Unbekannte Rede Hitlers

petronius

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Ich beschäftige mich seit ca 25 Jahren mit Historik, vorwiegend allerdings mit der Antike. In den letzten Jahren ist bei mir das Interesse an der Geschichte des 3ten Reichs bedingt durch die Öffnung ausländischer Archive stark angestiegen. Es kam Film-und Tonmaterial ans Licht, was es vor 10 Jahren in diesem Ausmaß noch nicht gegeben hat. Davon profitierten natürlich in erster Linie Filmemacher wie Guido Knopp oder Lutz Hachmeister.

Vor einigen Tagen bin ich aber auf YouTube auf eine mir völlig unbekannte Rede Hitlers gestoßen, die mich gleich in doppelter Hinsicht befremdet. Zum einen der ruhige Ton, in dem die Rede vorgetragen wird, zum anderen das Bildmaterial. Sicher ist das Bildmaterial an einigen Stellen unglücklich gewählt, aber es sind durchgehend Farbaufnahmen, von denen ich einige nicht chronologisch einordnen kann.

Dann befremdet mich der Inhalt der Rede selbst. Ich meine die Ruhe der Rede. Man kennt Hitler ja sonst nur als geifernden, brüllenden Agitator aber hier scheint es anders zu sein. Weiß jemand, wann und zu welchem Zweck diese Rede stattfand? Für ernstgemeinte Antworten wäre ich dankbar!

Hier die Rede: [Youtube-Link gelöscht. Bitte Hinweise zu Links zu Videoportalen beachten!]

Vielen Dank im Voraus.

P.S. Was ist denn von der Passage zu halten, in der Hitler sich als Friedensmacher bezeichnet? Ich stehe da wirklich auf dem Schlauch :grübel:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Rede stammt vom 3. Oktober 1941 zur Eröffnung des WHW.

Ich darf an dieser Stelle aber darauf hinweisen, dass bitte keine Links zu Videoportalen einzustellen sind.
 
Vorweg: Es handelt sich um die Rede am 3. Oktober 1941 in Berlin, Anlass war die Eröffnung des WHW. Da ich hier keine Nazi-Seiten verlinken will (dort findet man sowas), musst Du Dir die Arbeit machen, das selbst schnell zu prüfen.

Zum Bildmaterial: Ich denke, dass es sich bei dem Dokument um kein zeitgenössisches Filmdokument handelt. Vielmehr wird ein Hitler-Verehrer der heutigen Zeit das Filmchen aus verschiedenen Filmdokumenten zusammengestellt haben.

Dann befremdet mich der Inhalt der Rede selbst. Ich meine die Ruhe der Rede. Man kennt Hitler ja sonst nur als geifernden, brüllenden Agitator aber hier scheint es anders zu sein.

Nun ja. Unter Berücksichtigung des Kontextes (der Krieg im Osten stockt) und des Anlasses (Eröffnung des WHW) lässt sich nachvollziehen, warum sich Hitler eher besonnen gibt.

P.S. Was ist denn von der Passage zu halten, in der Hitler sich als Friedensmacher bezeichnet? Ich stehe da wirklich auf dem Schlauch :grübel:

Was davon zu halten ist? Nichts. Reine Propaganda! Hitler bezieht sich hier in weiten Teilen auf die "friedliche" Expansionspolitik der Vorkriegszeit.
 
Ich danke euch. Unter den genannten Umständen ist die ruhige Art der Rede natürlich zu verstehen. Was das Bildmaterial angeht, so ist mir klar, daß es sich da um verschiedene Quellen handelt. Ich meinte dabei eigentlich speziell die Farbaufnahmen oder sind sie nachträglich coloriert?

Es gibt mittlerweile soviel Material, daß man sich als Nichtspezialist schon sehr schwer tut. Also ich fand diese Rede ganz normal über das YouTube Portal und nicht über eine Naziseite.

Es gibt noch eine andere Rede, die nennt sich "Hitlers Friedensappell". Auch öffentlich zugänglich. Ich kannte das bisher nicht. Wie ist das zu bewerten? Gibt es wirklich Inhalte, die nicht diskutiert werden weil sie relativ unbekannt sind, oder sind diese Inhalte nicht für eine breite Öffentlichkeit gedacht?

Wenn diese Dinge der Öffentlichkeit unbekannt sind, so wäre es doch die Aufgabe der führenden Historiker, diese Dinge zur Diskussion/Interpretation zur Verfügung zu stellen. Eben weil es mittlerweile so unendlich viel Material aus den Tiefen der Archive gibt.

