Ursprünglich für das Quiz konzipiert, entspann sich aus der Frage "Was haben die Städte Huelva, Barcelona und Palermo sprachhistorisch gemein?" eine interessante Diskussion.
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Die Lösung liegt so nah!!!
Wie lauten die antiken Namen von
Palermo?
Huelva? - Onuba (weil's schon explizit gemacht wurde)
Barcelona?
Welche Gemeinsamkeit ist in der Entwicklung vom antiken Namen zum modernen Namen zu beobachten? (Ich verlange nicht einmal eine Erklärung für diese Gemeinsamkeit!)
Die Lösung liegt so nah!!!
Wie lauten die antiken Namen von
Palermo?
Huelva? - Onuba (weil's schon explizit gemacht wurde)
Barcelona?
Welche Gemeinsamkeit ist in der Entwicklung vom antiken Namen zum modernen Namen zu beobachten? (Ich verlange nicht einmal eine Erklärung für diese Gemeinsamkeit!)
Willst Du auf Lautverschiebungen hinaus? Die neuen Besitzer der Stadt konnten denn alten Namen nicht so gut aussprechen und haben ihn ihrer Sprache angepasst.
Apvar
Willst Du auf Lautverschiebungen hinaus? Die neuen Besitzer der Stadt konnten denn alten Namen nicht so gut aussprechen und haben ihn ihrer Sprache angepasst.
Apvar
Dahin geht meine Vermutung. Das kennen wir ja auch: wenn Eigennamen aus fremden Sprachregionen ins Deutsche übernommen werden, findet oftmals auch eine gewisse "Verballhornung" statt (damit wir uns beim Versuch der Aussprache nicht versehentlich einen Knoten in die Zunge reden).
Was die anderen Namen angeht, bin ich jetzt auch fündig geworden. Bei allen drei Städten folgen jetzt die Namen vor der arabischen Übernahme, die arabischen Namen und die modernen Namen.
Panormus->Balarm (Palermo)
Barchinona->Barshilūnatu (Barcelona)
Onuba->Welba (Huelva)
War das die Lösung?
Wer das nachlesen möchte, bediene sich folgender Links:
Palermo - Wikipedia
Historia de Barcelona - Wikipedia, la enciclopedia libre
Huelva - Wikipedia, la enciclopedia libre
Hmm... inwiefern bei Huelva eine diesartige Lautverschiebung stattfand, ist mir unklar: dass sich der Name von Onuba durch eine Lautverschiebung in Walbah verwandelt hat? Da müsste zusätzlich noch eine (begründbare) Metathese stattgefunden haben.
Siehe dazu auch Huelva ? Wikipedia
Dass dann aus Walbah später Huelva wurde, ist aber nachvollziehbar.
Wie lauten denn die Etyma der drei Städte?! Sie sind doch quasi alle genannt worden, wenn auch nur im Fall von Huelva konkret. Und ausgerechnet hierbei ist das sprachhistorische Phänomen am undeutlichsten zu erkennen.
Onuba > *Huénoba > *Huéloba > Huelva
In der spanischen Wiki ist eine Lautentwicklungskette angegeben:
Huelva - Wikipedia, la enciclopedia libre
Hmm... ziemlich abenteuerlich mit nicht schriftlich dokumentierten Namen (nur hochgerechneten). (Es müsste eigentlich auch noch eine Form *Huélba oder *Huélova gegeben haben). Aber man kann es auch nicht ausschliessen.Onuba > *Huénoba > *Huéloba > Huelva
Hmm... ziemlich abenteuerlich mit nicht schriftlich dokumentierten Namen (nur hochgerechneten). (Es müsste eigentlich auch noch eine Form *Huélba oder *Huélova gegeben haben). Aber man kann es auch nicht ausschliessen.
Ich denke, dass es zur Akzeptanz dieser These auch vergleichbare Beispiele gegeben haben sollte, wo *On zu *Huen wurde. Gibt es solche? Und warum plötzlich das h am Anfang?
Was die anderen Namen angeht, bin ich jetzt auch fündig geworden. Bei allen drei Städten folgen jetzt die Namen vor der arabischen Übernahme, die arabischen Namen und die modernen Namen.
Panormus->Balarm (Palermo)
Barchinona->Barshilūnatu (Barcelona)
Onuba->Welba (Huelva)
War das die Lösung?
