Völkermord in Gallien?

Beging Cäsar in Gallien Völkermord?


  • Umfrageteilnehmer
    70
Naja, du kannst nicht schreiben, daß ein Großteil der Toten des 30-jährigen Krieges auf die Pest zurückgehen, das ist schlichtweg falsch.

Die Hungersnöte, die durch die Plünderungen durchziehender Armeen und das (zumindest regional) systematische zerstören der Felder bei Abzug hervorgerufen wurden mögen weit mehr Menschen das Leben gekostet haben als die Pest.

Auch wird die Pest meist mit den Pocken in einen Topf geworfen - gern wurde jede Krankheit, die sich schnell von Mensch zu Mensch verbreitete und zum Tod führen konnte als Pest bezeichnet.
Da wir es ja bei den Zeugen meist weder mit Medizinern zu tun hatten, noch mit Leuten, die sich nun wirklich groß für die Symptome interessierten, taucht einfach immer wieder in den Chroniken auf "durch Pest entvölkert".

1347-53 gab es die erste große Pestepedemie der neueren Zeit, dann neben regionalen Pestepedemien erst wieder ab Mitte des 17. Jahrhunderts nennenswerte.
Ab 1580 tauchten die Pocken auf, die meist ebensoviele Opfer forderte wie die Pest (spreche nicht von den großen Pestepedemien).

Auch die Grippe führte immer wieder zu großem Aderlass an Menschenleben.

Aber wäre es allein die Pest gewesen, die Mitteleuropa so entvölkert hat, dann wäre die Seuche sicher auch nach Skandinavien übergesprungen und Frankreich (durch die Söldner und Heere) - da wir es dort aber nicht mit vergleichbaren Todesraten in der entsprechenden Zeit zu tun haben, müssen wir davon ausgehen, daß Hunger und Massaker zu einem nicht unerheblichen Teil an den großen Opferzahlen dieses Krieges beigetragen haben.

Zur Pest und anderen epidemischen Krankheiten habe ich folgende interessante Seite gefunden:

www.scheffel-gymnasium.de/faecher/science/biologie/seuchen/seuchen.htm#1)%20Gemeinsamkeiten%20und%20Unterschiede%20der%20beiden
 
Tib. Gabienus schrieb:
Falsch, denn wie wir wissen rekrutierte sich ein nicht unerheblicher Teil der damaligen Bevölkerung eben nicht aus den Oppida, und wie es der Landbevölkerung ging wissen wir nicht. Wäre es Caesar zudem darum gegangen diesen Stamm auszulöschen hätte er wohl kaum die 800 um die es hier geht (es lebe die Zahlengenauigkeit...) entkommen lassen.
Auch auf dem Land hatte Cäsar heftigst gewütet. Davon sprechen alleine die Zahlenverhältnisse der Opfer. Avaricum (Bourges) ist ja nur ein Exempel, wenngleich ein erschütterndes...

Tib. Gabienus schrieb:
Das klang zu Beginn anders, und ich dachte wir sprechen hier von Völkermord und nicht selektiver Kriegsführung, die, wie wir mittlerweile unzählige Male feststellten, in der Antike ungleich härter verlief.

Hier noch einmal die Völkermord-Definition, die bereits von einem Diskussionsteilnehmer gepostet wurde: "Des Völkermords schuldig macht sich, wer
in der Absicht, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe ganz oder teilweise zu vernichten,
eine der folgenden Handlungen begeht:
a) das Töten von Angehörigen der Gruppe
b) das Zufügen von ernsthaften körperlichen oder geistigen Schäden bei Angehörigen der Gruppe
c) die absichtliche Auferlegung von Lebensbedingungen, die auf die völlige oder teilweise physische Zerstörung der Gruppe abzielen
d) die Anordnung von Maßnahmen zur Geburtenverhinderung
e) die gewaltsame Verbringung von Kindern der Gruppe in eine andere Gruppe

Dabei ist zu beachten, dass nur die Absicht zur Vernichtung der Gruppe erforderlich ist, nicht aber auch ihre effektive Vernichtung."

Insofern reicht schon die teilweise Vernichtung eines Volkes aus, um sich, zugegebenermaßen nach heutigen Maßstäben, dieses Verdikt auszusetzen.

Tib. Gabienus schrieb:
Zitat
Ich habe auch nie behauptet, daß Cäsar alle Gallier in Gänze ausrotten wollte.

Du sprachst zu Beginn vom Völkermord an den Galliern...
s. o.

Tib. Gabienus schrieb:
Und Vergleichen wir dies dann mit den Feldzügen der Teutonen, Goten, Hunnen, Dakern, Parthern usw. usf. stellen wir fest, dass wohl alle Feldherren Gemetzel in Kauf nahmen.
Völlig richtig, nur um die geht es ja jetzt nicht...

Tib. Gabienus schrieb:
Das wohlwollend ist mal wieder Unterstellung, die kaum nachzuweisen ist, wo doch Caesar zu Zeiten des Catilinavorfalles als Gegner der Todesstrafe auftrat... Interpretationen sind nicht förderlich.
Natürlich hatte ein Cäsar gerade die Clementia in Rom hoffähig gemacht. Dies betrifft aber nicht sein Verhalten im Krieg.

Tib. Gabienus schrieb:
Faszinierend, angesichts der Tatsache, dass man nach dieser Theorie auch die Vebründeten als potentielle Feinde ins Auge fassen mußte und hier nichts dergleichen geschah...
Wie kommst Du darauf? Ich redete von den feindlichen, nicht aber von den verbündeten gallischen Stämmen Roms.

Tib. Gabienus schrieb:
Eine Soldateska kann, par definition, keine gezielten Aktionen durchführen, sondern wütet einfach.
Richtig, aber jemand muß sie auch wüten lassen...

Tib. Gabienus schrieb:
Zudem sprach ich nicht von konkreten Zahlen in meinen Beispielen (dies ist gerade in Forschungsgegenstand 30jähriger eh im Umbruch).
Fürderhin ist der Umstand das zwei drittel der Männer Galliens eine falsche Relation zu den Lücken der Gesamtbevölkerung.
Aber warum denn? Gerade der Umstand, daß Cäsar nicht nur feindliche, sondern auch freundliche Stämme in Gallien hatte, macht diesen Umstand ja noch erschreckender, da so schwer anzunehmen ist, daß bei einer Anzahl von nur einem Drittel aller gesamtgallischer Männer, die den Krieg unbeschadet überlebten, die feindlichen gallischen Stämme von Cäsar exorbitant grausam getroffen wurden.

Tib. Gabienus schrieb:
Aber gut, nochmal deutlich: ja, der Krieg brachte herbe Verluste unter den Kelten, aber ein bestreben eines Völkermordes ist dabei nicht zu sehen.
Per definitionem schon...

Tib. Gabienus schrieb:
Zu sehen ist die Absicht Caesars seinen Krieg so schnell und Effizient zu führen als möglich und dabei möglichst die Gefahr durch Aufstände zu minimieren (was nichtmal geklappt hat, wie wir wissen).
Man kann auch einen Krieg gewinnen, wenn man die gesamte waffenfähige Bevölkerung des Gegners ausrottet. Und da gingen Cäsars Aktionen schon in diese Richtung. Schließlich dürfte das eine Drittel an gallischen Männern, was nach den Gallischen Kriegen diese unbeschadet überlebte, zu einem Gros aus den caesarfreundlichen Stämmen kommen.

