Ursprung des Antikommunismus in den USA

Ich würde sagen, den USA geht es schlicht um "Freie Märkte", die sie dann natürlich auch gerne dominieren. Der Kommunismus hat durch seine Marktwirtschaft wenig damit im Sinn. Der Konflikt liegt in der Wirtschaft und ihrer Handlungsfreiheit. Diktatur oder Demokratie ist da eher nebensächlich, z.B. Chile, Iran...
 
Entspring wahrscheinlich dem Widerspruch zum American Dream.
Vom Tellerwäscher zum Millionär , eine Chance die angeblich jeder hat .
Da der Kommunismus mit seiner Gleichmacherei so etwas unmöglich macht glaubt der Amerikaner dieser würde ihm damit seine Chance rauben .

Diese These ist aber ziemlich weit hergeholt.
Für Sozialisten waren Chancengleichheit und die Möglichkeit des Aufstiegs von Bürgern aus niederen Gesellschaftschichten in Theorie und Praxis ziemlich wichtig.
Abgesehen vom monetären Aspekt sehe ich da keinen großen Unterschied.

Ich würde sagen, den USA geht es schlicht um "Freie Märkte", die sie dann natürlich auch gerne dominieren. Der Kommunismus hat durch seine Marktwirtschaft wenig damit im Sinn. Der Konflikt liegt in der Wirtschaft und ihrer Handlungsfreiheit. Diktatur oder Demokratie ist da eher nebensächlich, z.B. Chile, Iran...

Richtig, die Wirtschaft des Ostblocks war von der amerikanisch-dominierten (Dollar-)Weltwirtschaft mehr oder weniger abgetrennt, weshalb die Amis weder das Bestehen noch die Expansion dieses Wirtschaftssystems nicht einfach dulden wollten.
 
Diese These ist aber ziemlich weit hergeholt.
Für Sozialisten waren Chancengleichheit und die Möglichkeit des Aufstiegs von Bürgern aus niederen Gesellschaftschichten in Theorie und Praxis ziemlich wichtig.
Abgesehen vom monetären Aspekt sehe ich da keinen großen Unterschied.
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Aber nicht für damilge sowjetische Kommunisten. Kommunismus/Bolschewismus bedeutete damals Klassenkampf mit dem Ziel der Vernichtung des Bürgertums, nicht die herbeiführung einer Chancengleichheit.
Anfang der 20er jahre kamen denn auch wahre Horrorgeschichten über den Bürgerkrieg in den Westen, mit angeschlossener Empörung.
Mann kann also sagen das eine antikommunistische Haltung in den 20er jahren besonders in der Mittelschicht der USA logischerweise vorherrschend war.
Mit Stalins unbedingten Industrialisierungsdrang muss man sich natürlich fragen, warum sollten die USA hier keine Geschäfte machen dürfen?
Die SU agierte hauptsächlich nicht in der Einflußsphäre der USA, eine durchgängig antisowjetische Politik würde die von Stalin kontrollierte KP im jeweiligen Land auf den Plan rufen (wenn der Einfluß Stalins ähnlich gross war wie in den europäischen KPs), Rohstoffe, Technologie (auch militärische), Handel, all das ein grosser Kuchen wobei die USA sicher nicht aussen vor stehen wollten.
Man konnte mit einer Antisowjetischen Politik somit viel verlieren, mit guten wirtschaftsbeziehungen bei denen man ideologisch nicht auf einer Linie sein muss, viel gewinnen. Diese Win-win-Situation kippte meiner Meinung erst mit Ende des 2.Wk und der Qasiannektion Osteuropas.
 
Mit Stalins unbedingten Industrialisierungsdrang muss man sich natürlich fragen, warum sollten die USA hier keine Geschäfte machen dürfen?

Die USA haben aber schon mit den UdSSR Geschäfte getätigt, siehe z.B. Weizenkauf 1921 oder auch hier.

Von Seiten der USA gab es ein Technologieembargo, welches verhindern sollte, dass die UdSSR ihre Waffentechnik (inkl. Atombomben) mit westlicher Technik verbessern kann.

