TV-Tipp: Wie gefährlich ist montheistische Religion?

Pope

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Jetzt (10.9.2007) auf 3Sat - 22:25

Gewalt und Religion - Wie gefährlich ist der Eingottglaube?

Mit Jan Assmann (Ägyptologe, Konstanz), Rudolf Burger
(Philosoph, Wien), Irmtraud Fischer (Alttestamentlerin,
Graz) und Peter Strasser (Philosoph, Graz)
Gesprächsleitung: Michael Hofer
(aus der ORF-Reihe "Kreuz & Quer: Philosophicum")
(Erstsendung 30.1.2007)

Die aktuelle Weltlage wird zunehmend von Gewalt beherrscht, die sich auf Gott und die Heiligen Schriften beruft. Ob Christentum oder Islam, nach der Ablösung der vielen Götter duldet der alleinige Gott keine anderen Götter neben sich.Was ist der Preis dafür, in Glaubensfragen zwischen wahr und falsch zu unterscheiden? Macht die exklusive Wahrheit des Eingottglaubens besonders anfällig für Intoleranz, Gewalt, Hass und Ausgrenzung? Sind Religionen mit vielen Göttern friedlicher als der Glaube an einen Gott?
Michael Hofer diskutiert mit seinen Gästen über das Thema "Gewalt und Religion - Wie gefährlich ist der Eingottglaube?"
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Vielleicht gibt's gleich was zum Diskutieren. :winke:
 
Ah, danke Pope, Assmann darf da wohl nicht fehlen. Frage mich momentan was er dazu erzählen wird...
Klingt interessant, ich werds auf jeden Fall einschalten. Danke!
 
War ganz interessant, leider viel zu kurz.
Bevor sich alle Teilnehmer warm geredet haben ist die Sendezeit vorbei.
 
War ganz interessant, leider viel zu kurz.
Bevor sich alle Teilnehmer warm geredet haben ist die Sendezeit vorbei.

Ich war auch voll perplex, als der Moderator sagte: "Wir sind fast am Ende angelangt ..."

Ich fand den Ertrag nicht sehr ergiebig. Man hätte die Sendung mindestens doppelt so lange ansetzen müssen. Was haben wir gelernt? :grübel:
 
Pope, wir haben gelernt daß es das Christentum geschafft hat zu entethnisieren.
Dann noch daß die Gewaltbereitschaft im Monotheismus darin begründet sein kann, daß die Texte wörtlich genommen werden, und nicht so gelesen werden wie sie gemeint sind (?).

Trotzdem fand ich die Runde an sich interessant und irgendwie lustig zusammengestellt, zwei Philosophen, die Expertin fürs Alte Testament inkl. Textauslegung und ein Ägyptologe.
Daß nicht viel bei raus kommt wundert mich nicht, die Damen und Herren werden sich hüten jetzt eine pol. Diskussion zu beginnen (Assmann hat zwar ein paar Sätze zur USA-Politik gesagt, aber ich hatte den Eindruck da sollte er ganz schnell wieder still sein). (Abwinken vom Moderator).

Leider mussten wir auch auf den altägyptischen Fernsehgruß verzichten =) .

Ach, das war eine Wiederholung?
 
Die Frage nach der "Gefährlichkeit eines ...Glaubens" finde ich absurd!

Gefahr kann nach meinem Verständnis immer nur von Menschen ausgehen, also von denen, die W A S daraus machen! ( dass sie Gott und die Götter dabei als Mittel zum Zweck verwenden, macht sie dann aber wieder all gleich).

und der historische Bezug: das Hornberger Schiessen!
salu, jeanne
 
Die Frage nach der "Gefährlichkeit eines ...Glaubens" finde ich absurd!
Überhaupt nicht - ein Glaube kann wie jede Ideologie oder politische Richtung mehr oder weniger gefährlich für seine Anhänger oder seine Gegner sein.

Ich finde das eine durchaus interessante Frage, wie die Idee des Monotheismus hier wirkt - nur wird man das nicht kurz in einer Fernsehdiskussion klären können.

Gefahr kann nach meinem Verständnis immer nur von Menschen ausgehen, also von denen, die W A S daraus machen!
OK, gefährlich kann jede Lehre nur sein, wenn sich irgendein Mensch auch danach richtet.

Aber dann ist es schon ein Unterschied, was genau die Lehre von ihren Anhängern fordert.

Und dann ist auch noch zu bedenken, ob diese Forderungen klar und unmißverständlich sind, oder aber diffus und zu Mißverständnissen verleitend.
 