P.S. Ich muß erwähnen, daß ich im Moment das Buch "Die Machtergreifung" von Guido Knopp lese. Also so klar, wie es meistens in der Presse oder im Net zu lesen ist, ist die gesamte Nazigeschichte längst nicht. Auch Knopp lässt offen, wer den Reichstag angezündet hat, tendiert aber im nächsten Kapitel doch zur Alleintäterschaft von von der Lubbe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt noch eine andere Rede, die nennt sich "Hitlers Friedensappell". Auch öffentlich zugänglich. Ich kannte das bisher nicht. Wie ist das zu bewerten? Gibt es wirklich Inhalte, die nicht diskutiert werden weil sie relativ unbekannt sind, oder sind diese Inhalte nicht für eine breite Öffentlichkeit gedacht?

Hitler hat eine Menge Friedenspropaganda abgesondert, die allerdings von seinen wahren Zielen ablenken sollte. Diese Propaganda ist
diskutiert und von der Fachwissenschaft als unhaltbar abgetan worden, weshalb sie heute auch nicht mehr im Focus des wissenschaftlichen Interesses steht.

Gleichwohl werden die "Inhalte" der breiten Öffentlichkeit nicht verborgen. Reden Hitlers und anderer Nationalsozialisten sind in öffentlichen Bibliotheken einsehbar, genauso wie auch andere Dokumente aus dieser Zeit, die der Öffentlichkeit noch unbekannter sein dürften als diese Rede.

Also so klar, wie es meistens in der Presse oder im Net zu lesen ist, ist die gesamte Nazigeschichte längst nicht.

Da stimme ich zu. Neben "Presse" und "Net" gibt es aber auch noch so etwas wie Historiker, die sich professionell mit dem Ganzen beschäftigen und dies auch publizieren. Irgendwann reicht halt die Flatrate und das Zeitungsabo nicht mehr und man muss sich in eine Fachbibliothek aufmachen.

Auch Knopp lässt offen, wer den Reichstag angezündet hat, tendiert aber im nächsten Kapitel doch zur Alleintäterschaft von von der Lubbe.

Knopp ist nun wirklich kein seriöser Historiker, auf den man sich ernsthaft berufen sollte, wenn man tiefer in ein Spezialgebiet eintauchen will. Vgl. Guido Knopp ? Wikipedia
 
Hitler hat eine Menge Friedenspropaganda abgesondert, die allerdings von seinen wahren Zielen ablenken sollte. Diese Propaganda ist
diskutiert und von der Fachwissenschaft als unhaltbar abgetan worden, weshalb sie heute auch nicht mehr im Focus des wissenschaftlichen Interesses steht.

Hmm, was ist da diskutiert worden und von wem? Als unhaltbar kann man natürlich vieles abtun, trotzdem gibt es Reden dieses Inhaltes! Auch wenn der Knopp vielleicht nicht ganz seriös sein mag, Ian Kershaw und J.C.Fest sind es ganz bestimmt. Und was meinte der ehemalige US Diplomat Kissinger mit dem Satz: " Während des Krieges gaben wir uns alle Mühe, Hitler zu einem Teufel zu stempeln, natürlich konnten wir nach dem Krieg nicht damit aufhören"?
 
Hmm, was ist da diskutiert worden und von wem? Als unhaltbar kann man natürlich vieles abtun, trotzdem gibt es Reden dieses Inhaltes! Auch wenn der Knopp vielleicht nicht ganz seriös sein mag, Ian Kershaw und J.C.Fest sind es ganz bestimmt. Und was meinte der ehemalige US Diplomat Kissinger mit dem Satz: " Während des Krieges gaben wir uns alle Mühe, Hitler zu einem Teufel zu stempeln, natürlich konnten wir nach dem Krieg nicht damit aufhören"?

Vielleicht sollten wir nicht sofort am Kissinger-Zitat anknüpfen, sondern konkret über die in Frage stehende Rede vom 3. Oktober 1941 diskutieren. Das war ja schließlich Deine Eingangsfrage, und die scheint mir bislang zu wenig beleuchtet.

Aber bevor wir uns hier in Details verlieren:

Ich würde mich freuen, wenn Du Dein Grundanliegen, präzise in einem Satz formuliert, hier noch einmal schildern könntest.
 
