Ursprünglicher Name der Karolinger

Moltke d. Ä.

Mitglied
Hi,

wir diskutieren gerade auf der Arbeit über Karl den Großen. Dabei ging es um den ursprünglichen Namen seines Adelsgeschlechts, da die Karolinger ihren Namen ja erst durch Karl den Großen bekamen. Wikipedia erbrachte da leider kein Ergebnis.

Es wurmt mich jetzt einfach :)!
 
Die direkten Vorfahren Karl d. Gr. waren Hausmeier (Major Domus) der Merowingerkönige, also so etwas, wie die obersten Befehlshaber des Militärs. Die Position der Hausmeier war aber erblich und ging nur an die Mitglieder dieser Familie, der Arnulfinger, über.
Hausmeier ? Wikipedia
Der Urgroßvater Karls, Pippin, übernahm die Macht vom letzten schwachen Merowingerkönig und zusammen mit seinem Sohn Karl Martell weitete er seine eigene Machtposition aus.

Meines Wissens geht die Bezeichnung Karolinger auch nicht auf Kar d. Gr. sondern auf dessen Großvater Karl Martell ("der Hammer") zurück und hießen ursprünglich "Kerrlinge".
(Pippin soll beim Anblick seines neu geborenen Sohnes ihn als "rechten Kerl" bezeichnet haben, daraus der Name Karl)
 
wir diskutieren gerade auf der Arbeit über Karl den Großen. Dabei ging es um den ursprünglichen Namen seines Adelsgeschlechts, da die Karolinger ihren Namen ja erst durch Karl den Großen bekamen. Wikipedia erbrachte da leider kein Ergebnis.

Ob bereits ein Geschlechtername in jener Zeit üblich war, wissen wir nicht. Falls es einen für die später so genannten Karolinger gab, ist er unbekannt geblieben.
 
Wie bereits richtig erwähnt wurde, geht der Stammbaum der Karolinger auf die zwei Spitzenahnen Bischof Arnulf v. Metz und Pippin d. Älteren(Hausmeier) zurück. Man nannte die beiden Familienstränge Arnulfinger und Pippiniden. Der Begriff Karolinger geht jedoch, zumindest versicherte uns das unser Professor, auf Karl Martell zurück.
Viele Grüße,
stormy
 
Stormy: Sind die Namen wirklich so in den Quellen belegt oder sind das nicht auch moderne Bezeichnungen?

Geht es dir um den Beinamen Pippins oder die Bezeichnung der Familienstränge?
Sicherlich sind die Beinamen moderene Bezeichnungen, die der besseren Unterscheidung der meist gleichen Namen in den Adelsfamilien dienten.
Bzgl. der Familiennamen bin ich mir nicht sicher. :pfeif:
 
Wobei man aus den Ergebnissen der Namensforschung weiß, dass das Selbstverständnis der Familien im Frühmittelalter offenbar noch nicht strikt agnatisch (an der männlichen Linie orientiert) war.

Waren die Verwandten mütterlicherseits nämlich mächtiger oder einflußreicher wurden deren Namensbestandteile (Frühmittelalter) oder Leitnamen (ab dem 8./9.Jahrhundert) vererbt.

Der Sohn Arnulfs von Metz, Ansegisel, heiratete Begga, eine Tochter Pippins des Älteren. Beider Sohn wurde nach dem Großvater mütterlicherseits, nicht nachdem väterlicherseits, benannt. So wurde "Pippin" ein karolingerischer Leitname. Während "Arnulf" der Name des nach agnatischen Verständnis eigentlichen Stammvaters zukünftig für illegitime Sprößlinge reserviert blieb.

Soll heißen: Ihrem Selbstverständnis nach waren die Arnulfinger wohl keine Arnulfinger.
 
Wobei man aus den Ergebnissen der Namensforschung weiß, dass das Selbstverständnis der Familien im Frühmittelalter offenbar noch nicht strikt agnatisch (an der männlichen Linie orientiert) war.

Waren die Verwandten mütterlicherseits nämlich mächtiger oder einflußreicher wurden deren Namensbestandteile (Frühmittelalter) oder Leitnamen (ab dem 8./9.Jahrhundert) vererbt.

Der Sohn Arnulfs von Metz, Ansegisel, heiratete Begga, eine Tochter Pippins des Älteren. Beider Sohn wurde nach dem Großvater mütterlicherseits, nicht nachdem väterlicherseits, benannt. So wurde "Pippin" ein karolingerischer Leitname. Während "Arnulf" der Name des nach agnatischen Verständnis eigentlichen Stammvaters zukünftig für illegitime Sprößlinge reserviert blieb.

Soll heißen: Ihrem Selbstverständnis nach waren die Arnulfinger wohl keine Arnulfinger.


Was vor allem auch dafür sprechen dürfte, dass Arnulfs Sippe der Pippinischen in Ansehen doch um einiges nachstand, trotz seines Bischoffstitels. Pippin war schließlich maior domus.
Vor allem war es natürlich praktisch für die Karolinger, sowohl weltliche als auch kirchliche namhafte Würdenträger zu den Vorfahren zählen zu können.
 
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