Ich finde das eine durchaus interessante Frage, wie die Idee des Monotheismus hier wirkt - nur wird man das nicht kurz in einer Fernsehdiskussion klären können.
Ich nehme an, dass man keine Fragen klären kann, sondern eigentlich nur verschiedene Ansichten nebeneinander dargelegt werden. Am ehesten würde ich solche Sendungen als Antrieb betrachten, sich selber über solche Themen Gedanken zu machen.
Dass die Denkanstöße seriös sind, bzw. aus einer wissenschaftlichen Richtung kommen, sollte der Sender mit der Wahl der Diskussionspartner anstreben.
 
Ich denke da ähnlich wie Brissotin. Zudem ist doch die Fragestellung ( im Hinblick auf die aktuelle Situation ) "tendentiös" - man hätte ja eigentlich auch nur nach der "Gefahr des Götterglaubens" fragen können, dann hätte sich als eine von mehreren Möglichkeiten der Bezug zum Monotheismus ohnedies ergeben!
Und völlig richtig - sowohl "die Götter" wie auch der Glaube um sie, wie auch der Umgang mit diesem - sind menschgemacht! Nur beim Christentum hat (der vom Menschen erdachte) Gott sich vorübergehend einen Sohn auf Erden geleistet und die "Einheit" (oder Einheitlichkeit ?) über einen Geist hergestellt ( wie das geht, hab ich auch im neuen Buch vom Theologen Ratzinger nicht begriffen; was ja aber wohl an mir liegt ).
Und nach (meinem) menschlichem Denken sollte ein Trio doch stärker und somit eigentlich gefährlicher sein als ein Mono. Oder gibt es verschiedene "Gefahrenstufen" die mit der Fragestellung angesprochen sind ??? Wessen Gott ist gefährlicher ( so hätte die Frage doch auch lauten können ) ?

Oh - tut mir leid @ tekker - da muß mein Rethorik-Prof. bei mir irgendwas versaubeutelt ( hab ich in Schwaben gelernt) haben; bei ihm mussten wir immer an entspr. Stellen die Diskussion "auflockern" (wozu es freilich eine ganze Reihe von Möglichkeiten gibt). Scroll doch einfach meine Beiträge weiter!

Bezug zur Historie: wer sich's leisten konnte, hielt sich einen Hofnarr. Meist war dies ein intelligenter Kopf, vielleicht vergleichbar mit einem Richlin oder Nuhr ?

salu, jeanne
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich nehme an, dass man keine Fragen klären kann, sondern eigentlich nur verschiedene Ansichten nebeneinander dargelegt werden.
Da hast Du wohl recht.

Und die hier geäußerte Unzufriedenheit mit der Sendung erkläre ich mir teilweise damit, daß die Diskussionsteilnehmer sich noch nicht genug Ansicht bilden konnten, weil die Frage doch unüblich und vielleicht ununtersucht ist.

Man müßte ja erst einmal eine ganze Reihe von Religionen danach untersuchen, wie stark sie Gewalt fordern oder tolerieren oder umgekehrt ächten bis ganz verbieten.
Da wird man eine interessante Bandbreite finden von beispielsweise der Azteken-Religion, die massenweise Menschenopfer forderte bis hin zu indischen Lehren, wo die Gläubigen Mundtücher tragen, um nicht aus Versehen kleine Insekten zu verschlucken.

Und dann erst kann man vergleichen, und eine denkbare Gemeinsamkeit der monotheistischen Religionen überprüfen.

Die These ist ja erst einmal plausibel: Wenn man von einem Gott, und damit einer gültigen Wahrheit ausgeht - dann führt das ja vielleicht zu weniger Duldsamkeit gegenüber abweichenden Meinungen.

Wenn ich dann aber an Beispiele wie die Mittelamerikaner oder die Germanen denke, bin ich doch skeptisch, ob die These halten würde ...
 
Zudem ist doch die Fragestellung ( im Hinblick auf die aktuelle Situation ) "tendentiös"
Nun ja, aus der aktuellen Situation heraus hätte man tendenziös eher fragen können: "Ist der Islam eine gefährliche Religion".
Das hätte natürlich einen großen Skandal gegeben.

Dagegen den Monotheismus insgesamt auf eine Tendenz zu Unduldsamkeit abzuklopfen, das scheint mir auf jeden Fall eine legitime Fragestellung zu sein.

man hätte ja eigentlich auch nur nach der "Gefahr des Götterglaubens" fragen können
Hätte man auch, beide Fragen können seriös diskutiert werden.

Und nach (meinem) menschlichem Denken sollte ein Trio doch stärker und somit eigentlich gefährlicher sein als ein Mono.
Ich habe die theologischen Argumente dazu auch nie wirklich verstanden, aber trotz Trinität ist das Christentum wohl eindeutig monotheistisch, es gibt zwischen Vater und Sohn und heiligem Geist nicht die Differenzen und Widersprüche, wie sie für die Akteure eines polytheistischen Pantheons typisch sind.

