Ursachen der Französischen Revolution

S

StudiBern84

Gast
Hi zusammen, ich brauche unbedingt 2-3 Thesen zu den Ursprüngen der Französischen Revolution, welche nach einem Referat in einer Diskussionsrunde besprochen werden können. Mir ist bis jetzt eine These eingefallen: "Ohne Salons, Cafés wäre es nie zu einer Revolution gekommen".

Könnt ihr mir bitte noch 2-3 Thesen vorschlagen?

Vielen Dank im Voraus
 
Ohne die Widerspenstigkeit des Adels wäre es nicht zur Revolution gekommen.

Sehr gewagt: Ohne die Hungersnot durch die Missernte, wäre es nicht zur Revolution gekommen.


Ersteres halte ich für sicherer, weil viele Adelige nunmal die Pamphlete gegen den König mitfinanzierten.
 
Zu Brissotin: Vielen Dank, genau danach suche ich... hast du noch ein paar weitere auf Lager?
 
Zu Brissotin: Vielen Dank, genau danach suche ich... hast du noch ein paar weitere auf Lager?
Oha.

Ganz weit hergeholt:
Ohne den Tod von Louis XV wäre es nicht zur Revolution gekommen. (Bernier tendiert vielleicht in die Richtung.)

Hm, und was ist mit den Aufklärern? Eine gute Frage, ob diese nicht überschätzt werden. So soll Louis XVI im Gefängnis über die Werke von Voltaire und Rousseau gesagt haben: "Diese beiden Männer haben Frankreich zerstört." (Nach Joe H. Kirchberger.)
 
Noch eine steile These, bewusst überspitzt: Ohne die amerikanische Unabhängigkeitserklärung wäre es nicht zur französischen Revolution gekommen.
 
Ohne den Ausbruch des Laki auf Island 1783 mit den daraus resultierenden extremen Wetterbedingungen mit Missernten & Hungersnot wäre es vielleicht auch nicht zur französischen Revolution gekommen.

Laki-Krater ? Wikipedia
 
Ausbruch der Revolution

HI,
Ich hoffe ihr könnt mir helfen:

Geht in geschichte momentan umd den Ausbruch der Revolution (1789-1793). So hab n paar Fragen bzw. Stichpunkte zum Thema Wirtschaft:

1. Wirtschaftliche Entwicklung
2. Schuldenstand
3. Woher soll dass Geld kommen?
- Steuergesetzte
- Säkularisation
Hoffe ihr könnt mir helfen und thx schonmal =)

MfG Splash
 
Oh nein auf wikipedia wär ich ja nie gekommen^^:devil::D:D

Naja ok Wikipedia is immer gut für homework aber da helfen mir diese trckenen, langen texte ohne bilder :( leider net so gut weiter aber trotzdem thx =)

MfG Splash
 
HI,
Ich hoffe ihr könnt mir helfen:

Geht in geschichte momentan umd den Ausbruch der Revolution (1789-1793). So hab n paar Fragen bzw. Stichpunkte zum Thema Wirtschaft:

3. Woher soll dass Geld kommen?
- Steuergesetzte
- Säkularisation
Worauf bezieht sich diese Frage. Woher das Geld kommen sollte als Louis XVI die Generalstände einberief oder woher das Geld kommen sollte, als die Revolution schon im Gange war?

1788 beabsichtigte Louis XVI, wie schon mehrfach versucht übrigens, den Adel an der Steuerlast zu beteiligen. Da dieser dieses Vorhaben wie jede Reformversuche der Finanzminister (oder wohl richtiger Sekretäre) von Louis XVI wiederum in den Parlamenten abblockte und Louis XVI anders als sein Vorgänger nicht dauerhaft die Macht der Parlamente brechen konnte, meinte er mit der Einberufung der Generalstände dem Schuldenproblem Herr zu werden. Hierin wollte Louis XVI wohl die Ständevertreter gegeneinander ausspielen, um die neuen, notwendigen Steuern erheben zu können.


