Stadtluft macht frei?

kriggel27

Gesperrt
stadtluft macht frei heißt es im mittelater für die bauern!
aber tat sie es wirklich?

schreibt einfach alles auf was ihr über dieses thema wisst^^ thx:winke:
 
Wenn ein Hoeriger oder Unfreier geflohen ist und bis zur naechsten Stadt kam und die ihn nicht rauswarfen, so war er frei.
 
Es gab eine "Mindestfrist", die der entflohene Unfreie in der Stadt leben musste, bevor er frei wurde. Oft war das "ein Jahr und ein Tag", aber in manchen Städten (Regensburg?) waren es bis zu vier Jahre.
 
das mit dem frei sein war wohl so eine sache schließlich wurden mittelalterliche städte von gilden beherrscht und es war schätze ich schwierig in eine gilde aufgenommen zu werden
 
Doch...

Ich habe in einem Geschichtsbuch (das ich zur Zeit leider verliehen habe) ein Zitat gefunden, in dem Hörigen die Freiheit versprochen wurde. Das Buch werde ich nächste Woche zurück erhalten und kann dieses dann bei Bedarf gerne posten.
Anderer Aspekt der Freiheit:
Die freien Bauern mussten Kriegsdienst leisten (wodurch sie natürlich in Bedröngnis kamen und irgendwann unfrei wurden), in der Stadt konnte man "höchstens" zur Verteidigung herangezogen werden. Aber wenn die Stadt in der man lebt angegriffen wird, ist das eher natürlich bei der Verteidigung zu helfen.
Der Aspekt, der mir noch zu Freiheit einfällt: was machten die Bauern in der Stadt? Natürlich gab es Tagelöhnerarbeit, aber das was sie konnten war primär nicht gefragt. Natürlich gab es auch Viehzucht innerhalb der Stadtmauern (weswegen es diverse Verordnungen gegen den Schmutz gab), aber wie frei haben sich diese Bauern wohl gefühlt?
MfG
B. Rengshausen
 
Die Bürger der Städte hatten genauso Kontingente für die Landesverteidigung zu stellen, wie die Ämterbezirke und Patrimonialgerichte. Musterungsrollen, Harnischregister und Mannschaftsregister gibt es für jeder große Stadt. Diese wurden vom jeweiligen Landesherren bestellt. In Mitteldeutschland stand eine jede männliche Person zwischen 13/14 Jahren und bis zum Tode als sogenannte Mannschaft zur Verfügung. Nur einige ausgewählte waren die sogenannten Defensioner, die wirksamere Bewaffnung als Haken, Spieße,Äxtem, Messer usw. besaßen.

Die meisten Städte in Deutschland waren Ackerbürgerstädte, teilweise noch bis ins 19. Jh. hinein. Daher war der Haupterwerb der Bürger der Anbau von Getreide u.ä. Fast jeder Bürger hatte mehr oder weniger Felder, zumindest aber Gärten, oder Weinberge, die er selbst versorgte.
Tagelöhner waren Besitzlose, bzw. verarmte Bürger oder auch nur Knechte/Mägde.
Die Schutzgemeinschaft der Stadt war immer nur so wirkungsvoll, wie die Stadt selbst unabhängig von äußeren Einflüssen war. So gibt es mächtige Reichsstädte (die aber die absolute Minderzahl waren) und es gab vor allem fast völlig abhängige, sogar teilweise amtsschriftsässige (d.h. der vom Fürsten eingesetze Amtmann des fürstlichen Amtsbezirks führte gleichzeitig die juristischen Geschäfte der Stadt) Städte.
 
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