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KiliannailiK

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Ich grüße Euch,

Im Rahmen der Zwischenprüfung muß ich mich mit zwei Geschichtsepochen befassen.

Frei gewählt habe ich mir die Zeitgeschichte (Versailler Vertrag) - nun MUSS ich aber mich deshalb im Mittelalter auch prüfen lassen.

Bisher habe ich mich mit zwei Vorlesungen und nem Seminar zu Heinrich dem Löwen retten können, mußte also nie wirklich tief in die Materie einsteigen.

Mir liegen Antike, Neuzeit und Zeitgeschichte einfach viel mehr.:scheinheilig:

ALso die Frage:

Welche zwei Themen würdet ihr mir für eine 15min Prüfung empfehlen?

Mich gruselt es total vor den ganzen Ahnentafeln und Sippengeschichten.

ich wäre sehr froh hier einige Anregungen zu finden.

Danke Kilian
 
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Nun ja, wenn dir das Mittelalter nicht so liegt, solltest du auf jeden Fall nicht ein Exotenthema nennen, sondern eines, wo es Literatur en masse gibt.
Der einfache Weg wäre natürlich, das Vorlesungsthema eines deiner MA-Professoren auszuwählen. Da weiß man auch dann ungefähr, was er hören will.

P.S.: ich hatte die Kreuzfahrerstaaten. War eigentlich ganz spannend, und zu viele Ahnentafeln kamen auch nicht vor.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die flinke ANtwort.

Aha - die Kreuzfahrerstaaten. Kannst du mir ein paar Gedankenanschübe geben worauf ich mich dabei einlassen würde?

Und ja : du hast Recht, doch ist das Them meines Profs. die Bischofsgeschichte der Mark Brandenburg und nun ja - mein Thema ist das nicht.

Bin neugierig...
 
doch ist das Them meines Profs. die Bischofsgeschichte der Mark Brandenburg und nun ja - mein Thema ist das nicht.

Kann ich gut verstehen.

Aha - die Kreuzfahrerstaaten. Kannst du mir ein paar Gedankenanschübe geben worauf ich mich dabei einlassen würde?

Ich hab das Zeug leider nicht mehr auf meinem Rechner und kann mich nur noch grob erinnern. Es ging ein wenig um die Konstituierung der Staaten (1. Kreuzzug und die Folgen), ihr Verhältnis gegenüber den Nachbarn und untereinander, schließlich vor allem über die Herrschaftspolitik und das Verhältnis gegenüber den muslimischen Untertanen. Es gab insgesamt vier verschiedene sog. Kreuzfahrerstaaten.
 
Zwar bin ich nicht Ashigaru, erlaube mir jedoch eine Antwort...

KiliannailiK schrieb:
Aha - die Kreuzfahrerstaaten. Kannst du mir ein paar Gedankenanschübe geben worauf ich mich dabei einlassen würde?

Aus dem Bauch heraus zähle ich einmal auf, was einigermaßen wichtig ist - zumindest in der Fachliteratur...

Einige Schlagworte dazu: Königreich Jerusalem, Fürstentum Antiochia, Grafschaft Tripolis, Grafschaft Edessa, Lateinisches Kaiserreich, 1. Kreuzzug & Eroberung Jerusalems 1099, Eroberung Jerusalems durch Saladin 1187, 3. Kreuzzug, 4. Kreuzzug & Eroberung Konstantinopels, 5. (bzw. auch 6. - je nach Zählung) Kreuzzug & Rückgewinnung Jerusalems, Eroberung Jerusalems 1244, Fall von Akkon 1291

Personen, die mind. bekannt sein müssen: Gottfried von Bouillon, Rainald de Chatillon, Guy de Lusignan, Konrad de Montferrat, Richard I. d'Anjou-Plantagenet (Löwenherz), Friedrich II., Imadeddin Zengi, Nureddin, Saladin, Baibars...