Wessen Gott ist gefährlicher ( so hätte die Frage doch auch lauten können ) ?
Hätte man auch fragen können, aber das wäre ein deutlich anderer Akzent gewesen.

Wenn man nach der Gefährlichkeit eines konkreten Gottes bzw. einer Religion fragt, dann schaut man sich die Forderungen dort an. Wenn der heilige Text beinhaltet, Ungläubige mit Gewalt zu überziehen, gibt das klare Minuspunkte beim Thema Gefährlichkeit.

Die These der Fernsehdiskussion ist aber eigentlich weitergehend. Wenn schon die Idee alleine, ein Gott könne recht haben (und damit alle anderen unrecht) zu Intoleranz führt, dann wäre das schon "gefährlich", ohne daß explizit gesagt wird, wie mit den Anderen zu verfahren ist.
 
Die Frage nach der "Gefährlichkeit eines ...Glaubens" finde ich absurd!

Ich versteh sowieso nicht das Thema.
Ich sehe überhaupt keinen Zusammenhang zwischen Religion und Glauben!!
Glaube ist nicht religiös.
Ich habe auch einen Glauben, der ist aber mit keiner Religion kompatibel. Ich lasse mich in meinem Glauben nicht festnageln!
 
Ich nehme an, dass man keine Fragen klären kann, sondern eigentlich nur verschiedene Ansichten nebeneinander dargelegt werden.

Seh ich ähnlich. Zu der Frage "Gibt es Gott?" wurden drei Philosophen, zwei aus Deutschland und der Dritte aus Österreich, geladen, die eine intellektuelle Delikatesse erster Güte boten. Sehr kontrovers, aber immer sachlich und brilliant in ihren Gedankengängen.

Sehr schön war das Schlußwort:"Der Philosoph ist ein Blinder, der in einem dunklen Raum eine schwarze Katze sucht, die nicht vorhanden ist. Der Theologe ist nicht besser dran, aber er findet die Katze." ;)
 
@R.A. - zum Islam und der Gefährlichkeit und Nichtgefährlichkeit - solch eine Gesprächsrunde gabs vor einigen Monaten bei Phoenix.

Man darf sich unter solchen Gesprächsrunden nicht vorstellen daß man danach um Einiges schlauer ist als vorher. Den Zahn musste ich mir auch schon ziehen lassen.
Doch finde ich die "Idee" solcher Dialoge schon sinnvoll und auch interessant.

Wenn Jemand unter Religion die Suche nach dem Ursprung, nach dem Sinn von Allem sieht, nach Erklärungen sucht, Wert auf Moral und Menschsein legt, dann steht Religion und Glauben für mich nah beieinander.
Es braucht keinen Gott, oder Götter, um ein anständiger und netter Mensch zu sein, oder um Werte zu vermitteln.
Doch einige schaffen es mit ihrer Zugehörigkeit in eine religiöse Gemeinschaft sich zu verändern, im positiven Sinn.
Manche brauchen sowas nicht.

Versteht Jemand was ich meine?
Ich glaube ja nicht, hab grad Probleme meine Gedanken niederzuschreiben, aber so ähnlich meine ich das :D .
 
Doch einige schaffen es mit ihrer Zugehörigkeit in eine religiöse Gemeinschaft sich zu verändern, im positiven Sinn.
Manche brauchen sowas nicht.

Woher haben die Gewissheit, dass sie sich durch Zugehörigkeit in einer religiösen Gemeinschaft positiv verändert haben?
 
Weil sie daran GLAUBEN. Das ist es ja eben. Entweder glaub man, oder man tut es nicht. Mit wissenschaftlichen Beweisen kann man keinen Atheisten davon überzeugen gläubig zu werden, denn die gibt es nicht.

Zum Thema was gefährlicher sei: Monotheismus oder Polytheismus. Ich denke das kommt stark auf den Gott/die Götter an. Also an die Religion an sich, wie sie geprägt ist.
Sowohl der Islam als auch das Christentum sind eigentlich friedliche Religionen. Das hindert aber keinen daran im Namen einer dieser Religionen Gräuel zu begehen (Kreuzzüge, Selbstmordattentate, etc), indem man sich einfach die religiösen Überlieferungen so zurechtbiegt, dass sie das Handeln rechtfertigen.

Mit Polytheismus geht das natürlich auch. Immerhin haben viele polytheistische Religionen das Äquivalent eines Kriegsgottes. Bei einige verlangen ein oder mehrere Götter sogar den Tot von Menschen (zB beiden Azteken), ohne dass eine Bedrohung ansteht.

Fazit: Man kann einfach keine allgemeingültige Aussage treffen. Man muss jede Religion für sich behandeln.
 
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