Übersiedlung in die DDR vor dem Mauerfall.

balticbirdy

Ehemaliges Mitglied
Ja, den umgekehrten Weg gab es auch und nicht nur überzeugte Kommunisten oder gesuchte RAF-Mitglieder.
In meiner Klasse war ein aus Hamburg stammendes Mädchen.
Was viele nicht wissen: Auch Angela Merkel ist 1954 in Hamburg geboren worden.
Wer hat weitere bekannte Beispiele?
 
Die DDR hatte mit
Dean-Reed-Website
sogar einen Vorzeigeamerikaner.

Nach dem Putsch in Chile 1973 kamen auch von dort etliche Leute, Honeckers Tochter hat einen davon geheiratet - deshalb lebt Margot H. (Bildungsministerin, im Volk: Der lila Drache) auf ihre alten Tage heute dort.
 
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Ja, den umgekehrten Weg gab es auch und nicht nur überzeugte Kommunisten oder gesuchte RAF-Mitglieder.
In meiner Klasse war ein aus Hamburg stammendes Mädchen.
Was viele nicht wissen: Auch Angela Merkel ist 1954 in Hamburg geboren worden.
Wer hat weitere bekannte Beispiele?

Gerade der Fall Merkel zeigt, dass man hier differenziert herangehen muss: Während mancher Kommunist in die DDR ging, weil er sie für ein sozialistisches Experiment hielt und dies unterstützen wollte (Brecht z.B., oder Biermann) ging Kasner (Merkels Vater) zwar auch aus ideologischen Gründen dorthin (unterstelle ich hiermit mal), aber eben denen, die bedrängte evangelische Kirche in Ostdeutschland zu unterstützen.
 
Ich habe einen Bekannten, damals kommunistischer Background, der ist ca. 56 zum Studium in die DDR gegangen.
Kam nach 2 Semestern bei Nacht und Nebel zurück. Aber den bundesrepublikanischen Barras hat er sich damit erspart. (hätte ja den Iwans verraten können wie eine BRD Gulaschkanone schießt....)

Damals junger Radrennfahrer aus der Bekanntschaft, ist bei der "Friedensfahrt" 1956? 1960? gestartet, unter den ersten 10, im Rundfunkinterview im Deutschlandsender das sozialistische System sehr gelobt, flog er aus der Olympia-Mannschaft. War Schluss mit lustig.
 
Man konnte auch vor 1949 nicht innerhalb Deutschlands (Besatzungszonen) "übersiedeln".

Ach ja und warum steht denn folgendes hier:

Journalist in den Westzonen

1945 aus der Gefangenschaft entlassen, wurde er Kommentator beim Rundfunk in der britischen Besatzungszone, dem Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR) Köln. Am 1. Januar 1946 wurde er amtierender Intendant und Leiter des Ressorts Politik des NWDR Köln.

Journalist in der DDR

1947 wurde Schnitzler wegen politischer Differenzen entlassen und wechselte zum Berliner Rundfunk und Deutschlandsender in die Sowjetische Besatzungszone. 1948 trat er in die SED ein. 1952 wurde er Leiter der Kommentatorengruppe des Staatlichen Rundfunkkomitees und später Chefkommentator des DDR-Fernsehens.

Karl-Eduard von Schnitzler – Wikipedia

Und hier:

1947
Der britische Chefcontroller versetzt Schnitzler zurück zum NWDR nach Hamburg. Die Spannungen zwischen den britischen Vorgesetzten und Schnitzler aufgrund seiner politischen Denk- und Arbeitsweise führen schließlich zu seiner fristlosen Entlassung.
März: Schnitzler erklärt in einem offenen Brief: "Anstatt Objektivität, Fortschritt und Frieden zu dienen, hat der NWDR Partei ergriffen und ist eine Bastion gegen den Osten geworden".
Übersiedlung in die sowjetische Besatzungszone (SBZ)
. Dort wird er beim "Berliner Rundfunk" und Deutschlandsender tätig. Er trifft Markus Wolf, den Kommentator des "Berliner Rundfunks".

Biografie: Karl-Eduard von Schnitzler, 1918-2001

Nenn mir doch deine Quelle, wo belegt das Schnitzler 1947 nicht von der Westzone in die sowjetische Besatzungszone übersiedelt hat.
 
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Stefan Heym wird bekannt sein, Manfred von Ardenne ebenfalls.

Unbekannt:
Ich hatte mal einen Mitarbeiter ca. 1979, er war Zeitsoldat und wollte Berufssoldat werden, dann ist seine Mutter in die DDR übergesiedelt, was der MAD schnell erfuhr, musste er in seinem "alten Beruf" arbeiten. Nix mehr mit Berufssoldat.
 
Manfred von Ardenne ist nicht gerade ein Idealbeispiel. M.W. hat er nie in der alten Bundesrepublik gelebt. Bis 1953 arbeitete er zwangsverpflichtet in der Sowjetunion, danach bekam er in der DDR sein eigenes "Privatinstitut" und genoss Narrenfreiheit wie kein anderer. Seine Tochter, dass weiß ich von Augenzeugen, ließ sich als "Comtess" anreden - in der DDR eigentlich ein Unding.
In Wiki steht, dass er Volkskammerabgeordneter war. Weiß jemand, für welche Fraktion? Doch sicher für irgendwelche Blockflöten.

