Mit
Jules Favre rief
Léon Gambetta am 4. September 1870, nach der Niederlage bei
Sedan und der Abdankung Kaiser
Napoleons III., in Paris die
Dritte Republik aus und wurde deren erster
Innenminister.
Am 7. Oktober 1870 wurde er von der Regierung der Nationalen Verteidigung beauftragt, den Krieg in der Provinz zu leiten. Gambetta verließ darauf das belagerte Paris in einem Ballon, aber sein Plan, die Hauptstadt zu befreien, scheiterte. In
Tours organisierte er eine neue Regierung, die in
Bordeauxzusammentreten sollte.
Als Paris am 28. Januar 1871 kapitulierte, befürwortete Gambetta die Fortsetzung des Krieges.
Adolphe Thiers bezeichnete ihn deshalb als
fou furieux (zornigen Verrückten). Schließlich musste Gambetta den
Waffenstillstand akzeptieren und trat am 6. Februar 1871 von seinem Regierungsamt zurück. Nach dem Krieg war Gambetta ein entschiedener Vertreter des
Revanchismus gegenüber Deutschland und prägte den Satz: „Toujours y penser, jamais en parler.“ („Immer daran denken, nie davon sprechen!“)