Soldatenkönig - wirtschaftliche/politische Situation in Regierungszeit

marriSon

Neues Mitglied
hallöchen :)
naja hab halt die Aufgabe nen Referat über den Soldatenkönig zu halten..
so is das ja auch relativ leicht..die Rolle der Armee soll ich halt erläutern und bissl den Typen charakterisieren.
Aber ich soll auch die wirtschaftliche und politische Situation beschreiben.
Aber da find ich irgendwie keinen richtigen Anfang ..politisch wahrscheinlich schon aber wirtschaftlich hängts n bissl :)
Also wenn ihr vielleicht ne gute Seite bzw. n gutes Buch wisst, immer her mit den Vorschlägen..
könnt natürlich auch mit eurem Wissen angeben :p

so long, lg bb
 
Ich weiß ja nicht ob das Preußenweb umbedingt eine objektive Quelle ist.
Man kann nämlich den Charakter dieses Königs auch sehr negativ zeichnen, z.B könnte man die Fortsetzung des Krieges Gegen Habsburg, Russland und Frankreich als reines Hassardspiel sehen,vor allem wenn man das Kräfteverhältnis bedenkt, bei dem er sein Königreich aufs Spiel setzte und seine Soldaten rücksichtslos reihenweise in den "Heldentod" schickte.
 
Ähm der Soldatenkönig war doch der beste Alliierte des Kaisers, den er sich nur hätte vorstellen können. Man kann eher Friedrich Wilhelm I. vorwerfen, zu lange an der Seite Österreichs geblieben zu sein, als zu kurz. Mit Österreich ging er gegen Frankreich im Polnischen Erbfolgekrieg vor.
Ich habe eher so meine Probleme mit der Aufmachung der Seite, u.a. mit der Schrift, da kriege ich immer ein mulmiges Gefühl.
Wirtschaftlich sollte man sich wohl mit dem Aufbau einer effizienten Bürokratie durch FW I. beschäftigen. Dies wurde zwar von seinem Sohn fortgeführt, war aber schon das Grundmuster, nach dem Kaunitz und Haugwitz in Österreich eigene Reformen der Verwaltung organisierten.
Im Unterschied zu seinen Vorgängern ließ FW I. seine Kolonialpläne endgültig fallen. Die begrenzte Außenpolitik (auch Heiratspolitik) trotz vieler Kinder förderte auch nicht gerade den Handel.
Friedrich Wilhelm protegierte in Krefeld, das an Preußen 1702 gefallen war, die Von der Leydens und damit die dortige Textilindustrie, die bald Weltruf erlangte.
Schau mal da unter 18.Jahrhundert, nach unten scrollen: http://de.wikipedia.org/wiki/Krefeld
 
Also für mich ist F II DER Soldatenkönig, denn einen größeren Heerführer hat Preußen nie hervorgebracht.
FWI ist da eine andere Baustelle....
 
Also für mich ist F II DER Soldatenkönig, denn einen größeren Heerführer hat Preußen nie hervorgebracht.
FWI ist da eine andere Baustelle....
Mag sein das F II eher den Namen Soldatenkönig verdient hätte, aber FW I wird nun mal so betitelt. Das F II der größte Herrführer war, den Preußen je hatte, ist unbestritten.
 
@ Andreas Klammer
Dann schau mal in Wikipedia! http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Wilhelm_I._(Preußen)

Friedrich Wilhelm I. ist der Soldatenkönig, bekannt durch die Aufstellung oder Vermehrung des preußischen Militärs. Er vermehrte die Truppen von 30-40.000 Mann (die Zahlen schwanken) am Anfang seiner Regierung auf beinahe 100.000 Mann beim Regierungsantritt seines Sohnes 1740. Nicht nur an Zahl machte er militärisch aus einer Mittelmacht eine Großmacht, mit der seine Nachbarn rechnen mussten. Mit dem Derfflinger und dann dem Alten Dessauer hatte Brandenburg-Preußen zwar schon in den früheren Kriegen erfolgreiche Befehlshaber gehabt, doch nun erlangte das Heer durch den Ausbildungs- und Ausrüstungsstand einen sehr guten Ruf. Mit welchen Mitteln, das ist eine andere Frage.

