Transkription

elisabethm96

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Hallo,
ich habe hier eine Handschrift aus dem 16. Jahrhundert, sie ich bis Sonntag transkribieren muss, aber ich tue mir sehr schwer dabei.
Kann mir hier wer vielleicht helfen?
 

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Das Problem ist, dass es recht schwer ist, zu lernen, alte Schriften zu lesen, wenn zu früh aufgegeben wird. Wir stürzen uns hier gerne darauf, weil es ja auch Spaß macht, diese Schriften zu lesen. Für dich wäre es aber besser, wenn wir dich mit ein paar Hinweisen in die richtige Richtung schubsen könnten. Nur müssten wir dazu wissen, was du schon hast.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass jemand anfangs denkt, gar nichts zu erkennen. Man muss sich in diese Schriften oft erst 'einlesen', auch wenn man jahrelange Übung hat. Die vorliegende Schrift erscheint recht regelmäßig. Da kannst du sicher aus dem, was du erkennst auf anderes schließen. Was jemand selbst erkennt, dass wird später leichter wiedererkannt. Bei der Paläographie ist es aber auch sehr hilfreich, wenn Anleitung oder Rückmeldung da sind.

Wenn du also lernen möchtest, so etwas zu lesen, dann schreib, was du schon hast und wir schauen dann, wo wir korrigieren oder Hinweise geben, damit du selbst weiterkommst. Und das baut auch Selbstvertrauen auf und erweitert das, was du machen kannst, ungemein. Das erste Mal in einem Archiv zu sitzen und ohne Hilfe etwas lesen zu können ist schon toll.

Wenn du es nur abhaken möchtest, kannst du uns das aber auch schreiben.
 
Prinzipiell lese ich sehr gerne alte Schriften und lerne auch gerne sie zu lesen, aber bei dieser Handschrift tue ich mir sehr schwer und hätte sie einfach gern hinter mir.
 
Also ich wäre wirklich dankbar, wenn man mir mehr transkribieren kann.
Ich komme bis ... zehen Pfundt phennig, unnd ??? weiter weiß ich wirklich nicht.
 
vätterlichen Erbtheils. Darin ??? fünf Pfundt d
geburt hette[?]. Hat ij Z?? ????s empfangen und soll
hirmit abgeferttigt[?] sein.
 
Mich wundert das einzelne d, zu erwarten wäre doch dd: fünf Pfund Pfennige (denarii = dd)

Es gibt ja mehrere Möglichkeiten zur Kürzung. Hier ist es der langgezogene Schnörkel. Zudem verwendet der Schreiber ja den Singular.

Edit: Jetzt habe ich solange geschrieben, dass ich deinen neuen Beitrag dazu noch nicht gesehen hatte, bevor ich den Post abschickte, El Quijote.

Nochmal der erste Absatz:
Zum funfften schaf ich meiner Tochter Catharina, zehen Pfundt Phenning, vnnd von wegen des Anndreen seligen anersterben vatterlichen Erbthailß, Darin Er fünf Phundt d.. geburt hette, hat sij zuuor merers emphangen, vnd soll hiemit abgeferttigt sein.

Normalerweise wird es genauer verlangt, zumal bei einem eigentlich gut geschriebenen Text wie diesem:
- "funfften" ist mit 2 f geschrieben.
- Die 10 Pfund Pfennig stehen zwischen Kommata.
- "Phenning" ist tatsächlich mit 'h' geschrieben, "vnnd" mit 'v', nicht u.
- Der Andere ist verschrieben: "Anndreen".
- Für mich ist das beim Erbteil schon ein 'ß' und keine Ligatur von langem und rundem 's' mehr.
- Nach Zahlenangaben steht oft ein Punkt, mitunter auch etwas erhöht. Da das d schon abgekürzt ist, habe ich hier zwei Punkte. Abkürzungen solltest du übrigens -zumindest in eckigen Klammern- auflösen.
- Bei 'sij' ist das noch kein y, weil hier die Punkte stehen.
- Bei zuvor ist 'u', statt wie heute üblich 'v' geschrieben. Da passiert schnell ein Fehler, auch wenn die Schrift gut gelesen werden kann, da ich dann gleich im Kopf das 'u' bildet. In einer Prüfung also immer darauf achten und zum Schluß nochmal die 'u's und 'v's kontrollieren, ebenso die Groß- und Kleinschreibung, sowie, ob 'y' oder 'ij', 'ß' oder 'ss' geschrieben ist.
- Die Schreibweise 'hiemit' ergab sich oft aus der ungenügenden Aussprache des 'r'. Es ist mitunter noch im 19. Jahrhundert zu finden, sogar in der Literatur, z.B. wenn etwas altertümlich wirken soll. Mir fällt allerdings gerade kein Beispiel ein.
- Wir würden heute eher sagen "soll damit abgegolten sein". Offensichtlich liegt da noch nicht unser heutiges übertragenes und negatives Verständnis von 'abfertigen' vor.
 
Zuletzt bearbeitet:
Item mer [ohne s] schaf ich bemelter ...

'bemelter' heißt 'genannter', von 'melden' abgeleitet.

Die nächsten beiden Wörter dürften schon bekannt sein.

Für die zweite Zeile des Absatzes noch ein Hinweis: 'b' kann durchaus mal spiegelverkehrt geschrieben werden und für uns dann wie ein 'd' aussehen.

Ach ja, der 'Ander' bedeutet auch der 'Zweite', bevor du darüber stolperst und hängen bleibst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ten mer schaf ich benulter meiner Tochter die folgenden (zwei wörter kann ich nicht entziffern)

Als mein Erb. und ande. mit wamen (keine Ahnung) und (keine Ahnung)

mit einander zehen pfundt phennig.


Und nafden ich nach ainen Ende. mit Wamen Wirgilj vrelf

mir funf phundt phenning zutheun, so sag ich im firmit

derselben schulden, ganz ledig unnd sreij, also dat (keine Ahnung) auch

sanil. also den andernn geburtt.


Ten mer so schaf ich der Sigmundt Schursterin Tochter

also meiner gothen Barbara genandt auch funf pfundt d.


Ten mehr schaf ich meinem (keine Ahnung) und zeugen dist

meinet Testamendt ijedem ain pfundt pfenning.

So weit bin ich mit den restlichen Absätzen gekommen, ich wäre dankbar, wenn man mir meine Transkription verbessern könnte.
 
Item mer schaf ich bemelter meiner Tochter Zwayen Khinde[r]
Als mein Endl. Vnd ande. mit Namen ???? Vnd ????
miteinander Zehen Pfund Pfenning.
 
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