Sprengsatz in Spielzeugform?

Vor allem wären Spielzeugfallen gegenüber GIS nicht durchgehend wirksam (zumindest wenn sie erst durch hochheben aktiviert werden müssen). Hier würden normale Drahtsprengsätze, Punjis oder Hüpfminen erheblich bessere Resulate erzielen. Diese lassen sich verstecken und werden quasi "im Vorbeigehen" ausgelöst.
 
Angenommen die "boopy trap"-Szene stammt aus dem Roman. Dann wüsste man immer noch nicht, ob diese Szene frei erfunden ist oder ob im Vietnamkrieg tatsächlich solche Sprengfallen vorgekommen sind und im Roman eine solche beschrieben wurde. Da bräuchte man noch mehr Hintergrundinfos.
 
Ich könnte mir schon vorstellen, dass es sowas gegeben hat. Die Genfer Konvention verbietet es doch auch Sprengsätze als ungefährliche Gegenstände zu tarnen. Liegt da die Vermutung nicht nahe, dass es zu irgendeinem Zeitpunkt einen Präzedenzfall gab? Natürlich könnte es auch sein, dass man lediglich vorrausgedacht hat, zumal diese Regelung ja durchaus nachzuvollziehen sind.
 
Ein Freund von mir der in der argentinischen Armee zur Zeit der Diktatur seinen Militärdienst leistete, bekam eine Schulung über "zu erwartende" Sprengfallen im Kampf gegen "Guerilleros". Darunter waren einfache Modelle wie die entsicherte Handgranate im Marmeladenglas, oben auf dem Türblatt abgestellt, zu komplizierteren Versionen mit Quecksilberzündern u.Ä.

Die Quellen für das Ganze waren die amerikanischen Ausbilder aus der "School of the Americas" in Panama bzw. davor die französischen "Experten" für COIN-Kriegsführung mit ihren Erfahrungen aus Indochina und Algerien.

Von Puppen habe ich selber, ausser den besagten Film, nichts gelesen oder gehört. Auch nicht über die Verminung von Verletzten, wie oben erwähnt. Jedoch schon über "geboobyträpte*" Leichen. Dieses hatte einen gewissen militärischen Sinn, da feindliche Leichen regelmäßig zur Informationsbeschaffung auf Dokumente durchsucht wurden, dabei häufig durch Offiziere oder Unteroffiziere und "Sicherheits-Berater", alles drei beliebte Zielgruppen für solche Objekte.

Wenn es um originelle Sprengfallen geht, weise ich auf den "Englischen Patienten" hin und dort auf das verminte Klavier, das jedoch nicht explodierte, so lange man Bach spielte.

* Ein Neologismus den ich hiermit zum Copyright anmelde.
 
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