@petronius

Mit Verlaub, aber an der Rede ist nichts geheimnisvolles. Reden zur Eröffnung des WHW waren anlaßbedingt meist eher im "getragenen" Ton gehalten.

Filme als Quellenmaterial zu verwenden ist schwierig, da man dazu sich das Filmmaterial "körperlich" anschauen muß, um Zusammenschnitte der seinerzeitigen Bildregie, nachträgliche Bearbeitung oder sehr viel spätere Zusammenstellung aus unterschiedlichen Bildmaterial zu erkennen. Ein guter und historisch versierter Cutter bekommt da vieles hin.

M.
 
Hmm, was ist da diskutiert worden und von wem?


Beispielsweise von Weinberg, aber auch von Hildebrand, Wehler oder Hillgruber und auch von vielen anderen.

Hitler's Foreign Policy 1933 - 1939 - Gerhard L. Weinberg - Google Bücher

Das vergangene Reich: Deutsche Außenpolitik von Bismarck bis Hitler 1871 ... - Klaus Hildebrand - Google Bücher


Also so klar, wie es meistens in der Presse oder im Net zu lesen ist, ist die gesamte Nazigeschichte längst nicht.

Für die meisten Themen hat sich eine konsensuale akademische, internationale Lehrmeinung etabliert, die durch die entsprechenden Quellen relativ gut dokumentiert ist.

Unabhängig davon gibt es regelmäßig Versuche, revisionitische - teils von rechtsextremen Autoren - Publikationen herauszugeben, die in der Regel jedoch auf einer sehr selektiven Quellenbasis oder teilweise auf schlichter falscher Zitation beruhen.

Wichtige Aspekte, die das Initieren des WW2 durch Hitler betreffen, den Angriffskrieg von Hitler auf die Sowjetunion oder auch das Vernichtungsprogramm von Hitler kannst Du relativ ausführlich diskutiert im Geschichtsforum vorfinden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es äußerst bedenkenswert, gerade bei diesem Thema, bei jeder Abweichung von der herrschenden Lehrmeinung gleich die Rassismuskeule herauszuholen. Als J.C.Fest seinen Film "Hitler-Eine Karriere" veröffentlichte, wurde ihm von den Alt 68ern derselbe Vorwurf gemacht. Angeblich wäre er nicht kritisch genug usw.

Was Dokumente aus dieser Zeit betrifft, so sind sich Urkundenspezialisten uneins, ob man nicht im Nachhinein hier und dort etwas weggelassen, bzw. hinzugefügt hat.

Man sollte Dogmen in der Historik vermeiden, knapp 2000 Jahre stand fest, daß Nero Rom angezündet hat, jetzt ist manchenorts was anderes zu lesen.

Auch die Wahrheit über das "Massaker von Katyn" kam nur durch einen Zufall ans Licht, im Nürnberger Prozess war man noch anderer Ansicht.

So grausam die Geschehnisse des 2ten Weltkriegs waren und sind, um so wichtiger finde ich es, sich hier keine Denkverbote aufzuerlegen. Das hat mit Rechtsradikalismus überhaupt nichts zu tun, ich schließe nur keine Möglichkeit aus. Wer weiß denn, was da noch alles an Dokumenten ans Tageslicht kommt, die Archive sind gerade mal zu 5% erforscht.
 
Ich finde es äußerst bedenkenswert, gerade bei diesem Thema, bei jeder Abweichung von der herrschenden Lehrmeinung gleich die Rassismuskeule herauszuholen. Als J.C.Fest seinen Film "Hitler-Eine Karriere" veröffentlichte, wurde ihm von den Alt 68ern derselbe Vorwurf gemacht. Angeblich wäre er nicht kritisch genug usw.


Ich habe mir die Beiträge nun durchgelesen und finde keinen User der die Rassismuskeule hervor bringt. Wenn du die Kritik an Knopp meinst, dann hat das nichts mir Rassismus zu tun, sondern damit das er sich durch seine oberflächlichen Dokus wie Hitlers Frauen, Hitlers Helfer etc. sich das selber zuzuschreiben hat. Dies hat aber nichts mit Rassismus zu tun.

Hitler -Eine Karriere kam 1977 raus. Da war die Forschung noch nicht so weit wie heute. Wenn man die Bücher von Fest kennt, dann sieht man auch wir kritisch er mit sich selber war. Das hat natürlich auch damit zu tun, das nach 1990 die Historiker an neue Quellen kamen und diese neu bewerten konnten.

