Ureinwohner Amerikas

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Gast

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Hallo :)
Ich würde gerne wissen, wie die Ureinwohner Amerikas , sich nach dem 'Einzug' der Weissen entwickelt haben. Ich habe schon ein wenig recherchiert, aber ehrlich gesagt bin darin nicht sehr erfolgreich gewesen (das liegt wohl auch daran, dass ich darin nicht besonders gut bin).

Wäre echt klasse, wenn mir jemand dazu ein paar Fakten oder Seiten vorschlagen könnte :)

Liebe grüße
 
Stellt sich die Frage, was du mit "Entwicklung" meinst. Inwiefern sollen sich die Ureinwohner "entwickelt" haben? Waren sie zuvor rückständig? Ist der Weiße mal wieder das Maß aller Dinge? Außerdem ist Amerika groß ... :scheinheilig:
 
Ich denke mal du meinst vor allem die Bewohner der 'Plains', deren Lebensweise sich sehr änderte. Schon bevor sie einen Weißen gesehen hatten, hatten sie durch Handel zwischen den Indianerstämmen Gewehren. Noch wichtiger sind vor allem die Pferde, die die Spanier mitgebracht hatten. Die vermehrten sich sehr gut auf die weite Prärie, was die Indianer nutzten. Sie lernten sie zu zähmen und konnten so ihre möbilität steigern, wodurch sie von der Bizonjagt leben konnten und die Lebensweise annahmen die wir aus den Indianergeschichten kennen.

Ein anderes Vorbild sind die Irokesen. Als die Weißen kamen, fing ein Pelzhandel an, die ihnen veranlasste das Wild in ihrem Gebiet so aus zu dünnen, das sie jetzt ihrerseitz bei weiter westlich gelegene Stämme einkauften und teurer wieder weiter verkauften. Günstig war bei ihnen vor allem die Lage. Weil ihr Gebiet an das der Briten, Fransosen und zeitweise auch an das der Niederländer grenzte, konten sie ihre Ware immer an den Högstbietenden verkaufen.
 
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das entwickelt finde ich eigentlich einfach zu verstehen.. :S natürlich meine ich nicht, dass sie rückgebildet waren oder sowas.

ja ganz amerika
 
nein, so meinte ich das nicht, wie gesagt ... was danach passierte.. auch die auswirkungen.
 
Bei Wiki findest du mal einen Überblick:

Indianer – Wikipedia

Ich schlage dir vor, dass du nun versuchst von Gebiet zu Gebiet vorzugehen.

Die Geschichte der Ureinwohner nach der Besiedelung Amerikas hat sich sehr unterschiedlich entwickelt.

Anhand der weiterführenden Links kannst du alles zusammentragen. Dann warte noch bis Ingeborg online ist, sie ist unsere Spezialistin was Indianer und ihre Geschichte angeht. Ich denke sie kann dir sicher weiterhelfen.
 
Ich bin schon da :winke:.

Zunächst noch einmal eine Frage: wenn du 'Amerika' sagst, meinst du damit tatsächlich den gesamten Doppelkontinent, oder verwendest du 'Amerika' als Synonym für die USA?

Es wäre nun in der Tat etwas weniger umfangreich, wenn du nur nach dem Gebiet der USA fragst. Zudem unterscheiden sich die Bedingungen in Nord-, bzw Mittel- und Südamerika nach der Besiedelung/Eroberung von denen in Nordamerika.

Hast du vielleicht konkrete Fragen nach bestimmten Völkern oder Teilgebieten Nordamerikas? Wenn ich nämlich anfange, einen Gesamtüberblick in die Tasten zu hauen, wird das ein seeeehr langer Beitrag...

Außerdem kann ich dir empfehlen, hier im Forum mit der Suchfunktion nach dem Stichwort 'Indianer' zu fahnden, da wir das Thema bzw Teilthemen bereits in mehreren Threads diskutiert haben, insbesondere im Board Weltgeschichte - USA und Kanada:

http://www.geschichtsforum.de/search.php?searchid=474419


..........

NB an meine Mitdiskutanten: es ist sicherlich nicht unbedingt der Diskussion förderlich, wenn man dem Gast Dinge unterstellt, die der so gar nicht gesagt hatte (aber es erhöht ganz trefflich die Anzahl der eigenen Beiträge, nicht wahr...), oder einfach voraussetzt, wenn der Gast allgemein nach Obst fragt, könne er ja nur und ausschließlich Heidelbeeren gemeint haben.
 
