Solche Gemeinschaftsanschlüsse gab es auch im Westen. In den 70er Jahren teilten sich meine Eltern ihren Anschluss mit der Familie im Stockwerk über uns. Das ging so lange gut, bis deren Töchter ins Teenageralter kamen und dann stundenlang mit ihren Freunden telefonierten, so dass unser Anschluss permanent besetzt war.
Danke, das wusste ich noch nicht. In der DDR waren die Zweier bis nach der Wende im Gebrauch, in Ausnahmen bis zur Umschaltung auf das neue digitale Netz. Damit war der Osten, was das Netz angeht moderner aufgestellt.
Im Unterschied zu deinem Beispiel konnte es aber sein, dass der zweite Teilnehmer nicht der Nachbar war sondern sich in einer anderen Stasse, im ländlichen Bereich sogar in einer anderen Ortslage befand.
Was fällt mir noch ein?
Gang und gäbe waren auch sogenannte Ausgleichsschaltungen zwischen Endverzweigern. Damit war es mögl., eine freie Doppelader von einem zu einem anderen Endverzweiger (anderes Haus) zu schalten, ohne den Bürgersteig aufzubuddeln und die Lötstelle zu öffnen.
Dass die Technik der DDR-Post recht antik war, zeigte sich auch daran, dass die Beamten aus dem Westen, die beim Aufbau Ost halfen alles mögliche "Antike" gen Westen schleppten, so zum Beispiel die Glocken von Freileitungen als Briefbeschwerer oder Telefone W 38 oder älter, die schon genannten Drehhebwähler oder oder oder.
Beliebt war die DDR-Technik nach der Wende auch bei Metall-Dieben. Nicht selten verschwanden etliche Felder Freileitung (2 oder 3 Millimeter Kupfer-Draht) bei Nacht und Nebel.
Bezüge zur Stasi gab es auch, jeder, der mit Fernleitungen Befassung hatte, wurde natürlich überprüft, schon unter dem Hintergrund, dass vor Feiertagen Fernkabel-Trassenkontrollen (incl. der Überprüfung der Druckluft-kontrollstellen) gemacht wurden, oder Störungen auch ins Grenzgebiet führen konnten.
Grüße
excideuil