Süddeutscher Adel im Barbarossakreuzzug

Wittichis

Mitglied
Hallo;
so wieder mal eine Frage von mir!
Ich habe gelesen, daß sich eine ganze Reihe Süddeutscher Adelshäuser Barbarossas Kreuzzug anschlossen!
Welche waren daß??:grübel:
 
Hier ein paar Deutsche auf dem III. Kreuzzug:

Friedrich V. von Schwaben (Staufer) : Sohn "Barbarossas", stirbt 1191 vor Akkon an Malaria
Leopold V. von Österreich (Babenberger) : "Löwenherz" macht sich ihn zum Feind
Berthold von Meranien (Andechser)
Hermann IV. von Baden (Zähringer) : fällt 1190 bei Antiochia
 
Hier noch drei Namen:

Berthold V. Herzog von Zähringen (Zähringer): kehrte spätestens 1191 in seine Lande zurück, um die Erhebung burgundischer Adliger niederzuwerfen; im selben Jahr Gründer von Bern
Burkhard I. gen. "Der Greiner" Graf von Hohenberg (Hohenzoller; Sohn des Grafen Burkhard II. von Zollern und Vetter des Burggrafen Friedrich I. von Nürnberg): war in der Schlacht bei Ikonium Träger der Reichsfahne und gehörte später zu den Gefolgsleuten Kaiser Heinrichs VI.
Heinrich I. Graf von Bar (Grafen von Bar in Ober-Lothringen): fiel auf dem 3. Kreuzzug

Zu finden waren diese Informationen auf http://www.genealogie-mittelalter.de/dynastie.htm, wo Du gewiß auch weitere "entdecken" kannst... :fs:
 
Wittichis schrieb:
Wie sieht es aus mit den Ortenburgern?

Das kannst Du auf der verlinkten Seite finden, wenn Du die Ortenburger unter ihrem dynastischen Namen (Spanheimer) suchst: http://www.genealogie-mittelalter.de/spanheimer/familie_der_spanheimer.html

Am Kreuzzug Friedrich I. Barbarossa beteiligte sich jedoch kein Graf von Ortenburg...

An der Stelle nur soviel: die beiden Söhne des Grafen Rapoto I. von Ortenburg (+ 1186) nahmen zwar beide das Kreuz, aber nicht beim Zug Barbarossas.
Der Ältere - Rapoto II. von Ortenburg - 1195, also wahrscheinlich beim (nur als Vorkommando geendeten) Kreuzzug Heinrichs VI.; der Jüngere - Heinrich I. von Ortenburg - 1217/18 beim ägyptischen Kreuzzug (gegen Damiette), der manchmal als Fünfter Kreuzzug gezählt wird.
 
In diesem Zusammenhang sind folgende Sachverhalte auch noch interessant:
Bei den ersten beiden Kreuzzügen nahm Jedermann und Jedefrau,
unabhängig von sozialem Status oder Vermögen teil.
Hier war das anders, es war ein rein militärisches Projekt, die Teilnahme war limitiert.

Von Friedrich Barbarossa ist überliefert, das er folgende Ansprüche an einen Teilnehmer stellte:
-Es durften nur Krieger mitziehen
-Er mußte min. drei Mark Vermögen nachweisen
-Jeder Reiter mußten ein eigenes Pferd besitzen!
-Alle mußten in den Waffen geübt sein
-Er mußte seinen Unterhalt für zwei Jahre bestreiten können
Das war ein ganz erhebliches Vermögen. :fs:

Auch wurde für den Kreuzzug strenge Gesetze erlassen, welche zwar in Art und Weise ähnlich für die beiden ersten Züge existierten, aber nicht wirklich durchgesetzt und beobachtet wurden.
Das war hier anders.

Trotz dieser Bedingungen, die Barbarossa stellte, entstand ein Heer von etwa 25.000 Mann, das größte Kreuzfahrerheer, das je den Zug nach Palästina antrat.
Auf Grund dieser Zahl wird es kaum möglich sein, alle Adligen aufzuzählen, die daran teilnahmen.
Das mußte ich dazu loswerden, denn, wie könnte ich zu diesem Thema schweigen??
:D
 
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Barbarossa schrieb:
In diesem Zusammenhang sind folgende Sachverhalte auch noch interessant:
Bei den ersten beiden Kreuzzügen nahm Jedermann und Jedefrau, unabhängig von sozialem Status oder Vermögen teil.
Hier war das anders, es war ein rein militärisches Projekt, die Teilnahme war limitiert.

Sagen wir es so: die Kreuzzüge waren sämtlich religiös motivierte Kriegszüge (also militärische Unternehmen), die - unabhängig ihres z.T. diametral abweichenden Verlaufs wie bspw. beim 4. Kreuzzug - im Kontext des Pilgerwesens in Verbindung mit der Rechtfertigungslehre des gerechten Krieges (nach Augustinus weitergeführt durch Isidor von Sevilla und Ivo von Chartres, später Bernard de Clairvaux) verstanden werden müssen.
Unabhängig davon können wir getrost Abschied vom Bild des mittellosen Kreuzfahrers nehmen, denn die neuere Forschung hat eindeutig aufgezeigt, daß die "Pilgerfahrt in Waffen nach Jerusalem" (so die zeitgenössisch korrekte Bezeichnung) ehedem eine relativ kostspielige Angelegenheit war.

Der Unterschied des 3. Kreuzzugs bestand im Vergleich zum 1. Kreuzzug darin, daß man vergleichsweise "genau" wußte, wohin man zog und mit wem man es zu tun hatte bzw. was einen erwartete, und zum 2. Kreuzzug darin, daß man aus dem unrühmlichen Verlauf jenes Zuges gewisse Schlüsse gezogen hatte - unabhängig davon, ob und inwiefern diese nun wertvoll waren oder nicht...

Was jedoch stimmt, ist die im Gegensatz zu vorher außerordentlich starke Resonanz bei den Adligen des Reiches - angefangen vom Kaiser und König selbst über die Reichsfürsten bis hin zum einfachen Ritter und Ministerialen.

Noch ein Artikel zum Nachlesen dazu - nicht unbedingt an Dich gerichtet, sondern eher für die Allgemeinheit: http://www.lehnswesen.de/page/html_kreuzzuege.html
 
timotheus schrieb:
...Der Unterschied des 3. Kreuzzugs bestand im Vergleich zum 1. Kreuzzug darin, daß man vergleichsweise "genau" wußte, wohin man zog und mit wem man es zu tun hatte bzw. was einen erwartete, und zum 2. Kreuzzug darin, daß man aus dem unrühmlichen Verlauf jenes Zuges gewisse Schlüsse gezogen hatte - unabhängig davon, ob und inwiefern diese nun wertvoll waren oder nicht...
Da kann ich nur zustimmen. Man wußte genau, daß der Kampf hart wird und darum konnte man auf diesem Feldzug nur "Profis" gebrauchen, die auch mit schwierigen Situationen zurecht kamen. Deshalb stellte Friedrich Barbarossa auch die oben genannten Bedingungen für eine Teilnahme.
 
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