Was Dokumente aus dieser Zeit betrifft, so sind sich Urkundenspezialisten uneins, ob man nicht im Nachhinein hier und dort etwas weggelassen, bzw. hinzugefügt hat.

Bei Aufnahmen in youtube muss man einfach kritisch sein. Auch hier veröffentlichen Rechtsextreme ihre Videos - geprüft wird aber nicht sehr gut. Solche zusammengestellten Filmchen über das Dritte Reich findet man zu Haufen auf diesem Videokanal

Man sollte Dogmen in der Historik vermeiden, knapp 2000 Jahre stand fest, daß Nero Rom angezündet hat, jetzt ist manchenorts was anderes zu lesen.

Geschichtswissenschaft ist keine absolute Wissenschaft. Es ist immer im Fluss und neue Erkenntnisse wird es immer wieder geben.


Auch die Wahrheit über das "Massaker von Katyn" kam nur durch einen Zufall ans Licht, im Nürnberger Prozess war man noch anderer Ansicht.

Warum wohl war man 1946 anderer Ansicht? Man kannte ja noch nicht einmal alle Quellen und Fakten. Vieles kam halt erst nach 1990 ans Licht und wurde durch Historiker überprüft, weil sie nun Zugang haben.

So grausam die Geschehnisse des 2ten Weltkriegs waren und sind, umso wichtiger finde ich es, sich hier keine Denkverbote aufzuerlegen. Das hat mit Rechtsradikalismus überhaupt nichts zu tun, ich schließe nur keine Möglichkeit aus. Wer weiß denn, was da noch alles an Dokumenten ans Tageslicht kommt, die Archive sind gerade mal zu 5% erforscht.

Woher hast du denn das die Archive gerade mal zu 5% erforscht sind?

Der Holocaust ist sehr gut erforscht und da gibt es wohl keine grossen Veränderungen mehr. Man weiss was in Auschwitz geschehen ist oder auch in den andern Vernichtungslager. Dass es keine absolute Zahl der Opfer gibt, ist wohl nachvollziehbar, weil nicht alle erfasst wurden.

Auch andere Themen sind mittlerweile sehr gut erforscht. Die Widerstandsforschung hat sein 1990 eine neue Bewertung bekommen und da gibt es noch einzelne dunkle Flecken. Es werden aber immer weniger.

Klar darf man kritisch was hinterfragen, wenn es aber in Leugnung oder Revisionismus hineingeht, dann hört der Spass auf. Wenn man aber was kritisch hinterfragt, dann sollte man immer daran denken seine Quellen anzugeben, damit der Leser dies nachprüfen kann und so auch selber kritisch sein kann.

Das Hitler auch ganz ruhige Reden gehalten hat, ist ein Fakt. Dazu gibt es genug Beispiele. Es gibt sogar eine Rede wo man sein Dialekt heraushört. Also so geheimnisvoll ist es nun auch wieder nicht.
 
Ursi und floxx78 waren schneller mit ihren Antworten, deswegen redundante Hinweise.

Ich finde es äußerst bedenkenswert, gerade bei diesem Thema, bei jeder Abweichung von der herrschenden Lehrmeinung gleich die Rassismuskeule herauszuholen.

Dann führe doch mal konkrete Autoren an, die Deiner Meinung nach lediglich "Abweichungen" aufweisen und unter die "Rassismuskeule" fallen. Allerdings gibt es eine Reihe von entsprechenden Autoren, wie beispielsweise Scheil, bei denen nicht nur eine leichte Abweichung vorhanden ist, sondern eine massive Rechtfertigung des NS-Systems. Und deswegen kritische Äußerungen zu diesem Personenkreis durchaus angemessen sind!

Was Dokumente aus dieser Zeit betrifft, so sind sich Urkundenspezialisten uneins, ob man nicht im Nachhinein hier und dort etwas weggelassen, bzw. hinzugefügt hat.

Ach tatsächlich? Für diese Behauptung einer Urkundenfälschung gibt es sicherlich Beispiele und Protagonisten, die derartiges behaupten und auch dokumentieren. Also, wer hat dieses wo festgestellt?

Man sollte Dogmen in der Historik vermeiden, knapp 2000 Jahre stand fest, daß Nero Rom angezündet hat, jetzt ist manchenorts was anderes zu lesen.

