Über die absurde Theorie, dass die Sumerer Türken waren

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Kann mir jemand sagen und ich meine die Frage ernst, warum gerade Bürger islamischer Länder wissen wollen, von wem sie abstammen? Ich habe solche Fragen oft in anderen Foren gelesen.
Also mir wäre das egal. Mit Darvin komme ich schon klar.
 
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Meder schrieb:
Hallo,

ich bin zufellich auf eine türkische seiten gestossen dort wird behauptet das türken Sumer abstammung sein sollen was ich nicht glaube.:rolleyes:

Mich würde es interesiren was ihr darüber denken.:)

und hier das link dazu.:rolleyes:
http://www.politikcity.de/forum/showthread.php?t=3992

Danke.
grusse


Interessant....sehr interessant. Vor allem dahingehend als allein in diesem Forum sicher schon 5 verschiedene Theorien darüber aufgetaucht sind woher denn die Türken nun kommen....

Ich nehme an, du meinst die Türken als Staatsvolk (quasi die "Türkeitürken) und nicht im Sinn der Turkvölker. (Wär aber beides egal...): Wenn ich mir so den dargebotenen Link anschau, muss ich vermuten, dass dies doch arg amateurhaft zusammengeschusterte Schwurbelei ist. Aber insgesamt doch ganz lustig. Wenn ich mir vorstell:

Da gibts also so im 3. Jahrtausend vor Christus die Sumerer, äh...Türken....Turksumerer oder wie auch immer.....auf einmal: Flupp, verschwinden sie von der Landkarte und ziehen ab gen Osten in die Great Plains Zentralasiens. Dort warten sie ein paar Tausend Jahre ehe es ihnen wieder langweilig wird und sie zurück in die Heimat wollen. Aber oh Schreck! Sie verlaufen sich dabei und landen nicht in Zweistromland sondern in Anatolien. Und dort sitzen sie noch heute....


Aber mal im Ernst: Das ist Stuss. Die Turkvölker des 1. nachchristlichen Jahrtausends haben mit den Sumerern entsetzlich wenig zu tun.
 
Ich habe ein Buch von Prof.Dr. Ab. Mehmet Cay, er war Chef der Hacettepe-Universität in Ankara. In seinem Buch: "Die kurdische Akte" und "Die kulturelle Struktur Anatoliens" breitet er die These Sumer+ Gutäer+ einige andere mesopotamische Völker seien eine Art Proto-Türken. Aber Hauptsächlich handelt das Buch über die Herkunft der Kurden (aus offizieller Sicht).
 
"Keine These ist so absurd, daß nicht ein Professor daran glaubt" (Neil Postman)
 
Wow, die Antwort kam aber schnell!

So wie das Buch geschrieben ist, glaube ich das diese These von diesem Prof. selbst stammt.
 
askan schrieb:
So wie das Buch geschrieben ist, glaube ich das diese These von diesem Prof. selbst stammt.

Logisch - natürlich glauben auch Professoren am liebsten an ihre eigenen Thesen.

Die Sumerer hat man schon mit allen möglichen späteren Völkern in Verbindung bringen wollen, ob mit den Ungarn, den Chinesen oder den Basken. Irgendeiner findet immer irgendwelche Spiralen...
 
Stammen die Türken nicht von den Mongolen ab? :confused:
Die Türken haben doch eigentlich auf Mesopotamischen Boden, nichts zu suchen, oder red' ich hier nur ein' Schmarn:grübel::D
 
Hallo,
ich komme noch nicht mal in den Link rein. Habe mir aber einige andere Threads durchgelesen (Militärforum, weil ich wissen wollte, was das wohl sein könnte).
Naja. hatten wir nicht schon mal die Diskussion, ob die Türken von den Hunnen abstammen? Die Hunnen dann doch aus dem nördlichen Kaukasus kamen, aber all das doch sehr vage ist, weil die Turkstämme eher wohl doch weiter aus dem Osten( extra unpräzise gefasst) kommen. Und nun sollen sie doch von den Sumerern abstammen (rühmlicherweise einer alten Hochkultur)? Allen Ernstes hatte ich das Gefühl, dass die Herkunft der Türken ebenso im Dunkeln liegt wie die Herkunft der Germanen, Goten und sonstiger Volksstämme.
Welche Argumente liefert denn der Autor für diese These?
 
