von der sozialen Marktwirtschaft zum Wirtschaftswunder

MASTERPLAN

Neues Mitglied
Guten Tag liebes Geschichtsforum-Mitglied,

ich möchte dich gar nicht vom Weg zum Wahllokal abhalten aber es gibt da folgendes Problem:

Nachdem wir in einer Woche ein großes Projekt abgeben und vortragen müssen, ich das Thema auf Grund unwissenheit immer Aufgeschoben habe, möchte ich nun die Geschichtsjunkies hier Fragen.

Habe jetzt schon einiges gelesen. Über den Marshall-plan, Care-Paketen, Wirtschaftsreform usw. Aber leider hat mich das nicht wirklich sehr viel schlauer gemacht.

Wie genau ist die soziale Marktwirtschaft entstanden?
Was hatte Müller-Armack für eine Wirtschaftspolitische Konzeption verwendet? Wie war die Umsetzung und Reaktion von Ludwig Erhard?
und überhaupt, wie kams dann zum Wirtschaftswunder? Dieser Übergang ist mir irgendwie schleiherhaft! Politikansatz zum Wirtschaftswunder?

Vielleicht versteht mich jemand und kann mir helfen.
Habe bereits mit meiner Präsentation angefangen. Allerdings ist mir der Ablauf von der Übergangswirtschafts zum Wirtschaftswunder ebenfalls unklar.

Bin da jetzt auch schon seit gestern Abend dran aber so richtige Erklärungen für absolut unwissende in diesem Gebiet hab ich leider nicht Gefunden.

Herzlichen Dank schonmal
 
Darüber kann man sehr kontrovers und lang und breit diskutieren - wenn man will. Für dich wird es vermutlich entscheidend sein, was dein Publikum hören will - im Zweifelsfall eine Lobrede auf Erhard.
Von mir mal einige Fragen gegen den Strich
War Deutschlands Wirtschaft vielleicht so weit unten, dass es nur noch aufwärts gehen konnte?
War Erhard vielleicht nur ein Symbol, dessen Leibesfülle repräsentativ mit Bruttoinlandsprodukt zunahm?
Hat sich Erhards wirkliche wirtschaftspolitische Kompetenz Mitte der 1960er Jahre gezeigt als sie tatsächlich gebraucht wurde und er als Bundeskanzler zurücktreten musste?

Konstruktiver Nachtrag, den du aber vielleicht schon kennst.
Wirtschaftswunder ? Wikipedia
Ist mMn einigermaßen allgemeinverständlich und gibt die herrschende Meinung ungefähr wieder. ("Die herrschende Meinung ist die Meinung der Herrschenden";))
 
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Sag doch erst mal, was du bisher schon rausgefunden hast.
Deine Hausarbeiten macht dir hier keiner. Nur Hilfestellung.

lieber florian17160,

keine sorge, ich möchte nicht dass mir jemand etwas macht sondern ich versuche es zu verstehn, damit ichs auch wiedergeben kann und nachdem ich mich damit beschäftigen MUSS, würd ichs gern auch für mein leben in meinem kopf behalten. das kann ich allerdings nur wenns mir jemand verständlich erklärt und ich eventuelle hintergründe kenne.
trotzdem danke :)

was ich bisher schon rausgefunden habe?

die übergangswirtschaft von 1945, marshallplan/care-pakete, währungsreform - hab ich auch soweit verstanden.

aber jetzt hängts eben nach der währungsreform. es kam ja die soz. marktwirtschaft und das wirtschaftswunder (ja soviel weiß ich.. -.-) aber wie kams dazu, wie war die umsetzung und eben die bekannten fragen!
 
Hallo Liborius,

die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, zu der Du verlinkst, ist eine neoliberale Organisation, die von verschiedenen Arbeitgeberorganisationen finanziert wird. Sie propagiert dabei eine umstrittene wirtschaftswissenschaftliche These vom Wohlstand für alle, der durch den möglichst freien Markt und einem starken Rückzug des Staates aus wirtschaftlichen Belangen zustande komme. Anders gesagt: Es handelt sich hierbei um Lobbyisten, deren Veröffentlichungen man entsprechend kritisch lesen sollte!