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Zwar schon etwas älter, aber zu Übersicht m.E. immer noch sehr tauglich:
Die Indianer. Band 1: Nordamerika


Die Indianer. Band 1: Nordamerika.: Amazon.de: Wolfgang Lindig, Mark Münzel: Bücher

Die Indianer 2. Mittel- und Südamerika. Kulturen und Geschichte


Die Indianer 2. Mittel- und Südamerika. Kulturen und Geschichte.: Amazon.de: Wolfgang Lindig, Mark Münzel: Bücher

Ich würde gerne wissen, wie die Ureinwohner Amerikas , sich nach dem 'Einzug' der Weissen entwickelt haben. Ich habe schon ein wenig recherchiert, aber ehrlich gesagt bin darin nicht sehr erfolgreich gewesen (das liegt wohl auch daran, dass ich darin nicht besonders gut bin).

Hier stellt sich die Frage Nord-, Mittel- oder Südamerika.
Daran anschließend je nach Region welche Indianer ?
Es gibt eben nicht die Entwicklung, sondern ein je nach Art der Eroberung und Kolonisation sehr verschiedene Entwicklungen.
Du musst auf jeden Fall die Frage präzisieren und damit meine ich Raum und Zeit.
Danach kann man auch gezielte Literaturtipps etc. geben.

LG
DerGeist
 
@gast
Sorry, sollte ich dich falsch verstanden haben, aber das Wort "Entwicklung" ist in diesem Zusammenhang für mich negativ geprägt.

@Zananga
Gerade die Story mit den Pferden stimmt so nicht. Soo schnell ging das gar nicht. Ein paar der spanischen Pferde verwilderten und kamen wohl über Texas in den Norden, soweit so gut. Die Frage ist, wieviel Hengste waren wohl dabei? Ritten die Spanier gerade auf Eroberungszügen wohl auf Hengsten, die schlechter im Griff zu halten sind? :grübel:

Das zweite Problem: So schnell entwickelt sich eine "Zucht" nicht, denn eine Stute hat allein eine Tragzeit von 11 Monaten und sie kriegt auch nur ein Fohlen. Hengstfohlen sind mit einem Jahr paarungsbereit, Stuten mit zwei Jahren. Wie lange wird es also gedauert haben, bis so viele wilde Mustangs die Prärien bevölkerten, dass wie vermutet ganze Indianerstämme sie zur Jagd usw. nutzen konnten? Zumal auch hier die weissen Siedler selbst ihren Pferdebedarf stillten. :grübel:

Nachtrag: Zu Pferden auf Schiffen: Sie müssen viel Platz für die Pferde gehabt haben, denn wenn Hengste dabei sind, gilt es sie von den Stuten zu trennen, selbst wenn sie angekettet sind. Hengste werden recht wild, wenn sie auf die Stuten wollen und zerschlagen einiges mit ihren Hufen ...
 
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Gerade die Story mit den Pferden stimmt so nicht. Soo schnell ging das gar nicht. Ein paar der spanischen Pferde verwilderten und kamen wohl über Texas in den Norden, soweit so gut. Die Frage ist, wieviel Hengste waren wohl dabei? Ritten die Spanier gerade auf Eroberungszügen wohl auf Hengsten, die schlechter im Griff zu halten sind? :grübel:

Das zweite Problem: So schnell entwickelt sich eine "Zucht" nicht, denn eine Stute hat allein eine Tragzeit von 11 Monaten und sie kriegt auch nur ein Fohlen. Hengstfohlen sind mit einem Jahr paarungsbereit, Stuten mit zwei Jahren. Wie lange wird es also gedauert haben, [...]

Wie lange es dauerte, bis aus den ausgewilderten Pferden ganze Herden entstanden, kannst du relativ leicht feststellen: Ab wann konnten Pferde in Nordamerika ausgewildert worden sein (siehe verschiedene spanische Expeditionen von Mexiko aus etc), und ab wann entwickelten sich die Plainskulturen, auf die sich Zananga ja bezogen hat? Texas war dann übrigens auch nicht die einzige Gegend, aus der spanische Pferde nach Norden wandern konnten, da damals ja weite Bereiche des Südens/Südwestens/Westens der heutigen USA spanisch waren.

bis so viele wilde Mustangs die Prärien bevölkerten, dass wie vermutet ganze Indianerstämme sie zur Jagd usw. nutzen konnten? Zumal auch hier die weissen Siedler selbst ihren Pferdebedarf stillten.
Zunächst mal wird nicht *vermutet*, daß "ganze Indianerstämme" über Pferde in mehr als ausreichender Zahl verfügten - das war so. Gerade in den angesprochenen Plainskulturen reichte es sogar locker zu mehreren bis ausgesprochen vielen Pferden pro Haushalt.