So hat die UdSSR besonders leise U-Boot-Motoren-Technik für teures Geld bei Mitsubishi in Japan (welches ein Verbündeter der USA ist) eingekauft (dies allerdings illegal, denn die Verbündeten der USA mussten sich auch an die CoCom-Vorschriften halten). Leise U-Boot-Motoren erschweren die Ortung von U-Booten = Vorteil.

Der kommerzielle Verkauf von Produkten (z.B. Cola-Getränke) in der UdSSR scheiterte an diversen Gründen:
- Korruption
- schlechte Infrastruktur
- unsichere Rechtslage (tendenziöse Gerichte)
- zeitlich aufwändige administrative Abläufe
- relative Armut der einfachen Bevölkerung: bei einer realien Umrechnung des Wechselkurses wäre eine Colaflasche für einen normalen Bürger damals wohl sehr teuer gewesen im Verhältnis zum Verdienst
 
Die USA haben aber schon mit den UdSSR Geschäfte getätigt, siehe z.B. Weizenkauf 1921 oder auch hier.

Von Seiten der USA gab es ein Technologieembargo, welches verhindern sollte, dass die UdSSR ihre Waffentechnik (inkl. Atombomben) mit westlicher Technik verbessern kann.

So hat die UdSSR besonders leise U-Boot-Motoren-Technik für teures Geld bei Mitsubishi in Japan (welches ein Verbündeter der USA ist) eingekauft (dies allerdings illegal, denn die Verbündeten der USA mussten sich auch an die CoCom-Vorschriften halten). Leise U-Boot-Motoren erschweren die Ortung von U-Booten = Vorteil.

Der kommerzielle Verkauf von Produkten (z.B. Cola-Getränke) in der UdSSR scheiterte an diversen Gründen:
- Korruption
- schlechte Infrastruktur
- unsichere Rechtslage (tendenziöse Gerichte)
- zeitlich aufwändige administrative Abläufe
- relative Armut der einfachen Bevölkerung: bei einer realien Umrechnung des Wechselkurses wäre eine Colaflasche für einen normalen Bürger damals wohl sehr teuer gewesen im Verhältnis zum Verdienst
Ja, im kalten Krieg ist das klar, ich bezog mich eher auf die Zeit 20er-ende 30er, ende 40er ist der prozess zur Antikommunistischen Grundhaltung der USA schon weitgehend abgeschlossen, denk ich mal.
Zu beachten ist der nicht unwichtige amerikanische Beitrag hin zu der sowjetischen Aufrüstung in den 30igern. Stichwort Flugzeuge,Panzer Technologie.etc.
 
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Großfürst Pavel
Diese These ist aber ziemlich weit hergeholt.
Für Sozialisten waren Chancengleichheit und die Möglichkeit des Aufstiegs von Bürgern aus niederen Gesellschaftschichten in Theorie und Praxis ziemlich wichtig.
Abgesehen vom monetären Aspekt sehe ich da keinen großen Unterschied.

In der Sowjetunion war das Einkommen der Schwerarbeiter das höchste was ein Normalbürger erreichen konnte , Akademiker verdienten in der Regel weniger
Während für den US-Arbeiter ein eigenes Auto und Haus durchaus im Rahmen des Möglichen lagen war das für seinen Kollegen in der UdSSR nahezu unerfüllbar , der konnte froh sein wenn seine Wohnung nicht mit anderen teilen muste .
Während Weitebildung , Selbständigkeit oder eine Idee dem Amerikaner Chancen auf finaziellen und sozialen Aufstieg boten konnte der Russe nur auf eine Medallie oder eine Prämie hoffen .
Ein Aufstieg aus der Arbeiter- / Bauernklasse war im Kommunismus ja nicht erwünscht , darum sahen und sehen die meisten Amerikaner das Vernichtung ihrer Aufstiegschancen an .
Ein weiterer Aspekt ist die Religeonsfeindlichkeit der Kommunisten , das ist für ein Land in dem rund 42 % an den Kreationismus glauben schwer zu verdauen .
Nicht umsonst entstamd das Gro der Ultrarechten in den USA der Weissen Unterschicht .
 