Damit würden wir dann auch schnell zu tagespolitischen Diskussionen kommen, was wir hier nicht möchten.
 
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Hallo nochmal und lieben Dank,
die Seite kenn ich fast schon auswendig, aber beantwortet mir die Fragen nicht so gut.. oder vielleicht erkenne ich die antwort zu meinen fragen einfach nicht...

werde jetzt nochmal intensivst an diesem thema arbeiten und freue mich trotzdem auf hilfen von hier.. vll versteh ich das ja auch IRGENDWANN in naher zukunft mal ;)
 
das ist der text den wir bisher verwendet hatten... wie kann ich auf das wirtschaftswunder überleiten und ist das thema der sozialen marktwirtschaft somit "komplett" bzw. wurde alles angesprochen?



Die Soziale Marktwirtschaft: <o:p></o:p>
Einführung der sozialen Marktwirtschaft: <o:p></o:p>
Als die Währungsreform durchgeführt und damit das Geld wieder von den Menschen als Zahlungsmittel anerkannt wurde, fiel in Deutschland die heftig umstrittene Entscheidung für die Einführung der sozialen Marktwirtschaft.
Der Begriff „soziale Marktwirtschaft“ wurde 1947 erstmals von Alfred Müller-Armack in seinem Buch „Wirtschaftslenkung und Marktwirtschaft“ schriftlich erwähnt. Er wählte diesen Begriff für eine zukünftige Wirtschaftsordnung des vom Krieg zerstörten Deutschlands als eine dritte Form neben der rein liberalen Marktwirtschaft und der Lenkungswirtschaft: „Wir sprechen von „Sozialer Marktwirtschaft“, um diese dritte wirtschaftspolitische Form zu kennzeichnen.“ Schließlich setzte sich Ludwig Erhardt, der spätere erste Wirtschaftsminister der Bundesrepublik, mit der Idee der sozialen Marktwirtschaft durch.<o:p></o:p>

Die soziale Marktwirtschaft basiert im Sinne von Alfred Müller-Armack und Ludwig Erhard auf Ideen, die von einer Reihe von Wissenschaftlern schon vor dem zweiten Weltkrieg entwickelt und unter dem Begriff Neoliberalismus zusammengefasst wurden. Für Deutschland nahm innerhalb dieser Richtung die Freiburger Schule mit ihrem wichtigsten Vertreter, Walter Eucken, eine besondere Rolle ein.<o:p></o:p>
Die soziale Marktwirtschaft basiert auf den Gestaltungselementen der freien Marktwirtschaft. <o:p></o:p>
<o:p> </o:p>
Die Grundelemente der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland: <o:p></o:p>

- Zur hohen Produktivität, die die soziale Marktwirtschaft abwirft, werden zusätzliche
Maßnahmen zur sozialen Sicherheit getroffen. <o:p></o:p>

- Eine Aufgabe des Staates ist es, den Wettbewerb zu sichern. Sie ist also ein Teil der
öffentlichen Wirtschaftspolitik \ Wettbewerbspolitik. <o:p></o:p>

- Bei der Währungssicherheit muss der Staat darauf achten das die Kaufkraftstabilität und
Geldwertstabilität durch einen Gegenwert gesichert ist. <o:p></o:p>

- Der Staat hat u. a. eine Kontrollfunktion, (er versucht so eine Kartellbildung (Absprachen
unter verschiedenen Marktteilnehmern.)
zu verhindern.) <o:p></o:p>

- Der Staat versucht einen sozialen Ausgleich herzustellen. (durch Besteuerung (wird in
verschiedene Klassen unterteilt), Bezuschussung und Unterstützung Hilfebedürftiger.)

- Der Staat fördert aktiv kleinere und mittlere Unternehmen (sorgt so für mehr soziale
Aufstiegschancenund eine sozialere Betriebsstruktur). <o:p></o:p>

- Es soll den Beschäftigten durch soziale Betriebsordnungen ein soziales Mitbestimmungs-
recht im Unternehmen eingeräumt werden.

- Die Stärkung des genossenschaftlichen und sozialen Wohnungsbaues, die Siedlungspolitik
und Städtebauplanung.

