Während der Französischen Revolution ging ein großer Teil derjenigen, welche der Spitze nahestanden, rechtzeitig, wenn es sowas gibt, ins Exil. (Der Comte d'Artois und der Comte de Provence...)
Während der Umsturz in Frankreich von Außen bekämpft wurde, wurde die Wende von Außen gefördert, bzw. maßgeblich beeinflusst.
Die Französische Revolution richtete sich war augenscheinlich vor allem gegen die Privilegien der ersten beiden Stände, aber eben auch in ihrem Verlauf für soziale Reformen. Hébert und Jacques Roux würden wir heute als extremistische Sozialisten bezeichnen, dem gegenüber führte die Wende von einem Staat, der sich nach Außen den Anschein des Versuches eines Sozialismus gab, zu einem Aufgehen desselben in einen kapitalistischen Staat. Die DDR wurde nicht reformiert sondern integriert, während in Frankreich ein Staat vollständig reformiert wurde (Danton sagte darüber einiges Richtiges, ungefähr man habe den Staat bis in die Glieder gesäubert.)
Ähnlich sicherlich, aber eben Element vieler Umstürze, sind euphorische Stimmungen, die es sicherlich 1989/90 gab und ebenso 1789/90. Man denke an das Föderationsfest, bei welchem Lafayette an einen Altar der Nation trat und die umstehenden in ein Gerufe des "Vive la nation" einfielen...
Man kann aber auch untersuchen, wie der Widerstand gegen den Wandel während der Revolution ausschaute und wie während der Wende und welche Erfolgschancen jeweils für die "konservative" Seite, d.h. jene welche am bestehenden System festhalten wollten, bestanden. In Frankreich gab es von 1793 bis 1799 schwere Unruhen mit Bürgerkrieg und das fast landesweit. Von daher kann man hinterfragen, ob es denn eine Mehrheit für die Revolution gab. Vergleiche das mal mit der Wende!
Interessant dabei sind auch die Zentren der Revolution und der Wende. Hatte da Frankreich nicht völlig andere Vorraussetzungen mit der Rolle von Paris, welche allerdings durch den Charakter des Absolutismus gleichsam gefördert wurde?:fs: