Staatsordnung bei den Germanen

Aneas

Neues Mitglied
Mir ist nich ganz klar, welche unterscheidlichen Staatordnungen es bei den Germanen, speziell bei den Goten, gab. Ich würde mich über eine kurze Erklärung freuen :O
 
Grob gesagt gar keine.
Ein Verwaltungsaparat, Steuern, Gesetze usw entstanden bei den Germanen erst, wenn sie sich im römischen oder ehemals römischen Reich ansiedelten. Nur weil ein Stamm einen König hat, ist das noch lange kein Staat.
 
Man kann v.a. in der Zeit vor der Völkerwanderung kaum von Staaten sprechen, da die Germanen aus meistens eher kleinen Stämmen bestanden, die von einem Anführer kontrolliert wurden.:winke:
 
Man kann v.a. in der Zeit vor der Völkerwanderung kaum von Staaten sprechen, da die Germanen aus meistens eher kleinen Stämmen bestanden, die von einem Anführer kontrolliert wurden.:winke:

Oder besser die von mehreren Familien kontrolliert wurden die untereinander um die Vorherrschaft konkurrierten.
 
Kontrolliert durch persönliche Verträge und Absprachen, dabei kam es nicht immer darauf an, ob man wirklich von der gleichen Sippe war, sondern ob man sich ins Gefüge einreihte.
Teile und Herrsche, gewisse heutige Staaten der dritten Welt sind sicherlich ähnlich beherrscht.
Eine gewisses Rechtsystem wäre die Blutrache; "Haust Du meinen Kumpel, hol ich meine Leute".
Bei den späteren Großstämmen wurden aber auch gerne die röm.Verwaltung weiterverwendet, jedenfalls in den ehemaligen Provinzen.
 
Man kann v.a. in der Zeit vor der Völkerwanderung kaum von Staaten sprechen, da die Germanen aus meistens eher kleinen Stämmen bestanden, die von einem Anführer kontrolliert wurden.:winke:

Oft war es auch so, dass es bei den einzelnen Stämmen in Friedenszeiten nicht einmal einen richtigen Anführer gab sondern nur die "Sippenältesten" oder lokalen Adligen über die einzelnen Gemeinden und Dörfer herrschten. Im Kriegsfall wurde dann in der Adelsversammlung ein Oberbefehlshaber gewählt.
 
Kein besonderer Betreff

:grübel::grübel:Die Germanen waren zwar EIN Volk, aber kein EIGENES Land.
Man sollte hier eher von einem "Staatenbund" sprechen, wohl
auch das falsch wäre. Besser ist zu sagen: "Die Stämme der Germanen".
Zum Zweiten: Da die Germanen zwar sesshaft waren, aber ein STAMMES-
SYSTEM mit WAHLMONARCHISTISCHER ORDNUNG inne hatten, kann
man eigentlich nicht von einer "Staatsordnung" oder "Staatsform"
sprechen- fakt ist: Die Stämme der Germannen waren kein organisierter
Staat, so bekriegten sie sich selber, aber in der Not halfen sie einander
doch oft (man denke nur an Arminius den Cherusker und sein Herr), vor
allen wenn eine große Bedrohung von außen auf sie wartete.
Ich muss jedoch in einem Punkt Ihnen Recht geben:
Die Germanen hatten ein besonderes "Bündnissystem", was jedoch nur
noch deutlicher offenlegt, wie zerrütelt die germanischen Stämme doch
waren! :fs::fs::fs::grübel::grübel::grübel:
 
Besser ist zu sagen: "Die Stämme der Germanen".

:grübel:Warum sagst du das dann nicht gleich?

Auch das mit dem "zerrüttelt" könnte man stehen lassen, auch wenn man das nur aus der heutigen Sicht sagen kann. Die Germanen selber sahen sich überhaupt nicht zerrüttelt, zumindest nicht in ethnisch-sozialer Hinsicht. Sie waren verschiedene Stämme und recht zufrieden damit, genau wie alle anderen zeitgenössischen Völker noch weit entfernt davon, nationale Einigungsbauchschmerzen zu haben.
 
Die Stämme der Germannen waren kein organisierter
Staat, so bekriegten sie sich selber, aber in der Not halfen sie einander
doch oft (man denke nur an Arminius den Cherusker und sein Herr), vor
allen wenn eine große Bedrohung von außen auf sie wartete.
Was für eine "Notsituation", was für eine Hilfe und was für ein Beispiel soll dies sein?
Die "Notsituation" war gar keine, immerhin eröffnete Arminius den Kampf.
Die "Hilfe" der Germanen war keine, die meisten weigerten sich zu Beginn mit zu machen, erst als Sieg und Beute winkten, kamen einige dazu, jedenfalls wenn man den Quellen glauben schenken darf.
Andere Germanen weigerten sich weiterhin, gerade als in der Folge brenzlig wurde. Marbod, ebenfalls ein Germane, hat jede Hilfe für Arminius abgelehnt.

