Thälmann - seine Rolle in der Weimarer Republik und sein Gedenken in der BRD

Scorpio

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Wo waren denn in der DDR in den 50ern und 60ern die Ehrungen für Widerstandskämpfer wie Thälmann, die von den Nazis ermordet wurden?

Die Jugendorganisation der DDR war nach ihm benannt, und als politisch ideologische Leitfigur war er doch recht oräsent. Die Staatsoberhäupter der DDR von Wilhelm Pieck, Walther Ulbricht bis zu Erich Honecker inszenierten sich in persönlicher Traditionslinie zu Thälmann und beriefen sich auf die vorbildlichen Thälmannschen Traditionen.

In der SED galt Thälmann durchgängig als Bedeutendster Arbeiterführer, Deutschlands unsterblicher Sohn. Thälmanns vita wurde mehrfach verfilmt: 1954 Ernst Thälmann Sohn seiner Klasse DEFA -Spielfilm Ernst Thälmann Führer seiner Klasse 1954/55, Teddy DEEFA-Dokumentarfilm 1973

Aus meiner Kindheit DEFA Spielfilm 1974/75, Ernst Thälmann 2 teiliger Fernsehfilm des Fernsehens der DDR 1984/86-

Daneben wurden nach ihm benannt: Die Pionierorganisation, Die Offiziersschule der Landstreitkräfte in Löbau und Zittau, das Ernst Thälmann- Stadion in Potsdam, das Ernst Thälmann Stadion in Chemnitz (Karl Marx Stadt), das Schwermaschinenkombinat Ernst Thälmann in Magdeburg, Ernst Thälmann Siedlungen in Eisleben, Ziltendorf, Biereck und Malchow.
 
Ich meinte natürlich die Bundesrepublik, wenn ich von der fehlenden Würdigung von Leuten wie Thälmann sprach; dachte, dass erschließt sich aus dem Kontext. Das der in der DDR hochangesehen war dürfte jedem klar sein.
Aber warum hätte denn die Bundesrepublik Thälmann Gedenken sollen?
Thälmann hat sich zwar meines Wissens in der Weimarer Zeit keiner schwerwiegender Delikte schuldig gemacht, aber er gehörte zum dominierenden „leninistischen“ - also antidemokratischen - Flügel der KPD*, ließ sich von Stalin Befehle erteilen - warum hätte die Bundesrepublik diesem Antidemokraten gesondert gedenken sollen - zumal die adenauersche Bundesrepublik dezidiert antikommunistisch war?
Wieso also hätte man ausgerechnet Thälmann unter den tausenden politischen Opfern der NS-Morde herausheben sollen?


*es ist eigentlich ein Witz, dass es die Lenin-Liebknecht-Luxemburg-Märsche gibt, hatte doch Rosa Luxemburg den Leninismus als Fehlentwicklung angesehen; ihre Sichtweise wurde dann unter tatkräftiger Mithilfe Thälmanns zum Luxemburgismus regelrecht abqualifiziert.
 
Es war ja nicht nur Thälmann, dem in der BRD jede Würdigung verwehrt wurde, der steht hier nur als ein Repräsentant. Letztlich war es in beiden deutschen Staaten so, dass das Gedenken an die Opfer von der jeweiligen Ideologie beeinflusst wurde. Unterschiede sind zwar vorhanden, aber die sind graduell.
 
Liest du meine Beiträge nicht? Repräsetant! Und warum sollte man "Typen" wie Stauffenberg gedenken? War der Demokrat?

Naja, du beweist nur, wie sehr hier die eigene Ideologie eine Rolle spielt. Q.E.D.
 
Wie egozentrisch soll das hier werden? Es geht nicht um dich!

Wollen wir mal spekulieren, wieviele der Menschen, die in KZs vergast wurden, Demokraten waren? Oder der Kriegsgefangenen, die man verhungern ließ?
 
Was willst du von mir? Du zitierst hier meine Beiträge auf eine arrogante, provokative Art, ohne auch nur zu versuchen zu verstehen, was ich sagen will. Damit kann ich nichts anfangen, finde es aber beleidigend. Aber das bin ich von dir gewohnt.
 
Thälmann hat sich zwar meines Wissens in der Weimarer Zeit keiner schwerwiegender Delikte schuldig gemacht

Es scheint bis heute ungeklärt wie große Anteile Thälmann am von den Kommunisten inszenierten Hamburger Aufstand von 1923 hatte, namentlich, ob er vor Ort war und in irgendeiner Weise selbst in Hamburg daran mitwirkte.
Definitiv war er aber in die Vorbereitungen involviert.

Ob das was man ihm nachweisen kann heute von juristischen Standpunkt her für eine Verurteilung wegen Beteiligung am Hochverrat ausreichen würde, da bin ich überfragt.
Aber ein gutes Licht wirft das jedenfalls nicht auf den Mann.
 