Was willst Du uns damit sagen? Dass die Interpretation des NS-Regimes eine dogmatisch inspirierte Fehlinterpretation ist? Die in ca. 1000 Jahren als "Dogma" reinterpretiert werden wird? Weil zufälligerweise zwei Bespiele zutreffen für geschichtliche Revisionen und daraus eine Gesetzmäßigkeit abgeleitet wird.

Wohl kaum zu erwarten, dass das eintritt. Auch weil es ein unsinniger historischer Vergleich ist, da zumindest für das NS-System mit präziser bürokratischer Gründlichkeit das verwaltende Handeln dokumentiert wurde. Ergänzt durch Tagebücher wichtiger Funktionsträger, die quellenkritisch ausgedeutet wurden durch die akademische Historiographie.

Da sollte es wenig Spielraum geben für eine revisionistische Neudeutung des NS-Systems.

So grausam die Geschehnisse des 2ten Weltkriegs waren und sind, um so wichtiger finde ich es, sich hier keine Denkverbote aufzuerlegen. Das hat mit Rechtsradikalismus überhaupt nichts zu tun, ich schließe nur keine Möglichkeit aus.

Eine interessante Unterstellung, dass es Denkverbote geben würde, die Du wieder ohne jeglichen Beweis vornimmst. Und nur weil ein paar inkompetente, so meine ganz persönlich Meinung, rechte Möchtegernhistoriker mit ihren Thesen in der akademischen Forschung nicht ernst genommen werden, ist das kein Hinweis auf ein generelles Denkverbot.

Sondern eher ein Hinweis darauf, dass sie die einfachsten Regeln einer korrekten und authentischen Nutzung historischer Dokumente nicht wirklich beherrschen. Und zudem gravierende Defizite in der Wahrnehmung der internationalen Diskussion bzw. des Erkenntnisstandes aufweisen, wie beispielsweise Schultze-Rhonhof. Und dennoch unbeirrt auf ihren Positionen beharren! Das würde ich als dogmatisch bezeichnen!!!!!

Wer weiß denn, was da noch alles an Dokumenten ans Tageslicht kommt, die Archive sind gerade mal zu 5% erforscht.

Welche Archive sollen zu 5 Prozent erforscht sein? Die relevanten deutschen Archive sind seit langem zugängig und die zentralen Befunde zur NS-Zeit liegen vor.

Defizite ergeben sich nach wie vor am ehesten in Archiven der ehemaligen SU und es ist unklar, ob durch die vielfältigen ideologisch motivierten "Bereinigungen" der Archive eine Reihe von Dokumenten unwiederruflich vernichtet wurden.

Es wäre insgesamt wünschenswert für die weitere Diskussion, Deinen ganzen Unterstellungen und Behauptungen entsprechende Autoren zur Seite zu stellen. Das würde der ganzen Diskussion eine Fundierung geben.
 
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Es steht doch ein gutes Beispiel für eine ungesicherte Quelle oben rechts bei den Kurzmitteilungen unter dem Stichwort "München"

Da wird ein Bild von August Landmesser präsentiert, es ist nicht gesichert, wen das Bild zeigt.
August Landmesser ? Wikipedia

Über den ruhigen O-Ton Hitlers, aufgenommen vom finnischen Geheimdienst, kann man sich ebenfalls streiten. Rochus Misch, ehemals Funker im Bunker, behauptet steif und fest, daß das definitiv nicht Hitler ist.
Dann werden technische Apparate aufgebaut, eine Stimmfrequenzanalyse initiiert, und schon behaupten junge Akademiker, daß das aber mit Sicherheit Hitler ist, während Rochus Misch verzweifelt daneben sitzt.

Ich darf diese Videos nicht verlinken, sie werden ja gelöscht.

Mit den Archiven bezog ich mich in der Tat auf die SU, aber auch auf die englischen und amerikanischen, die erst in den letzten Jahren vollständig geöffnet wurden.

Ebenfalls oben rechts auf der Startseite befindet sich auch ein Artikel über Goebbels neu entecktes Privatarchiv. Hätte ich vor 10 Jahren die Behauptung aufgestellt, daß Goebbels "entartete" Kunst sammelte, hätte man wohl gelacht. Das ist mit "neuen Erkenntnissen" und "Dogmen" gemeint.
 
