Mobile, plündernde germanische Scharen unterschiedlicher Zusammensetzung vom Rhein bis zur Donau - das war ab dem 3. Jahrhundert eines der Probleme, mit denen sich die Herrscher des römischen Reiches auseinandersetzen mussten. Die Auseinandersetzung beginnt zunächst einmal mit der Benennung - besser mit der Definition der Strukturen dieser Verbände. Dabei wird sich ein Römer - genauso wie es heute geschieht - den ihm bekannten Begriffen und Organisationsformen bedient haben.
Mischa Meier (Geschichte der Völkerwandungen … vom 3. bis zum 8. Jahrhundert nach Chr.) stellt dazu auf Seite 328 fest:
Da ist er also wieder, der Begriff der duces.
Es waren Militärführer, vielfach auf ihnen unterstehenden Kontingenten der foederati aufbauend, während die zivile Verwaltung in den Händen von Präfekten lag. Als Könige wurden dagegen wohl Personen bezeichnet, die sowohl zivile wie militärische Macht in einer Hand vereinten. Das galt nicht nur für germanische Kleinkönige im Randbereich des römischen Reiches, sondern auch den berühmt berüchtigten König Herodes, den wir aus der Bibel kennen.
Entsprechende Militärführer gab es nicht nur im Gebiet von Rhein und Donau. Esders (bei Fehr und Heitmeier in "Die Anfänge Bayerns …" S. 425 ff) weist darauf hin, dass
Etwas später finden wir - im nun fränkisch dominierten Machtbereich - die Einsetzung entsprechender Führer durch die Franken. Meier schreibt dazu am Beispiel der Alemannen und Baiuwaren (S. 920):
Esdens gibt dann Joachim Jahn wieder:
Das hat mich zur Randbemerkung veranlasst:
Nun denn - geantwortet und frei zur Diskussion …Mischa Meier (Geschichte der Völkerwandungen … vom 3. bis zum 8. Jahrhundert nach Chr.) stellt dazu auf Seite 328 fest:
Ein probates Mittel, diese Heerscharen "unschädlich" zu machen, war die Ansiedlung auf dem vorher durch Plünderungen und Kriegswirren in der Bevölkerung reduzierten römischem Boden und damit unter römischer Aufsicht. Meier schreibt dazu (a.a.O. S, 329 f) anhand der späteren Franken:Die Anführer der einzelnen Kriegergemeinschaften erscheinen in den römischen Zeugnissen unter vrschiedenen Bezeichnungen (z.B. regales, duces), darunter auch als >Könige< (reges) - als solcher ist am frühesten Gennobaudes bezeugt, der sich 288 den Römern unterwarf.
und weiter (S. 330)Seit dem 4. Jahrhundert wurden dann immer wieder besigegte oder auch erfolgreiche fränkische Gruppen in Gallien angesiedelt, in verschiedenen Rechsverhältnissen als dedictii (<bedingungslos Unterworfene<) alder laeti (>ehemlige Kriegsgefangene, die in geschlossenen Verbänden als schollengebundene Bauern angesiedelt wurden), später dann auch als foederati (>Vertragspartner<). Für ehrgeizige Persönlichkeiten eröffneten sich insbesondere in der römischen Armee sagenhafte Aufstiegschancen, und eine Franken wussten sie zu nutzen. ...
Was Meier für die Rheingrenze beschreibt, findet sich auch an anderer Stelle. Meier schreibt dazu allgemein (S. 337) für die Zeit zwischen 276 und 305:Als Chlodwig, dessen Name gemeinhin für den Beginn eines fränkischen Reiches steht, sich gegen Ende des 5. Jahrhundertes aufmachte, um Konkurrenten und Widersacher zu beseitigen und einen Machtkonzentrationsprozess von bis dahin einmaliger Sogwirkung einzuleiten, kam er nicht als fremder Eroberer: Als Verwalter der Provinz Belgia II ging er aus einem Residuum der römischen Administration hervor und war selbst, wie erst kürzlich noch einmal dezidiert hervorgehoben worden ist, <<ein Kind Galliens, und zwar - als um 465 Geborener - mindestens in der vierten Generation>>
Im weiteren schreibt Meier über die zunehmende Integration von Barbaren in die Streitkräfte, die bis in die höchsten Offiziersränge und sogar in eheliche Verbindungen mit der römischen Elite voran schritt.Die Umstrukturierung der Streitkräfte, insbesondere der Ausbau hochmobiler, unmittelbarer handlungsfähiger Einheiten (comitatenses) und die Einsetzung von duces als (mitunter auch über Provinzgrenzen hinweg agierende) Kommandanten der lokal verankerten Grenztruppen (limitanei) wurde energisch vorangetrieben, Abkommen mit rechtsrheinischen Verbänden sollten die vorerst gewonnene Stabilität festigen; all diese Maßnahmen wurden begleitet von großzügigen Ansiedlungen barbarischer Gruppen auf römischem Territorium sowie der vertsärkten Aufnahme kampferprobter Krieger in das Herr. Auf diese Weise beruhigte sich die Situation an Rhein und unterer Donau tatsächlich noch einmal bis zur Mitte des 4. Jahrhunderts - Erfolge, die in der zeitgenössischen Panegyrik entsprechend gepriesen und nochmals übersteigert wurden: <<Ales, was ich jenseits des Rheines erblicke, ist römisch>>.