Enkidu schrieb:
Naja, du kannst nicht schreiben, daß ein Großteil der Toten des 30-jährigen Krieges auf die Pest zurückgehen, das ist schlichtweg falsch.

Die Hungersnöte, die durch die Plünderungen durchziehender Armeen und das (zumindest regional) systematische zerstören der Felder bei Abzug hervorgerufen wurden mögen weit mehr Menschen das Leben gekostet haben als die Pest.
Na ja, daß im Dreißigjährigen Krieg die Pest die Mehrzahl der Opfer verursacht hat, ist doch ein Axiom. 1351-54 gab es doch eine ähnliche Pestepidemie in Europa, und obwohl damals kein Kriegszustand herrschte, sind die Opferzahlen von 1351-54 und 1618-48 ähnlich.
 
Können wir mal eben über die Quellen und Daten sprechen??? Das kam mir bisher in diesem Thread etwas zu kurz (oder hab´ ich was überlesen?).

Wo steht, dass ein Drittel der gallischen Bevölkerung oder auch nur der kampffähigen gallischen Bevölkerung getötet, wo steht, dass etwa genauso viele Personen versklavt wurden? Woher stammen die im Thread genannten Zahlen?
Wie glaubwürdig sind diese Quellen? (Wir wissen ja alle, Zahlenangaben sind häufig ungenau wg. statistischer Schwierigkeiten und dem Hang der Autoren sie maßlos zu über- respektive untertreiben.)
Gibt es archäologische Daten, die auf einen demographischen Bruch dieser Größendimension hinweisen?
 
@El Quijote: Die konkreten Zahlenangaben habe ich von Hans Oppermann, einem Historiker, der sonst gegenüber Cäsar eher in einem Jubeljargon spricht. Sein Werk, Cäsar, stammt von 1968, und so rechne ich ihn sogar zu den damaligen Konservativen. Wenn also selbst ein Bewunderer Cäsars solche Zahlenangaben macht, dann dürfte da schon was dran sein, zumal der Vorwurf des Völkermordes Cäsars in Gallien ja beileibe nicht neu ist. :S
 
Hmm, wie glaubwürdig ist der Autor des "Gallsichen Kriegs"? (es soll so ein hochverschuldeter Polit-profi gewesen sein)
 
@ El Quijote: danke für diesen Beitrag, ich wollte auch schon etwas dazu schreiben.
Die Verlustzahlen in der Antike sind so gut wie immer maßlos übertrieben und dienen stets dazu (mir ist zumindest kein anderer Fall bekannt) die Siege noch überragender darzustellen. Es gab dazu kürzlich hier eine Diskussion bezüglich der Verlustzahlen bei den Schlachten Alexanders des Großen, der Name des Threads will mir aber nicht einfallen.


Leider habe ich dazu keine entsprechende Literatur, aber wenn man sich vorstellt, dass nach dem "Gallischen Krieg" nur noch ein Drittel der männlichen Bevölkerung in Gallien gelebt haben soll, dann hätte das wohl unvorstellbare demographische Folgen gehabt (Abnahme der Geburtenrate, Arbeit/Landwirtschaft hätten nicht mehr im gleichen Maße betrieben werden können, Überalterung). Die Entwicklung der Provinz spricht dagegen, auch dass die Stämme im Prinzip bis in die Kaiserzeit weiterexistierten ("Civitates" sind meistens nach den dort lebenden Stämmen benannt).
 
Tib. Gabinius schrieb:
Falsch, denn wie wir wissen rekrutierte sich ein nicht unerheblicher Teil der damaligen Bevölkerung eben nicht aus den Oppida, und wie es der Landbevölkerung ging wissen wir nicht. Wäre es Caesar zudem darum gegangen diesen Stamm auszulöschen hätte er wohl kaum die 800 um die es hier geht (es lebe die Zahlengenauigkeit...) entkommen lassen.

Aus diversen Beiträgen und Meinungsverschiedenheiten mit Dir (Tib. Gabinius), weiß ich, daß Du andere Meinungen gerne als "unsinnig" abhandelst und gerne "oberlehrerhaft" auftrittst. :winke:
Aber zu Avaricum, erkläre ich Dir die Begebenheiten :p :

Die Stadt Avaricum war in den wesentlichsten Bereichen ihrer Peripherie durch Flüsse und ein Sumpfgebiet geschützt. Der einzige, sehr enge Landzugang war durch eine große "keltische" Mauer(murus gallicus) versperrt. Somit galt die Stadt als gut geschützt. Trotzdem wollte auch hier Vercingetorix die Taktik der "verbrannten Erde" anwenden, um die Römer von der Tierfutter- und Nahrungsbeschaffung abzuhalten. Er hatte bereits 20 Städte in Biturgien in Brand gesetzt und dadurch einen Nahrungsmittelmangel bei den Römern verursacht. Cäsars Lösung hieß Avaricum und dessen Vorräte! Die Legionäre waren durch Kälte und Regen ziemlich demoralisiert. Ferner wurden sie bei der Nahrungssuche auf den gallischen Gehöften durch die starke gallische Reiterei angegriffen.
Vercingetorix lagerte einige Kilometer von Avaricum entfernt und hatte Avaricum nur auf Bitten und des Mitleids der Bevölkerung vor der Räumung mit Einäscherung verschont. Ein römischer Angriff auf das Lager von Vercingetorix schlug fehl und so blieb den Römer nur noch die Eroberung der Stadt. Es wurde ein verbissener Kampf, bei dem die Römer schließlich durch ihre Zähigkeit, Kenntnisse der Belagerungstaktik und Glück siegten.

Aber auch für diesen Fall hatte Vercingetorix vorgesorgt. Es bestand für die gallischen Krieger in Avaricum Fluchtwege. Ziel dieser neuen Taktik war es lange standzuhalten und so die Legionen zu schwächen und demoralisieren, damit Vercingetorix einen Angriff auf die Römer starten konnte. Allerdings wurden die Römer auf die Fluchtwege aufmerksam, weil die Frauen bei der Flucht der Krieger durch ihr Wehklagen viel Lärm verursachten.
Danach begann das Massaker und es konnte nur ein kleiner Teil (ca. 800) in das Lager von Vercingetorix fliehen.
Nach der Vernichtung von Avaricum traf Teutomatus, der Sohn des Ollovico und König der Nitiobriger mit einer großen Zahl von eigenen Kriegern und in Aquitanien angeworbenen Reiter bei Vercingetorix ein. Sein Vater Ollovico hatte vom römischen Senat den Titel eines Freundes erhalten und die Nitiobriger waren offizielle Verbündete Roms, die nun die Seiten wechselten. Auch im Norden Galliens griffen jetzt die Senonen und Parisii zu den Waffen.
Avaricum muß doch Auswirkungen auf romfreundliche gallische Stämme gehabt haben.
Vercingetorix konnte jetzt mit seiner Taktik der gezielten "Nadelstiche" und die Vermeidung einer offenen Feldschlacht, sowie einen Angriff auf die römischen Provinzen weiter gegen die Römer punkten. Cäsar kam jetzt in ernste Schwierigkeiten....
e

P.S.
Und wo habe ich geschrieben, daß Germanen andere germanische Stämme ausrotteten? :confused: Es gibt meiner Ansicht nach nur einen Fall, da sollten die Brukterer durch Nachbarstämme vernichtet werden. Aber das hat auch nicht zu 100% funktioniert....da sie weiterhin existierten. ;)
 
Kiffing schrieb:
Auch auf dem Land hatte Cäsar heftigst gewütet. Davon sprechen alleine die Zahlenverhältnisse der Opfer. Avaricum (Bourges) ist ja nur ein Exempel, wenngleich ein erschütterndes...
Jetzt wechseln wir wieder die Region...