Wirtschaftlich ist wohl seine Sparsamkeit auch zu berücksichtigen, sowohl als negativ als auch positiv. Gewisse finanzielle Schwierigkeiten am Beginn seiner Regierung und die völlige Abneigung gegen den Regierungsstil seines Vaters Friedrich I. sorgten bei ihm für eine Sparsamkeit, die im Privaten bis ins Exzentrische ging. Gerade die Wissenschaften, von seinem Vater hoch geschätzt, litten darunter. Auf den Pomp eines Königshofes wurde zwar bei Empfängen fremder Monarchen (Peter der Große von Russland, August II. von Polen, Georg I. von England) nicht verzichtet, aber es konnte sich nicht wie in Dresden und bei Mannheim (zwei der bedeutensten deutschen Höfe) eine große Industrie für Luxusgüter entwickeln. In der Hinsicht fiel Preußen zurück. Vielleicht ist die Ursache auch in seiner frommen Auffassung vom Calvinismus zu sehen, die er allerdings auch nur innerhalb der Familie durchzusetzen pflegte. Mit der Pöplisierungspolitik seiner Vorgänger so u.a. der Ansiedlung verfolgter protestantischer Emigranten fuhr er fort. Pfälzer und Salzburger kamen in das Land und bereicherten es auch wirtschaftlich.
Fußnote: Die einwandernden Pfälzer schätzten zum Bsp. schon die Kartoffel, welche allerdings von den Berlinern noch abgelehnt wurde und erst unter Friedrich II. (unter Zwang) eingeführt werden konnte.
 
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Der Wikipedia-Artikel ist ein guter Anfang, allerdings eignet sich Wikipedia nicht unbedingt als zuverlässige Quelle, Alternative Quellen sind also dringend zu empfehlen.
Zu Friedrich Wilhelm I habe ich auf die schnelle folgendes gefunden:
Friedrich Wilhelm I. war im Gegensatz zu seinem Vater kein Liebhaber der Kunst, Muße und Wissenschaften, sondern ein Praktiker. Seine ersten Reformen zielten darauf ab, den Staatshaushalt zu sanieren. Er kürzte die Mittel für den Hof so weit, wie es "für die Würde eines Königs vertretbar war". Unnötige Ämter wurden abgeschafft, so blieben von 100 Kammerherrn nur 12. Ebenfalls mit dem Ziel der Wirtsch. sanierung ließ er alles Land vermessen und anhand dessen neue Steuersätze errechnen, da er festgestell hatte das manche Bauern die Sätze des 30 Jährigen Krieges, andere wiederum völlig überhöhte Sätze zahlten. Er sorgte dafür, dass die Böden in verschiedene Klassen von guten und schlechten Böden eingeteilt wurden, die verschieden Besteuert wurden, um so die Steuergleichheit herzustellen. Er hat "der Verwaltung leistungsfähige Strukturen gegeben", und ein verlässliches Beamtenwesen geschaffen. Zu seinem Regierungsantritt hatte der Staat 14 Millionen Taler Schulden, als er starb verfügte der Staat über ein gut gefülltes Staatssäckel.
Ein zweiter großer Verdienst ist natürlich, dass er eine Armee, die nicht durch Subsidien an andere Konflikte gebunden, sondern im gegenteil zu eine der besten Europas gehörte schuf. Es wird Preussen allgemein und ihm insbesondere oft vorgeworfen, dass Preussen ein Miliärstaat sei, und das dieses 2 Drittel des Staatshaushaltes verschlang. Dabei wird aber folgendes außer acht gelassen:
Erstens: Die Bevölkerung in Preussen war wesentlich kleiner als in den anderen Europäischen Großmächten, so ist es nicht verwunderlich das viele Beamte, Lehrer und Bauern ehemalige Soldaten oder Reservisten waren.
Zweitens: Der Staat war damals Finanziel für weit weniger zuständig als heute: Sozial- und Kulturausgaben wurden hauptsächlich von der Kirche getätigt, Universitäten hatten ihren eigenen Etat, die "niedere Verwaltung und Rechtspflege" oblagen den Grundherren und Magistraten der Städte, die sich durch eigene Strafgebühren finanzierten. Werden die Mittel dieser Institutionen dem Staatsetat zugerechnet, reduziert sich das Wehretat auf auch aus heutiger Sicht vernünftige ausmaße.

Quellen: Wikipedia, Handbuch zur Preußischen Militärgeschichte, von Martin Guddat.
 
