Ich spar mir mal einen Vergleich mit Deutschland darzulegen, entweder gibs dann noch nen Thread oder ich werd sogar wieder dem Nationalismus bezichtigt obwohl ich ja grade für Entschädigungen bin.
Ist immer schön, wenn man sich schon selbst zum Opfer stilisiert, bevor überhaupt jemand etwas geäußert hat.
Wenn du was substanzielles zu schreiben hast, schreib es.
Nur so waren die von den Nazis entrechteten Frauen, die immerhin wohl so grob die Hälfte der Gesellschaft stellten, Täter?
Auch diese Gruppe kann man nicht so ohne weiteres über einen Kamm scheren.
Eine Frau Ilse Koch z.B. (alias "die Hexe vom Buchenwald/Buchenwaldhexe") hat trotz eigener "Entrechtung" offenbar kein Problem damit gehabt auch Täterin zu werden.
Das ist sicherlich eher eine Ausnahmeerscheinung gewesen, aber so etwas gab es duchaus.
Und dann ist da natürlich nocht die Frage, wie weit man mit dem Begriff "Täter" gehen müsste.
Wenn wir uns hier demgegenüber auf den Begriff "Profiteur" einigen könnten, da haben diverse Frauen durchaus bei der Versteigerung eingezogener jüdischer Vermögensgegenstände massiv mitgemischt.
Mal abgesehen davon, El Quijote hat es bereits angesprochen, dass der Begriff "Entrechtung" hinsichtlich der Frauen im Nationalsozialismus kompliziert ist.
Die Vorstellung dass die Weimarer Republik die Frauen emanzipiert habe, mag auf dem Papier richtig sein und in den wohlhabenderen Kreisen der großstädtischen Millieus ließ sich das sicherlich auch beobachten.
Nur war Theoretische Emanzipation von den Frauen aus den Arbeitermillieus und den alten ländlichen Sozialmillieus mitunter eben genau das: theoretisch, aber es spiegelte sich nur sehr bedingt in der tatsächlichen Lebenswirkleichkeit.
Ein anderer Punkt ist, dass die Nationalsozialisten die grundsätzliche Verfassungsordnung der Weimarer Zeit de jure nie abschafften.
Das "Ermächtigungsgesetz" von 1934 war keineswegs eine de jure Abschaffung der Weimarer Verfassung und die Nazis gründeten auch nie einen neuen Staat.
Was die Nazis taten, war das Ermächtigungsgesetz, das ursprünglich ein auf 4 Jahre begrenztes Provisorium war immer wieder zu verlängern und damit an den de jure Verhältnissen der weiterbestehenden Weimarer Verfassung vorbei zu regieren.
Der Umstand, dass die Weimarer Verfassung weiterhin de jure Bestand hatte, bedeutet auch, dass die darin de jure definierte Stellung der Frau, wie sie in der Weimarer Republik gesetzlich definiert war, genau so wie die Verfassung theoretisch weiter bestand.
De facto setzten sich die Nazis darüber hinweg, und ignorierten das und regierten mit eigenen Verfügungen an der de jure Grundlage vorbei.
De facto allerdings bedeutete das für einen großen Teil der Frauen keine tatsächlichen Änderungen, weil ihre de jure verbrieften Freiheiten im Rahmen ihrer spezifischen Lebensumstände in der Republik mitunter genau so theoretisch waren, wie später unter Hitler.
Wären die Nazis mit ihrem Macho Gehabe überhaupt an die Macht gekommen wenn Frauen besser in die Politik eingebunden worden wären??
Inwiefern besser eingebunden?
Mir wären jetzt keine Studien bekannt, die belegen würden, die Frauen hätten eine deutlich niedrigere Wahlbeteiligung gehabt als die Männer.
Sicherlich, es gab kaum Frauen, die in den Spitzen der jeweiligen politischen Parteien tatsächlich etwas zu sagen hatten, allerdings gibt es durchaus einzelne Beispiele:
Zum Beispiel schaffte es infolge der Absetzung des Duos Brandler/Thalheimer nach dem gescheiterten Hamburger Aufstandsversuch von 1923 im Zuge der Reorganisation der KPD eine gewisse "Ruth Fischer" in die Spitze der KPD und trug in der Folge einen nicht unerheblichen Teil zu deren weiterer Radikalierung bei:
Ruth Fischer – Wikipedia
Richtig ist, dass gemäß den Forschungsergebnissen Falters hinsichtliche Hitlers Wäherlschaft die Frauen in Hitlers Wahlklientel einen deutlich geringeren Anteil hatten.