Hier noch einmal die Völkermord-Definition, die bereits von einem Diskussionsteilnehmer gepostet wurde: "Des Völkermords schuldig macht sich, wer
in der Absicht, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe ganz oder teilweise zu vernichten,
eine der folgenden Handlungen begeht:
a) das Töten von Angehörigen der Gruppe
b) das Zufügen von ernsthaften körperlichen oder geistigen Schäden bei Angehörigen der Gruppe
c) die absichtliche Auferlegung von Lebensbedingungen, die auf die völlige oder teilweise physische Zerstörung der Gruppe abzielen
d) die Anordnung von Maßnahmen zur Geburtenverhinderung
e) die gewaltsame Verbringung von Kindern der Gruppe in eine andere Gruppe

Und wie wir vorher gesagt haben, zog Caesar nicht los und hatte vor "die Gallier" oder "einzelne Stämme" die im übrigen als nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe mir irgendwie nicht zusagen, ganz oder auch nur teilweise zu vernichten. Das ergab sich immer aus der Situation heraus und wie du selbst anhand von Beispielen "belegt" hast, ist er dabei keineswegs radikal vorgegangen (radikal bedeutet gründlich).

Dabei ist zu beachten, dass nur die Absicht zur Vernichtung der Gruppe erforderlich ist, nicht aber auch ihre effektive Vernichtung."
s.o.

Insofern reicht schon die teilweise Vernichtung eines Volkes aus, um sich, zugegebenermaßen nach heutigen Maßstäben, dieses Verdikt auszusetzen.
s.o. + "heutige Sicht".....

Völlig richtig, nur um die geht es ja jetzt nicht...
In der Tat geht es um die. Wenn du Caesar besondere Grausamkeit vorwerfen willst, würde das ein abnormes Verhalten für seine Zeit (unsere Zeit zählt nun mal nicht) voraussetzen. Und gerade stellten wir fest: es war usus so zu handeln. Also kann man ihm aus der Sicht seiner Zeitgenossen nichts vorwerfen. Nur und ausschließlich aus heutiger Sicht, und die kann eben nicht ausschlaggebend sein.
Ansonsten dazu ein Zitat von Augustus: "Ich beschloss, die Völker, denen ohne Gefahr verziehen werden kann, lieber zu retten als sie auszurotten." Er nimmt dabei Bezug auf die Massenweise Versklavung.
Wenn du dich nur auf eine uralte Sekundärquelle stützt in deiner Theorie sei dir hier Thomas Wiedemann entgegengehalten, einer der anerkanntesten Historiker momentaner Forschung:
"Besiegte militärische Gegner waren Feinde der Römer, die sich geweigert hatten, die Vorteile einer Unterwerfung unter die römische Ordnung zu akzeptieren. DIe Römer waren notorisch davon überzeugt, dass niemand berechtigt war, sich ihrr Herrschaft zu widersetzen: Gegen Rom zu kämpfen bedeutete zu rebellieren. Und Rebellen hatten jedes recht auf einen Platz in der römischen Gesellschaft verloren: Sie hatten sich selbst von der Gemeinschaft der zivilisierten Bevölkerung ausgeschlossen und verdienten den Tod. Aus ihrer Milde heraus (da ist deine angesprochene Clementia auch im Kriege Anm. Tib.) entschieden sich die Römer gelegentlich dafür, ihnen ein neues Leben zu gewähren." Danach nimmt er Bezug auf die Wortentwicklung, auf die antike Autoren hin und wieder verweisen, von servare zu servus.


Wie kommst Du darauf? Ich redete von den feindlichen, nicht aber von den verbündeten gallischen Stämmen Roms.
Wie ich darauf komme? Die Römer hatten schon erste Erfahrungen gesammelt, auch oder gerade im gallischen Krieg, mit Verbündeten, die sich gegen sie wandten und waren sich deren Bedrohungspotential bewußt. Wenn sie also zum Mittel des Völkermordes gegriffen hätten, und dies eine außerordentliche Tat war, dann erstaunt die Inkonsequenz gegenüber der Bedrohung direkt an ihrer Tür.

Richtig, aber jemand muß sie auch wüten lassen...
Wie bitte? Einen wütenden Mop kann niemand kontrollieren. Der Versuch die Plünderung Mainz in der Kaiserzeit des 1. Jh. zu unterbinden büßte ein Ursupator mit seinem Leben. Nein, niemand muß sie wüten lassen. Wenn die Kontrolle verloren geht, und aus Soldaten eine Soldateska wird, ist es de facto und par definition nicht möglich, sie zu stoppen.


Aber warum denn? Gerade der Umstand, daß Cäsar nicht nur feindliche, sondern auch freundliche Stämme in Gallien hatte, macht diesen Umstand ja noch erschreckender, da so schwer anzunehmen ist, daß bei einer Anzahl von nur einem Drittel aller gesamtgallischer Männer, die den Krieg unbeschadet überlebten, die feindlichen gallischen Stämme von Cäsar exorbitant grausam getroffen wurden.
Wenn wie gesagt deine Rechnung stimmt, und die "eigenen" Stämme nicht von dieser Rechnung ausgenommen waren wäre dies richtig. Allerdings würden dann die besiegten Stämme rein rechnerisch aufhören zu existieren.

Per definitionem schon...
s.o.

Man kann auch einen Krieg gewinnen, wenn man die gesamte waffenfähige Bevölkerung des Gegners ausrottet. Und da gingen Cäsars Aktionen schon in diese Richtung. Schließlich dürfte das eine Drittel an gallischen Männern, was nach den Gallischen Kriegen diese unbeschadet überlebte, zu einem Gros aus den caesarfreundlichen Stämmen kommen.
s.o.


ElQuijote schrieb:
Können wir mal eben über die Quellen und Daten sprechen??? Das kam mir bisher in diesem Thread etwas zu kurz (oder hab´ ich was überlesen?).

Wo steht, dass ein Drittel der gallischen Bevölkerung oder auch nur der kampffähigen gallischen Bevölkerung getötet, wo steht, dass etwa genauso viele Personen versklavt wurden? Woher stammen die im Thread genannten Zahlen?
Wie glaubwürdig sind diese Quellen? (Wir wissen ja alle, Zahlenangaben sind häufig ungenau wg. statistischer Schwierigkeiten und dem Hang der Autoren sie maßlos zu über- respektive untertreiben.)
Gibt es archäologische Daten, die auf einen demographischen Bruch dieser Größendimension hinweisen?