Sonstige "Basic Facts": Abendländisches Schisma 1054, Verhältnis lateinische Christen (Katholiken) & griechische bzw. orientalische Christen (Orthodoxe), Verhältnis Christen & Muslime, Ritterorden

EDIT @Ashigaru: Überschneidung... sorry...
EDIT @KiliannailiK: Sieh es als Ergänzung zu Ashigarus Beitrag...
 
Ich würde mich für eine 15 minütige mündliche Prüfung nicht unbedingt in ein neues Thema einarbeiten - vor allem, wenn dich das Mittelalter als ganzes nicht sonderlich interessiert.

Wenn du ein Seminar zu Heinrich dem Löwen hattest (und den Herzog nicht völlig unsympathisch findest) würde ich dir raten, als Prüfungsthema "Heinrich der Löwe + Schwerpunkt" zu nehmen.
Also z.B. "Heinrich der Löwe als Städtegründer", "Heinrichs Wallfahrt nach Jerusalem" oder "Der Sturz Heinrichs und seine Verbannung". Oder nimm dein HA-Thema.:scheinheilig:

Versuche auf jeden Fall schon in der Vorbesprechung das Thema möglichst eng einzugrenzen, damit ersparst du dir jede Menge unnötige Arbeit.
 
Sehr starke Antworten. Danke.

Folgendes: "Kreuzfahrerstaaten" erscheint mir sehr interessant ( das ist ja ungemein förderlich beim lernen). Nur sollte ich das nicht einschränken? Wie auf der verlinkten Forenseite: Die Konstituierung der Staaten?

Heinrich der Löwe erschien mir allein zu eng und schon bekam ich Schiss vor seinen familären Verwicklungen. Aber wenn ich es sogar noch eingrenze...

Wie sind Eure Meinungen zum "Investiturstreit". Erscheint mir als klar abzugrenzen und in sich geschlossen. Literaturlage: hervorragend.

Aus frühester Jugend habe ich auch eine kleine Faszination für die Hanse. Was haltet ihr von ihr als Thema? Unüberschaubar? Einzugrenzen?

Nicht das wir uns falsch verstehen, ich weiß wie das Studium läuft, lernen und arbeiten gehört dazu. Nur möchte ich die Chance der Themenwahl zu meinen Gunsten nutzen.

Ciao Kilian
 
KiliannailiK schrieb:
Aus frühester Jugend habe ich auch eine kleine Faszination für die Hanse. Was haltet ihr von ihr als Thema? Unüberschaubar? Einzugrenzen?
Hat da dein Prof ne detailliertere Ahnung?
Sehr speziell.
Interessant bestimmt, wenn da ein mediävistischer Hintergrund mitschwingt.
 
Wie sind Eure Meinungen zum "Investiturstreit". Erscheint mir als klar abzugrenzen und in sich geschlossen. Literaturlage: hervorragend.

Literaturlage: stimmt! Abgegrenzt: kann man geteilter Meinung sein. Die Nachwehen/Folgekonflikte reichen noch weit ins 12. Jahrhundert rein.

Aus frühester Jugend habe ich auch eine kleine Faszination für die Hanse. Was haltet ihr von ihr als Thema? Unüberschaubar? Einzugrenzen?

Ein Komilitone von mir hat seine Magisterarbeit über die Hanse geschrieben und fand das Thema nicht so prall mangels Quellen. Allerdings ist sowas auch stark abhängig, was die jeweilige Uni so in ihren Bibliotheken stehen hat. Ist natürlich ne Hörensagen-Information. Persönlich habe ich mich nie mit dem Thema beschäftigt.
 
:)

Zur Hanse wird mein Prof wohl nicht ganz so in die Tiefe geforscht haben, aber ich gehe fest davon aus, dass er auch da ein Genie ist. :)

Wie denkt ihr denn über Themen wie: Armut im Mittelalter ( also auch gesellschaftliche Rolle von Bettlern) oder z.B. Krankheit Aberglaube Heilkunde (bitte Kommas selbständig setzen-es ist schon spät:).

Sind solche Themen zu aufwändig bei der Erarbeitung?