Richtig ist ebenfalls, wie das Beispiel Ruth Fischers zeigt, dass Auch Frauen ganz massiv durch Ablehnung der demokratischen Strukturen und Kampf dagegen auffallen konnten.
Insofern kann ich den Satz nicht so ganz nachvollziehen. Gerade die SPD bemühte sich durchaus sehr darum die Frauen für ihre Politik zu begeistern und hatte damit auch einen gewissen Erfolg.
Ob eine stärkere Einbindung der Frauen in das politische Tagesgeschäft der Parteien die Demokratie stabilisiert oder destabilisiert hätte, hätte ganz massiv davon abgehangen, wer sie betrieben hätte.
Die KPD beispielsweise hätte aus ihrem ideologischen Grundgerüst heraus und mit Rosa-Luxemburg als Ikone und Quasi-Märtyhrerin sicherlich eine grundsätzliche Plattform zur stärkeren Einbindung der Frauen bieten konnen ob dass dann aber der Demokratie geholfen oder einen Umsturz sogar noch beschleunigt hätte, ist eine ganz andere Frage.
Abgesehen davon, hätte das durchaus auch dazu führen können, das Männer, die möglicherweise nicht gewillt gewesen wäre das hin zu nehmen, an der Wahlurne gegebenenfalls einen Rechtsruck hingelegt und noch mehr DNVP und NSDAP gewählt hätten.
Wär außerdem nett wenn du die gleiche Energie die du in die Widerlegung von Positionen in eigene Ideen und die Beantwortung von Fragen stecken würdest.
Solltest du damit deine Einlassungen in Sachen "Ostpolitik des Heiligen Römischen Reiches" meinen, habe ich dazu von meiner Seite her nichts mehr zu sagen.
Sofern du weiterhin von deiner Grundannahme ausgehst, dass es eine expansionistische Unterwerfungspolitik des Heiligen Römischen Reiches gegnüber seinen östlichen Nachbarn gegeben habe und du dass einzig damit begründest, dass es da Kampfhandlungen gab (obwohl du mehrfach darauf hingewiesen wurdest, das Kampfhandlungen an sich kein Nachweis für eine bestimmte Zielsetzung oder Absicht sind) und sich Wikipedia in einer Weise ausdrückt, dass du meinst es so interpretieren zu können, ist diese Diskussion für mich beendet.
Ich habe dich gefragt, worann du das festmachen wolltetest, du hast auf nichts konkretes verwiesen, außer auf "Bei Wikipedia steht......" (übrigens steht da allenfalls die Hälfte von dem, was du postulierst) und die Tatsache, dass es Kampfhandlungen gab.
Herzlichen Glückwunsch, aber das ist keine Diskussionsbasis.
Und wenn du eine ernsthafte Diskussion über ein Thema wünschst ist es deine Aufgabe eine Grundlage zu liefern.
Wenn du von mir erwartest, dass ich anfange 200 Jahre Geschichte des Heiligen Römischen Reiches, Polens, Ungarns und der Böhmischen Länder en detail refierieren werde um zu widerlegen, was du in Wikipedia hineininterpretierst, kann ich dir nur sagen, irrst du dich.
Wenn du konkrete Handlungen nennen kannst auf deren Basis du meinst eine derartige Politik sinnvoll postulieren zu können, diskutiere ich genere mit dir darüber.
Ich werde aber sicherlich nicht den Tag mit verbringen der Widerlegung vollkommen unbelegter Behauptungen zubringen.
Ich erwarte da als Diskussionsgrundlage nich einmal irgendwelche konkreten Quellennachweise.
Aber wenigstens erläutern, an welchen konkreten Ereignissen du warum ein solches Postulat festmachen möchtest, müsstest du schon.
Und dann gegebenenfalls auch Antworten darauf ertragen, die dir ggf. nicht passen, so wie z.B. diejenige, dass der Umstand einer militärischen Auseinanderstzung kein Beweis für die mit dieser Auseinandersetzung verbundenen Absicht ist.