Testament Hitler

Hat Hitler nicht noch kurz vorher gesagt, daß es das deutsche Volk nicht wert sei zu überleben, wenn es diesen Kampf verliert? So sinngemäß? :grübel:
 
Hat Hitler nicht noch kurz vorher gesagt, daß es das deutsche Volk nicht wert sei zu überleben, wenn es diesen Kampf verliert? So sinngemäß? :grübel:

Hitler hat so etwas mehrfach geäussert (und folgte damit nur konsequent seiner Wahnidee vom "Kampf der Rassen"):

7. November 1941: "Ich bin auch hier eiskalt. Wenn das deutsche Volk einmal nicht mehr stark und opferbereit genug ist, sein eigenes Blut für seine Existenz einzusetzen, so soll es vergehen und von einer anderen, stärkeren Macht vernichtet werden […] Ich werde dann dem deutschen Volk keine Träne nachweinen." (Seite 139f)
19. März 1945: "Wenn der Krieg verloren geht, wird auch das Volk verloren sein. Es ist nicht notwendig, auf die Grundlagen, die das deutsche Volk zu seinem primitivsten Weiterleben braucht, Rücksicht zu nehmen. Im Gegenteil, ist es besser, selbst diese Dinge zu zerstören. Denn das Volk hat sich als das schwächere erwiesen, und dem stärkeren Ostvolk gehört ausschließlich die Zukunft. Was nach diesem Kampf übrig bleibt, sind ohnehin nur die Minderwertigen, denn die Guten sind gefallen." (Seite 181)
Aus: Sebastian Haffner: Anmerkungen zu Hitler. Zitiert nach: Sebastian Haffner: Anmerkungen zu Hitler (Buchtipp)
 
19. März 1945: "Wenn der Krieg verloren geht, wird auch das Volk verloren sein. Es ist nicht notwendig, auf die Grundlagen, die das deutsche Volk zu seinem primitivsten Weiterleben braucht, Rücksicht zu nehmen. Im Gegenteil, ist es besser, selbst diese Dinge zu zerstören. Denn das Volk hat sich als das schwächere erwiesen, und dem stärkeren Ostvolk gehört ausschließlich die Zukunft. Was nach diesem Kampf übrig bleibt, sind ohnehin nur die Minderwertigen, denn die Guten sind gefallen." (Seite 181)

Aus: Sebastian Haffner: Anmerkungen zu Hitler. Zitiert nach: Sebastian Haffner: Anmerkungen zu Hitler (Buchtipp)


Danke, genau das meinte ich. Demnach sind wir alle, die Nachkommen der Überlebenen, nichts wert. Das sollten sich die strammen Nazis heute mal vergegenwärtigen, schließlich hat´s der Führer gesagt!

:pfeif:
 
Hat Hitler nicht noch kurz vorher gesagt, daß es das deutsche Volk nicht wert sei zu überleben, wenn es diesen Kampf verliert? So sinngemäß? :grübel:

Der sog. Nero-Befehl:
http://de.wikipedia.org/wiki/Nerobefehl


Da lief es in Russland gerade gar nicht gut. Hitler musste zu diesem Zeitpunkt klar sein, dass er alle verfügbaren Kräfte im Osten brauchen würde.
So um den 7./10. Dezember 1941 war das kaum absehrbar, eher glaubte man wohl noch an einen temporären Rückschlag bzw. eine Verzögerung. Die sowjetischen Kräfte galten als erschöpft (was objektiv falsch war), der Winter und die Versorgungskrise wurden als größtes Problem angesehen.

Die USA zeigten nahezu exakt das gleiche Verhalten wie im ersten Weltkrieg, welches ja schließlich im Kriegseintritt Amerikas auf Seiten der Entente gipfelte.

Da ist das ganz lesenswert, wenn man auf "die" USA hinweist:
http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=965164195

Nach Pearl Harbour waren die USA auf absehbare Zeit im Pazifik gebunden.
Das war tatsächlich eine Fehlkalkulation Hitlers bzw. der deutschen Seite. Tatsächlich galt: "Germany first", und die Ressourcen in Europa wurden relativ schnell (1 Jahr) aufgebaut. Dabei ist zu bedenken, dass die Land- und Luftstreitkräfte Ende Dezember 1941 in den USA dafür noch nicht vorhanden waren.
 