Der kommerzielle Verkauf von Produkten (z.B. Cola-Getränke) in der UdSSR scheiterte an diversen Gründen:
- Korruption
- schlechte Infrastruktur
- unsichere Rechtslage (tendenziöse Gerichte)
- zeitlich aufwändige administrative Abläufe
- relative Armut der einfachen Bevölkerung: bei einer realien Umrechnung des Wechselkurses wäre eine Colaflasche für einen normalen Bürger damals wohl sehr teuer gewesen im Verhältnis zum Verdienst


Unsinn. Die Pepsi Co. hatte das Cola Monopol in der Sowjetunion, wie auch in einigen anderen ehemaligen sozialistischen Staaten, die nicht selbst Cola produzierten, wie Ungarn oder die CSSR. Coca Cola galt als westliches Sinnbild, während Pepsi aufgrund der niedrigeren Preisstruktur in den USA ein negatives Image als "Negergesöff" hatte. Schwarze US- Amerikaner griffen nämlich aufgrund des unterdurchschnittlichen Einkommens viel öfter zu der Billigcolavariante.
 
Wo hast Du das denn her ?
Im Gegensatz zu den Preisen hier in Deutschland kostet Pepsi in den USA auf den Cent genausoviel wie Coke .
Genau wie hier sind die Supermarkt-Marken das Billiggesöff , da kostet dann die 2 Liter Flasche 99 Cent .
 
Unsinn. Die Pepsi Co. hatte das Cola Monopol in der Sowjetunion, wie auch in einigen anderen ehemaligen sozialistischen Staaten, die nicht selbst Cola produzierten, wie Ungarn oder die CSSR. Coca Cola galt als westliches Sinnbild, während Pepsi aufgrund der niedrigeren Preisstruktur in den USA ein negatives Image als "Negergesöff" hatte. Schwarze US- Amerikaner griffen nämlich aufgrund des unterdurchschnittlichen Einkommens viel öfter zu der Billigcolavariante.

Das betrifft nur Pepsi Cola, aber nicht Coca Cola. Nestlé, weltweit grösster Nahrungsmittelkonzern, hat erst nach der Wende im ehemaligen Ostblock Fuss gefasst. Ansonsten gab es im Osten weitgehend Eigenmarken, die viellfach Imitationen von Westprodukten waren.
 
Wo hast Du das denn her ?
Im Gegensatz zu den Preisen hier in Deutschland kostet Pepsi in den USA auf den Cent genausoviel wie Coke .
Genau wie hier sind die Supermarkt-Marken das Billiggesöff , da kostet dann die 2 Liter Flasche 99 Cent .

Du meinst, daß mit dem "Negergesöff"?
Kurze Markengeschichte der Pepsi findest du hier
--► marke.at --► Markengeschichte/Markenmythos/Markenhistorie der Marke Pepsi

Ansonsten, um das Thema Sowjetunion und Pepsi mit einem Presseartikel zu belegen:
Pepsi entdeckt seine Liebe zu Moskau wieder - News Wirtschaft: Unternehmen - tagesanzeiger.ch
bzw. Pepsi selbst dazu:
http://www.pepsico.com/Global-Sites/Russia.aspx
 
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Um auch etwas für das Thema beizusteuern. Der Antikommunismus in den USA wurde erst nach dem 2. Weltkrieg ein Bestandteil der amerikanischen Kultur, allerdings ohne den Bestandteil des Antisemitismus, weil sich die USA als Gegengewicht zur Sowjetunion positionierten. dabei wurde die Sowjetunion zum totalen Feindbild aufgebaut.

Der einsetzenden Kommunistenhatz fielen auch Prominente wie beispielsweise Charles Chaplin (Einreiseverweigerung) und Bertolt Brecht zum Opfer. Ansonsten war es gang und gäbe, linke Parteiangehörige aus den Unternehmen herauszukündigen und ihnen auch sonstwie das Leben schwer zu machen. Ein Höhepunkt war die Hinrichtung des Ehepaares Rosenberg auf dem elektrischen Stuhl nach dem unbegründeten Vorwurf, Atomwaffenspionage betrieben zu haben.
Ethel und Julius Rosenberg ? Wikipedia


Die Wochenzeitung "Der Freitag" brachte einmal einen Artikel zur Mac Carthy Ära.
Patriotische Abweichler - Freitag 2007/46
 
Ändert nichts daran , dass Pepsi in den USA das gleiche wie Coke kostet und teilweise Marktführer war , Coke antwortete damals mit der NEW Coke die dann extrem schnell wieder vom markt verschwand weil sie den Kunden zu süss war .
 