Ein sehr guter Einwand, den ich versucht habe schon öfter einfließen zu lassen.

Kiffing schrieb:
@El Quijote: Die konkreten Zahlenangaben habe ich von Hans Oppermann, einem Historiker, der sonst gegenüber Cäsar eher in einem Jubeljargon spricht. Sein Werk, Cäsar, stammt von 1968, und so rechne ich ihn sogar zu den damaligen Konservativen. Wenn also selbst ein Bewunderer Cäsars solche Zahlenangaben macht, dann dürfte da schon was dran sein, zumal der Vorwurf des Völkermordes Cäsars in Gallien ja beileibe nicht neu ist.

Erzähle bitte deinen Professoren, dass du eine Völkermordanklage gegenüber Caesar auf der Basis eines einzigen, fast 40 Jahre alten Sekundärwerkes entworfen hast...


@Cherusker, vielen dank. Ich kann von dir ja nur lernen.
 
Tib. Gabinius schrieb:
Wie bitte? Einen wütenden Mop kann niemand kontrollieren. Der Versuch die Plünderung Mainz in der Kaiserzeit des 1. Jh. zu unterbinden büßte ein Ursupator mit seinem Leben. Nein, niemand muß sie wüten lassen. Wenn die Kontrolle verloren geht, und aus Soldaten eine Soldateska wird, ist es de facto und par definition nicht möglich, sie zu stoppen.

Schreiben wir hier eigentlich noch von dem gleichen Geschehen? :confused:
Die Bezeichnung "Soldateska" trifft auf ein rohes zügelloses Kriegsvolk zu. Bei Cäsars Legionen kann man überhaupt nicht von einer Soldateska sprechen, da sie sehr diszipliniert waren. Und das hat sich besonders bei der Belagerung von Avaricum herausgestellt. Trotz fast unmenschlicher Strapazen (Kälte, Hunger, Bau einer Rampe und Holztürmen,usw.) gaben sie nicht auf oder fingen an zu meutern.
Daher muß es einen Befehl Cäsars gegeben haben, die Bevölkerung Avaricums nicht zu schonen. Ansonsten hätten sie für die Versklavung eine beträchtliche Summe erhalten. Alleine haben die Legionen nicht gehandelt. Sie waren kein wilder Mob (ich korrigiere Dich ungern, aber ein "Mop" ist ein Staubbesen mit langen Fransen), der undiszipliniert das Morden und Plündern anfing.

Im Gallischen Krieg hat Cäsar nicht nur das Glück auf seiner Seite, sondern auch die Legionen, die bedingungslos gehorchen!
Das Massaker Avaricums ist eindeutig auf Befehl Cäsars geschehen. Warum hat er nach der Niederlage Vercingetorix nicht die männliche Restbevölkerung von Alesia abschlachten lassen? Die haben ihn ja ganz besonders geärgert. Hier war ihm wohl die Versklavung und das Geld wichtiger....? :)
 
Cherusker schrieb:
Aus diversen Beiträgen und Meinungsverschiedenheiten mit Dir (Tib. Gabinius), weiß ich, daß Du andere Meinungen gerne als "unsinnig" abhandelst und gerne "oberlehrerhaft" auftrittst. :winke:

An dieser Stelle erlaube ich mir zwei Hinweise:

1. Bei allem Diskussionseifer sollten wir vermeiden, persönliche Streitigkeiten aufkommen zu lassen. (Siehe Forenregeln.)

2. Wenn hier einer der Oberlehrer ist, dann bin das immer noch ich!
 
Entschuldigung wenn ich mich als eher Mittelalterinteressierte zu diesem Thread einmal äußere:

Ich finde es stellenweise erschreckend, wie hier wild mit Begrifflichkeiten unserer Zeit umherjongliert wird um Ereignisse, die der Antike zu bewerten.

Ich finde keinerlei Quellenbelege und nur eine unzureichende Sekundärliteraturangabe, die zudem nicht unbedingt als herausragende Informationsquelle anzusehen ist (siehe obiger LAG link).

Teilweise sehe ich hier den (vielleicht unterbewussten) Versuch Geschichte in einer speziellen ideologischen Ansicht zu bewerten - ein Armutszeugnis, falls der-/diejenige sich professionell mit Geschichte befasst oder dieses in Zukunft vor hat.


Ich bitte darum, etwas mehr Objektivität (auch wenn es diese eigentlich real nicht gibt) walten zu lassen. Danke
 
Interessanterweise geht es ganz genau um diese Unterscheidung, Cherusker. Weder bin ich es, der diese Behauptung aufgestellt hat, noch habe ich sie auf irgendeinen konkreten Vorfall des gallischen Krieges zurückgeführt.
Wenn du also da jemanden belehren willst, dann bitte Kiffing, der da in Posting Nr. 40 schrieb:
Kiffing schrieb:
(...)wie auffallend oft die römische Soldateska in gallischen Dörfern und Städten wütete ohne die ansässige Zivilbevölkerung zu schonen (...)

In Vietnam, wo es auch Fälle gab, wo die US-Soldateska ganze Dörfer auslöschte,

Und das meine ich jetzt nicht beleidigend, wenn es dir um die Diskussion ginge und nicht darum mir kontra zu geben oder Fehler nachzuweisen, wäre dir dies vorher aufgefallen oder schon vorher einiger zustimmenden Worte wert gewesen.
Ich wäre also dankbar, wenn wir diese privaten Zwistigkeiten endlich mal außen vor lassen könnten und um der Sache willen diskutieren, ohne das man beständige Sticheleien und ähnliches für den Versuch kassiert, Fundiertes einzubringen.


@hyo, danke, ich hoffe es bringt endlich was.


@Ypy: Bravo! Gut gesagt
 
Das Massaker Avaricums ist eindeutig auf Befehl Cäsars geschehen.

Ich denke eher, dass die in Avaricum eindringenden Soldaten zum wütenden Mob wurden. Die Legionäre litten unter Hunger, weil Vercingetorix eben die anderen Städte der Bituriger hatte anzünden lassen und weil er die Versorgungskolonnen der Römer immer wieder Angriff. Was dann bei der Erstürmung der Mauern Avaricums geschah, liest sich bei Caesar so:

"Als sie jedoch bemerkten, dass niemand auf die
freien Plätze herunterkäme die Römer sich vielmehr rings auf der ganzen Mauer verteilten, fürchteten sie, es werde ihnen damit jede
Hoffnung auf ein Entkommen genommen. Sie warfen ihre Waffen weg und versuchten alle zusammen, in einem Anlauf die entlegensten
Teile der Stadt zu erreichen; (3) da sie sich auf Grund der engen Toreingänge selbst im Weg standen, töteten unsere Soldaten dort einen
Teil von ihnen, während unsere Reiter andere, die schon aus den Toren hinausgelangt waren, niedermachten. (4) Niemand kümmerte sich
um Beute. Der Mord in Cenabum und die anstrengende Belagerungsarbeit hatten unsere Soldaten so erregt, dass sie nicht einmal Greise,
Frauen und Kinder schonten." (De bello gallico, Buch 7).

Zum einen scheint es in der Stadt zu einer Panik gekommen zu sein, zum anderen metzelten die Römer die Bituriger an den Toren wild nieder.