Penseo schrieb:
Hallo,
ich komme noch nicht mal in den Link rein.

Ich komme jetzt auch nicht mehr hinein; vor ein paar Wochen ging es noch.



Penseo schrieb:
Welche Argumente liefert denn der Autor für diese These?

So weit ich mich erinnern kann, überhaupt keine. Die Argumente wollte er irgendwann einmal nachliefern.
 
@ florian

Mich interessiert auch meine Herkunft und ich komme nicht aus einem islamischen Staat.
Dazu gehe ich meine Ahnenreihe durch bis es nicht mehr weiter geht und dann greife ich zurück auf die Erkenntnisse, woher welches Volk stammt bzw. aus welchen Einflüssen es sich "zusammensetzt" (das sind natürlich meist nicht wenige), und das zurück bis zu Adam & Eva, den ersten sieben weiblichen Menschen, dem missing link, Lucy... whatever!

Zur These:

Ist ja noch abstruser als die iranische Herkunft der Kroaten! :D
Ebenso unwahrscheinlich ist es aber doch auch, die guten alten Sumerer seien einfach verschwunden, hätten sich als ganzes Volk (bzw. ganze Kultur) einfach in Luft aufgelöst. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit haben auch sie ihre Gene weiter gegeben. Nun aber die Preisfrage: Wo sind die Sumerer geblieben??? :confused:
Oder besser gefragt, in welchem Volk / welchen Völkern bzw. Kulturen sind sie aufgegangen?
 
Tekker schrieb:
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit haben auch sie ihre Gene weiter gegeben. Nun aber die Preisfrage: Wo sind die Sumerer geblieben??? :confused:
Oder besser gefragt, in welchem Volk / welchen Völkern bzw. Kulturen sind sie aufgegangen?
Ich würde sagen dort wo sie waren wenn sie nicht weggezogen sind.
Was soll das überhaupt für eine Frage sein? Die Geschichte Mesopotamiens ist eine der kulturellen Tradition und nicht der Ethnogenese. Es ist ausserdem vollkommen ABSURD das jetzt eine abstammungsmäßige Aufschlüsselung im Melting Pot des fruchtbaren Halbmonds zu machen, denn fussen kann eine solche ohnehin nur auf reiner Spekulation.
 
Tekker schrieb:
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit haben auch sie ihre Gene weiter gegeben. Nun aber die Preisfrage: Wo sind die Sumerer geblieben??? :confused:

Die Sumerer und ihre Kultur gibt es nicht mehr.


Tekker schrieb:
Oder besser gefragt, in welchem Volk / welchen Völkern bzw. Kulturen sind sie aufgegangen?

Du kannst davon ausgehen, daß alle heute lebenden Menschen die Nachfahren aller Sumerer sind, die heute noch Nachkommen haben.

Stellen Sie sich vor, Sie setzen sich in eine Zeitmaschine und reisen zurück in das Jahr 3000 v. Chr. Dann besuchen Sie ein kleines Dorf am Nil. Pharao Menes ist gerade damit beschäftigt, Ober- und Unterägypten gewaltsam zu vereinen und damit die Erste Dynastie des Alten Ägyptens zu gründen - aber das soll uns hier nicht weiter interessieren. Sie besuchen also dieses altägyptische Dorf, und der erste Mensch, der Ihnen über den Weg läuft, ist Ihr - Ur-ur-undsoweiter-urgroßvater.

Und auch bei der nächsten Person, mit der Sie sich auf Grund sprachlicher Probleme vermutlich nur schwer verständigen können, gehört mit ziemlicher Sicherheit zu Ihren unmittelbaren Urahnen. Wenn Sie schließlich dann doch jemanden auftreiben sollten, der nicht zu Ihrem Stammbaum zählt, dann einfach nur deswegen, weil dieser bedauernswerte Mensch überhaupt keine Urenkel im Jahr 2004 sein Eigen nennen wird.