Was willst du von mir? Du zitierst hier meine Beiträge auf eine arrogante, provokative Art, ohne auch nur zu versuchen zu verstehen, was ich sagen will. Damit kann ich nichts anfangen, finde es aber beleidigend. Aber das bin ich von dir gewohnt.
Kann es sein, dass du dich irgendwie in einer unkritischen Thälmannverehrung erwischt fühlst und deshalb aggressiv wirst? Ist ja nicht das erste Mal, dass du auf Sachbeiträge aggressiv reagierst.
 
Wo betreibe ich unkritische Thälmann-Verehrung? Wie kommst du zu einer solchen Behauptung? Das ist eine Beleidigung, die nur beweist, wie wenig aufmerksam du meine Beiträge liest.

Ich fühle mich ungerechtfertigterweise angegriffen und in eine Ecke gestellt, von einer Person, die auch in der Vergangenheit keine Möglichkeit ausgelassen hat, mich von oben herab zu behandeln, mich verächtlich zu machen, mich herunter zu machen und zurechtzuweisen.

Was mache ich eigentlich noch in diesem Drecksforum, außer meiiner Zeit zu verschwenden, und als Punching Bag herzuhalten?
 
Abschluss-Statement:

Nicht ich habe Thälmann in diese Diskussion eingeführt, sondern Scorpio. Und das nicht als Einzelperson, sondern als Repräsentant einer Gruppe:

und ihre ganze Gedächtniskultur drehte sich um Typen wie Ernst Thälmann, der Held seiner Klasse.

Da finde ich den Hinweis berechtigt, dass auch in der BRD nicht unumwunden allen Opfern der Nazis gedacht wurde, sondern dass das ebenfalls nach ideologischen Vorgaben geschah, und teilweise bis heute geschieht. Die Kritereien, die dabei angelegt werden, waren dabei nicht grade objektiv oder konsistent. Thälmann wird hier (zu Recht) vorgeworfen, kein Demokrat gewesen zu sein. Der Würdigung anderer Gruppen hat das nie einen Abbruch getan (hier, ebenfalls als Repräsentant, Stauffenberg).

Dem Hintergrund und auch meinen Beiträgen wird es nicht gerecht, mich mit ein paar Suggestivfragen in eine Ecke zu stellen, ohne auch nur zu versuchen, auf den Kontext und den Diskussionsverlauf einzugehen.
 
Thälmann wird hier (zu Recht) vorgeworfen, kein Demokrat gewesen zu sein. Der Würdigung anderer Gruppen hat das nie einen Abbruch getan (hier, ebenfalls als Repräsentant, Stauffenberg).
Es gibt in meinen Augen einen massiven Unterschied zwischen Thälmann und Stauffenberg. Und der liegt darin, dass Thälmann nicht nur gesinnungsmäßig Antidemokrat war, sondern dass er ine der maßgeblichen Figuren dabei war di Weimarer Republik an ihr Ende zu bringen in dem er der KPD die Fundamentalopposition und Blockadehaltung gegen das Parlament auf Geheiß Stalins einpeitschte.

Bei Stauffenberg kann man sicher wegen der Gesinnung Bauchschmerzen haben, diesen beesonders zu Ehren, bei Thälmann gibt es aber Gründe die darüber hinaus gehen.
 
Das Offizierskorps der Reichswehr mit seiner antirepublikanischen Einstellung hatte ebenfalls seinen Anteil am Untergang der Weimarer Republik.
 
Das Offizierskorps der Reichswehr mit seiner antirepublikanischen Einstellung hatte ebenfalls seinen Anteil am Untergang der Weimarer Republik.
Grundsätzlich richtig.

Allerdings hatte Stauffenberg erst 1930 sein Offizierspatent als Leutnant erhalten und bewegte sich im Offizierskorps in der kritischen Phase der Weimarer Zeit auf den untersten Rängen, weit davon entfernt maßgeblichen Einfluss auf die Haltung der höheren Offiziere zu nehmen.

Thälmann hingegen war Vorturner der KPD und innerhalb Deutschlands mit Sicherheit eine der maßgeblichn Figuren, was den Einfluss auf die Haltung der Reichstagsfraktion der KPD betrifft.
 
Letztlich war es in beiden deutschen Staaten so, dass das Gedenken an die Opfer von der jeweiligen Ideologie beeinflusst wurde.
Das ist so, da braucht man gar nicht drumherum zu reden. Ich erinnere in diesem Zusammenhang, wie Willy Brandt vorgeworfen wurde, dass er während der Nazizeit emigrierte und sich nicht in ein KZ einsperren und womöglich umbringen ließ. Mehr noch: Er wurde mit Brandt alias Frahm tituliert und damit auf seine uneheliche Geburt angespielt.

Den ehemaligen Nazis wurde hier verziehen, den ehemaligen Emigranten aber nicht, selbst wenn sie Demokraten wie Willy Brandt waren.
 
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