Es steht doch ein gutes Beispiel für eine ungesicherte Quelle oben rechts bei den Kurzmitteilungen unter dem Stichwort "München"

Hier vermischt du aber schon einiges. Das Bild unter der Pressemitteilungen "München" stammt aus dem Propagandaministerium der NSDAP. Das Bild wurde nicht nach 1945 gefällscht. Es ist eine Tatsache, das aus dem Goebbels Ministerium Fotos und auch Filme (zum Beispiel die Wochenschau) als Propaganda eingesetzt hat. Sie haben die "neuen" Medien für ihre Zwecke genutzt. Also ist es wohl eine gesicherte Quelle. Du musst sie eben nach der historisch-kritischen Methode bearbeiten, also eine Quellenanalyse machen.


Da wird ein Bild von August Landmesser präsentiert, es ist nicht gesichert, wen das Bild zeigt.
August Landmesser ? Wikipedia

Ja und??? Das Bild sagt auch so einiges aus.


Über den ruhigen O-Ton Hitlers, aufgenommen vom finnischen Geheimdienst, kann man sich ebenfalls streiten. Rochus Misch, ehemals Funker im Bunker, behauptet steif und fest, daß das definitiv nicht Hitler ist.
Dann werden technische Apparate aufgebaut, eine Stimmfrequenzanalyse initiiert, und schon behaupten junge Akademiker, daß das aber mit Sicherheit Hitler ist, während Rochus Misch verzweifelt daneben sitzt.

Vielleicht hast du ja noch andere Quellen als Youtube Videos.

Mit den Archiven bezog ich mich in der Tat auf die SU, aber auch auf die englischen und amerikanischen, die erst in den letzten Jahren vollständig geöffnet wurden.

In Russland waren die Archive kurz offen und es wurden da schon einiges an Quellenmaterial gesichert. Man kann heute immer noch in die Archive, nur ist das mit einem unmengen an Aufwand, Geduld und Kosten verbunden.

Also deine Behauptung von den 5% hast du dir selber aus den Fingern gezogen.


Ebenfalls oben rechts auf der Startseite befindet sich auch ein Artikel über Goebbels neu entecktes Privatarchiv. Hätte ich vor 10 Jahren die Behauptung aufgestellt, daß Goebbels "entartete" Kunst sammelte, hätte man wohl gelacht. Das ist mit "neuen Erkenntnissen" und "Dogmen" gemeint.

Vor zehn Jahren hat man ja diese Stücke auch noch nicht gefunden. Im übrigen wird in diesem Artikel nicht behauptet, sondern das wurde erforscht.
 
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Na, die Behauptung , man hätte bei der Behauptung , Göbbels hätte entartete Kunst gesammelt , gelacht,
da hat schon zu meiner Schulzeit so1960-1970 keiner drüber gelacht, hatten wir das doch kurz im Geschichtsunterricht.
 
Hätte ich vor 10 Jahren die Behauptung aufgestellt, daß Goebbels "entartete" Kunst sammelte, hätte man wohl gelacht. Das ist mit "neuen Erkenntnissen" und "Dogmen" gemeint.

Ne, das verweist eher auf das Problem, dass Du den Artikel offensichtlich nicht gelesen hast.

Denn da steht nicht, dass er sie gesammelt hat, sondern dass sie dort gelagert worden sind. Und dass man sie eigentlich verkaufen wollte, um "alt-deutsche" Kunst für die Devisen zu erwerben. Und es sich eher um "Restbestände" handeln würde.

Da kann ich nur sagen, so entstehen keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse, so entsteht bestenfalls ein sinnfreier Revisionismus und viele Gerüchte!=)

Und um es nochmal deutlich zu sagen, es handelt sich nicht!!! um ein neuentdecktes - wobei dieses noch zutrifft - Goebbelsches "Privatarchiv" - aber das nicht! -:motz:
 
Denn da steht nicht, dass er sie gesammelt hat, sondern dass sie dort gelagert worden sind. Und dass man sie eigentlich verkaufen wollte, um "alt-deutsche" Kunst für die Devisen zu erwerben. Und es sich eher um "Restbestände" handeln würde.

Ein Beispiel dafür: Am 30. Juni 1939 wurde in der Galerie Theodor Fischer in Luzern "entartete" Kunst verkauft, insgesamt 125 Spitenzwerke aus deutschen Museen.

In der Aufsehen erregenden Auktion «Moderne Gemälde aus Deutschen Museen» wurde 1939 ein Teil der als «entartete Kunst» apostrophierten Werke versteigert, welche heute vornehmlich in den bedeutendsten Museen weltweit zu finden sind.

