundherren abzuzahlen waren. Neue Feldfrüchte wie die Kartoffel, die seit der letzten großen Hungerkatastrophe alteuropäischen Ausmaßes 1770/71 häufiger für menschlichen Verzehr angebaut wurde, konnten mehr Leute ernähren. Fast ganz Irland und weite Teile der deutschen Länder lebten von der Kartoffel. Die wenigen Sorten, die angebaut wurden, waren aber anfällig für Pilzbefall und Schädlinge. 1820-22 suchte eine Kartoffelfäule die oberhessischen Bauern heim, und in den 1840ern Irland.
Die grüne Insel verlor Tausende ihrer Bewohner, die emigrieren mussten oder buchstäblich verhungerten, obwohl es in Irland genug Grundnahrungsmittel gab. Während der Great Famine wurden Agrarprodukte nach England exportiert, während irische Pächter krepierten, weil sie die höheren Pachten die britische Landlords forderten, nicht aufbringen konnten.
Die Einführung der Gewerbefreiheit und die Auflösung der Zünfte, die bereits im 17. Jahrhundert zu reinen Interessenvertretungen der wohllhabenden Meister- und Meistersöhne verkommen waren, führte dazu, dass die Niederlassung von Handwerkern in den Städten nicht mehr reglementiert und kontrolliert wurde. Dafür boten Fabriken ungelernten Arbeitskräften zumindest ein regelmäßiges Einkommen. Das waren zwar im wahrsten Sinne des Wortes "Hungerlöhne", viele Zeitgenossen freuten sich aber darüber, dass vierjährige Kinder sich dort einen "reizenden Verdienst" erwerben konnten und nicht dem "Müßiggang" verfielen, den schon damals Zeitgenossen für die Ursache allen Elends verantwortlich machten.
Schon damals regten sich Zeitgenossen darüber auf, dass Proletarier in manchen Gegenden Sachsens Kaffee tranken, was ihnen die Obrigkeiten im 18. Jhd noch verboten hatten. In manchen Gegenden widmeten sich Kinder dem Schmuggel, um zur Subsistenz beizutragen. Das war aber nicht die Sucht nach Luxus, was sie motivierte, sondern die Globalisierung. Fabrikbesitzer in Sachsen ließen Arbeitskleidung für Sklaven fabrizieren, die in Brasilien auf Kaffeeplantagen und Zuckermonokulturen malochten. hergestellt von Proletariern, die zum Teil in Naturalien und Kolonialwaren bezahlt wurden, die namentlich freie Menschen, de facto aber ebenso unfrei wie die Sklaven waren, deren Arbeitskleidung sie herstellten.
Der Baumwollboom und die Erfindung der Cottongin, einer Entkernungsmaschine, die ein Yankee, Eli Whitney" erfunden hatte, verzögerte die Abschaffung der Sklaverei um ein halbes Jahrhundert. Die Gründerväter, zumindest einige, hatten 1776 gehofft, die Sklaverei würde sich von selbst erledigen, doch dann wurde durch die Cottongin die Produktivität eines Sklaven um das 50 fache gesteigert, und die Pflanzeraristokratie, die den Süden kontrollierten, investierten ihren Reichtum in noch mehr Sklaven und noch mehr Land für Monokulturen.