Obwohl das Grundgesetzt keine speziellen regeln für die Wirtschaftsordnung vorschreibt, finden sich hier wesentliche Elemente der sozialen Marktwirtschaft. z.B.:

Das Recht auf freie wirtschaftliche Bestätigung, Gleichheit vor dem Gesetz, Vertrags- und Koalitionsfreiheit (auch für Gewerkschaften), Recht auf Streik und Aussperrung, freie Berufs- und Arbeitsplatzwahl und die Gewährleistung des Privateigentums bei sozialer Verpflichtung.

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Hallo Liborius, die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, zu der Du verlinkst, ist eine neoliberale Organisation, die von verschiedenen Arbeitgeberorganisationen finanziert wird. Sie propagiert dabei eine umstrittene wirtschaftswissenschaftliche These vom Wohlstand für alle, der durch den möglichst freien Markt und einem starken Rückzug des Staates aus wirtschaftlichen Belangen zustande komme. Anders gesagt: Es handelt sich hierbei um Lobbyisten, deren Veröffentlichungen man entsprechend kritisch lesen sollte! Damit würden wir dann auch schnell zu tagespolitischen Diskussionen kommen, was wir hier nicht möchten.
Ist mir völlig klar, sowohl was die "Initiative" angeht, als auch, dass das eine tagespolitische Diskussion werden könnte. Deshalb auch meine Bemerkung weiter oben
Darüber kann man sehr kontrovers und lang und breit diskutieren - wenn man will.
und nur der Hinweis auf das Link und nichts weiter dazu. Den Hinweis habe ich auch nur auf den mehrfachen Hilferuf gegeben und weil die "Inititative" mMn am ehesten die Möglichkeit zu bieten schien, die Lücken des Fragestellers im Zusammenhang zwischen "sozialer Marktwirtschaft" und "Wirtschaftswunder" zu schließen. Eine Diskussion darüber wollte ich damit keinesfalls vom Zaun brechen. Ist doch auch der Frage/Antwort-Thread. Also es gibt, glaube ich, im Kern keinen Dissens zwischen uns. :friends:

@ masterplan: im letzten Absatz deiner Abhandlung muss es Betätigung, nicht Bestätigung heißen.
 