Zitat aus: Geschichte - Fischer Kunst- und Antiquitätenauktionen Luzern
 
Die Rede stammt vom 3. Oktober 1941 zur Eröffnung des WHW.

Ich darf an dieser Stelle aber darauf hinweisen, dass bitte keine Links zu Videoportalen einzustellen sind.

Für alle diejenigen, die wie ich wissen wollen, worum es in der vorgenannten Rede geht, sind hier zwei Links mit der Rede:

Audio-Version:

Adolf Hitler: Rede zum Kriegswinterhilfswerk im Berliner Sportpalast vom 03.10.1941

und hier die Textversion:

Full text of "Adolf Hitler Reden: Der Grossdeutsche Freiheitskampf - Band III"


Bitte nach dem Textstring "Eröffnung des WHW" suchen, da mehrere Redetexte enthalten sind.
 
Dann führe doch mal konkrete Autoren an, die Deiner Meinung nach lediglich "Abweichungen" aufweisen und unter die "Rassismuskeule" fallen. Allerdings gibt es eine Reihe von entsprechenden Autoren, wie beispielsweise Scheil, bei denen nicht nur eine leichte Abweichung vorhanden ist, sondern eine massive Rechtfertigung des NS-Systems. Und deswegen kritische Äußerungen zu diesem Personenkreis durchaus angemessen sind!

**Wie groß ist die Kluft zwischen Rechtfertigungsversuchen, die ohne Frage zu verdammen sind, und dem Versuch einer Erklärung. Sie ist sehr klein, deswegen ist sie nicht problemlos und wird schnell falsch verstanden. **



Ach tatsächlich? Für diese Behauptung einer Urkundenfälschung gibt es sicherlich Beispiele und Protagonisten, die derartiges behaupten und auch dokumentieren. Also, wer hat dieses wo festgestellt?

**Wenn überhaupt Urkunden vorhanden sind. Es gibt Geschichtsprofessoren, die ihr ganzes Leben nichts anderes getan haben, Urkunden auf ihre Authenzität hin zu überprüfen. Die Erwähnung eines Namens ist zweitrangig und wird sicher Anlass zum Streit sein, den möchte ich aber nicht provozieren :still:

Kein Autor kann etwas dafür, wenn seine Thesen nachträglich von rechtsextremistischen Zirkeln aufgegriffen und interpretiert werden. Dagegen gibt es leider keinen Schutz. **



Eine interessante Unterstellung, dass es Denkverbote geben würde, die Du wieder ohne jeglichen Beweis vornimmst. Und nur weil ein paar inkompetente, so meine ganz persönlich Meinung, rechte Möchtegernhistoriker mit ihren Thesen in der akademischen Forschung nicht ernst genommen werden, ist das kein Hinweis auf ein generelles Denkverbot.

**Ich nenne in diesem Zusammenhang die Paul Rassinier Kontroverse in Frankreich in den 50er Jahren. Selbst ein so bekannter Mann wie Noam Chomsky hat vor Gericht dafür gekämpft, daß diese Kontroverse zugunsten Rassiniers entschieden wurde, manchmal frage ich mich, wer die Wiki Artikel verfasst, das ist ja grauenhaft, aber egal.

Das ist ein willkürliches Beispiel. Ich besitze z.B. die Erstausgabe des Trevor-Roper Buches: "Hitlers letzte Tage". Die darauffolgenden Zweit, Dritt und Viertausgaben sind stark gekürzt. Warum?

Auch Bücher wie das Werk von Harry Pross: "Die Zerstörung der deutschen Politik, Dokumente von 1871 - 1933" sind lesenswert, auch wenn sie vor mehr als 50 Jahren geschrieben wurden und heute fast vergessen sind. **


Es wäre insgesamt wünschenswert für die weitere Diskussion, Deinen ganzen Unterstellungen und Behauptungen entsprechende Autoren zur Seite zu stellen. Das würde der ganzen Diskussion eine Fundierung geben.

**Das ist schwierig, denn ich kann dir nicht auch noch die Seitenzahl heraussuchen. Da Guido Knopp ja bereits des Hochstaplertums geziehen wurde...**

Man kann ganze Bibliotheken mit Literatur über diese Zeit füllen, da lassen sich inhaltliche Überschneidungen nicht ganz ausschließen.
 
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