Hallo @Albschläfer. Ich betrachte es ungemessen und viel zu allgemein, was dir bisher geantwortet wurde. Ich bin nicht der Geschichtsexperte, aber ich war gut in Mathe und versuche es mal vom logischen Standpunkt her. Die erste Wanderungsbewegung germanischer Gruppen war der Furor Teutonicus mit Kimbern, Teutonen und Ambronen von der kimbrischen Landenge her (Schleswig Holstein). Also gehen wir das mal vom logischen Standpunkt her an. Es waren drei Stämme. Nach deren Überlieferungen her und denen der späteren Stämme (z.B. Langobarden), musste jeder Dritte das Los ziehen und auswandern. Vielleicht daher der deutsche Ausdruck: "losziehen" ? Nehmen wir mal an, jeder Stamm hatte eine durchschnittliche Größe von 60.000 Individuen. Drei mal jeweils zwanzigtausend (jeder Dritte) ergibt 60.000 Menschen auf Wanderschaft. Merken ! Am Sonntag war wieder auf ZDF Neo drauf "Pömmelte". Eine Prä-germanische Kultur aus dem 3.Jahrtausend vor Ch. Es wurde angemerkt, dass es damals eine Siedlungsdichte von 5 Einwohnern je Quadrat-Kilometer gab, weil eine Siedlung mit mehr als 1000 Einwohnern ausgegraben wurde. Jetzt gehen wir aber mal auf die Basics zurück. Zwischen Erfurt und Jena gibt es alle 3-4 Kilometer ein Dorf mit der Endung "stedt". Das würde ich als Prä-thüringisch bezeichnen (Angeln, Warnen, Hermunduren). Oh, ich glaube, "Sepiola" wird mich jetzt steinigen. Aber lassen wir das mal. Also nehmen wir mal ein Quadrat 10x10 Kilometer. Vom linken Rand 1,0-1.5 Kilometer das erste Dorf. Nach 3 Kilometer das zweite Dorf. Nach 3 Kilometern das dritte Dorf und noch ca 1,0-1.5 Kilometer bis zum nächsten Quadranten. Das selbe von unteren Rand her: 1,0-1,5 Kilometer, Dorf, 3 Kilometer, Dorf, nochmal 3 Kilometer Dorf, nochmal Dorf, 1,0-1.5 Kilometer bis ende Quadrant. Ergibt: 9 Dörfer im Planquadrat 10x10 Kilometer. Ergibt 100 Quadrat-Kilometer (10x10) und je Dorf ca 70 Einwohner (9x70) = 630 Einwohner. Durch 100 Quadrat-Kilometer = 6,3 Einwohner je qKm. Das ist ein Dilemma und ich muss es irgendwie relativieren. Das gilt für dicht besiedelte Ebenen. Wir haben aber auch Thüringer Wald, Sümpfe, ungerodetete Waldgebiete, die erst im späteren Mittealter kultiviert wurden. Einigen wir uns mal auf 3 Einwohner je Quadrat-Kilometer, oder ist jemand dagegen ? Jetzt kommen die 60.000 Auswanderer aus der kimbrischen Landenge. 60.000 Menschen durch 3 je Quadrat-Kilometer ergibt: 20.000 Quadrat-Kilometer Fläche zum wohnen. Das heutige Thüringen hat eine Fläche von 16.202 Quadrat-Kilometern. Ups.... Die ca. 60.000 Auswanderer vom Furor-Teutonicus, denen sich noch andere "Nomaden" angeschlossen hatten, beanspruchten eine Fläche in der Größe vom heutigen Thüringen und sind nach ein paar Jahren weiter gezogen, wenn die Böden keine Erträge mehr gaben (keine Drei-Felder-Wirtschaft). Zu bemerken wäre, das just in dieser Zeit vom Furor-Teutonicus eine "Debesiedlung" der keltischen Kultur in Mitteleuropa stattfand. Jetzt stellen wir uns dumm, und fragen uns, wie die das mehre Jahre auf dem selben Platz aushalten konnten ? Meine Theorie: Die haben nach der Ernte ihre Nachbarn überfallen, sie getötet oder versklavt. Sie habe ihre Häuser und Produktionsstätten übernommen. Und nach ein paar Jahren, wenn wegen magelnder Drei-Felder-Wirtschaft die Böder erschöpft waren, wurden die nächsten Nachbarn das Opfer. Oder hat jemand eine andere schlüssige Theorie ? Man möge aber trotzdem bedenken: Die haben (theoretisch) eine Fläche vom heutigen Thüringen gebraucht, um zu überleben ! Ja, die Fragestellung ist schon vier Jahre her, aber ich darf doch trotzdem antworten, oder ?