Edit: Aha, für den Kulturbund. http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/ArdenneManfred/
Auch interessant:
[FONT=Arial,Helvetica,sans-serif]1954: Nur bei einem Umzug in die DDR - und nicht in die Bundesrepublik Deutschland - blieben Ardennes Experimentieranlagen und Messgeräte sein privates Eigentum. [/FONT]
 
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Manfred von Ardenne ist nicht gerade ein Idealbeispiel. M.W. hat er nie in der alten Bundesrepublik gelebt. Bis 1953 arbeitete er zwangsverpflichtet in der Sowjetunion, danach bekam er in der DDR sein eigenes "Privatinstitut" und genoss Narrenfreiheit wie kein anderer. Seine Tochter, dass weiß ich von Augenzeugen, ließ sich als "Comtess" anreden - in der DDR eigentlich ein Unding.
In Wiki steht, dass er Volkskammerabgeordneter war. Weiß jemand, für welche Fraktion? Doch sicher für irgendwelche Blockflöten.

Edit: Aha, für den Kulturbund. Biographie: Manfred Baron von Ardenne, 1907-1997
Auch interessant:


Ähnlich: Siegfried Günther
aus Wiki
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, von 1946 bis 1954, wurde Siegfried Günter als Spezialist in der Sowjetunion zwangsverpflichtet. Er folgte Ernst Heinkel nach der Rückkehr in die schwäbische Heimat, ebenso, wie viele andere Ingenieure aus der Entwurfsabteilung der Firma Heinkel, wie Karl Schwärzler, Ernst Kleinemeyer und Jupp Köhler.
er soll, selbst hat er es abgestritten, an der Mig15 beteiligt gewesen sein.

Also, eine gewisse "Westoption" hätte Ardenne, siehe Beispiel, auch gehabt.

Edit: Die "schwäbische Heimat" betrifft Heinkel, nicht Günther
 
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Noch zu Stefan Heym aus Wiki::

Amerikanischer Staatsbürger [Bearbeiten]

Ab 1943 nahm Heym, nunmehr amerikanischer Staatsbürger, am Zweiten Weltkrieg teil. Als Mitglied der Ritchie Boys, einer Einheit für Psychologische Kriegführung unter dem Kommando des Emigranten Hans Habe, erlebte er 1944 die alliierte Invasion in der Normandie. Seine Aufgabe bestand vorwiegend im Verfassen von Texten, die per Flugblatt, Heeresgruppenzeitung, durch Lautsprecherübertragungen und Rundfunksendungen die Soldaten der Wehrmacht beeinflussen sollten. Nach Kriegsende leitete Heym die Ruhr Zeitung in Essen und war anschließend in München Redakteur der Neuen Zeitung, einer der wichtigsten Zeitungen der amerikanischen Besatzungsmacht. Wegen seiner prosowjetischen Einstellung wurde Heym Ende 1945 in die USA zurückversetzt. Heym verließ die Armee und arbeitete in den folgenden Jahren erneut als freier Schriftsteller. Ende 1948 veröffentlichte er in Boston seinen Roman The Crusaders, den Heinrich Eduard Jacob am 24. Dezember 1948 wohlwollend für den New Yorker Aufbau rezensierte, sich allerdings darüber mokierte, dass Heym in seiner Beschreibung nicht weit genug gegangen sei, indem er „nur sein, von den Befreiern, ach, so ‚belästigtes‘ Paris und ‚seinen‘ Ausschnitt von der Riesenfront” sah. Jacob sah darin die Möglichkeit eines „Missverständnisses”, indem er bemerkte, dass Heym dies im Sinne einer „Nutzanwendung, die heute [1948] schon von seinem glänzend geschriebenen, vielgelesenen und vielgefeierten Buch im nicht-neutralen Ausland gemacht wird, […] stutzig machen und ihm zeigen [sollte], wie schnell man missverstanden werden kann.” Damit konnte und wollte Heym nicht umgehen und beschwerte sich als Emigrant über einen Emigranten (Jacob) bei einem weiteren Emigranten, dem Chefredakteur des Aufbau, Manfred George.[2]
Heym verließ Amerika 1952 wegen der Verfolgungen linker Intellektueller und Künstler durch Joseph McCarthy, in einer Zeit, als auch Charlie Chaplin, Bertolt Brecht und Thomas Mann Amerika verließen. Im Jahre 1952 zog er nach Prag, von wo er 1953 in die DDR übersiedelte.

Dass Heyms Vorgesetzter ausgerechnet Hans Habe war,=) wusste ich nicht.
 
Mal ne Frage so grundsätzlich, was stellen denn die Gründe für einen Wechsel von der BRD in die DDR vor 1989 dar?

Politische Verfolgung in der BRD?
Ideologische Verkennung der Verhältnisse in der DDR?
Die wenigsten waren aus der Mittel und Unterschicht.

Denn wirklich Frei war man ja in der DDR nicht, man gab viel auf, obwohl gerade die jenigen, die aus der BRD in den Osten gingen, mit diversen "Privilegien" gut leben konnten.
War eigendlich einem übersiedelten Bundesbürger nach der Einbürgerung in der DDR das Reisen auch ins kapitalistische Außland untersagt, oder konnten diese frei Reisen?

Wie sehen eigendlich die Statistiken aus, wieviel einbürgerungswillige stehen den ausbürgerungswilligen der DDR gegenüber.
Dabei sollte man nur den Zeitraum ab 1961 bis 1989 betrachten, denn hier übte das SED Regime die freiheitsberaubende Macht mit harten Mitteln gegen die eigen Bevölkerung durch.
 
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