Der Fall Otto John [Bearbeiten]
Otto John (3. von links) in Ost-Berlin mit
Wilhelm Girnus,
Hermann Henselmann und
Erich Correns (6. August 1954)
Am 20. Juli 1954 fand im
Bendlerblock erstmals (wie viele meinen im Zusammenhang mit der
Wiederbewaffnung) eine öffentliche Gedenkfeier der
Bundesregierung für die
Mitglieder des Widerstandskreis des 20. Juli 1944 statt, an der auch Otto John teilnahm. Am Abend des gleichen Tages fuhr
Wolfgang Wohlgemuth, ein Freund, der - vermutlich ohne Johns Wissen - für den sowjetischen Geheimdienst
KGB arbeitete, mit ihm nach
Ost-Berlin.
Es ist bis heute nicht mit letzter Gewissheit rekonstruierbar, ob John das Opfer einer Entführung wurde (wie dies zunächst noch von
Bundesinnenminister Gerhard Schröder und nach Johns Rückkehr in die BRD von ihm selbst behauptet wurde) oder ob John freiwillig in die DDR ging, wie von ihm am 23. Juli und am 28. Juli in
Radio DDR und auf einer Pressekonferenz am 11. August erklärt wurde.