Gute Nacht
 
Also ich habe vor 2 wochen meine ZP zur Entstehung des deutschen Reiches gemacht, kann ich nur empfehlen!! Man kann sehr viel drüber erzählen, die Literaturlage ist gut und recht wenig Quellen die man gelesen haben muss....
 
Moin liebe Mitdenker :)

Nach dem Gespräch eben mit dem Prof. steht nun fest, dass es der erste Kreuzzug sein soll. Schwerpunkt auf Mobilisierung und Vermittlung, wer war beteiligt und warum? Natürlich die klassischen Fragen nach der Vorgeschichte, Verlauf und Auswirkungen.

Sehr gern will er auf die Rolle der Gewalt und deren Wahrnehmung zu damaliger Zeit eingehen.

Jetzt weiß ich wenigstens woran ich bin.

Es wäre sehr nett, wenn ihr meine Literaturliste noch erweitern könntet.

Bis bald, Kilian
 
@ KilianailiK: hmm... hatte damals nur relativ wenige Titel, einige davon schon recht alt. Mit so einer Literaturliste würde ich heute in keine Prüfung mehr gehen, gestört hats keinen.
Wirklich sehr gut fand ich aber "The crusades: c. 1071 - c. 1291" von Jean Richard, 1999. Gibts aber nur in englisch, hoffe das stört nicht.
 
Sehr gern will er auf die Rolle der Gewalt und deren Wahrnehmung zu damaliger Zeit eingehen.

Na da hab ich doch glatt noch was passendes für dich gefunden. Etwas spezieller auf das Problem bezogen, als die oben genannten.

Aus der Reihe Geschichte der Gewalt in Europa:

Armanski, G.: Es begann in Clermont - der erste Kreuzzug und die Genese der Gewalt in Europa, Pfaffenweiler 1995.
 
KiliannailiK schrieb:
Moin liebe Mitdenker :)

Nach dem Gespräch eben mit dem Prof. steht nun fest, dass es der erste Kreuzzug sein soll. Schwerpunkt auf Mobilisierung und Vermittlung, wer war beteiligt und warum? Natürlich die klassischen Fragen nach der Vorgeschichte, Verlauf und Auswirkungen.

Sehr gern will er auf die Rolle der Gewalt und deren Wahrnehmung zu damaliger Zeit eingehen.

Jetzt weiß ich wenigstens woran ich bin.

Es wäre sehr nett, wenn ihr meine Literaturliste noch erweitern könntet.

Bis bald, Kilian

Hm ... war auch mein Thema in der Zwischenprüfung ... :winke:

Hans Eberhardt Mayer: Geschichte der Kreuzzüge (etwas älter, aber Standardwerk)

Peter Milger: Die Kreuzzüge (sehr gut zu lesen, auch arabische Quellen)

und wenn Dein Prof die ganze Sache (insbesondere die Rolle der Kirche) kritisch sieht, dann Hans Wollschläger: Die bewaffneten Wallfahrten gegen Jerusalem (recht "böse" gegen Kreuzfahrer und Kirche).
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann möchte ich noch drei hinzufügen; Runciman u.a. wurden ja bereits genannt...

Jonathan Riley-Smith (Hrsg.) "Illustrierte Geschichte der Kreuzzüge" - Titel etwas irreführend, denn es ist kein "Bilderbuch", sondern geht bspw. sehr gut auf die Mentalität der Kreuzfahrer ein, so daß deren Motivation(en) ersichtlich werden

Bernhard Kugler "Geschichte der Kreuzzüge" - ein altes Werk, deshalb gewöhnungsbedürftiger (weil manchmal etwas befremdlicher) Sprachstil; enthält jedoch auf Quellenbasis viele Details

Walter Zöllner "Die Geschichte der Kreuzzüge" - sozialistisches Werk aus DDR-Zeiten (neuere Ausgaben sind überarbeitet und folglich "entschärft"); wartet jedoch mit reichlich Fakten auf

Dies zur bescheidenen Ergänzung der bisherigen Liste :fs:
 
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