Aber eigentlich ist die Frage auch müssig. Es könnte eine spontane Reaktion der Legionäre (wahrscheinlicher) gewesen sein, es könnte ein Befehl gewesen sein. Ethische Bedenken - das ist das Entscheidende herrschten auf jeden Fall von Caesars Seite nicht, sonst hätte er einen derartigen Bericht nicht in das Buch aufgenommen, was ein heutiger Feldherr wohl nicht tun würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
askan schrieb:
Hmm, wie glaubwürdig ist der Autor des "Gallischen Kriegs"? (es soll so ein hochverschuldeter Polit-profi gewesen sein)

... oder wie glaubwürdig ist einer, der nicht einmal den Fuß in Völker-Länder setzte, um sie zu be-SCHREIBEN und somit die erste und fast einzige schriftliche Basis den armen Germanenforschern hier hinterließ? ICH erlaube mir, weiters dem fluvius danubius zu übergeben: Tacitus.

Zu Caesar und zur Auflockerung, falls noch nicht entdeckt:

http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=7495

"Leute, sperrt die Frauen ein!
Wir bringen einen kahlen Lustmolch.
In Gallien hat er Geld verhurt,
das er vorher hier gepumpt hat"

(Tannhäsuer, ich hätte das zu gerne auf Latein... ;-) )

Aber Entschuldigung, lasst euch nicht stören!!
 
Ashigaru schrieb:
@ El Quijote: danke für diesen Beitrag, ich wollte auch schon etwas dazu schreiben.
Die Verlustzahlen in der Antike sind so gut wie immer maßlos übertrieben und dienen stets dazu (mir ist zumindest kein anderer Fall bekannt) die Siege noch überragender darzustellen. Es gab dazu kürzlich hier eine Diskussion bezüglich der Verlustzahlen bei den Schlachten Alexanders des Großen, der Name des Threads will mir aber nicht einfallen.
Diese These ist interessant, weil sie doch ein schlechtes Licht auf die Antike wirft, wonach Tote bei den Gegnern - unabhängig ob Zivilbevölkerung oder nicht - nicht etwas zu vermeidendes, sondern als etwas positives angesehen werden...

Ashigaru schrieb:
Leider habe ich dazu keine entsprechende Literatur, aber wenn man sich vorstellt, dass nach dem "Gallischen Krieg" nur noch ein Drittel der männlichen Bevölkerung in Gallien gelebt haben soll, dann hätte das wohl unvorstellbare demographische Folgen gehabt (Abnahme der Geburtenrate, Arbeit/Landwirtschaft hätten nicht mehr im gleichen Maße betrieben werden können, Überalterung). Die Entwicklung der Provinz spricht dagegen, auch dass die Stämme im Prinzip bis in die Kaiserzeit weiterexistierten ("Civitates" sind meistens nach den dort lebenden Stämmen benannt).

Na ja, Gallien wurde halt von den Römern zwangsassimiliertm, weswegen die drastischen Verluste an der Zivilbevölkerung in gewissem Sinne aufgefangen werden konnten. Fakt aber ist wohl, daß die gallischen Kulturen, v. a. die der Cäsar feindlich gegenüberstehenden Stämme, als eigenständige Kulturen de facto aufgehört haben zu existieren.

Zu dem Umfang der römischen Bevölkerungsgruppen, die sich nach den Gallischen Kriegen in dieser Region niederließen, schrieb Aquilifer: "Einzig die VI. und X. Legion, die Anfang des Jahres 45 noch in Spanien standen, wurden von Caesar in die provincia transalpina entlassen. Das war keinesfalls die übliche Verfahrensweise, aber für diese Zahl an Kolonisten konnte in Italien kein Land mehr bereitgestellt werden.
Insgesamt wurde eine colonia von Caesar begründet: Arelate bei Massilia. Die restlichen Kolonisten wurden in Narbo (gegründet schon 118) angesiedelt. Ob Caesar plante weitere coloniae anzulegen ist nicht bekannt, jedoch ist davon auszugehen, dass die unter Plancus um 44 oder 43 entstandenen, nämlich Lugdunum und Raurica, auf die acta Caesaris zurückzuführen sind."

Tib. Gabienus schrieb:
Jetzt wechseln wir wieder die Region...
Nun ja, wenn Cäsar eine ganze Stadt vernichtet, dann schließt das sein Wüten auf den Dörfern ja nicht aus. Abgesehen davon war Avaricum anscheinend die einzig bewohnbare Ortschaft der Bituriger gewesen, da dieselben im Krieg gegen Cäsar ja die Politik der Verbrannten Erde verübten.

Tib. Gabienus schrieb:
Und wie wir vorher gesagt haben, zog Caesar nicht los und hatte vor "die Gallier" oder "einzelne Stämme" die im übrigen als nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe mir irgendwie nicht zusagen, ganz oder auch nur teilweise zu vernichten. Das ergab sich immer aus der Situation heraus und wie du selbst anhand von Beispielen "belegt" hast, ist er dabei keineswegs radikal vorgegangen (radikal bedeutet gründlich).
Avaricum war nicht radikal?
Die Zahlenverhältnisse an gallischen Opfern sind nicht radikal?

Tut mir leid, aber unter dem Terminus "Radikal" scheinen wir beide wohl etwas anderes zu verstehen. =)

Es ist doch bezeichnend, daß Cäsar seine Soldaten immer überall dort sich austoben ließ, wo er einen feindlichen Stamm wähnte. Für ihn waren die Bewohner desselben eben potentielle Feinde. Zudem spielten wohl auch niedere Motive wie Rache und Vergeltung mit hinein. Und gekoppelt mit der Tatsache, daß solcherlei Maßnahmen den späteren Assimilierungsprozeß Galliens unterstützten, um die Kultur der feindlichen gallischen Stämme auszulöschen, diesen gallischen Stämmen ihr Bewußtsein, ihre kulturelle Identität zu nehmen und Widerstand zu prohibieren, gehen die maßlosen Attacken Cäsars gegen die gallische Zivilbevölkerung weit über das Maß hinaus, was kriegsbedingt notwendig gewesen wäre, weswegen das Verdikt "Führen eines imperialistischen Aggressionskrieg" eben nicht ausreicht. Und da nach heutigen Kriterien das Vergehen "das Zufügen von ernsthaften körperlichen oder geistigen Schäden bei Angehörigen der Gruppe" sowie das Vergehen "die absichtliche Auferlegung von Lebensbedingungen, die auf die völlige oder teilweise physische Zerstörung der Gruppe abzielen" zwecks (hier:) teilweisen Vernichtung einer Volksgruppe schon ausreicht, um sich das Verbrechen Völkermord zuschulde kommen zu lassen, treffen diese Kriterien auf Cäsar wohl oder übel zu, unabhängig davon, was wir davon halten, diese modernen Kriterien auf die Antike anzuwenden.

