Veränderungen der Zünfte

mo4444

Neues Mitglied
Hallo ich muss entweder am Fr oder nächste Woche ein Referat über die Veränderung der Zünfte durch das Verlag und manufrakturwesen.
Ich habe nicht sonderlich viel zu diesem Thema gefunden bzw. keine Ahnung was eine gute gliederung des Themas ist:(
würde mich über Tipps freuen
 
Nun, dann erkläre doch mal die Wirtschaftsform des Mittelalters, bezogen auf das städtische Handwerk und erkläre, was das Manufakturwesen ist. Vielleicht kommst du dann darauf, wo du anzusetzen hast.
 
@mo4444

Mein Mitdiskutant hat Dir in #2 bereits die methodische Auflösung gegeben, erkläre was Zunftwesen ist und dann was Manufakturen sind, dann bliebe noch die Herausarbeitung der Unterschiede zwischen den beiden Begriffen.

Nachstehend verlinke ich Dich mit einigen Websites zum Thema, die auch weiterführende links beinhalten:

Zunft:

Zunft ? Wikipedia

Handwerk und Znfte

http://www.hwk-bls.de/Ueber_uns/Historisches/Mittelalterliche_zuenfte.pdf <= Laß die aktuelle Politik einfach außen vor.

Allgemeine Wirtschaftsgeschichte des ... - Google Bücher <= hier kannst Du lesen, wenn Du viel Zeit investieren möchtest

retro|bib - Seite aus Meyers Konversationslexikon: Zunftwesen - Zunge

Wirtschaftswachstum - Glossar: Zunftzwang

Manufaktur:

Merkantilismus ? Wikipedia

Merkantilismus

Kameralismus ? Wikipedia

Manufaktur ? Wikipedia

Definition: Manufaktur | Wirtschaftslexikon Gabler

Basiswissen Frühkapitalismus und Verlagswesen

Theoretische Themen (Wirtschaftstheorie):

Frühkapitalismus ? Wikipedia

Frühkapitalismus

http://www.wu.ac.at/vw3/downloads/telematik/wirtschaftsgeschichte1.pdf

Pierre Le Pesant de Boisguilbert ? Wikipedia

David Hume ? Wikipedia

Jean-Baptiste Colbert ? Wikipedia

Gewerbefreiheit ? Wikipedia

Wapedia - Wiki: Preußische Reformen. <= Was für Preußen. Achtung, das geht tw. über Dein Thema hinaus.


Nutze die methodischen Hinweise und die Links, wenn Du magst, stell den Entwurf Deiner Gliederung hier ein.


M.
 
Das hier...


Das Verlagswesen ist eine neue Erscheinung, die neben der traditionellen Werkstatt bedeutend wird.

Die traditionelle Werkstatt: Der Handwerker im Mittelalter, z. B. ein Weber, wohnt und arbeitet im gleichen Hause. Er kauft sich auf dem Markt die Rohstoffe, z.B. Garn, und verarbeitet sie in seiner Werkstatt auf dem eigenen Webstuhl zur Fertigware und verkauft diese wiederum in seinem Laden oder auf dem meist lokalen oder auch regionalen Markt. Als Selbstständiger ist er in der Zunft organisiert, deren Zunftzwang und Qualitätskontrolle er unterliegt.

Verlagswesen: Zwischen Markt und Werkstatt des Webers tritt der Verleger. Er kauft auf dem Markt, der lokal, regional oder Weltmarkt sein kann, Rohstoffe, z.B. Baumwolle und heimisches Garn, und stellt dieses einem Weber zur Verarbeitung zur Verfügung. Dieser arbeitet in seinem eigenen Haus an einem eigenen oder vom Verleger zur Verfügung gestellten Webstuhl. Das Fertigprodukt liefert er beim Verleger ab, der ihn für seine Arbeit bezahlt. Der Verleger verkauft nun die Fertigware auf dem Markt.

...ist m.E. noch nicht ganz komplett:

a) Der Weber wird vom Verleger fuer seine Arbeit im Stuecklohn bezahlt, nicht wie ein Webergeselle von seinem Meister fuer jeden Arbeitstag. Das war in dem obigen Artikel etwas unklar.

b) Der Verleger kauft die Rohstoffe auf dem Markt und stellt sie dem Weber gegen Kredit zur Verfuegung, dieser Kredit wird gegen die gelieferten Stoffe verrechnet. Auf diese Art beugt er zwar Unterschlagung vor, waelzt aber auch das Materialrisiko auf den Weber ab.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Ryker

Thx für die Ergänzung des verlinkten Artikels. Ich denke, im "Verlagswesen" hat es die unterschiedlichsten Ausprägungen gegeben, von reiner Lohnproduktion bis hin zur Abwälzung von Teilen des unternehmerischen Risikos ("Warenkredit") vom Verleger hin zum Produzenten (hier: Weber).

M.
 
Ja, mir gings um die Darstellung in dem Link, nicht ums allgemeine Verlagswesen. Auch wird der Warenkredit ggf. erst eine Folge der Abhaengigkeit der Weber gewesen sein, die sich infolge immer schlechterer Verguetung gar nicht mehr leisten konnten, ihr Material selbst zu kaufen.
 
Das hier...





...ist m.E. noch nicht ganz komplett:

a) Der Weber wird vom Verleger fuer seine Arbeit im Stuecklohn bezahlt, nicht wie ein Webergeselle von seinem Meister fuer jeden Arbeitstag. Das war in dem obigen Artikel etwas unklar.

b) Der Verleger kauft die Rohstoffe auf dem Markt und stellt sie dem Weber gegen Kredit zur Verfuegung, dieser Kredit wird gegen die gelieferten Stoffe verrechnet. Auf diese Art beugt er zwar Unterschlagung vor, waelzt aber auch das Materialrisiko auf den Weber ab.


Noch eine kleine Ergänzung:

Der Verleger war nicht verpflichtet, die vom Weber vorgelegte Ware zu nehmen. Ware die der Verleger ablehnte wurde häufig gekennzeichnet. Der Weber konnte dann für sein Produkt keinen guten Preis mehr erzielen. So wälzte der Verleger nicht nur das Materialrisiko auf die Weber ab, der Weber lebte vielmehr in der Gefahr am Ende mit ein paar Armen voll wertloser Tücher und einem riesigen Berg Schulden dazustehen.

Häufig versuchten dann die Weber ihre Ware durch Färben etwas aufzuhübschen um einen besseren Preis zu erzielen. Durch die Färberzunft wurde es ihnen aber bald verboten. Auch wenn die Weber durchaus in der Lage waren beispielsweise Indigoblau herzustellen, durften sie es nicht. Sie durften nur Schwarz und Brauntöne. Die Schönfärberei war ausschließlich der Färberzunft vorbehalten.

Das führte dazu, dass einzelne Zünfte völlig ins Leere liefen. Anfang des 17 Jh. war (zumindest in einigen wenigen Regionen, für die ich sprechen kann) aus den Tuchmachern die Zunft der Zeugmacher hervorgegangen. Zeuge waren feiner und schwerer herzustellen und die Zeugmacher genossen innerhalb der "Textilbranche" hohes Ansehen. Durch die (regionale) Einführung des Verlagswesens um 1650 und dem immer stärker werdenden Einfluss der Färberzunft, verkam die Zeugmacherei zur Billiglohnweberei und die Zunft als solche hörte praktisch auf zu existieren.

LG
KeineAhnung
 
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