Silesia:
So um den 7./10. Dezember 1941 war das kaum absehrbar, eher glaubte man wohl noch an einen temporären Rückschlag bzw. eine Verzögerung. Die sowjetischen Kräfte galten als erschöpft (was objektiv falsch war), der Winter und die Versorgungskrise wurden als größtes Problem angesehen.

Heikel.
Schon in der Planung zum Ostfeldzug wurde darauf bestanden, dass der Feldzug bis zum Einsetzen des Herbstregens beendet sein musste, da dann die Straßen und Wege unpassierbar würden. Vom russischen Winter ganz zu schweigen, dessen Auswirkung in einem Krieg ("General Winter") durchaus bekannt war. Die deutsche Führung wusste also sehr wohl, was ihr ab Oktober bevorstand. Vor Leningrad lagen die Armeen fest, in der Ukraine war von Rundstedt seit dem Kiever Kessel aus Mangel an Panzereinheiten (Guderian, der aushelfen musste, um überhaupt im Süden einen Kessel zu ermöglichen, war wieder nach Norden abgezogen worden) kein strategischer Erfolg mehr geglückt und am 1.Dezember musste von Bock Halder berichten, dass angesichts der Stärke der russischen Streitkräfte eine weitere Offensive nicht in Frage komme. (Womit auch widerlegt wäre, dass die russischen Streitkräfte als erschöpft galten, zumindest nicht erschöpfter als die eigenen)
Am 8. Dezember stimmte Hitler schließlich zu, Unternehmen Taifun (= Angriff auf Moskau) anzuhalten: In Weisung Nr.39 befahl er, die Streitkräfte sollten zur Defensive übergehen. Er stellte fest:
"Der überraschend früh eingebrochene strenge Winter im Osten und die dadurch eingetretenen Versorgungsschwierigkeiten zwingen zu sofortiger Einstellung aller größeren Angriffsoperationen und zum Übergang zur Verteidigung."
(Hitlers Weisungen für die Kriegsführung, S 171)

Damit schob er zwar, wie Du richtig anmerkst Wetter und Versorgungsschwierigkeiten vor, aber damit war ihm auch nachweislich zu diesem Zeitpunkt klar, dass der Krieg gegen die Sowjetunion länger dauern würde, zumindest bis deutlich in 1942. Da nach einem solchen Krieg, selbst wenn er schließlich 1942 gewonnen werden sollte, massive Regeneration der Streitkräfte nötig wäre, konnte mit ausreichend militärischen, industriellen und rohstofflichen Kapazitäten, um einen Krieg mit den USA führen zu können, frühestens 1943 gerechnet werden. Dazu kommt, dass das geplante Endziel der Operation Barbarossa nicht etwa die - selbst in Hitlers Augen offenbar utopische - vollständige Besetzung der Sowjetunion war, sondern die "Abschirmung gegen das asiatische Russland aus der allgemeinen Linie Wolga-Archangelsk". Diese Linie glaubte man gegen den unterentwickelten "Rest" der Sowjetunion halten zu können, von ihr aus sollte die Luftwaffe industrielle Ziele hinter dem Ural angreifen. (Ebenda, S 85ff)
Das Halten dieser Linie und die Bekämpfung der "restrussischen" Industrie durch strategische Bombenangriffe (zu denen die Wehrmacht mangels echter strategischer Bomber überhaupt keine vernünftigen Mittel gehabt hätte, aber das ist eine andere Geschichte) hätten bis auf weiteres zusätzlich starke Kräfte gebunden, insbesondere der Luftwaffe, welcher ja in einem Krieg gegen die USA eine Schlüsselrolle zukommen musste, egal ob offensiv oder defensiv.

Fazit: Hitler war mit Sicherheit klar, dass er 1941 oder auch kurz danach noch keinen offensiven Krieg gegen die USA führen konnte.

Habe ich bisher nicht gelesen und werde ich aus Zeitgründen in nächster Zukunft leider auch nicht lesen können. Daher muss ich um Hilfe bitten: Was ist denn die Kernaussage des Buches, auf die Du hinweisen willst?
(Antwort eventuell als PN, da wir tatsächlich eigentlich schon deutlich off topic sind)

Silesia:
Das war tatsächlich eine Fehlkalkulation Hitlers bzw. der deutschen Seite. Tatsächlich galt: "Germany first", [...]
So ist es. Hitler konnte nicht wissen, worauf sich die Alliierten einigen würden, seine Einschätzung, dass die USA sich aber erst einmal auf ihren unmittelbaren Angreifer konzentrieren würden war jedoch so abwegig nicht.