Im Winter 1789 wurde begonnen die Assignaten, eine Form des Papiergeldes auszugeben, welche in eingezogenen Kirchengütern einen Gegenwert haben sollten. Hinzu kam die einsetzende Emigration von Adeligen und überhaupt Franzosen, welche mit den jeweiligen neuen Regimen der Revolution nicht zurecht kamen. Auch deren Güter wurden nach Verlautbarungen eingezogen und gelangten so in den Besitz des Staates. Natürlich war diese Marschinerie des Hinzukommens von Landbesitz in Staatshand nicht unendlich zu treiben. Außerdem war mit einem Mal eine Menge an Grundbesitz sozusagen auf dem Markt und dies förderte die Chancen für Spekulanten, während wohl eine Absicht eigentlich gewesen war, dass die einfachen Bauern das Land ihrer ehemaligen Grundherren erwerben könnten. Trotz dieses schweren Problems wurden aber weiterhin Assignaten ausgegeben und diese konnten nichtmal zu einer Milderung der schlechten Finanzlage des Staates aufgewendet werden, sondern mussten direkt wieder in den im April 1792 ausbrechenden Krieg fließen. Da die Menge an kursierenden Assignaten zunahm und obendrein noch von den Gegnern der Republik (ab Sept. 1792) Fälschungen in Umlauf gebracht wurden, wollte bald niemand mehr Assignaten gegen die Herrausgabe von Gütern, Lebensmitteln etc. annehmen. Unter der Diktatur der Montagnards mussten daher Zwangsmittel angewendet werden. Leute, welche die Assignaten zurückwiesen, wurden offen als Feinde der Revolution defamiert. Dies war neben der Verbesserung der militärischen Lage ab Ende 1793 Grund für einen gewissen Auftrieb des Wertes der Assignaten, welcher aber nicht von Dauer war. 1796/97 wurde das Experiment mit den Assignaten endgültig aufgegeben.
 
Ok vielen Dank du hast mir sehr geholfen =)
Wenn ich jezz ne schlechte Note bekommen schiebe ich das auf: "den Typen der mir da im Internet Tips gegeben hat " xDDD
 
hallo,
was mir bei Arbeiten zur französischen Revolution sehr aufgefallen war, dass, wenn man den Schuldenstand betrachtet, einfach verdammt viel Geld dafür aufgebracht werden musste, die bisherigen Zinsen zu zahlen.
Ich meine es waren mehr als 50% des Geldes,die deswegen schon weg waren......falls du noch näheres brauchst,schriebe mir,werde dann paar Sachen raussuchen
lg alex
 
Fragen für Test

Hi Leute, ich habe am Donnerstag einen Geschichtstest über die französische Revolution. An der Prüfung gilt es, in einem begrenzten Zeitrahmen möglichst viel Wissen zusammen zu bringen. Beim letzten Test habe ich in 1.5h knapp 10 Seiten geschrieben. :) Zu meinen eigenen Notizen möchte ich an dieser Stelle noch "professionelle" Ergänzungen einholen.

Die Fragen wären:

-Was waren die acht Hauptgründe für die franz. Revolution und können sie hierzu genauere Erklärungen beschreiben? (Aufklärung, Buchdruck, kein "aufgeklärter Absolutismus", amerikanische Revolution, 3. Stand = Steuerzahler ohne politischen Einfluss, bankrotter Staat, Merkantilismus und Hungersnot von 1788)

-Erklären Sie den weiteren Verlauf der französischen Revolution (nach den 8 Hauptgründen)

Wäre super, wenn ich durch dieses tolle Forum noch mehr Ideen sammeln könnte, um einen anständigen und vor allem historisch korrekten Text schreiben könnte am Donnerstag.
 
Die 8 genannten Hauptgruende, sind die vorgegeben, oder hast du die dir selbst erarbeitet?
Ich wuerde sie vielleicht zunæchst in eine Reihenfolge (nach Wichtigkeit) bringen.
Sie hængen ja teilweise sehr eng beisammen bzw. bedingen einander.

Gruss, muheijo
 
Die Fragen wären:

-Was waren die acht Hauptgründe für die franz. Revolution und können sie hierzu genauere Erklärungen beschreiben? (Aufklärung, Buchdruck, kein "aufgeklärter Absolutismus", amerikanische Revolution, 3. Stand = Steuerzahler ohne politischen Einfluss, bankrotter Staat, Merkantilismus und Hungersnot von 1788)

-Erklären Sie den weiteren Verlauf der französischen Revolution (nach den 8 Hauptgründen)