Ansonsten sprechen wir beim Entstehen der Plainskulturen von einem Zeitpunkt, zu dem diese Region eben noch *nicht* von Weißen besiedelt war. Da ist dann aber auch so gar nix von "unsere kleine Farm" und Vater fängt mal eben einen Mustang, wenn ihm der einzige Gaul im Stall die Hufe nach oben gehalten hat.

Nebenbei gibt es noch ein weiteres Beispiel, wie schnell sich eine Zucht entwickeln kann: die Nez Perce (deren Gebiet nicht zur Region der Plains gehört und die erst spät über Pferde verfügten) entwickelten zb eine eigene Pferdezucht, die sogen Appaloosa-Pferde.

Und nochmal nebenbei: die Spanier werden wohl schon zugesehen haben, daß sie den ein oder anderen Hengst mit rüberbrachten. Es ist kaum davon auszugehen, daß man auf Pferdeimporte aus dem Mutterland angewiesen sein und bleiben wollte, zumal angesichts der langen Transportdauer sowie zudem noch der Dauer der Informationsübermittlung ins Mutterland.
 
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Ansonsten sprechen wir beim Entstehen der Plainskulturen von einem Zeitpunkt, zu dem diese Region eben noch *nicht* von Weißen besiedelt war. Da ist dann aber auch so gar nix von "unsere kleine Farm" und Vater fängt mal eben einen Mustang, wenn ihm der einzige Gaul im Stall die Hufe nach oben gehalten hat.
Aber das meinte ich doch. Natürlich hatten die Plainskulturen in ihrer "Blütezeit" Mustangs, aber in ihren Anfängen soll es sogar Handelsbeziehungen untereinander gegeben haben, ohne dass man auf Pferden reiten konnte, genauso wie sie zu Fuß zur Jagd gingen.

Anders gefragt: Wann setzt du die Blütezeit der Plainkulturen an, als jeder ein oder mehrere Pferde hatte? :grübel: Wobei mir bewußt ist, dass etliche "Gruppen" oder "Stämme" zu unterscheiden sind.
 
Aber das meinte ich doch.
:kopfschüttel: Dann könntest du doch schreiben, was du meinst, und nicht das Gegenteil...

Natürlich hatten die Plainskulturen in ihrer "Blütezeit" Mustangs, aber in ihren Anfängen soll es sogar Handelsbeziehungen untereinander gegeben haben, ohne dass man auf Pferden reiten konnte, genauso wie sie zu Fuß zur Jagd gingen.

Anders gefragt: Wann setzt du die Blütezeit der Plainkulturen an, als jeder ein oder mehrere Pferde hatte? :grübel: Wobei mir bewußt ist, dass etliche "Gruppen" oder "Stämme" zu unterscheiden sind.
Zunächst einmal sprach ich vom Entstehungszeitpunkt der Plainskulturen, nicht von deren Blütezeit, die du jetzt ins Spiel bringst.

Die Plains sind ein separates Kulturareal und von dem der Prärie deutlich zu unterscheiden. Während das Gebiet der Prärie seit Jahrtausenden besiedelt war - die Ethnien dort lebten halbseßhaft von Feldbau sowie Jagen und Sammeln -, wurden die eigentlichen Plains erst *nach* Erwerb von Pferden ganzjährig besiedelt. Zuvor waren sie ein Gebiet, das die umliegenden Ethnien im Sommer zur gemeinschaftlichen Jagd nutzten. Die materiellen Kulturgüter waren daher im wesentlichen bereits entwickelt, wurden aber den neuen Gegebenheiten angepaßt. Zb nutzten auch die Ethnien auf der Prärie im Sommer das tipi; da dieses aber von Hunden transportiert wurde, war die Plane kleiner und die Stangen kürzer. Auf den Plains wurde das tipi dann ganzjährig genutzt und da Pferde größere travois ziehen konnten, wurden Zeltstangen und Planen größer.