Da steckt eine Menge Verklärung dahinter. Der barbarische Schulterschluß ist in jedem Fall ein Mythos.
 
Zu dem Büdnissystem...
Ganz klar man hat nicht nur unter einander Besitand geleistet.
Im Batveraufstand waren durchaus auch Gallokelten und röm. Gruppen Partner.
Also auch nichts wo man eine reine germanische Gruppe draus machen kann.
 
:grübel::grübel:Die Germanen waren zwar EIN Volk, aber kein EIGENES Land.
Man sollte hier eher von einem "Staatenbund" sprechen, wohl
auch das falsch wäre. Besser ist zu sagen: "Die Stämme der Germanen".
Zum Zweiten: Da die Germanen zwar sesshaft waren, aber ein STAMMES-
SYSTEM mit WAHLMONARCHISTISCHER ORDNUNG inne hatten, kann
man eigentlich nicht von einer "Staatsordnung" oder "Staatsform"
sprechen- fakt ist: Die Stämme der Germannen waren kein organisierter
Staat, so bekriegten sie sich selber, aber in der Not halfen sie einander
doch oft (man denke nur an Arminius den Cherusker und sein Herr), vor
allen wenn eine große Bedrohung von außen auf sie wartete.
Ich muss jedoch in einem Punkt Ihnen Recht geben:
Die Germanen hatten ein besonderes "Bündnissystem", was jedoch nur
noch deutlicher offenlegt, wie zerrütelt die germanischen Stämme doch
waren! :fs::fs::fs::grübel::grübel::grübel:

Nein. Auch wenn es nicht sehr detailliert aufgeführt ist, so zeigen die Quellen doch, dass die diversen germanischen Stämme sich munter gegenseitig bekämpften. Auch Arminius kämpfte mit seiner Stammeskoalition gegen eine andere.
 
Man kann v.a. in der Zeit vor der Völkerwanderung kaum von Staaten sprechen, da die Germanen aus meistens eher kleinen Stämmen bestanden, die von einem Anführer kontrolliert wurden.:winke:

Hallöchen,

leider zeigen diese und die folgenden Beiträge, dass hier ohne nähere Hintergrundinformationen und daher ohne greifbare Ergebnisse diskutiert wird. Was wissen wir denn von den Germanen und woher stammen diese Informationen? Da ihr wohl alle Schüler seid und zukünftig mal Studenten werden wollt, hier ein kleiner Hinweis: Vor einer Problemerörterung steht immer erst die Suche nach Informationen, am besten Quellen, wenigstens nach zuverlässigen Einführungen in das Thema, geschrieben von Fachleuten. Das macht Mühe, ist aber besser, als Informationen aus dem Internet, etwa aus dem beliebtem Wikipedia, unkritisch zu übernehmen.

Über Germanien liegen zwei Quellenbestände vor: 1. archäologisches Fundmaterial, das gelegentlich Einblicke in gesellschaftliche Zustände ermöglicht; 2. literarische Erzeugnisse von (lateinisch-griechischen) Autoren des Römischen Reiches, die natürlich alles Germanische durch die römische Brille sahen.

Ich gebe einen Hinweis auf neuste, leicht verständliche Literatur, die alle wesentlichen Probleme anspricht und als Einführung - am Beispiel der Goten - geeignet ist: Michael Kulikowski: Die Goten vor Rom. Darmstadt/Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2009, 208 Seiten.

Gruß

Gregorius
 
Hallöchen,

leider lese ich in deinen Beiträgen nicht wirklich viel neues und informatives zu den einzelnen Themen. Da du wohl gerade dein Studium begonnen hast und hier nur von Literaturlisten deiner Dozenten zitierst, gebe ich dir einen kleinen Hinweis: Es lohnt sich mehr als nur ein Buch ( oder einen Post im Forum) zu lesen, ehe man einen Text verfasst.

Gruß

Sheik
 
leider zeigen diese und die folgenden Beiträge, dass hier ohne nähere Hintergrundinformationen und daher ohne greifbare Ergebnisse diskutiert wird.

Das ist eine außerordentlich arrogante Behauptung, abgesehen davon, dass du die Herkunft und Reputation der User gar nicht kennst, die sich hier geäußert haben.

Im übrigen: Primär- und Sekundärquellen über die Germanen sind kilometerweise publiziert worden und alle User sind gewiss in der Lage, sich die Titel und Auszüge daraus im Internet zu beschaffen.
 
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