Wäre super, wenn ich durch dieses tolle Forum noch mehr Ideen sammeln könnte, um einen anständigen und vor allem historisch korrekten Text schreiben könnte am Donnerstag.
Fragt sich ob "kein aufgeklärter Absolutismus" denn ein "Hauptgrund" ist. Wären die Franzosen mit einem aufgeklärten Absolutismus zufriedener gewesen? Wir wissen es nicht. Die Frage der Religion spielte doch eher kaum eine Rolle unter den Auslösern, auch wenn sie dann im Zuge des Zwanges auf die Geistlichen den Eid auf die Verfassung abzulegen doch wiederum bedeutender war.
8 Hauptgründe? Das ist echt viel.
Ich würde sagen das waren:
1. Rebellion des Adels gegen den König. Das ließ ihn ja erst einlenken und die Generalstände einberufen.
2. Hungersnot v.a. in Paris mit der Preissteigerung. Das ließ auf jeden Fall in Paris die Gemüter überkochen und machte es den Agitatoren einfach, die unzufriedene Unterschicht gegen die Obrigkeit zu mobilisieren.
3. Die sprunghafte Zunahme der Druckerzeugnisse. Davon profitierten sicherlich die Libellisten, all die Verfasser von Schmähschriften gegen den König oder wie unter Louis XV gegen dessen Mätressen.
4. Privilegien des Adels, die obendrein unter Louis XVI sogar noch verschärft wurden. Siehe das Edikt von 1781, welches den Bürgerlichen den Zugang zur Militärlaufbahn verwehren sollte: http://www.geschichtsforum.de/251163-post9.html
5. Der König verliert den Kampf um die öffentliche Meinung. (Auch wenn Bernard Fay Gegenteiliges behauptet.)
6. Die Partei der "Philosophes" (Aufklärer) unterhöhlt die königliche Autorität. So würde ich zumindest den Punkt Aufklärung eher zusammenfassen. Es waren ja nicht alle Aufklärer gegen die Monarchie an sich, aber die führenden Revolutionäre lasen eben oftmals die Aufklärer so radikal wie möglich.
7. Hohe Staatsverschuldung resultierend u.a. aus den Ausgaben für den Krieg gegen England bis 1783. (Wenn man allein anschaut, was Franklin reingeblasen wurde oder das private Darlehen an Washington ... )
8. Wunsch des 3. Standes an einer politischen Mitwirkung - sozusagen im Handel gegen Zugeständnisse in Steuerfragen.
 
Meinung zur Auslösung der Revolution

Burke hatte ja teilweise ganz richtig schon die Revolution charakterisiert. Ein anderer Zeitgenosse, der Monsieur de Talleyrand beschrieb die Revolution als Sturzbach wohl so:
"Es gab keine Urheber, Führer oder Ratgeber. Er wurde von den Schriftstellern ausgelöst, die in einem aufgeklärten und kühnen Zeitalter Vorurteile angriffen und dabei religiöse und soziale Prinzipien umstürzten; ebenso beteiligt waren die Minister, die durch ständig steigende Defizite in der Staatskasse die Unzufriedenheit des Volkes schürten."
*

Zu einem guten Teil liegt in dieser Aussage viel Wahrheit und die Weisheit eines Staatsmannes, welcher die Revolution von Innen kannte, und sicherlich besser als heutige Historiker und zweifelsohne besser als ich es jemals können werde begriff.
Dennoch wundert mich daran Zweierlei:

1.
Keine Urheber, Führer und Ratgeber?

Was kann damit gemeint sein?
Vor der Revolution, wenn wir sie im Juli 1789 beginnen lassen wollen (und nicht 88 oder noch früher) könnte man schon Urheber ausmachen. Verschloss er sich dem gegenüber die Augen? Natürlich waren alle Feinde der Autorität des Königs Urheber.
Die Autorität des Königs entsprang der Verfassung des Königtums, welche ihn über alle Untertanen setzte. Die Feinde des Königs griffen beides, Verfassung und Autorität, in einem an.
Bei den Führer könnte man ihm Recht geben. Es gab derer soviele, dass es auch wieder keine gab.

2.
Was will er uns mit dem Hinweis auf die Minister sagen?
Auf welche Minister bezieht er sich?

Meine Vermutungen:
a) Er irrt sich und bringt etwas durcheinander und vermengt das Klischeebild vom Hof mit der Realität.
Freilich ist das bei seinem Kenntnisreichtum recht unwahrscheinlich.
b) Er meint Choiseul, welcher ja wirklich wenig gegen die finanziellen Probleme des Königtums tat.
c) Er meint Necker. Der hatte das Defizit zwar nicht verschuldet, untergrub aber das Königtum mit seiner Aufdeckung. Im Grunde ging dieses Defizit, aus der Logik des Absolutismus heraus, niemandem außer dem König und maximal seine Berater etwas an.
d) Er spekuliert, dass die Minister - jetzt mal den Finanzminister ausgenommen - nicht richtig gewirtschaftet hätten.

* J.F.Bernard: "Talleyrand: Diplomat-Günstling-Opportunist" Heyne, München, 1979
S. 149
 
Das Zitat ist etwas aus dem Zusammenhang gerissen und zudem anders widergegeben. Es stammt aus einem Aufsatz Talleyrands zu Louis Philippe, Herzog von Orleans 1747-1793, der in seine Memoiren eingefügt wurde.

