Also noch einmal der Reihe nach...
Meiner Meinung nach wäre bei einem entschlossenem Angriff dieser Eisenlawine unter diesen Umständen für die Mongolen nichts zu holen gewesen. Gepanzerte Ritter haben es in ähnlichen Situationen immer wieder bewiesen, daß ein Steppenheer wie das der Mongolen zu schlagen ist wenn es nicht seine größere Beweglichkeit und seine Hit and Run Taktik ausspielen kann...
... und ein solches Heer zudem den fatalen Fehler begeht, sich dem direkten Nahkampf zu stellen bzw. sich in den direkten Nahkampf zwingen zu lassen.
Wie ich bereits ausführte, brauche ich dazu nicht auf die Schlachten gegen die Mongolen zu schauen; dafür genügt mir bereits der Blick auf die Schlachten gegen die Sarazenen während der Orientkreuzzüge.
Die Möglichkeit eines schnellen Rückzugs um sich neu zu formieren wäre bei einem durch den Schockangriff in Unordnung geratenem Mongolenheer unter den vorher genannten Geländebedinungen gleich null.
Nochmals erlaube ich mir, auf zwei nicht unbedeutende Aspekte hinzuweisen, welche ich auch zuvor bereits ausgeführt hatte:
1. Einen Schockangriff ist unter den genannten Geländebedingungen ebenfalls nicht mit der gleichen Angriffswucht zu führen wie auf freiem ebenen Terrain: die Angriffsfront ist schmaler und das Gelände unwegsamer (zur Erinnerung: Du hast die Kondition eines engen bzw. verengten Tals selbst gestellt; ein solches ist für Kavallerie grundsätzlich ungünstiges Kampfgelände).
2. Wie ich bereits schrieb, zeigten sich bereits die Sarazenen (und für die Mongolen galt dies in mindestens diesem Maße ebenfalls) bei ihrer Kriegsführung von einer für die abendländisch-christliche Ritterschaft wenig ehrhaften Art und Weise: sie ließen es, so sie über genügend Schußwaffen, sprich Bögen, verfügten, möglichst gar nicht erst darauf ankommen, daß der Schockangriff eines Ritterheeres sie erreichte. Sie feuerten auf die Pferde - was übrigens unter den genannten Bedingungen besonders fatal ist, da die Angriffswelle nicht breit, sondern tiefer gestaffelt ist.
Ich erinnere auch an Doryäläm ( Habs Wahrscheinlich falsch geschrieben ) das war zwar ein Türkenheer, aber Ausrüstung und Kampfweises sind der der Mongolen sehr ähnlich.
Richtig; es ist vergleichbar, was die Kombattanten angeht.
Nur liegt hier eben wiederum der Fall vor, daß das Seldschukenheer bei Doryläum 1097 (so ist es richtig
) den Fehler beging, aufgrund der vormaligen Erfahrung, wo man einen Haufen undisziplinierter und schlecht bewaffneter Pilger niedermachen konnte, sich dem direkten Nahkampf gegen die abendländischen Ritter zu stellen...
Es stimmt, wir Spekulieren wild rum. aber ist es nicht gerade manchmal das, was uns an Geschichte so begeistert. So gesehen haben viele recht mit ihren Argumenten und dem für und und wieder...
Sagen wir es so: spekulieren muß nicht zwangsläufig verwerflich sein, aber es sollte dann zumindest auf Basis von historischen Fakten geschehen. Eine Diskussion jedoch im Stile von "was wäre, wenn..." oder "was wäre gewesen, wenn..." oder dergleichen macht allerdings kaum Sinn... :fs: