Erstens muss beachtet werden, dass damals wie heute nicht jeder vom Kommunismus überzeugt war, zum anderen gilt zu bedenken, dass es auch vor 1945 wohl einige Kommunisten in Deutschland gab. 1918 rief Liebknecht (Mitgründer der KPD) sogar die freie sozialistische Republik aus, doch eine kommunistische Regierung a la Räterepublik wurde verhindert, da gemäßigtere aus der SPD zusammen mit alten Eliten (so mit der Obersten Heeresleitung) einen Kompromiß schlossen: Man wollte natürlich an die Macht kommen bzw. seine eigene Macht erhalten und gleichzeitig revolutionäre Unruhen verhindern. Scheidemann rief also am gleichen Tag die Republik aus.
In der nun entstandenen Weimarer Republik gab es Menschen verschiedenster politischer Gesinnung (Monarchisten, Demokraten, Herz-Republikaner, Vernunft-Republikaner, Kommunisten und dann leider auch die Nationalsozialisten). Es gab also tatsächlich Kommunisten, doch war der Staat natürlich daran interessiert, seine Ordnung zu halten. Eine Umwandlung zu einem kommunistischen Staat - was wohl die Mehrheit auch nicht wollte - würde entweder einen langen Prozess bedeuten, gegen den sich ein bestehender Staat ebenso seine Machteliten natürlich wehren würden, oder aber eine Revolution, wie es der Marxismus in diesem Sinne auch vorsieht, die sich erst Recht keiner wünschte - außer vielleicht den Sozialisten selbst, die so einen kommunistischen Staat schaffen wollten. Während der nationalsozialistischen Diktatur schließlich gab es auch noch Kommunisten, doch konnten diese natürlich nicht frei ihre Gesinnung äußern... sie waren dadurch Staatsfeinde, dass sie einer anderen Ideologie folgten.
Gründe für die Ablehnung des Kommunismus sind vielfältig: Den einen passt er nicht in den Kram, da er ihre Macht beschneidet; der andere hat ganz einfach eine ganz andere Grundüberzeugung; ein anderer sieht im Kommunismus eine Utopie, die der Mensch nie erreichen kann... etc. pp.
Ganz knapp hoffentlich Deine Frage ein wenig beantwortet.