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Der Wikipedia-Artikel ist ein guter Anfang, allerdings eignet sich Wikipedia nicht unbedingt als zuverlässige Quelle, Alternative Quellen sind also dringend zu empfehlen.

I.d.R. sollten sich Referate eh aus der Literatur und nichtvon Internetseiten speisen. WIkipedia hat allerdings den Vorteil, dass hier bei guten Artikeln auch immer Literaturangaben zu finden sind, wie hier auch. Damit kann man gut weiterarbeiten.
 
I.d.R. sollten sich Referate eh aus der Literatur und nichtvon Internetseiten speisen. WIkipedia hat allerdings den Vorteil, dass hier bei guten Artikeln auch immer Literaturangaben zu finden sind, wie hier auch. Damit kann man gut weiterarbeiten.
Naja, eigentlich schon. Aber nach eigener Erfahrung stammen die meißten Infos in Schülerreferaten heutzutage aus dem Internet. Und meißt findet man ja auch gute Quellen.
 
Gerade die Wissenschaften, von seinem Vater hoch geschätzt, litten darunter.

..erscheint mir etwas zu pauschal in d. Kritik :grübel:
Dagegen stehen die 2000 Volksschulen , die er gegründet hat- Gründung der Charite in Berlin 1726 -vorallem hervorzuheben ist , daß er speziell das Hallesche Schulwerk des Pietisten A.H. Franke geschätzt und gefördert hat. Die davon ausgehenden Ideen haben zur Entfeudaliesierung des preuß. Adels beigetragen.
Abgesehen von der nach franz. Vorbild eingerichteten Finanzkontrolle, die einen nahezu modernen Einheitsstaat ermöglichte, sind unter seiner Regierungszeit die Einrichtung der ersten dt. Lehrstühle für "Kameralwissenschaften " ( Staats+Volkswirtschaftslehre )in Halle und Frankfurt/ O. zu nennen.
Sicher zu verstehen ist, daß ein Ästhet wie der Archeologe J. Winkelmann dem engen calvin. Zeitgeist Preussens entfloh. Dagegen könnte man aber auch L.v. Ranke zitieren, der über die Kuturpolitik des Königs urteilt :
" Wenn Bürger und Bauern in den Brandenburgischen Ländern mehr als anderswo zur Kultur des menschl. Geschlechts herangezogen worden sind, so hat Fr.-Wilh. I. den Grund dazu gelegt."
 
Herje nun habe ich einmal etwas nicht gleich wieder relativiert und schon wird es auf die Goldwaage gelegt. Ich wollte nur einmal den Vergleich zu Friedrich I. schlagen und darin, dass er sehr die Wissenschaften schätzte, bzw. durch die Verflechtung mit dem Hannöverschen Hof auch ein Name wie Leibniz auftaucht, darauf werden wir uns wohl einigen können. Sicherlich muss man hinsichtlich der Wissenschaften zwischen dem Privatmann FW I. und dem Staatsmann trennen. In wie weit seine Bildungsoffensive Staatsräson war und in wie weit persönliches Anliegen ist schwierig zu entwirren. Dass FW I. mit der Gründung der Volksschulen im zeitgenössischen Regierungsstil arbeitete ist klar.

Die Aussage von Ranke möchte ich etwas bremsen. Erstens, weil Österreich ja ebenso das Bildungswesen voran brachte, das unter Joseph II. mit dem Preußen Friedrich II. aufschloss. Zweitens, da die Ineffiizienz dieser Schulen recht bekannt ist und man als Konsequenz dessen, von keiner allzu gewachsenen Bildung der Landbev. sprechen kann. Oftmals verfügten die Lehrer selbst kaum über die nötige Qualifikation. Der Vergleich mit Sachsen-Gotha, sei mir gestattet, wo bereits einige Jahre nach dem 30-jährigen Krieg eine recht flächendeckende Bildung durchgeführt wurde und gelang. Sicherlich gehört Sachsen-Gotha nicht zu sochen Groß- oder Mittelmächten im Reich, aber die Frühzeitigkeit der Unternehmung würde ich als bedeutend erkennen.
(Hier ein Wiki-Artikel zu Ernst I. von S-G, leider nicht sehr ausführlich: http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_I._von_Sachsen-Gotha )
 
Ich wollte nur einmal den Vergleich zu Friedrich I. schlagen und darin, dass er sehr die Wissenschaften schätzte, bzw. durch die Verflechtung mit dem Hannöverschen Hof auch ein Name wie Leibniz auftaucht, darauf werden wir uns wohl einigen können. Sicherlich muss man hinsichtlich der Wissenschaften zwischen dem Privatmann FW I. und dem Staatsmann trennen. In wie weit seine Bildungsoffensive Staatsräson war und in wie weit persönliches Anliegen ist schwierig zu entwirren.

