Mal schauen:
1. Die Uniform wäre die der Dragoner. Rote Mütze ohne Schirm, Rote Hosen, blauer Rock. Abzeichen sind 'weiße' (silberfarbene) Knöpfe und rote Aufschläge. Bei Dunkelrot wäre es Dragonerregiment Nr. 1, bei Krapprot Nr. 13, bei Scharlachrot Nr. 11. Bei dem blassen Bild bin ich mir da nicht sicher, vielleicht hilft es nach kolorierten Bildern der Regimenter zu googeln und zu vergleichen. (In den 90er Jahren wurden der Rock eigentlich 'lichtblau', aber bei dem kolorierten Foto möchte ich nicht sagen, dass es das dunklere Blau ist.)
2. Das Bajonett oder der Hirschfänger wären für einen Dragoner natürlich falsch. Aber die Sanitätsgehilfen, Fahrsoldaten und Fleischhauer trugen andere Seitengewehre. Eigentlich waren die kleinen, eher haumesserartigen Pioniersäbel vorgesehen, aber auf dem Foto ist eine schlankere Waffe zu sehen. Und die ist auch auf anderen Abbildungen von Soldaten zu sehen, die eigentlich den Pioniersäbel tragen sollten. Z.B. bei
diesem Zugführer der Artillerie. Zum Hintergrund bin ich überfragt. Vielleicht wurde die Bewaffnung irgendwann geändert oder es gab besondere Vorschriften für das Auftreten bei Ausgang oder im Urlaub.
3. Der Dienstgrad ist am Kragen zu erkennen. Ohne jegliches Abzeichen ist es der niedrigste Mannschaftsdienstgrad. Der Gürtel sitzt zu hoch und wird im letzten Loch auf dem Bauch gehalten. Er gehörte wohl einem dickeren Mann. Ich weiß nicht, was in Böhmen üblich war. In Preußen hielten die Fotografen passende Seitengewehre vor, weil die Soldaten in der Regel ohne unterwegs waren. Aber, wie gesagt, bei dem genauen Hintergrund für dies Seitengewehr kann ich nur vermuten. (1914 bekamen viele Einheiten Bajonette statt Säbel. Sollte das Foto eher aus der Zeit sein, als aus der Zeit um 1900 oder davor, wäre es klar.)
(Vgl. Knötel/Sieg Farbiges Handbuch der Uniformkunde.)