Gerade die Story mit den Pferden stimmt so nicht. Soo schnell ging das gar nicht. Ein paar der spanischen Pferde verwilderten und kamen wohl über Texas in den Norden, soweit so gut. Die Frage ist, wieviel Hengste waren wohl dabei? Ritten die Spanier gerade auf Eroberungszügen wohl auf Hengsten, die schlechter im Griff zu halten sind? :grübel:
Das zweite Problem: So schnell entwickelt sich eine "Zucht" nicht, denn eine Stute hat allein eine Tragzeit von 11 Monaten und sie kriegt auch nur ein Fohlen. Hengstfohlen sind mit einem Jahr paarungsbereit, Stuten mit zwei Jahren. Wie lange wird es also gedauert haben, [...]
Wie lange es dauerte, bis aus den ausgewilderten Pferden ganze Herden entstanden, kannst du relativ leicht feststellen: Ab wann konnten Pferde in Nordamerika ausgewildert worden sein (siehe verschiedene spanische Expeditionen von Mexiko aus etc), und ab wann entwickelten sich die Plainskulturen, auf die sich Zananga ja bezogen hat? Texas war dann übrigens auch nicht die einzige Gegend, aus der spanische Pferde nach Norden wandern konnten, da damals ja weite Bereiche des Südens/Südwestens/Westens der heutigen USA spanisch waren.
bis so viele wilde Mustangs die Prärien bevölkerten, dass wie vermutet ganze Indianerstämme sie zur Jagd usw. nutzen konnten? Zumal auch hier die weissen Siedler selbst ihren Pferdebedarf stillten.
Zunächst mal wird nicht *vermutet*, daß "ganze Indianerstämme" über Pferde in mehr als ausreichender Zahl verfügten - das war so. Gerade in den angesprochenen Plainskulturen reichte es sogar locker zu mehreren bis ausgesprochen vielen Pferden pro Haushalt.
Ansonsten sprechen wir beim Entstehen der Plainskulturen von einem Zeitpunkt, zu dem diese Region eben noch *nicht* von Weißen besiedelt war. Da ist dann aber auch so gar nix von "unsere kleine Farm" und Vater fängt mal eben einen Mustang, wenn ihm der einzige Gaul im Stall die Hufe nach oben gehalten hat.
Nebenbei gibt es noch ein weiteres Beispiel, wie schnell sich eine Zucht entwickeln kann: die Nez Perce (deren Gebiet nicht zur Region der Plains gehört und die erst spät über Pferde verfügten) entwickelten zb eine eigene Pferdezucht, die sogen Appaloosa-Pferde.
Und nochmal nebenbei: die Spanier werden wohl schon zugesehen haben, daß sie den ein oder anderen Hengst mit rüberbrachten. Es ist kaum davon auszugehen, daß man auf Pferdeimporte aus dem Mutterland angewiesen sein und bleiben wollte, zumal angesichts der langen Transportdauer sowie zudem noch der Dauer der Informationsübermittlung ins Mutterland.