Kann ich auch so bestätigen.
Aber das ist das Verrückte an der Geschichte.
Es gab auch Begegnungen mit Angehörigen der stationierten Armee und es gab mit sowjetischen Bürgern, also nicht Angehörige von C & A (C & A -> Camping Alemania), so genannte Freundschaftsabende.
Diese Bürger kamen organisiert in die DDR und über die DSF des Bezirkes oder Kreises wurde dann ein Kontakt mit Betrieben/Brigaden hergestellt.
In Erfurt fanden solche Treffen in der Regel im Haus der DSF statt.
Man „versuchte“ sich zu unterhalten, man lachte, man trank auch reichlich und man tanzte. Es gab auch ein paar Geschenke, in der Regel gab’s die Matrjoschka.
Eine Leningraderin hat mir an solch einen Abend beigebracht, wie man 3 Wodkagläser gleichzeitig in den Mund nimmt und diese austrinkt.
Es gab aber auch Tauschgeschäfte.
Zum Beispiel Diesel gegen Betonteile/Betonelemente.
Und es gab auch die Russenmagazine. Diese wurden von DDR Bürgern gern besucht.
Es gab aber auch anderes über das man nicht so gern redet.
So zum Beispiel, wenn man seine Hütte in Nähe der Grenze hat und erlebt eines Tages, wie hinter den Bergen russische Kampf - Hubschrauber im Tiefflug hervorkommen. Da wird es einen schon mulmig. Später erfährt man von einem versuchten Grenzdurchbruch eines Hubschraubers.
Peinlich, peinlich..., aber bei einigen Vokabeln muss ich nachhaken, weil ich sie nicht kenne. C & A ist die Rote Armee, korrekt? DSF kenne ich nur als deutsches Sportfernsehen, aber was ist eine Matrosckka, ein Freif...ck kann es nicht sein, sollte es sich um eine gerätschaft handeln, die unsere bayrischen Freunde "Fotzenhobel" (Mundharmonika) nennen?
Russenmagazine, hatte ich zuerst auch eine andere Assoziation, vermutlich Läden für Rotarmisten mit heimischen Produkten.
Gab es in Westdeutschland, bzw. gibt es heute noch, wo immer G. I.s stationiert sind. Armybedienstete und ihre Familien konnten dort Hines Baked beans, Hershey Schokolade oder was auch immer das Herz begehrt zu moderaten Dollarpreisen, zum selben Kurs wie in Cleveland oder Fort Worth. Dazu konnten sie billiges Benzin kaufen, und die meisten Offiziere im Rang eines Captain hatten auch ein Dienstfahrzeug. Es war leichter Dienst, und verglichen mit Einsätzen in Vietnam, Irak, Kosovo und Afghanistan war der Gefährlichkeitsgrad geradezu lächerlich. US- Bürger konnten sich höchstens eine Geschlechtskrankheit einfangen, aus Versehen überfahren werden oder aller Schlimmstenfalls von 68ern mit vanillepudding beworfen werden, was ein paar aktivisten zum entsetzen der Bildzeitung Hubert Humphrey antun wollten. Auch Good Old Germany war kein schlechter Standort. Die Lebenshaltungskosten waren niedrig, wer sich nicht für Deutschland interessierte, brauchte kein Wort Deutsch zu lernen und konnte die Illusion haben, irgendwo im Mittleren Westen zu sein. Eventuelle Vaterschaftsklagen hielt Uncle Sam seinen Boys vom Hals, drohte Unheil war der GI schnell verschwunden. Waren GIs in eine strafbare Handlung verwickelt, machte ihnen die US- Militärjustiz den Prozess, was allerdings durchaus kein Vorteil sein musste.
Deutsch lernten allerdings nur wenige Soldaten und Offiziere, die ich kannte. Ein Sergeant, der in einer Mennonitenkolonie aufwuchs, sprach ein altertümliches Pennsylvaniadutch wie es im 18. Jahrhundert gesprochen wurde, ein anderer, Kalifornier und Afroammerikaner sprach fränkischen Dialekt mit leichtem Akzent.