{danke @Liborius, hätte das doch tatsächlich falsch angenommen}
[FONT=Arial, sans-serif]
Kolonnen von VW Käfern auf der Autobahn, lachende Menschen, die sich über den ersten Adria-Urlaub oder einen Fernseher freuen - diese Bilder lassen die Wirtschaftswunder-Jahre als tiefste Vergangenheit erscheinen. In Wirklichkeit ist diese Zeit heute noch allgegenwärtig: Die Soziale Marktwirtschaft, die Industrie-Struktur, die Gastarbeiter, die großen Konsum-Marken, die Abhängigkeit vom Export, die europäische Einheit - viele der heutigen Stärken und Schwächen Deutschlands gehen auf die 50er Jahre zurück. [/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Ludwig Erhard, der Wirtschaftsminister von 1949 bis 1963, der als Architekt des Aufschwungs gilt, mochte den Begriff "Wirtschaftswunder" gar nicht. Weil es ja eben kein Wunder, sondern ein Ergebnis harter Arbeit und richtiger Entscheidungen gewesen sei. Doch denkt man an die Ausgangslage und das Tempo des Wandels, fällt auch aus heutiger Sicht kaum ein anderes Wort ein. [/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]1945 war Deutschland ein von Krieg gezeichnetes, geteiltes Land. Die Reichsmark war nahezu wertlos, die Industrie lag danieder, die Lebensmittel waren rationiert, die "Wirtschaft" - das waren hauptsächlich Tauschhandel und Schwarzmarkt. Große Teile der Verkehrs-Infrastruktur waren zwar unversehrt geblieben, doch wegen zerbombter Brücken und Knotenpunkte kaum benutzbar. Zugleich war ein Großteil der Industrie in den westlichen Besatzungszonen erhalten und wartete darauf, wieder benutzt zu werden. Den Grundstein für den Aufschwung legte die Währungsreform von 1948. Mit dem grundsätzlichen Umtauschverhältnis von 10:1 - am Ende gab es für die meisten nur 6,50 DM für 100 Reichsmark - wurde auf einen Schlag überschüssiges Geld aus dem Kreislauf gezogen. Der Schwarzmarkt verschwand, auf einmal gab es alles in den Läden. [/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Das neue Geld wurde ausgegeben statt gespart - denn den Haushalten fehlte es an allem. Die Industrie bekam so Einnahmen, die sie wieder investieren konnte. [/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]1949 kam der nächste Baustein des Wirtschaftswunders dazu - das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft. "Wohlstand für alle", rief Erhard als Devise aus. Ja zur Privatwirtschaft, aber Nein zum "liberalistischen Freibeutertum" und dem "freien Spiel der Kräfte". Widerstände gab es viele. Die Alliierten, die SPD und selbst Teile der CDU hielten eine stärkere Rolle des Staates für notwendig. Zudem sprang die Wirtschaft nicht sofort an, eher im Gegenteil: Die Arbeitslosigkeit stieg 1950 auf zwölf Prozent an, die Bundesbank hatte alle Mühe die Inflation zurückzuhalten, Erhards Kurs wurde immer mehr in Zweifel gezogen. (Das würde ich weglassen, da ich ja schon vorher von der sozialen Marktwirtschaft rede, oder?)[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Den Durchbruch brachte erst der Korea-Krieg 1951. Die Produktion in der westlichen Welt wurde verstärkt auf Rüstungsgüter umgestellt -und das öffnete ein Fenster für deutsche Waren. Alles zahlte sich auf einmal aus: Der Fokus auf Maschinen und Konsumgüter, Autos und Kunststoffe. Auftrieb gab zudem, dass die deutschen Autos, Kühlschränke und Traktoren nicht in den überall knappen Dollar bezahlt werden mussten. [/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Für die deutsche Wirtschaft gab es unterdessen kein Halten mehr. Sie wuchs in den 50er Jahren jedes Jahr im Schnitt um 7,6 Prozent, 1955 gab es mit 11,5 Prozent den Höhepunkt. In diesem Jahr bürgerte sich auch das Wort "Wirtschaftswunder" fest ein. Von 1950 bis 1960 wurden Bruttosozialprodukt und Exporte verdoppelt. Die Arbeitslosigkeit schrumpfte 1955 auf nur noch zwei Prozent - also Vollbeschäftigung. Erste Gastarbeiter kamen ins Land - wie der Name schon sagt, ging man davon aus, dass sie nicht für immer bleiben würden. Der Wohlstand breitete sich aus. Sicheres Zeichen im Auto-vernarrten Deutschland: Die Zahl der Fahrzeuge auf deutschen Straßen verzehnfachte sich auf 3,7 Millionen. Der Wohnungsbestand erreichte den Vorkriegsstand -während nach dem Krieg einige Prognosen noch 50 Jahre für einen Wiederaufbau veranschlagten. [/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Spricht man heute mit denen, die die diese Jahre erlebt haben, ist frappierend, wie niedrig vor allem Anfangs die Schwelle für das persönliche Wirtschaftswunder war: Ein neues Kleid, ein Braten auf dem Tisch, ein Spielzeug. Das offenbart ein weiteres Erfolgsgeheimnis von Erhards Politik: Es waren reichlich qualifizierte Beschäftigte vorhanden, die so arm waren, dass sie auch für wenig Geld sehr viel arbeiten würden.[/FONT]


Das wäre jetzt mein Teil für das Wirtschaftswunder, ist das verständlich und komplett?
[FONT=Arial, sans-serif][/FONT]
 
@MASTERPLAN
die soziale Marktwirtschaft liegt zwischen liberaler oder offener Marktwirtschaft (wie in den USA, also eher unreglementiert, frei) und vom Staat regulierter Marktwirtschaft wie im Kommunismus, wo alles von der Regierung kontrolliert und/oder entschieden wird.

Die soziale Marktwirtschaft sucht und versucht den goldenen Mittelweg zwischen Regulierung und freiem, also auch ungeschütztem Handel.