So wie du es hier sagst, klingt es so als würdest du Friedrich Wilhelm I. als Liebhaber der Wissenschaften bezeichnen :p , aber mir ist klar das du Wilhelm I. meintest. Aber auch bei ihm würde ich das nicht allgemein behaupten, Wilhelm I. gilt nicht als ein besonders starker Herrscher, seine große Leistung bestand zweifelsohne darin, sich und seine Nachfolger zum König zu erheben. Ansonsten galt er als verschwenderisch, er gab Unsummen für seinen Hof aus, in allem was er tat strebte er dannach, es Ludwig XIV nachzumachen. Er galt in Europa als "kleiner Sonnenkönig".
 
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So wie du es hier sagst, klingt es so als würdest du Friedrich Wilhelm I. als Liebhaber der Wissenschaften bezeichnen :p , aber mir ist klar das du Wilhelm I. meintest. Aber auch bei ihm würde ich das nicht allgemein behaupten, Wilhelm I. gilt nicht als ein besonders starker Herrscher, seine große Leistung bestand zweifelsohne darin, sich und seine Nachfolger zum König zu erheben. Ansonsten galt er als verschwenderisch, er gab Unsummen für seinen Hof aus, in allem was er tat strebte er dannach, es Ludwig XIV nachzumachen. Er galt in Europa als "kleiner Sonnenkönig".
Wie was?
Du meinst sicherlich Friedrich I..
Kann es sein, dass du hier garnicht dazu gelesen hast? http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=12611
Mir geht es ja genau, um diese (Vor-)Urteile über Friedrich I.. Das mit der Prunksucht gehört doch meines Wissens in die alten Klischees, ich äußere mich dazu eher in dem anderen Thread, um diesen hier nicht zu verwässern.

Ob eben Friedrich Wilhelm privat an den Wissenschaften interessiert war, was ihn zu einem "Liebhaber der Wissenschaften" machen würde, bleibt fraglich. In wie weit hätte sich das mit seiner religiösen Gedankenwelt vereinbaren lassen?
Friedrich I. hingegen handelte einfach in allem typisch für einen Fürsten seiner Zeit, dessen Hobbies es einfach waren Architektur und Wissenschaftler zu fördern, ohne unbedingt in diesen Dingen bewandert zu sein.

Arcimbaldo hatte sehr richtig bemerkt, wo Friedrich Wilhelm I. tatsächlich etwas für die Wissenschaften tat, nämlich auf dem Gebiet der Volksbildung, das Friedrich II. dann weiter verfolgen sollte.
 
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Stimmt, ich habe den falschen Namen geschrieben, unachtsamkeit. :autsch:
Das Friedrich Wilhelm I. wenig für die Wissenschaften tat, Friedrich I. dagegen mehr getan hatte liegt natürlich an der persönlichen Einstellung. Das ist der große Nachteil beim Absolutismus, selbst beim Aufgeklärten, die Vorlieben bzw. Einstellungen des Herrschers hatten massive Auswirkungen auf den gesamten Staat. Friedrich Wilhelm I. war wie gesagt eher ein Pragmatiker, er interessierte sich v.a. für Dinge, die er direkt anwenden konnte.
 
naja ich danke schonmal für die ganzen entrys hier^^...soweit hoffe ich eig. dass ich alles hinbekommen habe^^...jetz is mir nur noch die aufgabe gegebn, friedrich mit anderen monarchen zu vergleichen (keine ahnung was das soll -.-) auf jeden fall hab ich jetz erstmal ludwig xiv. zum vergleich genommen...einfach weil er auch absolutistisch war und sie sich meiner meinung nach in sehr vielen dingen unterscheiden ... wen könnte ich denn noch nehmen? ich will noch einen vergleichen, aber bis dato weis ich noch nich recht wer noch in frage kommt..ich will nicht die söhne mit ihm vergleichen, sondern relativ aussen vorbehaltende monarchen seiner zeit vergleichen
ideen? : )
 