Um zurück zum eigentlichen Thema, Hitlers politischem Testament zu kommen:

[...]Denn das Volk hat sich als das schwächere erwiesen, und dem stärkeren Ostvolk gehört ausschließlich die Zukunft. [...]
(Quelle schon bekannt)

Objektiv gesehen etwas befremdlich, dieses Fazit: Das deutsche Volk verlor ja schließlich nicht gegen das "Ostvolk" allein, sondern gegen das "Ostvolk", das "Westvolk", das "ganz-weit-im-Westen-Volk" und diverse "am-Arsch-der-Welt-Völker" zusammen. Dass das nur schiefgehen konnte, musste er doch schon von 1914-18 wissen. Da hat aber jemand arg geschmollt...


Gruß,

Panzerreiter
 
Die Heeresgruppe Mitte war Anfang Dezember 1941 schlicht am Ende ihre Kräfte.

Sie hat seit Wiederaufnahme des Angriffs noch einmal über 30.000 Mann, also insgesamt seit dem Sommer 41 über 350.000 Mann verloren. Des Weiteren verlor die Heeresgruppe Mitte seit Wiederaufnahme der Offensive über 300 Panzer und 150.000 Pferde. (Zaheln nach: HGr Mitte Abt.IIa Nr. 750/41 g vom 12.12.41 hier zitiert nach Reinhardt, Wende vor Moskau)

Das Problem der nicht vorhandenen Winterausrüstung sorgte für schlechte Stimmung. Die Heeresgruppe Mitte musste ohne ausreichende Versorgung, die Verpflegungssätze mussten teilweise drastisch gekürzt werden, den Abwehrkampf gegen die Rote Armee führen. An ein Herausziehen aus der Front zwecks Auffrischen der Einheiten war nicht zu denken. Die Soldaten waren so natürlich schon rein körperlich nicht im bestem Zustand.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sie war einfach eingefroren, weil die Dieselmischung mit den Temperaturen nicht zurecht kam.

Die beginnende sowjetische Offensive sollte man nicht unterschätzen, wenn auch die deutsche Aufklärung die Bereitstellungen in dem Umfang nicht erkannt hatte. Hinzu kommen der Wintereinbruch und die eingetretene Versorgungskatastrophe seit Oktober 1941.

Ausgangspunkt der Diskussion war ja die Kriegserklärung an die USA. Turgot hat auf die hochkritische Lage der HG Mitte hingewiesen; da bei sollte man aber trennen: was lag objektiv vor, wie wurde es gewertet. Und hier läßt sich differenzieren:

a) bis zur Ebene Heeresgruppe (GFM von Bock), deren KTB die Dramatik der Lage enthält und geradezu Panik belegt
b) "darüber": OKH-OKW-Hitler, deren Beurteilungen sich völlig von der realen Lage entfernt hatten: nur auf diese bezog sich die Bemerkung der "temporären Krise".
 
Das Scheitern vor Moskau, ist nicht erst durch den Kälteeinbruch, sondern schon vorher aufgrund der katastrophalen Versorgungssituation und der sich daraus entsprechende ergebende Zustand der Truppen eingetreten. Die Bahn, war aus vielfältigen Gründen, wie biepsielsweise der permanente Mangel an entsprechenden Waggon -und Lokmaterial, mit der Versorgung der Heeresgruppe einfach überfordert.
 
"An allem sind die Juden schuld,
Die Juden sind an allem schuld,
Allem schuld.
Warum sind denn die Juden schuld?
Kind, das verstehst du nicht,
Sie sind dran schuld."

Friedrich Hollaender, 1931


Fällt mir Remarqué ein, "Der schwarze Obelisk"

Ein radfahrender Steinmetz unterhält sich mit einem Handelsvertreter jüdischen Glaubens.
Der Steinmetz erläutert dem Vertreter die weltpolitische Lage,
und endet mit den Worten: "Und daran sind die Juden schuld"
Der Vertreter antwortet: "Nein, die Radfahrer"
 
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