Also bei Palermo war die folgende Namensentwicklung bei den verschiedenen Eroberern und Sprachen:
Phönizisch: Ziz
Griechisch: Panormos
Lateinisch: Panormus
Arabisch: Balarm
Normannisch: Balermus
Modern: Palermo
Bei Barcelona habe ich leider keine Zuordnung zu den verschiedenen Sprachen bzw. Eroberern gefunden. Vom iberischen Barkeno zum lateinischen Barcino ging die Entwicklung über Barchinona, Barcalona, Barchelona, Barchenona zu Barcelona weiter.
Hier ist also ein gemeinsames sprachliches Phänomen vermutlich zu entdecken.
Aber welches?
vielleicht dieses?:grübel:
in allen drei Ortsnamen wandelt sich ein "n" im Laufe der Zeit zu einem "l".
Bei Palermo geschah dies mit den Arabern. Bei Huelva und Barcelona muß ich noch suchen.
Hmm... inwiefern bei Huelva eine diesartige Lautverschiebung stattfand, ist mir unklar: dass sich der Name von Onuba durch eine Lautverschiebung in Walbah verwandelt hat? Da müsste zusätzlich noch eine (begründbare) Metathese stattgefunden haben.
Siehe dazu auch Huelva ? Wikipedia
Vielleicht kann uns El Q. sagen, ob meine n>l-These richtig ist, und falls ja, auch die lautsprachliche Regelung erläutern.
Sprecht doch mal /l/ und /n/ bewusst aus und beobachtet dabei die Stellung Eurer Zähne und Eurer Zunge.
Mir fällt die leichtere Sprechbarkeit auf, verbunden mit einem Tonsitz weit vorne, was die romanischen- vor allem die italienische- Sprache/n zur Idealsprache für den Belcanto macht mit Stimmsitz in der sogenannten Maske.Habe ich gemacht, beim l geht die Zunge näher an die Schneidezähne, beim n mehr zum Gaumen.
Trotzdem verstehe ich die Logik der Lautwandlung nicht, es gab doch l und n in allen Sprachen, warum wandelt es sich dann und wird nicht beibehalten?
Außerdem sind die Araber in anderen Fällen wie Bononia → Bologna ganz sicher unschuldig.Deshalb schließe ich auch aus, dass sich bei Huelva um die arabisierte Form von Onuba handelt, sondern gehe eher davon aus, dass die Diphthongierung, die schon zu vulgärlateinischer Zeit eingesetzt hat von den Arabern dementsprechend wiedergegeben wurde.
Das liegt allenfalls an der Phantasie der Damen, die den Damen bei Italienern durchgeht. Da ist ungefähr genauso plausibel, wie am so angeblich so lieblich klingenden Französisch. Ein Bekannter von mir (Ägypter) hatte mal vom Libanesischen geschwärmt, das sei für Arabische Ohren so wunderbar wie für deutsche Italienisch. So eine Meinung ist verbreitet, nur habe ich noch nie gehört, dass jemand von Jordanisch so sehr angetan war. Libanesische und jordanische Stadtdialekte sind untereinander problemlos verständlich und sich ziemlich ähnlich. Viele Außenstehende würden die Unterschiede vielleicht gar nicht bemerken. Also was macht das Libanesische nun wunderbarer? Allein das Image seiner Sprecher!Mir fällt die leichtere Sprechbarkeit auf, verbunden mit einem Tonsitz weit vorne, was die romanischen- vor allem die italienische- Sprache/n zur Idealsprache für den Belcanto macht mit Stimmsitz in der sogenannten Maske.
Für die Begründung so einer Dissimilationen sollte man lieber in Richtung Psycholinguistik schielen, anstatt auf das Bauchgefühl zu vertrauen. Die Intuition deutscher Muttersprachler und damit auf die deutsche Phontetik und Phonologie Eingestellte ist wohl kaum besonders aussagekräftig für das Sprachgefühl für vulgärlateinische Sprecher.
Im Spanischen werden "v" und "b" auch gleich ausgesprochen (wie "b"). Das müssen die Schüler auch lernen, welches Wort wie geschrieben wird. Aber das mußte ich meiner deutschen Grundschule mit "v" und "f" genauso lernen.
Hmm... Valencia wird aber nicht als Balencia ausgesprochen. Ebenfalls wird Valladolid nicht als Balladolid ausgesprochen, Sevilla wird nicht als Sebilla ausgesprochen.
Hmm... Valencia wird aber nicht als Balencia ausgesprochen. Ebenfalls wird Valladolid nicht als Balladolid ausgesprochen, Sevilla wird nicht als Sebilla ausgesprochen.
Wird es nicht?!?!
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