Friedrich Wilhelm I. war wie gesagt eher ein Pragmatiker, er interessierte sich v.a. für Dinge, die er direkt anwenden konnte.
So zwang FW I. in Preußen die Geisteswissenschaftler der Akademie Berolina einen Teil der Gelder an das medizinisch-chirurgische Kollegium abzuführen, welches neben der Chemie überhaupt eines der Hauptgründe war, weshalb die Akademie in Berlin weiter existieren durfte. Die Akademie der Künste wurde nicht mehr als eine Zeichenschule. Die Geisteswissenschaftler hatten eine wissenschaftliche Arbeit pro Jahr abzuliefern.
 
@Brissiton:
Gute Beispiele, die Medizin hilft seiner Armee, also ist sie Forschungswürdig, ebenso die Chemie: Neue Pulvermischungen, Legierungen, etc.
@marriSon;
Ich würde noch einen Herrscher aus seiner unmittelbaren Zeit nehmen, wie wäre es mit Karl VI, den "deutschen Kaiser", seine Tochter Maria Theresia übernahm nach seinem Ableben die Regentschaft in Österreich. Interessanter Stichpunkt dazu: Pragmatische Sanktion
 
Einige Fakten zu Friedrich Wilhelm I. und seiner Wirtschaftspolitik.

Zwischen 1701 und 1740 wurde die Zahl der größeren Manufakturen erheblich vermehrt:
Es wurden in der Zeitspanne:
5 Manufakturen zw. 26 und 50 (zuvor nur 2)
8 zw. 51 und 100 (zuvor keine)
4 mit über 100 (zuvor 2)
Beschäftigten gegründet.
Wenn man vergleicht, sieht man eine bedeutende Vermehrung der Manufakturen in Preußen, die auf eine große Wirtschaftsförderung zurück zu führen ist. Auffällig ist aber auch, dass insgesamt die Zahl der „Großbetriebe“ für einen Flächenstaat wie Preußen dennoch gering erscheint.

Dennoch blieben qualitativ gerade die Luxusgüter in Brandenburg weit hinter den Pariser und Dresdener Waren zurück.

Zur wirtschaftlichen Entwicklung, mag auch die Förderung eines Großbetriebes beigetragen haben, das Uniformen herstellte, das sogenannte „Lagerhaus“. Es sollte bald schon den Gesamtbedarf der preußischen Armee decken. Es waren 450-550 Frauen und Männer dort an der Arbeit, die sich allerdings aus Soldaten, Armen- und Zuchthäuslern zusammensetzten. Weitere 5000 Heimarbeiter wurden beschäftigt.

Wie sahen konkrete Maßnahmen der Wirtschaftsförderung im Zeitalter FW I. aber aus? Zumeist sehr konsequent, so wurden ab 1718/19 Erlässe aufgesetzt, dass keine ausländischen Tuche, Strümpfe und Hüte mehr benutzt werden sollten. Die Wollausfuhr wurde strengstens verboten, was zu einer Wollknappheit vor allem in Sachsen führte, aber auch dazu, dass Tuchmacher nach Brandenburg einwanderten. Diese Verbote sind Elemente des Zollkampfes, der allerdings ein übliches Mittel absolutistischer Wirtschaftslenkung darstellte.

Einen der entscheidensten Schritte kann man allerdings in der großen Reform des Verwaltungsapperates 1713/14 mit der Gründung der Generalrechenkammer mit Kriegs- und Domänendepartement sehen.1722/23 folgte die Zusammenfassung des Generalkommisariats und Generalfinanzdirektoriums zum „Generaldirectorium“, dem 4 Territorialressorts sowie Fachressorts unterstellt waren. Die wichtige Hinentwicklung zum Ressortwesen mit klaren Kompetenzen war eine Weiterführung der Bemühungen des Großen Kurfürsten und Friedrich I. (letzteren vor allem unter der klugen Leitung Danckelmanns) zu einer effizienten Verwaltung, welche der Ökonomie nur förderlich sein konnte. In der Hinsicht kann man von einer großen Energie und Entschlossenheit des Königs sprechen und von einer der wirklich historischen Leistungen seiner Regierung.
 
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