Da ist er also wieder, der Begriff der duces.
Es waren Militärführer, vielfach auf ihnen unterstehenden Kontingenten der foederati aufbauend, während die zivile Verwaltung in den Händen von Präfekten lag. Als Könige wurden dagegen wohl Personen bezeichnet, die sowohl zivile wie militärische Macht in einer Hand vereinten. Das galt nicht nur für germanische Kleinkönige im Randbereich des römischen Reiches, sondern auch den berühmt berüchtigten König Herodes, den wir aus der Bibel kennen.
Entsprechende Militärführer gab es nicht nur im Gebiet von Rhein und Donau. Esders (bei Fehr und Heitmeier in "Die Anfänge Bayerns …" S. 425 ff) weist darauf hin, dass
war. Er nennt dann unter anderem einen dux Libyarum, der die Streitkräfte der Provinzen Libya superior und Libya inferior befehligte und führt weiter aus, welche Kompetenzen des dux bestanden, aber auch welche Grenzen gezogen waren.der Dukat, wie bereits ein flüchtiger Blick in die um 400 aufgezeichnete Notita dignitatum lehrt, an fast allen Rändern des spätrömischen Imperiums die übliche politisch-militärische Organisatinsform des Grenzterritoriums
Etwas später finden wir - im nun fränkisch dominierten Machtbereich - die Einsetzung entsprechender Führer durch die Franken. Meier schreibt dazu am Beispiel der Alemannen und Baiuwaren (S. 920):
sowie (S. 922)Bereits einige Jahre nach der Abtretung der von den Alemannen als Rückzugsraum genutzten ostgotischen Gebiete durch Witigs an die Franken (536/37) war die nunmehr ganz unter fränkische Kontrolle stehende Alamannia unter die Verwaltung alemannisches duces gestellt worden - die ersten könnten die … Brüder Butilinus und Leuthari gewesen sein.
...
Auch hier (Anm.: im später bayerischen Gebiet von Raetia und Nocicum) stand am Beginn die Einsetzung eines dux, vermultich entweder unter Theudebert I. (+ 547/48) oder seinem Sohn Theudebal (+ 555).
Demzufolge bestand für die Bevölkerung im östlichen Raetien und westlichen Noricum der entscheidende Schritt in der Auflösung der römischen Provinzstrukturen durch die Merowinger (und vermutlich nicht bereits durch die Ostgoten, die weiterhin beide raetische Provinzen unter einem dux organisierten) sowie in der Umwandlung der Region in einen eigenständigen Militär und Verwaltungsbezirk, das als Dukat (>Herzogtum<) den Mitgliedern einer angesehenen fränkischen Familie, den Agilolfingern, zu Betreuung übergeben wurde; die Agiloflinger dürften ihren Sitz zunächst in Augsburg genommen haben, erst später verlagerten sie sich nach Regensburg.
...
Mit dem dux Garbivaldus (Garibald) können wir um 555 den ersten baiuwarischen Herzog greifen. ….
Esdens gibt dann Joachim Jahn wieder:
Grundsätzlich scheint die Abhängigkeit des baierischen Dux vom fränkischen Rex in der Lex der Unterordnung der Provinzrektoren und den römischen Kaiser nachgebildet. Wie selbstverständlich wird die Herrschaftsgewalt des bairischen Dux auch mit dem spätrömischen Ausdruck potestas bezeichnet. Der bairische Dux erscheint so gesehen wie ein weströmischer Dux …. nämlich als Truppenbefehlshaber eines miltiärisch gefährdeten Bezirks … "
Das hat mich zur Randbemerkung veranlasst:
darauf antwortet also Sepiola:"duces" - woraus sich wohl der Begriff des "dux" (dtsch. Herzog) entwickelte
….
Aus "duc" soll sich "der Begriff" des "dux" entwickelt haben? Wo hast Du das her?
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