volksparteien

ponzelar

Mitglied
mit der gründung der cdu ist ein neuer parteientyp in erscheinung getreten. weder an bestimmte klassen und schichten gebunden, keiner konfession eindeutig zuzuordnen, die volkspartei ist "erfunden".
mit dem godesberger programm macht sich die spd ein jahrzenhnt später und an niederlagen reicher auf den weg, ebenfalls volkspartei zu werden, nach einem weiteren jahrzehnt stellt sich wieder der erfolg ein.

oder gab es vorher schon volksparteien? das zentrum oder gar die nsdap?

ponzelar
 
Dem Namen nach gabs etliche Volksparteien (DVP, DNVP....). Zentrum war m.E. keine Volkspartei da das Programm doch eindeutig in Richtung "Klientel" ging. Mit der NSDAP ists so ein Fall. Aber auch da würde ich sagen: Nein, keine Volkspartei. Auch da eindeutig "Klientelismus".
 
ponzelar schrieb:
aber daß die etlichen V-parteien volksparteien waren, wird doch wohl keiner behaupten.

ponzelar


Nö, ich nicht....ich schrieb ja "dem Namen nach"....das beinhaltet nicht zwingend eine wertende Aussage zum Programm.....
 
ponzelar schrieb:
oder gab es vorher schon volksparteien? das zentrum oder gar die nsdap?
Für Deutschland beginnt in der Tat mit der Gründung der CDU (und in Bayern CSU) die Ära der "Volksparteien".
In totalitären Regimen gibt es "Einheitsparteien".
In der Weimarer Republik gab es "Richtungsparteien".
Die CDU als "Volkspartei" am Beginn der Bundesrepublik war ein Vision Adenauers. Bis sie sich als solche etabliert hatte, dauerte es allerdings noch ein Weilchen.
 
Meiner Meinung nach ist der Begriff "Volks"-Partei irgendwie widersprüchlich. Natürlich versuchen alle Parteien das ganze Volk anzusprechen und auch alle Parteien sind für alle Schichten des Volkes wählbar. Ich kenne keine Partei, heute zumindest, die nur von einer Schicht bzw. (dem heute verpönten Begriff) Klasse gewählt wird.

Die Zielrichtung ist klar. Mit dem Begriff "Volk" soll natürlich ein gewisser Generalvertretungsanspruch ausgedrückt werden.
 
Themistokles schrieb:
Wenn ich das "c" richtig deute aber zumindest christlich eingestellt, womit die Atheisten und Anhänger anderer Religionen irgendwie außen vor sind.
Hallo Themistokles,

genau, so wie mit "Volks" der Alleinvertretungsanspruch in Sachen Politik angestrebt wird, steht das "christlich" für den Alleinvertretungsanspruch in Sachen Ethik und Religion. Bestes Beispiel ist die aktuelle Diskussion (ich hoffe man darf hier mal kurz den Bezug zur Jetztzeit herstellen) um die Einführung des Pflichtfaches LER in Berlin. Die Zeitungsartikel der verschiedenen "Partei"-Zeitungen lassen einen erahnen, welchen Wirblen damals Martin Luther mit seinen Lehren angerichtet hatte.
 
Der Begriff "Volkspartei" lässt sich sehr einfach an den jeweiligen Realitäten nachprüfen. Die Wahlanalysen zeigen deutlich, wie breit oder schmal die jeweilige Basis beim Wählervolk ist.
 
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