"Tag der deutschen Einheit" bis 1989

Teja

Mitglied
Hallo Leute,
welchen Sinn hatte der "Tag der deutschen Einheit" bis 1989?
Hatte der 17 Juni einen bestimmten Sinn?? :confused:
 
Naja, ich denke mal, dass dieser Feiertag an den Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1953 erinnern sollte bzw. den Willen nach einer Wiedervereinigung zu zeigen.
Und einen Nationlfeiertag brauchte das junge Deutschland ja auch.

Ich denke mal, dass das so ist, ich hab's mir jedenfalls so erklärt, aber wirklich beschäftigt hab ich mich damit noch nicht:)
 
KFdG schrieb:
Gar keinen, den Tag der deutschen Einheit gibt es erst seit 1990.:p

Den 17. Juni, den ehemaligen "Tag der deutschen Einheit" in der alten Bundesrepublik, als sinnlos zu bezeichnen, zeigt nur auf, dass du dich überhaupt noch nicht mit diesem Thema beschäftigt hast.
Solltest du dringend mal nachholen.

17. Juni 1953
 
Zuletzt bearbeitet:
War das überhaupt ein Feiertag? War vor 1989 noch recht jung, kann mich aber nicht erinnern, dass wir jemals am 17. Juni frei hatten.
 
Ashigaru schrieb:
War das überhaupt ein Feiertag? War vor 1989 noch recht jung, kann mich aber nicht erinnern, dass wir jemals am 17. Juni frei hatten.
In Westdeutschland war es ein Feiertag. Obwohl sie gar nichts damit zu tun hatten.
Der Stolperstein im Osten waren die Arbeitsnormenerhöhungen. Da war die inszenierung mit Adof Hennicke usw. Aus Protest dagegen sind die Menschen auf die Strasse gegangen.
Der RIAS hat dann einen Putsch daraus gemacht. Und da alle in der DDR den RIAS hörten, gingen in fast allen Städten die Menschen auf die Strasse.
Das hat das Politbüro so beunruhigt, das sie ihre Waffenbrüder zu Hilfe riefen.
Und schon war es ein Umsturzversuch. So einfach ist das.
 
Ashigaru schrieb:
War das überhaupt ein Feiertag? War vor 1989 noch recht jung, kann mich aber nicht erinnern, dass wir jemals am 17. Juni frei hatten.

Am 3. Juli 1953 beschließt der Deutsche Bundestag in Bonn, den 17. Juni fortan als "Tag der deutschen Einheit" und gesetzlichen Feiertag zu begehen.

Der 17. Juni wurde erst 1990 vom 3. Oktober als gesetzlichen Feiertag abgelöst, an dem die Wiedervereinigung offiziell begangen wurde.
 
florian17160 schrieb:
In Westdeutschland war es ein Feiertag. Obwohl sie gar nichts damit zu tun hatten.
Der Stolperstein im Osten waren die Arbeitsnormenerhöhungen. Da war die inszenierung mit Adof Hennicke usw. Aus Protest dagegen sind die Menschen auf die Strasse gegangen.
Der RIAS hat dann einen Putsch daraus gemacht. Und da alle in der DDR den RIAS hörten, gingen in fast allen Städten die Menschen auf die Strasse.
Das hat das Politbüro so beunruhigt, das sie ihre Waffenbrüder zu Hilfe riefen.
Und schon war es ein Umsturzversuch. So einfach ist das.

Florian, ich denke, das Thema ist viel zu komplex, als dass man es in ein paar Sätze verpacken kann.
Es ist alles richtig, was du schreibst. Und trotzdem können Missverständnisse entstehen, wenn man eine Zusammenfassung dermaßen kurz hält.
 
florian17160 schrieb:
In Westdeutschland war es ein Feiertag. Obwohl sie gar nichts damit zu tun hatten.
Der Stolperstein im Osten waren die Arbeitsnormenerhöhungen. Da war die inszenierung mit Adof Hennicke usw. Aus Protest dagegen sind die Menschen auf die Strasse gegangen.
Der RIAS hat dann einen Putsch daraus gemacht. Und da alle in der DDR den RIAS hörten, gingen in fast allen Städten die Menschen auf die Strasse.
Das hat das Politbüro so beunruhigt, das sie ihre Waffenbrüder zu Hilfe riefen.
Und schon war es ein Umsturzversuch. So einfach ist das.

So einfach war es nun doch nicht. Siehe auch Stefan Heym "5 Tage im Juni, die ehrliche Auseinandersetzung eines Bürgers der DDR mit dem 17.6.1953" erschienen Ende der 70er, also durchaus noch zu DDR Zeiten.
Wieviele haben die Russen standrechtlich erschossen? 150? oder waren es mehr?

Wenn es ein paar sind, dann ist es ein Putsch-Versuch, wenn es viele sind, dann ist es ein Volksaufstand. Und ich glaube es waren schon viele.

Grüße
Repo
 
ich finde florians beitrag in seine knappheit und polemischen entschiedenheit sehr erfrischend.
aus meiner erinnerung stellt es sich so dar, daß der 17. juni ein arbeitsfreier spätfrühlings-/frühsommertag war, an dem es im ohnehin langweiligem abendprogramm ansprachen gab, die niemanden interessierten.
die deutsche einheit war halt ein vor allem ostdeutsches anliegen.

ponzelar
 
Repo schrieb:
Wieviele haben die Russen standrechtlich erschossen? 150? oder waren es mehr?

Nach meinen Informationen forderten die Aufstände am 17. Juni sowie an den darauffolgenden Tagen knapp über 50 Menschenleben. 20 davon wurden standrechtliche erschossen.
 
Lukrezia Borgia schrieb:
Nach meinen Informationen forderten die Aufstände am 17. Juni sowie an den darauffolgenden Tagen knapp über 50 Menschenleben. 20 davon wurden standrechtliche erschossen.

Die Opferzahlen sind mir so genau nicht erinnerlich, müsste ich heute abend nachlesen.
Den ganzen 17. Juni als Arbeitskampf darzustellen halte ich aber für falsch. Die Menschen waren zutiefst unzufrieden. Es wurden ja auch sofort freie Wahlen gefordert.

Grüße
Repo
 
Repo schrieb:
Den ganzen 17. Juni als Arbeitskampf darzustellen halte ich aber für falsch. Die Menschen waren zutiefst unzufrieden. Es wurden ja auch sofort freie Wahlen gefordert.

Grüße
Repo


Das habe ich auch nicht behauptet. In dem oben von mir gesetzten Link versuche ich ja, das Ereignis im historischen Kontext darzustellen.
 
florian17160 schrieb:
Komisch. ich dachte immer, die Gründung der DDR war am 7. 10. 49

Stimmt ja auch, Flo... :cool:
Hätte man nun den 9.10.1990 als Tag der Wiedervereinigung gewählt (anstatt des dann gewählten 3.10.1990), dann wäre die DDR eben doch 41 Jahre alt geworden.
Und das wollte man wohl nicht...
 
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