Hallo sunnyweather!
Das Groß-und Kleinbügertum unterscheidet sich sowohl in ihrer materiellen Lage als auch ihren sozial-politischen Vorstellungen.
Grob kann man sagen, dass das Großbürgertum genügend Vermögen und Bildung besitzt, politische Partizipation anzustreben. Dies war jedoch in Folge der Ständegesellschaft nicht möglich (1. Stand= Klerus/ 2. Stand= Adel/ 3. Stand= Bürgertum und Bauern).
Die großbürgerlichen bildeten die Elite des dritten Standes und übten Berufe wie z.B. Unternehmer, Bankier, Advokat usw. aus.
Die kleinbürgerlichen waren weniger begütert und mangelhaft ausgebildet d.h. keine humanistische und naturwissenschaftliche Bildung.
Diese Schicht jedoch macht den größten Anteil der Bevölkerung aus und war der Hauptträger der gewaltsamen Revolution.
Ihre Berufe reichten vom einfachen Handwerker bis zum Tagelöhner.
Kommt man auf das politische Potenzial dieser Gruppen zu sprechen so zeigt sich, dass die Großbürger sowohl in der Generalständeversammlung als auch in der Nationalversammlung überproportional vertreten waren im Verhältnis zur "einfachen" Bevölkerung. Sie versuchten sich politisch zu organisieren und das neue Frankreich zu gestalten.
Das Kleinbürgertum ging häufig in den sog. Sansculotten (ohne Hosen d.h. Gehrock) auf, die auf gewaltsamen Wege versuchten ihren Forderungen, die meist den eigenen Lebensstandard (Hungersnot durch Missernten) verbessern wollten, Ausdruck zu verleihen und die politischen Gruppierungen wie die Jakobiner zu beeinflussen.
Ich glaube das reicht erst mal für eine grobe Einsortierung der beiden Gruppen