Tib. Gabienus schrieb:
In der Tat geht es um die. Wenn du Caesar besondere Grausamkeit vorwerfen willst, würde das ein abnormes Verhalten für seine Zeit (unsere Zeit zählt nun mal nicht) voraussetzen. Und gerade stellten wir fest: es war usus so zu handeln. Also kann man ihm aus der Sicht seiner Zeitgenossen nichts vorwerfen. Nur und ausschließlich aus heutiger Sicht, und die kann eben nicht ausschlaggebend sein.
Nun ja, da ich mich im Rahmen meines Studiums mit Cäsar auseinandersetzen mußte, kam er mir natürlich gerade recht, um seine Verfehlungen anzuprangern. Ich hätte genauso gut Caligula, Hannibal oder Dschingis Kahn nehmen können. Nur da Leute wie Dschingis Kahn oder Attila im Gegensatz zu Cäsar schon mit einem obskuren Ruf behaftet sind, dürften diese wohl weniger reizvoll sein, an den Pranger gestellt zu werden. :cool:

Noch einmal: Ich will Cäsar nicht eine für damalige Verhältnisse "besondere Grausamkeit" zitieren. Was ich will, ist seine Grausamkeiten als solche darzustellen. Der Imperialismus hat eine lange Tradition in der Menschheitsgeschichte und muß bekämpft werden, wo man ihn trifft. Und da ist Cäsar gewissermaßen als Paradebeispiel eines imperialistischen Politikers natürlich allererste Wahl.

Tib. Gabienus schrieb:
DIe Römer waren notorisch davon überzeugt, dass niemand berechtigt war, sich ihrr Herrschaft zu widersetzen: Gegen Rom zu kämpfen bedeutete zu rebellieren. Und Rebellen hatten jedes recht auf einen Platz in der römischen Gesellschaft verloren: Sie hatten sich selbst von der Gemeinschaft der zivilisierten Bevölkerung ausgeschlossen und verdienten den Tod. Aus ihrer Milde heraus (da ist deine angesprochene Clementia auch im Kriege Anm. Tib.) entschieden sich die Römer gelegentlich dafür, ihnen ein neues Leben zu gewähren." Danach nimmt er Bezug auf die Wortentwicklung, auf die antike Autoren hin und wieder verweisen, von servare zu servus.
Ist aber trotzdem eine anmaßende Geisteshaltung. :rolleyes:

Tib. Gabienus schrieb:
Wie ich darauf komme? Die Römer hatten schon erste Erfahrungen gesammelt, auch oder gerade im gallischen Krieg, mit Verbündeten, die sich gegen sie wandten und waren sich deren Bedrohungspotential bewußt. Wenn sie also zum Mittel des Völkermordes gegriffen hätten, und dies eine außerordentliche Tat war, dann erstaunt die Inkonsequenz gegenüber der Bedrohung direkt an ihrer Tür.
Mit Verlaub, aber das ist mir zu Schwarz-Weiß gedacht. Das akute Bedrohungsgefühl für Cäsar waren nun einmal die feindlichen Stämme Galliens und nicht die freundlichen. Gegen die wand er sich deswegen. Nun hätte Cäsar natürlich, um wirklich jede Gefahr zu prohibieren, auch die freundlichen Stämme Galliens ausrotten können, da sie sich ja später gegen ihn wenden könnten. Aber das wäre seiner Strategie, nämlich die gallischen Stämme gegeneinander auszuspielen, in keinster Weise gerecht geworden. Außerdem könnte Cäsar ja gewissermaßen alle Menschen auszurotten versuchen, da ja jeder ein potentieller Attentäter von ihm sein könnte o. ä. Ich hoffe, Du siehst, daß wir mit solcherlei Gedankenspielen nicht sehr weit kommen...

Tib. Gabienus schrieb:
Wie bitte? Einen wütenden Mop kann niemand kontrollieren. Der Versuch die Plünderung Mainz in der Kaiserzeit des 1. Jh. zu unterbinden büßte ein Ursupator mit seinem Leben. Nein, niemand muß sie wüten lassen. Wenn die Kontrolle verloren geht, und aus Soldaten eine Soldateska wird, ist es de facto und par definition nicht möglich, sie zu stoppen.

Erstens hatte Cäsar seine Soldaten im Griff; sie waren ihm blind ergeben. Und zweitens würde ein Wink Cäsars genügen, diese disziplinierte Meute gewissermaßen in eine blindwütige, blutrünstige und mordlüsterne Horde Hunnen zu verwandeln. Wie Dir aus der Geschichte bekannt sein dürfte, gehen obrigkeitliche Disziplin und entfesselte Gewalt oft Hand in Hand miteinander...

Tib. Gabienus schrieb:
Wenn wie gesagt deine Rechnung stimmt, und die "eigenen" Stämme nicht von dieser Rechnung ausgenommen waren wäre dies richtig. Allerdings würden dann die besiegten Stämme rein rechnerisch aufhören zu existieren.
Kulturell haben sie jedenfalls nicht mehr weiterexistiert. Ganze Kulturen sind nach den Gallischen Kriegen im Nirwana der Geschichte verschwunden.

Tib. Gabienus schrieb:
Erzähle bitte deinen Professoren, dass du eine Völkermordanklage gegenüber Caesar auf der Basis eines einzigen, fast 40 Jahre alten Sekundärwerkes entworfen hast...
Nicht nötig, ich will nicht, daß die in Ohnmacht fallen. :D

Ypy schrieb:
Teilweise sehe ich hier den (vielleicht unterbewussten) Versuch Geschichte in einer speziellen ideologischen Ansicht zu bewerten - ein Armutszeugnis, falls der-/diejenige sich professionell mit Geschichte befasst oder dieses in Zukunft vor hat.
Ich weiß, ideologisch sind immer die anderen... :runter:

Ernsthaft: Geschichte lebt davon, daß man Hypothesen aufstellt, um diese dann mit Fakten zu untermauern (oder auch nicht, wenn sich die Hypothese nach der kritischen Überprüfung als falsch erwiesen hat). Aber ich möchte einmal den sehen, der ohne Thesen arbeitet. Wenn niemand mehr mit Thesen arbeiten würde, wäre die Wissenschaft ganz schön arm und ihrer Kreativität, ihrer Beweglichkeit und ihres Pluralismus beraubt.
 
Und gekoppelt mit der Tatsache, daß solcherlei Maßnahmen den späteren Assimilierungsprozeß Galliens unterstützten, um die Kultur der feindlichen gallischen Stämme auszulöschen, diesen gallischen Stämmen ihr Bewußtsein, ihre kulturelle Identität zu nehmen und Widerstand zu prohibieren, gehen die maßlosen Attacken Cäsars gegen die gallische Zivilbevölkerung weit über das Maß hinaus, was kriegsbedingt notwendig gewesen wäre, weswegen das Verdikt "Führen eines imperialistischen Aggressionskrieg" eben nicht ausreicht.

@ Kiffing: das ist genau der Punkt, wo ich mit deiner Argumentation nicht einig bin. Es ging Caesar darum, persönliche Erfolge zu sammeln, auch darum sich zu bereichern, aber nicht darum, wie du sagst, den Galliern ihre kulturelle Identität zu nehmen (die in Teilbereichen trotz einer freilich immer stärkeren Assimilierung mit dem römischen Reich bis ins 4. Jahrhundert fortlebte). In Britannien gab es sogar keltische Völkerschaften, die nie völlig romanisiert wurden (z.B. in Wales), und das störte auch keinen. Dass das Reich überhaupt so lange erfolgreich überleben konnte, lag eben auch an der kulturellen und religiösen Toleranz der Römer - wobei es natürlich bisweilen auch kulturelle Konflikte mit den beherrschten Völkern gab (insbesondere in Judäa), die ich aber eher als Ausnahme von der Regel sehe.

