Suche nach Entstehung von Musterkoffern / Probenkoffern

K

Kloni

Gast
Hallo, ich bin auf der suche nach der entstehung bzw. erstem vorkommen von musterkoffern oder probenkoffern. also waren, die zwar als muster präsentiert wurden, aber nicht direkt verkauft, sondern entsprechend dem muster (probe) nachgeliefert wurden. (sozusagen als bestellung). wann fing das historisch an? bisher habe ich nur etwas von apothekern gefunden, die pharmabeispiele bei sich hatten und ihr wissen so weitergaben. datieren kann ich es leider nicht, würde es aber gerne. habe im medicus dazu ein wenig textpassagen. wer kann mir helfen? es geht im weitesten sinne um informelle bildung. also lernen am beispiel könnte man sagen. würde mich sehr über ideen und anregungen freuen. (in der suchoption des forums habe ich unter meinen stichworten leider nix gefunden - google half mir leider auch nicht) vielleicht treffe ich hier auf versierte forscher. Danke schon mal im voraus kloni [E-Mail aus Sicherheitsgründen gelöscht]
 
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Hallo Kloni,

Bei Apothekern etc. --- weiss ich nicht, nur Musterbücher von Malern kenne ich, und die können bis ins 1. Jh. n. d. Zw. nachgewiesen werden (durch Freskenmalerei, die an verschiedenen Orten mit identischen Mustern gefunden wurden, offensichtlich von derselben "Truppe" gemalt - die müssen das dem Auftraggeber vorgestellt haben anhand solcher Bücher).
Quelle: Andreas Linfert, Römische Wandmalerei der nordwestlichen Provinzen, Köln 1975.
 
Ich müsste erst einmal nach der Quelle suchen, aber in Vorpommern ist ein regelrechtes Musterköfferchen aus der frühen Eisenzeit ausgegraben worden (bei Anklam). Es enthielt ein komplettes Sortiment an Kleingeräten vor allem für die Frau.
 
Du bist sozusagen auf der Suche nach der Geschichte des Pharmareferenten. Ein hochinteressantes Thema!

Du begibst dich sozusagen auf Spurensuche nach den Flegeljahren der Pharmaindustrie.

In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden Medikamenta sehr aggressiv beworben, und es gab sehr viele Präparate, die Morphin oder Kokain enthielten, wofür es weder Rezeptpflicht noch Betäubungsmittelrezepte gab. Es war ähnlich wie heute die unkontrollierte Verschreibung von Benzodiazepinen. Das bayrische Militär machte Versuche mit Kokain, ebenso wie Siegmund Freud, der es sich bei Merck bestellte und seinen Patienten verschrieb. Mit geschützten Markennamen dürfte dann auch der Pharmareferent mit seinem Köfferchen auf den Plan getreten sein.

Ein bekanntes Produkt, das Bayer 1898 auf den Markt brachte, ist heute fast ausschließlich als illegales Plagit verbreitet: Heroin, das garantiert nicht süchtig machen sollte. Ein anderes Bayer- Produkt aus dieser Zeit ist aber noch auf dem Markt: Aspirin.
 
danke!

vielen dank auf diesem wege!
für die freskenmalerei mit literaturangabe! für die ausgrabung. da würde mich sehr die literaturanhabe helfen und für die interessanten infos über die fa. bayer.
kann leider nicht direkt antworten, weil ich noch nicht registruiert bin.
mache mich jedoch gleich an die registrierung, weil ich das forum erstklassig finde.
bitte sogut es geht mit literatur oder quellenangaben, weil es für eine wissenschaftliche recherche ist.
nochmals DANKE!!!
 
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