Er geht in diesem Aufsatz auch darauf ein, ob dem Herzog eine Urheberschaft an der Revolution zukommt:

"Was soll man aber vollends zu denen sagen, die laut versichern, der Herzog von Orleans sei der eigentliche Urheber der Revolution, und sein Name sei die Losung für eine zahlreiche Menge von Bürgern gewesen. Andere sagen, er habe in seinem Ehrgeiz sogar die Blicke auf den Thron gerichtet. Alle diese Behauptungen zerfallen in nichts. ..." [1]

und dann weiter unten:

"Wenn also die Geschichtschreiber nach den Männern ausschauen, denen sie, je nach ihrem Standpunkt, die Ehre oder das Brandmal zuerkennen, die französische Revolution hervorgerufen, geleitet und verbreitet zu haben, so geben sie sich eine überflüssige Mühe. Sie war nichts anderes, als die aufgegangene Saat, welche die Schriftsteller in einem nach Licht und Wahrheit ringenden Jahrhundert ausgestreut hatten, eine Saat, welche die Vorurteile und Mißbräuche der Machthaber ausrottete, die aber auch zugleich die religiösen und sozialen Grundfesten der menschlichen Gesellschaft zerstörte; erst in zweiter Reihe können dann eine schwache Regierung, unfähige Minister, schlechte Finanzverwaltung und die Unzufriedenheit des Volkes in Betracht kommen." [2]

Damit relativiert sich das Zitat bei Bernard erheblich.

Was die Minister angeht, stellt Bernard fest:
"All diese Ereignisse hatte Talleyrand in den Jahren nach seiner Weihe mit größter Aufmerksamkeit verfolgt. Er kannte die Minister, die einer nach dem anderen zurücktreten mussten, da ihre Vorschläge bei den Ständen, denen er selbst angehörte - dem Klerus und dem Adel - auf Widerstand gestoßen war. "Man erkannte einfach nicht", erklärte er, "dass einige wenige unumstößliche Prinzipien der Wirtschaftspolitik in Verbindung mit einem vernünftigen öffentlichen Kredit die ganze Wahrheit der Finanzpolitik ausmachten."" [3]

2 Minister hatten eine große Bedeutung für Talleyrand: Choiseul und Vergennes. Vom Herzog lernte er das "Minister sein", vom Grafen die Außenpolitik:

"In meiner Amtszeit als Minister ließ ich andere immer mehr arbeiten, als ich mir selbst auferlegte. Man soll es nie so weit kommen lassen, dass man in Verwaltungsarbeit erstickt; statt dessen engagiere man sich Leute, die diese Art von Arbeit beherrschen. Der Idealfall ist, eine Situation durch eine bloße Geste oder einen Wink zu beherrschen. Ein Minister, der sich in der Gesellschaft bewegt, kann die Zeichen der Zeit sogar bei Festivitäten erkennen; einer, der sich in seinem Arbeitszimmer verkriecht, lernt nichts dazu." [4]

Den Rat Choiseuls wird Talleyrand sein Leben lang beherzigen.

"Frankreich muss in seiner gegenwärtigen Zusammensetzung eine Vergrößerung seines Gebietes eher fürchten als wünschen. Würden seine Grenzen erweitert, so würde sein Schwerpunkt an die Grenzen verlegt und es würde im Innern geschwächt werden. Es vereinigt in sich alle Bedingungen einer wirklichen Größe: es hat fruchtbare Boden, erzeugt wertvolle Waren, seine Untertanen sind seinem Herrscher ergeben und lieben ihr Vaterland ... Frankreichs Lage im Herzen Europas gibt ihm das Recht, bei allen Fragen der großen Politik seinen Einfluss in die Waagschale zu werfen ... Wenn Ew. Majestät es sich zu gleicher Zeit angelegen läßt, die Ordnung im Innern herzustellen, dann führt Sie die Politik so, dass Sie das Volk dahin beeinflusst, dass es nicht den geringsten Ehrgeiz noch Lust zu einer Invasionspolitik hat; dann wird ihr Vorbild größere Wirkung haben als die Macht der Waffen." [5]

Diese Worte von Vergennes am Ludwig XVI. finden sich später bei Tallyrand wieder.
Und so nutzte Talleyrand die Zeit vor der Revolution nicht nur zu skandalösem Müßiggang sondern auch zu wichtigen Studien.

Grüße
excideuil


[1] Talleyrand: „Memoiren des Fürsten Talleyrand“, herausgegeben mit einer Vorrede und Anmerkungen von Herzog de Broglie, Original Ausgabe von Adolf Ebeling, Köln und Leipzig, 1891-1893, Bd. 1 Seite 168
[2] [1] Seite 169
[3] Bernard, Jack F.: „Talleyrand – Diplomat, Staatsmann, Opportunist“, Wilhelm Heyne Verlag, München, 1989, Seite 64
[4] [3] Seite 45
[5] Dard, Émile: „Napoleon und Talleyrand“, Verlag Emil Roth, Gießen, Berlin, 1938, Seite 502
 
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