Ebenso gab es keine "Apartheids-Politik", die die Unterworfenen in Rassen aufteilte und sie von den politischen Machtpositionen fernhielt. Das römische Bürgerrecht stand auch Nichtrömern offen (wenngleich dazu meist der vorherige Dienst in der Armee nötig war).

Damit mag ich gar nicht bestreiten, dass Caesar auch bereit war, ganze Stämme auszulöschen - aber die Motive dafür lagen anders, eben in Rache- oder Bestrafungsaktionen, und darin, militärisch mächtige Gegner auszuschalten.
 
Ashigaru schrieb:
@ Kiffing: das ist genau der Punkt, wo ich mit deiner Argumentation nicht einig bin. Es ging Caesar darum, persönliche Erfolge zu sammeln, auch darum sich zu bereichern, aber nicht darum, wie du sagst, den Galliern ihre kulturelle Identität zu nehmen (die in Teilbereichen trotz einer freilich immer stärkeren Assimilierung mit dem römischen Reich bis ins 4. Jahrhundert fortlebte). In Britannien gab es sogar keltische Völkerschaften, die nie völlig romanisiert wurden (z.B. in Wales), und das störte auch keinen. Dass das Reich überhaupt so lange erfolgreich überleben konnte, lag eben auch an der kulturellen und religiösen Toleranz der Römer - wobei es natürlich bisweilen auch kulturelle Konflikte mit den beherrschten Völkern gab (insbesondere in Judäa), die ich aber eher als Ausnahme von der Regel sehe.
Richtig, der Pantheon bot allen Platz, bis die Christen kamen...

Nur haben die Römer natürlich zwischen den einzelnen Völkern unterschieden, und Gallien kam wohl wegen ihres Unterschiedes in den Partizipationsmöglichkeiten ganz schlecht weg.

Ashigaru schrieb:
Ebenso gab es keine "Apartheids-Politik", die die Unterworfenen in Rassen aufteilte und sie von den politischen Machtpositionen fernhielt. Das römische Bürgerrecht stand auch Nichtrömern offen (wenngleich dazu meist der vorherige Dienst in der Armee nötig war).
Soviel mir bekannt ist, gab es unter Cäsar und lange Zeit nach ihm noch die berüchtigte Dreiteilung in der Rechtsauffassung der anderen Völker, nämlich die des römischen Rechts, des latinischen Rechts und eben des rechtlosen Zustandes. Und meines Wissens dauerte es noch eine Zeit, bis die Gallier überhaupt das latinische Recht bekamen. Ergo wurden sie lange Zeit diskriminiert und unterdrückt.

Ashigaru schrieb:
Damit mag ich gar nicht bestreiten, dass Caesar auch bereit war, ganze Stämme auszulöschen - aber die Motive dafür lagen anders, eben in Rache- oder Bestrafungsaktionen, und darin, militärisch mächtige Gegner auszuschalten.
Er ist sicher nicht mit dem Vorsatz nach Gallien hingezogen, um die Gallier auszurotten. Aber da, wo sich ihm Widerstand gegen die Vereinnahmung ihres Gebietes entgegenstellte, hat er die Gegner oft kollektiv drakonisch bestraft, was oft an ihre Existenz ging. Und nach heutigem Völkerrecht sind Kollektivstrafen von ganzen Völkern eben strengstens untersagt.

Diese Kollektivstrafen hatten die ideologische Rechtfertigung, daß Rom diejenigen okkupierten Völkern Clementia als Gegenleistung für Loyalität entgegenbrachte, für unbotmäßige Völker aber nur den Tod. Tib Gabienus selbst hat ja Thomas Wiedemann zitiert, "einer der anerkanntesten Historiker momentaner Forschung". der die römische Ideologie in diesem Kontext wie folgt erläuterte:"
"Besiegte militärische Gegner waren Feinde der Römer, die sich geweigert hatten, die Vorteile einer Unterwerfung unter die römische Ordnung zu akzeptieren. DIe Römer waren notorisch davon überzeugt, dass niemand berechtigt war, sich ihrr Herrschaft zu widersetzen: Gegen Rom zu kämpfen bedeutete zu rebellieren. Und Rebellen hatten jedes recht auf einen Platz in der römischen Gesellschaft verloren: Sie hatten sich selbst von der Gemeinschaft der zivilisierten Bevölkerung ausgeschlossen und verdienten den Tod. Aus ihrer Milde heraus (da ist deine angesprochene Clementia auch im Kriege Anm. Tib.) entschieden sich die Römer gelegentlich dafür, ihnen ein neues Leben zu gewähren."

Das erklärt auch die exorbitant hohe Opferzahl unter Angehörige von Cäsar feindlich gesonnen Stämmen.
 
Kiffing schrieb:
Aber da, wo sich ihm Widerstand gegen die Vereinnahmung ihres Gebietes entgegenstellte, hat er die Gegner oft kollektiv drakonisch bestraft, was oft an ihre Existenz ging. Und nach heutigem Völkerrecht sind Kollektivstrafen von ganzen Völkern eben strengstens untersagt.

Genau aus diesem Grund, stößt deine Argumentation so vielen hier etwas auf, du versuchst Geschehnisse der Antike mit heutigen Begriffen zu bewerten.
 
Kiffing schrieb:
Diese These ist interessant, weil sie doch ein schlechtes Licht auf die Antike wirft, wonach Tote bei den Gegnern - unabhängig ob Zivilbevölkerung oder nicht - nicht etwas zu vermeidendes, sondern als etwas positives angesehen werden...
Wenn wir moderne Maßstäbe anlegen, aber das ist in höchstem Maße unprofessionell und intolerant. Zu Vergleichen ist sowas nur nocht mit Äußerungen wie "in ihrer Barbarei kennen sie keine Gabel oder Messer sondern greifen ihr Essen mit Stäbchen."...



Na ja, Gallien wurde halt von den Römern zwangsassimiliertm, weswegen die drastischen Verluste an der Zivilbevölkerung in gewissem Sinne aufgefangen werden konnten. Fakt aber ist wohl, daß die gallischen Kulturen, v. a. die der Cäsar feindlich gegenüberstehenden Stämme, als eigenständige Kulturen de facto aufgehört haben zu existieren.
Kein Zusammenhang erkennbar. Auch Rom war nicht so Bevölkerungsreich um ganz das Gebiet der heutigen Bebeluxstaaten und Frankreich mit Bevölkerung aufzufülle, die sich zudem den Stämmen auch noch anschloßen um sie zu erhalten...
Und das vergißt du immer wieder, die Stämme hörten de facto eben nicht auf zu existieren, was der Fall gewesen wäre, wenn man sie einer Ausrottung unterzogen hätte oder ihnen wirklich das Gros an "Versorgern" genommen hätte. Und das hätte man, wären in Gallien nur 1/3 wehrfähige Männer zurückgeblieben, denn diese wären dann wohl zwangsläufig in den Stämmen procaesarischer Natur gewesen.


