Dion
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Der Süddeutschen von heute entnehme ich, dass das beliebteste Museum in Deutschland das „Mittelalterliche Kriminalmuseum“ in Rothenburg ob der Tauber ist.
Woher kommt diese Faszination für das Grauen? Zu den Motiven der Besucher werden von der Bildungsforscherin Sylvia Kesper-Biermann genannt – Zitat:
Offenbar vergewissere sich das bürgerliche Zeitalter der eigenen Fortschrittlichkeit, indem es sich von dunkleren Zeiten abgrenze, analysiert sie. Auch wage der Mensch - und offenkundig nicht zuletzt auch der mit internationaler Herkunft - gerne mal einen Blick ins abgründig Verborgene, zumal ein Kriminalmuseum ja eine erfreulich kontrollierte Konfrontation mit dem Bösen ermöglicht. Und dann verschafften solche Häuser eben auch ein Erlebnis zwischen zwei emotionalen Polen, Abscheu und Vergnügen.
Hier ist offenbar das gleiche Mechanismus aktiv, das auch Film und Fernsehen Krimis am laufenden Band produzieren lässt. Und die grausamsten und blutigsten davon kommen aus Schweden, dem Land, das seit 200 Jahren keinen Krieg mit all seinen Grausamkeiten mehr erlebt hat.
Braucht der Mensch das Grauen – und sei es nur in Form von Vorstellung?
Woher kommt diese Faszination für das Grauen? Zu den Motiven der Besucher werden von der Bildungsforscherin Sylvia Kesper-Biermann genannt – Zitat:
Offenbar vergewissere sich das bürgerliche Zeitalter der eigenen Fortschrittlichkeit, indem es sich von dunkleren Zeiten abgrenze, analysiert sie. Auch wage der Mensch - und offenkundig nicht zuletzt auch der mit internationaler Herkunft - gerne mal einen Blick ins abgründig Verborgene, zumal ein Kriminalmuseum ja eine erfreulich kontrollierte Konfrontation mit dem Bösen ermöglicht. Und dann verschafften solche Häuser eben auch ein Erlebnis zwischen zwei emotionalen Polen, Abscheu und Vergnügen.
Hier ist offenbar das gleiche Mechanismus aktiv, das auch Film und Fernsehen Krimis am laufenden Band produzieren lässt. Und die grausamsten und blutigsten davon kommen aus Schweden, dem Land, das seit 200 Jahren keinen Krieg mit all seinen Grausamkeiten mehr erlebt hat.
Braucht der Mensch das Grauen – und sei es nur in Form von Vorstellung?