Was die eine oder andere Cola jetzt in deinem Supermarkt oder in einem auf Honolulu kostet, ist doch völlig wurstpiepegal. Und auch, ob Pepsi zeitweise Umsatzmarktführer war, ist völlig irellevant, da nicht der Umsatz für eine erfolgreiche Betriebsführung maßgeblich ist, sondern die daraus erzielte Umsatzrendite, wobei Pepsi seit Bestehen permanent der Branchenzweite beim Umsatz war, auch wenn es in einigen Teilmärkten erfolgreicher als der Marktführer agierte.

Tatsache bleibt nach wie vor, daß Pepsi sein Image ab Anfang der 30iger Jahre als Billiganbieter begründete, was eben zu dem wenig schmeichelhaften Namen Negergesöff führte, weil eben viele Schwarzamerikaner aufgrund mangelnder Kaufkraft sich mit Billigcola eindeckten und auch die US Army für ihre schwarzen Soldaten im Weltkrieg nur Billigcola spendierte.
 
Aber falsches darf man auch nicht unkommentiert stehenlassen.
Darum zum Abschluß ein Artikel der New York Times mit der treffenden Überschrift:
Edward F. Boyd Dies at 92; Marketed Pepsi to Blacks

Ansonsten besteht zumindest ein kleiner Zusammenhang, da Coca Coke und McDonalds trotz großer und namhafter Konkurrenz aus eigenen Landen synonymhaft für die amerikanische Kultur stehen, zu deren Bestandteil auch der Antikommunismus seit dem Ende des 2. Weltkrieges zählt.
 
Das mit Pepsi und Coke hat etwas mit dem Thema zu tun. Es stimmt, dass Pepsi in den 30.ern als Getränk der Arbeiter und der Farbigen galt. Die haben auch die Literflasche damals herausgebracht um das Produkt noch günstiger zu gestalten, während Coca Cola noch lange an der kleinen und im Verhältnis teureren Flasche hielt die immer etwas von "Lifestyle" hatte.

Vor einiger Zeit gab es (ich glaube bei Arte?) eine längere Fernsehdokumentation dazu.

Dieses "Arbeiter- und Unterdrücktenfreundliche" half der Verbreitung bzw. dem Erhalt in sozialistischen Ländern. Coca Cola wurde dagegen mit dem US-Imperialismus identifiziert, nicht zuletzt dank der o.e. Verbindung mit dem US-Streitkräften als Großabnehmer. In Südamerika ist das auch sehr zu spüren. Coke ist ein imperialistisches Reizsymbol während Pepsi nicht als solches wahrgenommen wird.

Da gibt es sogar ein Witz dazu (In den 80.ern in Südamerika gehört):

Im Weissen Haus: Herr Präsident, Die Russen sind mit hundert Raketen auf dem Mond gelandet und streichen ihn gerade rot an!

Macht nichts. Schickt eine Rakete mit weisser Farbe hoch und schreibt Coca Cola drauf.
 
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Hier ist eine Anzeige von 1943.

Man bemerke, dass sie sich auf die Militärtradition des Südens bezieht!
 

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  • 1943 coke ad.jpg
    1943 coke ad.jpg
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Naja, Coke kommt schliesslich aus Atlanta und das war nunmal eine Konföderierte Stadt .
Es ändert aber auch nichts daran das Pepsi den Ostblock erst eroberte als der Kalte Krieg zu Ende war und zu dieser Zeit kein Armeleute- Getränk mehr war .
 
In diesem Zusammenhang möchte ich noch auf die Rolle amerikanischer Firmen und Ingenieure bei Sowjetischen Aufbau in den 20.er und frühen 30. Jahren.

Ford setzte Zeitweilig den größten Teil seiner Exporte (Traktoren) in die Sowjetunion ab und half massgeblich dabei deren eigene Automobilindustrie aufzubauen. Die Firma Albert Kahn baute dort über 600 Kraftwerke. Sogar die Entwicklung russischer Panzer wie der BT und sein Nachfolger der T34 basierte auf einem importierten amerikanischen Christie-Fahrwerk.
 
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