Nun ja, wenn Cäsar eine ganze Stadt vernichtet, dann schließt das sein Wüten auf den Dörfern ja nicht aus. Abgesehen davon war Avaricum anscheinend die einzig bewohnbare Ortschaft der Bituriger gewesen, da dieselben im Krieg gegen Cäsar ja die Politik der Verbrannten Erde verübten.
Schließt es nicht aus, schließt es nicht ein. Spekulation. Hätte er dort wohl auch gewütet wäre vom Stamm dann def. nichts mehr übrig geblieben.

Avaricum war nicht radikal?
Die Zahlenverhältnisse an gallischen Opfern sind nicht radikal?

Tut mir leid, aber unter dem Terminus "Radikal" scheinen wir beide wohl etwas anderes zu verstehen. =)
Offensichtlich. Denn wie gesagt, die Gallier bestanden weiter, die Stämme bestanden weiter und ihre Kultur war so stark, dass sich in der dauer von 150 Jahren eine Mischkultur mit starker gallischer Präsenz bildete.



Und da nach heutigen Kriterien das Vergehen "das Zufügen von ernsthaften körperlichen oder geistigen Schäden bei Angehörigen der Gruppe" sowie das Vergehen "die absichtliche Auferlegung von Lebensbedingungen, die auf die völlige oder teilweise physische Zerstörung der Gruppe abzielen" zwecks (hier:) teilweisen Vernichtung einer Volksgruppe schon ausreicht, um sich das Verbrechen Völkermord zuschulde kommen zu lassen, treffen diese Kriterien auf Cäsar wohl oder übel zu, unabhängig davon, was wir davon halten, diese modernen Kriterien auf die Antike anzuwenden.
Wenn du das so sehen willst, und ich überziehe das Beispiel jetzt bewußt, ist fast jede Nation auch der heutigen Zeit dazu anzuklagen. Auf den Schlachtfeldern strebte sie danach, die Masse der wehrfähigen Männer des Feindes zu töten oder zu schädigen....
Maßstäbe, Kiffing, die du hier anlegst, würden in deinen Seminaren vermutlich zu ziemlichen erstaunen führen.


Nun ja, da ich mich im Rahmen meines Studiums mit Cäsar auseinandersetzen mußte, kam er mir natürlich gerade recht, um seine Verfehlungen anzuprangern. Ich hätte genauso gut Caligula, Hannibal oder Dschingis Kahn nehmen können. Nur da Leute wie Dschingis Kahn oder Attila im Gegensatz zu Cäsar schon mit einem obskuren Ruf behaftet sind, dürften diese wohl weniger reizvoll sein, an den Pranger gestellt zu werden. :cool:
Anmaßung. "Seine Verfehlungen anzuprangern"...
Und der obskure Ruf ist historisch bedingt, keineswegs "ethisch". Die heutige Geschichtswissenschaft tendiert dazu, Wertungen außen vor zu lassen, da es sich erwiesen hat, dass sie das Bild der Geschichte verfälscht und in der Zukunft ärger bereitet.

Noch einmal: Ich will Cäsar nicht eine für damalige Verhältnisse "besondere Grausamkeit" zitieren. Was ich will, ist seine Grausamkeiten als solche darzustellen. Der Imperialismus hat eine lange Tradition in der Menschheitsgeschichte und muß bekämpft werden, wo man ihn trifft. Und da ist Cäsar gewissermaßen als Paradebeispiel eines imperialistischen Politikers natürlich allererste Wahl.
Und eben das gelingt dir nicht. Als Kind seiner Zeit kann man ihm keine besondere Grausamkeit vorwerfen. Kaum ein anderer Römer, Kelte, Grieche, Parther, Sarmate usw. usf. hätte großartig anders an seiner Stelle gehandelt, wenn es um das Thema Aufstände und Widerstand ging.


Ist aber trotzdem eine anmaßende Geisteshaltung. :rolleyes:


Mit Verlaub, aber das ist mir zu Schwarz-Weiß gedacht
Wie meinen? Mit Verlaub, du legst hier Maßstäbe einer anderen Zeit an, vereinfachst Umstände und äußerst dann sowas?...


Erstens hatte Cäsar seine Soldaten im Griff; sie waren ihm blind ergeben. Und zweitens würde ein Wink Cäsars genügen, diese disziplinierte Meute gewissermaßen in eine blindwütige, blutrünstige und mordlüsterne Horde Hunnen zu verwandeln. Wie Dir aus der Geschichte bekannt sein dürfte, gehen obrigkeitliche Disziplin und entfesselte Gewalt oft Hand in Hand miteinander...
Ahja... leider sind uns mehrere dutzend Beispiele nur aus der römischen Geschichte alleine bekannt, in der die disziplinierte Armee ausbrach und plünderte und mordete und dies als ihr gutes Recht ansah. Und Versuche dies zu unterbinden sind uns wie gesagt ebenfalls bekannt, und wie diese samt und sonders scheiterten. Hätte sich Caesar seinen Leuten in den Weg gestellt hätte er mindestens ihren Unmut auf sich gezogen, wahrscheinlichwäre er getötet worden.
Mir ist aus der Geschichte, wie gesagt, genug an solchen Beispielen bekannt, ich verwies sogar auf Mainz. Dir rate ich hingegen, dich in der Richtung etwas zu belesen. Frag deinen Dozenten, der dir deine Caesarhausarbeit abnahm einfach mal danach.
Und bevor du meinst, ein Caesar hätte da mehr Einfluß gehabt, immerhin wären ihm seine Truppen über den Rubicaon gefolgt: wie erwähnt töteten sie in Mainz jemanden, den sie vorher zum Kaiser ausriefen...

Kulturell haben sie jedenfalls nicht mehr weiterexistiert. Ganze Kulturen sind nach den Gallischen Kriegen im Nirwana der Geschichte verschwunden.
Falsch, als Quellen empfehle ich dir dazu alles rund um Kleidung, Namenskunde, Religion und Auxiliare in den Provincen des Nordens.


Nicht nötig, ich will nicht, daß die in Ohnmacht fallen. :D
wenn du doch weißt, was dies für eine schlechte Arbeitsweise ist, warum versuchst du dann vehement, den Argumenten aus dem Weg zu gehen?



Ernsthaft: Geschichte lebt davon, daß man Hypothesen aufstellt, um diese dann mit Fakten zu untermauern (oder auch nicht, wenn sich die Hypothese nach der kritischen Überprüfung als falsch erwiesen hat). Aber ich möchte einmal den sehen, der ohne Thesen arbeitet. Wenn niemand mehr mit Thesen arbeiten würde, wäre die Wissenschaft ganz schön arm und ihrer Kreativität, ihrer Beweglichkeit und ihres Pluralismus beraubt.

Hypothesen sollten keinesfalls die antike mit der moderne Vergleichen, Wertesysteme der Historie bewerten oder sich anmaßend über die Umstände stellen. Außerdem bekamst du hier jede Menge Fakten, welche die Grundlagen deiner Theorien schon längst ad absurdum geführt haben und trotzdem beharrst du darauf...


@hyok: es ist nicht so leicht, das mit den Steinen zu unterlassen wie ich dachte...
 
Zurück
Oben