Warst du überhaupt schon mal dort ?
Die wandern natürlich nicht allein wegen der Diskos ab (aber durchaus auch deswegen !), vor allem aber einfach weil das moderne Leben in der Stadt wesentlich leichter und angenehmer ist.
Die Viehzucht ist ferner auch heute noch ein einträgliches Geschäft, nicht zuletzt ist das der Grund warum die Zahl der Kaschmirziegen noch weiter zugenommen hat und nun schon größer ist als zu Kommunistenzeiten.
Und dies obwohl der Preis für Kaschmir gesunken ist und die Chinesen Konkurrenz machen.
Ich will dir aber gerne erklären woher der Stadtboom kommt, wie das ganze mit der Vergangenheit zusammen hängt und wie es sich in Wahrheit verhält:
Um in der Steppe angesichts der schlechten Infrastruktur eine Grosstadt zu unterhalten bedarf es des Input.
Zur Sowjetzeiten war dieser Input ein künstlicher indem die Sowjets die Produkte abkauften und im Gegenzug einfach bestimmten das die Menschen in Städten leben sollten.
Nach 1990 ging aber immer mehr der Run auf die Rohstoffe los. Heute sind es die sehr grossen Rohstofflager in der Mongolei, die dort den notwendigen Input für die Stadt bereit stellen.
Nomaden sind nicht einfach Nomaden weil das die angenehmste Lebensform ist, sondern weil die Härte und Beschränktheit des Lebensraums keine andere Wahl lässt. Wenn man diese Leute vor die Wahl stellt ihr mühsames Leben weiter zu führen oder viel weniger mühsam in einer Stadt modern zu leben, wählen sie immer diese Möglichkeit wenn sie dies können.
Und nun der Rückblick:
Es gab in der Steppe der Mongolei seit jeher immer wieder Zeitphasen in denen sich Städte bildeten !! Es gab ja schon lange vor den Mongolen in der Mongolei Städte, grosse Städte, und diese gingen wieder unter und andere neue Städte tauchten auf usw
Der Grund war immer dass zu der Zeit in der sich in der Steppe Grossstädte bildeten ein Input durch Handel gegeben war und im Fall der Steppenreiche durch Kriegerische Erfolge und Tribute. Kam beides zusammen bildeten sich Grossstädte.
Es ist eben falsch zu behaupten, es hätte früher in der Mongolei keine Städte gegegeben und Karakorum ist auch keine Ausnahme gewesen. Schon vor Karakorum gab es ebenso grosse Städte, schon vor den Mongolen gab es solche Städte.
Wenn irgendetwas einen ausreichenden Input zur Verfügung stellt ist in der Steppe der Mongolei seit immer schon das Resultat gewesen, dass viele Menschen ihr Nomadenleben gegen ein Stadtleben eintauschen.
Zur Sowjetzeiten waren es die Zahlungen der Sowjets, heute ist der Rohstoffboom und die steigenden Weltmarktpreise für bestimmte Metalle.
ist ein netter Versuch, die eigene festgefahrene Meinung zu karikieren.
Warum ist meine Meinung festgefahren ?? Ich sehe eher viel mehr bei dir die Bringschuld für deine Ausführungen.
Ich habe klar dargelegt das die Mongolen eine Reichsidee hatten und das die höhere Weihe schon selbst im Namen von Chinggis Khan sichtbar wird.
Ich habe ferner klar bewiesen das deine Aussagen falsch sind, und das insbesondere diese Aussage falsch ist:
Selbst heute noch ist die Mongolei ein riesiges Land mit ein paar umherziehenden mongolischen Viehzüchtern.
Und ich habe dargelegt warum sich in der Steppe Städte bilden und das das Nomadentum dort nicht das einzige ist.
Deinen falschen aussagen gegenüber also hast du noch keine Argumentation gebracht.
Beschliessend möchte ich noch an dieser Stelle an den hervorragenden Text von Novgorodova verweisen mit dem Titel: Die Städte der alten Mongolei (in Die Mongolen Seite 41)
Zitat: zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind die Gelehrten auf Grund der Auswertung der schriftlichen Quellen, vor allem aber auf Grund archäologischer Funde von der lange Zeit bstehenden Meinung abgekommen, dass es in der Mongolei als Nomadenland keine Städte gegeben habe.
Etwas dreihundert Städte hat der Historiker Perlee allein auf dem Gebiet der mittelalterlichen Mongolei festgestellt.
Fassen wir also mal zusammen Hurvinek:
Du hast behauptet, die Mongolen hätten kein Reich errichtet ferner keine Reichsidee gehabt.
Beides habe ich wiederlegt.
Du hast behauptet das die Mongolei heute immer noch ein Nomadenland sei in dem nur ein paar Viehzüchter umher streifen.
Auch das ist falsch, um die 60% der Mongolen sind Grosstadtbewohner, und auch früher gab es immer dann wenn es einen Input gab auf der Stelle Städte oder Grosse Städte in der Mongolei.
Du hast beschliessend behauptet das nur Armut die leute in die Städte treibt, es gibt zwar Arme die deswegen in die stadt kommen (Nomaden z.b. die ihr Vieh im Winter eingebüßt haben), diese stellen aber nicht die mehrheit der heute in die Städte ziehenden.
Der Grund für die mehrheit der vor allem jungen Mongolen in die Stadt zu ziehen ist eben nicht !! armut, sondern das das städtische Leben dem harten Nomadenleben vorgezogen wird. Wenn man den Menschen die dort leben die Wahl gibt, dann entscheiden sie sich gegen das Nomadenleben.
Diese Entscheidung setzt aber meistens Kapital voraus, es gehen also vom Land eher die in die Stadt, die noch etwas haben und sich das viel teurere Stadtleben leisten können. Die Schicht derer die wirklich aus Not in die Stadt gehen ist sehr gering. Der Grund dafür ist einfach, das die Preise und die Lage dort ein Überleben in den ohnehin schon überfüllten Jurtengetthos so schwer machen, dass solche Leute heute eher in den ländlichen Aimaks verbleiben.
Wer hingegen vor allem in die Stadt kommt sind junge Mongolen die eben genau das wollen: Disko, Markenklamotten, einen Job am Computer, eine Wohnung mit Heizung und Dusche mit warmen Wasser. Dafür bringen sie in der Mehrheit Geld mit, oft indem sie ihr Vieh verkaufen um mit diesem Geld ein Geschäft aufzuziehen.
Deine Meinung Hurvinekt ist es also, die festgefahren ist.