Macht es das etwas klarer für dich? :)
 
die soziale Marktwirtschaft liegt zwischen liberaler oder offener Marktwirtschaft (wie in den USA, also eher unreglementiert, frei) und vom Staat regulierter Marktwirtschaft wie im Kommunismus, wo alles von der Regierung kontrolliert und/oder entschieden wird.
Die soziale Marktwirtschaft sucht und versucht den goldenen Mittelweg zwischen Regulierung und freiem, also auch ungeschütztem Handel.

nachdenklich:

Sollte Regulierung/Reglementierung mit der sozialen Komponente gleichzusetzen sein?

(zB: Tarifautonomie, Sozialversicherungssysteme, dagegen SEC/Börsen- und Finanzaufsicht)
 
Je freier die Wirtschaft, umso sozialer ist sie auch.
Zitat von Ludwig Erhardt

Nach Erhardt und den anderen Vordenkern der "sozialen Marktwirtschaft" gibt der Staat nur einen Ordnungsrahmen für den freien Markt vor.
Soziale Marktwirtschaft ist nach dieser Intention ein politisches Schlagwort zur leichteren Identifizierung durch die Bürger mit dieser.

Diese ursprüngliche Intention eines neoliberalen Marktes hat sich dann in ein marktwirtschaftlich orientiertes System mit starker Umverteilungskomponente entwickelt. Ehrhardt selbst sah die "soziale Marktwirtschaft" schon ab 1974 als beendet an.

Quelle
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich erlaube mir, an dieser Stelle Hans-Dietrich Genscher wiederzugeben (aus einer Talkrunde im November oder Dezember 2008, aber durchaus auch mit retrospektiver Intention)...

Zwar bekomme ich es nicht mehr wortwörtlich zusammen, aber dem Sinn nach schon...
In der sozialen Marktwirtschaft hat der Staat eine Rolle, welche mit dem Schiedsrichter in einem Fußballspiel vergleichbar ist: seine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, daß sich alle Spieler an die Regeln halten, aber er spielt selbst nicht mit.

PS: Auch wenn diese Aussage relativ aktuell ist, hat sie dennoch - vgl. Anmerkung oben - ebenso allgemeine historische Gültigkeit. Die Aussage soll den Sachverhalt hier verdeutlichen, aber nicht zu aktuell-politischen Diskussionen einladen!
 
Nach Erhardt und den anderen Vordenkern der "sozialen Marktwirtschaft" gibt der Staat nur einen Ordnungsrahmen für den freien Markt vor.

Was heißt "nur" angesichts beobachtbarer unterschiedlicher Ordnungsrahmen in marktwirtschaftlichen Systemen?

Soziale Marktwirtschaft ist nach dieser Intention ein politisches Schlagwort zur leichteren Identifizierung durch die Bürger mit dieser.
Mag sein, dass dieses auch der Fall ist; das ersetzt aber nicht die Auseinandersetzung mit den sozialen Komponenten. Deren Bedeutung zieht sich durch bis zB zum letzten Urteil des BVerfG zur Gesundheitsreform. Wieweit Umsetzungen in einzelnen Bereichen gelingen, ist eine politische Frage, die man an historischen Beispielen diskutieren könnte.

Diese ursprüngliche Intention eines neoliberalen Marktes hat sich dann in ein marktwirtschaftlich orientiertes System mit starker Umverteilungskomponente entwickelt.

Die "ursprüngliche Intention des neoliberalen Marktes" schließt nicht die Ergänzung durch soziale Komponenten aus, sie ist nicht einmal der Vorgabe einer Staatsquote gleichzusetzen.

Wie belegt sich die "Umverteilungskomponente" anhand von Konzentrationsprozessen, Verteilungen zwischen Gewinn- und Lohneinkünften im starken Wachstum der 50er und 60er im Detail?
 
Also, habs jetzt glaub Verstanden - vielen Dank für eure Hilfe!.
Habs auch vorgetragen und auf den Inhalt ne 1+ bekommen.

die aufgaben der sozialen marktwirtschaft wurde dann nach uns nochmal in nem anderen vortrag klar gemacht!
 
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