Das soll nun nicht heißen, dass wir unsere Ahnen ausschließlich im Alten Ägypten zu suchen haben. Wenn Sie sich mit Ihrer Zeitmaschine aus dem sonnigen Ägypten in das ferne und kalte Alaska begeben - zu dieser Zeit erreichen gerade die ersten Inuit aus Asien kommend den späteren US-Staat -, werden Sie das gleiche erleben: Egal, wen Sie treffen, er oder sie gehört entweder zu den unmittelbaren Vorfahren der gesamten heute lebenden Menschheit, oder die Person hat heute überhaupt keine Nachfahren.

http://apollo.zeit.de/wo/article.php?id=760418
 
Tekker schrieb:
@ florian

Ist ja noch abstruser als die iranische Herkunft der Kroaten! :D
Ebenso unwahrscheinlich ist es aber doch auch, die guten alten Sumerer seien einfach verschwunden, hätten sich als ganzes Volk (bzw. ganze Kultur) einfach in Luft aufgelöst. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit haben auch sie ihre Gene weiter gegeben. Nun aber die Preisfrage: Wo sind die Sumerer geblieben??? :confused:
Oder besser gefragt, in welchem Volk / welchen Völkern bzw. Kulturen sind sie aufgegangen?

Lieber Tekker,

die Sumerer werden in den Babyloniern, Assyrern und Iranern aufgegangen sein. Der fruchtbare Halbmond war auch an Völkern äußerst fruchtbar.:rolleyes:
 
hyokkose schrieb:
Die Sumerer und ihre Kultur gibt es nicht mehr.

DAS dacht ich mir. ;)

Du kannst davon ausgehen, daß alle heute lebenden Menschen die Nachfahren aller Sumerer sind, die heute noch Nachkommen haben.

Diesem durchaus interessanten Rechenspielchen mag ich nicht recht Glauben schenken...


heinz schrieb:
die Sumerer werden in den Babyloniern, Assyrern und Iranern aufgegangen sein.

Danke Heinz, mehr hatte ich mit meiner Frage nicht bezweckt.
Und um die Kurve zum Thema zu bekommen:
Da tauchen weder Türken noch Mongolen auf. :D
 
Tekker schrieb:
Diesem durchaus interessanten Rechenspielchen mag ich nicht recht Glauben schenken...

Du brauchst ihnen auch nicht "glauben", Du brauchst nur versuchen, sie logisch nachzuvollziehen. Fang doch mal mit Deiner eigenen Ahnenreihe an, soweit sie sich zurückverfolgen läßt, und versuch mal hochzurechnen.
 
hyokkose

Daß es "logisch" paßt, bezweifle ich keineswegs. Aber ich denke nicht, daß man dieses Modell so anwenden kann.

Meine Ahnenreihe habe ich bis 1693 zurückverfolgt. Dabei stellte ich eine Schwägerschaft zu meinem besten Freund fest, und das bei einer sehr eingeschränkten Geograhie (Nachbarorte). Das Modell hätte wohl einen gemeinsamen Vorfahren "errechnet". Soviel also zu Theorie und Praxis. ;)
 
Tekker schrieb:
Meine Ahnenreihe habe ich bis 1693 zurückverfolgt.

In allen mütterlichen und väterlichen Linien? Respekt!


Tekker schrieb:
Das Modell hätte wohl einen gemeinsamen Vorfahren "errechnet".

Wieso das denn? Hast Du schon nachgerechnet? Das sind gerade mal 12 Generationen und damit maximal 2048 Vorfahren (durch Verwandtenehen dürften es tatsächlich etwas weniger sein) - im Vergleich mit der Weltbevölkerung oder auch nur mit der Bevölkerung Mitteleuropas jedenfalls ein vernachlässigbarer Klacks.

Erst frühestens im 15. Jahrhundert erreicht die maximale Vorfahrenzahl die Millionengrenze, frühestens im 13. Jahrhundert die Milliardengrenze...
 
Nenn mich beratungsresistent, aber irgendwie "hakt" dieses Modell...

Wenn der letzte gemeinsame Vorfahre der gesamten Meschheit vor x-Tausend Jahren lebte, müßte doch - rein logisch - der letzte gemeinsame Vorfahre eines begrenzten geographischen Raumes (z.B. zwei Nachbardörfer) wesentlich näher an der Gegenwart zu finden sein.

Sonst würde es doch bedeuten, wir haben x-Generationen alle keinen gemeinsamen Vorfahren und dann plötzlich von einer zur anderen Generation - schwupps - auf einmal alle denselben... :confused: :confused: :confused:

Vielleicht reicht mein Intellekt auch nur nicht für dieses transzendent erscheinende Modell aus... :(
 
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