Verzinnen

das es sich beim verzinnen um eine Oberflächenveredlung handelt, dürfte jedem bekannt sein.

Hierzu meine Fragen :

1. seit wann kennt man diese Veredlung, für Haushaltsgegenstände ???

2. und ab wann wurde sie für den Normalbürger oder auch Gemeine Soldaten erschwinglich ??

( Die Gegenstände wären : Konservendosen, Trinkbecher, Kochtöpfe etc. )


Vorab schon mal Danke für euere Infos
 
Ich weiß nur, dass es im Mittelalter Kannegießer gab, die das Geschirr für die Haushalte aus einer Legierung aus Zinn un Blei gossen. Dabei war der Bleigehalt, da dieses Metall billiger ist, sehr hoch. Blei ist in seinen Verbindungen giftig, allerdings über einen langen Zeitraum hinweg. Die damalige geringe Lebenserwartung ließ diese Vergiftungen wohl in den Hintergrund treten.
Mitte des 19. Jahrhunderts gab es die Franklin-Expedition, bei der zum ersten Male im größeren Stil Konservendosen, die zinn-blei-beschichtet waren benutzt wurden. Es kam zu Vergiftungen, die einen Defekt der Geistesleistung der Expeditionsmitglieder hervorriefen. So wurde z.B., als die Schiffe im Eis scheiterten und sanken, ein Klavier mit auf den Weg durch die Eiswüste des heutigen Nordkanadas genommen. Am Ende der Expedition stand dann Kanibalismus, von den Inuit aus der Ferne beobachtet.
Mehr fällt mir da jetzt nicht ein.
 
das es sich beim verzinnen um eine Oberflächenveredlung handelt, dürfte jedem bekannt sein.

Hierzu meine Fragen :

1. seit wann kennt man diese Veredlung, für Haushaltsgegenstände ???

2. und ab wann wurde sie für den Normalbürger oder auch Gemeine Soldaten erschwinglich ??

( Die Gegenstände wären : Konservendosen, Trinkbecher, Kochtöpfe etc. )

Konservendosen? :grübel::still:
 
Nachtrag:
Zu welcher Zeitspanne brauchst Du denn die Info?

Ich weiß kaum etwas zur Galvanik, und zu altem Kochgeschirr nur so viel, dass erstes Kochgerät aus Keramik, Ton etc. gemacht wurde, später aus Eisen.
Zinn kam erst dazu, als bereits viel mit Weissblech und Metalllegierungen gearbeitet wurde, bzw. Herde und Öfen zum Kochen benutzt wurden. Nun gab es auch Kupfer, Messing- und Bronzetöpfe.

Im übrigen waren es oft Zigeunergruppen, die mit Töpfen handelten und sie auch reparierten. Schön ist dazu diese Datei http://ling.kfunigraz.ac.at/~rombase/cd/data/ethn/work/data/copper.de.pdf
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachtrag:
Zinn kam erst dazu, als bereits viel mit Weissblech und Metalllegierungen gearbeitet wurde, bzw. Herde und Öfen zum Kochen benutzt wurden. Nun gab es auch Kupfer, Messing- und Bronzetöpfe.

Im übrigen waren es oft Zigeunergruppen, die mit Töpfen handelten und sie auch reparierten. Schön ist dazu diese Datei http://ling.kfunigraz.ac.at/~rombase/cd/data/ethn/work/data/copper.de.pdf

Zinn eignet sich wegen seines niedrigen Schmelzpunktes wegen wenig zum Kochen und Braten. Zinn war und ist ein teures Metall, es war damals also eher gehobeneren Schichten vorbehalten. Benutzt wurde es für Trinkbecher, Teller und anderes Geschirr.
Für das Flicken der Töpfe gab es die Kesselflicker. Handwerker auf der unteren Stufe der Gesellschaft, wie Flickschuster odert Gerber. Allerdings sahen die Kesselflicker es nicht gerne, wenn Zigeuner ihnen die Arbeit wegnahmen.
Kessel opder Grapen wurden aus Kupfer getriegen oder aus Bronze oder Gusseisen gegossen. Gusseisen lässt sich allerdings nicht gut flicken. Kupfer ist da ein besser bearbeitbares Metall. Das kann man dängeln, nieten, löten.
 
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