Ver-und Entsorgung in antiken "Großstädten"

Aurelian

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Mich intessiert seit längerem die Organisation und technische Durchführung der Logistik einer antiken Stadt(sagen wir mal ab 20.000Einwohnern).Auf welche Weise wurden Lebensmittel,Baumaterial,Waren und Rohstoffe für eine größere Anzahl Menschen beschafft und verteilt?Wie wurden Abfälle,Bauschutt und Fäkalien beseitigt? Für Athen und Rom finde ich in der mir zugänglichen Literatur dazu auch ein wenig (Horrea-Galbana ,-Seiana , -Lolliana sowie der Mons Testaceus in Roms XIII Bezirk oder die Organisation der Annona) aber ein wirkliches "Bild" kann ich mir daraus noch nicht ableiten .Oder um mit einem konkreten Beispiel zu beginnen auf welche Weise lassen sich die 70-80Tsd. Einwohner von Cyrene versorgen(kein Fluß in der Nähe),wie die 200.000(oder mehr) von Antiochia(ist der Orontes schiffbar?)Wäre für jeden Beitrag sowie für Literaturempfehlungen dankbar.
 
F.Kolb, die Stadt im Altertum wär meine erste Anlaufstelle, und dann halt da das Register nach speziellen Interessen absuchen
 
Vielleicht sehe ich das zu naiv, aber wieso müssen hier unbedingt größere Mengen von Versorgungsgütern aus dem Fernverkehr stammen? Die Kyrenaia war doch eine der Kornkammern Roms und die Gegend um Antiochia heißt noch heute nicht umsonst "Fruchtbarer Halbmond" (der zieht sich grob von Israel/Palästina, über Libanon und Westsyrien, Nordsyrien und die südliche Türkei bis in den Nordiraq; bis zu drei Ernten im Jahr). Was also spricht gegen die Versorgung aus dem Hinterland?
 
(ist der Orontes schiffbar?)
Dazu hab ich was gefunden (ist ansonsten ein sehr umfangreicher Fragenkomplex):

Der Orontes war nach dem Euphrat der zweitgrößte Strom der Provinz Syria. Von seinem Quellgebiet nahe Heliopolis fließt er zwischen den Abhängen des Bargylus (Djebel al Nusayriyah) und dem großen vorderasiatischen Steppenplateau in ungefähr parallelem Lauf zur Küstenlinie zunächst über mehrere hundert Kilometer nordwärts, bevor er sich etwa auf Höhe der Provinzhauptstadt Antiochia plötzlich südwestwärts wendet, um schließlich durch die Schwemmlandebene am Fuße des Amanus nahe Seleukia das Meer zu erreichen. Schiffbar zwar nur in seinem Unterlauf bis etwa Gephyra im Nordosten Antiochias, fiel dem Orontes in seinem Mittel- und Oberlauf vor allem die Rolle eines dauerhaften Wasserreservoirs einer zu seinen Ufern gelegenen relativ breiten Zone intensiver landwirtschaftlicher Nutzung zu.
Quelle: Horst Klengel: Syrien zwischen Alexander und Mohammed, Die Provinz Syria im vorseverischen zweiten Jahrhundert, S. 222)
Im selben Kapitel dieses Buches wird Seleukia Pieria als "der Provinzhauptstadt und logistischen Drehscheibe Antiochia vorgelagerte nordsyrische Hafen" bezeichnet.
 
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