Die Plainskulturen existierten insgesamt für ca 150 Jahre. Handelsbeziehungen bestanden nicht nur in deren Anfängen, sondern über den gesamten Zeitraum hinweg - sowie eben Handelsbeziehungen insgesamt in Nordamerika traditionell zwischen den Ethnien bestanden - ohne Pferde.

Nachtrag: anstatt Bezeichnungen wie Gruppen und Stämme in Anführungszeichen zu setzen, lassen sich Termini wie Ethnien oder Völker anwenden.
 
Klar: Link. Aber natürlich nicht von vor den Weißen ;) (da war ich wohl nicht der schnellste)

Gerade die Story mit den Pferden stimmt so nicht. Soo schnell ging das gar nicht.

Das es schell ging habe ich auch nicht behauptet. Ein paar Jahrhunderte lagen aber schon zwischen die Entdeckung Amerikas und die unterwerfung der Plains-Indianer durch die USA.
 
Viele der grossen Stämme wurden erst im späten 18. Jahrhundert zu Nomaden wie die Cheyenne z.B.
Davor betrieben sie die Büffeljagd nur im Frühjahr bzw. Herbst wenn die Herden auf ihren Wanderungen ihre Wohngebiete durchzogen haben .
 
Danke! Ein Pferd ersetzte später also 7 kleine Hunde, und die Stangen der Zugkonstruktion waren (egal ob von Hunden oder Pferden gezogen) die Stangen, mit denen die Tipis aufgebaut wurden.

Damit hatten die späteren Plain Kulturen in gewissem Sinne auch einen Fleischkonkurrenten weniger, wenn sie kaum noch Hunde brauchten. Auch wenn sie vermutlich meist mit Knochenabfällen gefüttert wurden.

Nachtrag: Wobei, als Lasttiere mussten sie doch gut gefüttert werden, um bei Kräften zu sein. :grübel:
 
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Damit hatten die späteren Plain Kulturen in gewissem Sinne auch einen Fleischkonkurrenten weniger, wenn sie kaum noch Hunde brauchten. Auch wenn sie vermutlich meist mit Knochenabfällen gefüttert wurden.
Wieso Konkurrenten. Doch eher lebende "Eiserne Ration" + Wachen + Transporttiere + Jagdgehilfen. War hier nicht irgendwo schon mal von "Rohe-Hundeleber-Wettessen" die Rede.
 
Wieso Konkurrenten. Doch eher lebende "Eiserne Ration"
Weil du Wölfe und Hundeartige mit Fleisch füttern musst, um sie zu zähmen. Du musst sie erst recht gut füttern, wenn sie Lasten ziehen oder tragen müssen.

Du kannst Hunde nicht zu absoluten Vegetariern machen, auch wenn viele Vegetarier oder Veganer das versuchen.

Ein Fleischfresser, den du nicht fütterst, oder dem du nicht einen Teil der gemeinsamen Jagdbeute überlässt, wird nicht zahm genug, dass er deine Lasten zieht. Muß er sich völlig allein versorgen, ist er nicht zahm, sondern wild.
 
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Man darf jedoch nicht an einem Haustierbild kleben, das unsere heutigen Verhältnisse und Herangehensweisen wiederspiegelt. Die Hunde waren Arbeitstiere, aber keine Haustiere. Sofern es Nahrungsmittelabfälle gab, wurden die schon mal an die Hunde verfüttert. Bei Hunden ist die Magensäure 'saurer' als bei Menschen, dh sie können noch folgenlos Dinge verdauen, die Menschen zur gepflegten Keramikumarmung etc verhelfen.

Die Hunde waren aber sehr gut in der Lage, sich selbst eine Maus oder andere Beutetiere zu besorgen. Nebenbei haben sie natürlich auch im Lager geklau.. - äh: organisiert, wenn sie an etwas herankamen. Es war bei den Plains- und Prärieethnien zb die Aufgabe der Kinder, bei den sommerlichen Büffeljagden das zum Trocknen auf Gestellen gelagerte Fleisch zu bewachen und die Hunde zu vertreiben, die sich dort schadlos halten wollten.

Wenn der Mensch den Hund als Nahrungskonkurrenten gesehen hätte, wäre nirgendwo auf der Welt Hundehaltung zustandegekommen.
 
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