Von Jagdflugzeugen, deren Entwicklung, Leistungen und Einsätze

Meine Großmutter erzählte mir, die Russen hätten ihren Flugzeuge mit "Kartoffelsäcken" bespannt, so dass die Geschosse nichts bewirkten. Muss sie von Opa gehabt haben, der an der Ostfront fiel. Wahrscheinlich war dieses Flugzeug gemeint:
Polikarpow Po-2 ? Wikipedia

Die Po-2 war so erfolgreich, dass die Deutschen das Konzept der Nachtstörer übernahmen. Es sollen sogar Partisanenführer mit diesen Maschinen abgeworfen worden sein, und zwar ohne Fallschirm im Tiefstflug in Schneewehen hinein. Eine sehr interessant Einheit, die dieses Muster benutzte waren die Nachthexen.
Nachthexen ? Wikipedia

Das war eigentlich kein Problem der JAK-3, da die sowjetischen Luftstreitkräfte der Doktrin entspechend, fast immer an der Front oder frontnah operierten. Ansonsten, einmal mehr: Feiner Beitrag.
Kann ich dir nur zustimmen.

Alles hängt von der Doktrin ab. Die Deutschen hatten zB Probleme mit der Reichweite der Bf-109 E.

Vielen herzlichen Dank euch beiden für das Lob. Ihr habt recht, für einen Abfangjäger oder frontnah operierenden Jäger ist das kein Problem. Allerdings wird Begleitschutz auch als Aufgabe genannt und da tritt dann das gleich Problem auf, das die Bf 109 E in der Luftschlacht um England ereilte. Beide Muster wurden niemals für die Rolle des Geleitjägers gebaut. Im Fall der Bf 109 E nahm es der Maschine alle Vorteile, zumal die Kampfzeit aufgrund des knappen Treibstoffes viel zu gering war. Ähnliche Probleme dürften bei solchen Einsätzen auch bei der Jak-3 aufgetreten sein.
 
Alles hängt von der Doktrin ab. Die Deutschen hatten zB Probleme mit der Reichweite der Bf-109 E.
Ja, die 109 hatte dann im Osten auch weniger Probleme mit der Reichweite, da sie ähnlich, wie später die russischen/sowjetischen Jäger eingesetzt wurde. Zum Anfang brachte das ständige Vorschieben logistische Probleme. Fast alles musste durch die Luft transportiert werden, da die eroberten Gebiete noch voller versplitterter Truppen war. An der Ostfront war es dann auch immer ein ständiges voneinander Lernen.

Mir fällt noch ein, die Jak, es handelt sich ja um die Serie 1,3,7 und 9, soll der wendigste Jäger des II. Weltkrieges gewesen sein. Dazu soll sie leicht und einfach zu handhaben gewesen sein, sie war sozusagen ein Flugzeug für die Piloten. Die zweite Version der Jak-9T war mit einer 75mm-Kanone ausgerüstet, mit der sie recht erfolgreich Schiffsziele bekämpft haben soll. Allerdings ist mir diese 75mm Kanone ein Rätsel, weil das kein gängiges Kaliber bei den Russen darstellte. Das war eher 76,2mm. Vielleicht handelte es sich um modifizierte deutsche Beutewaffen. Ich habe da leider keine weitere Information.
Die letzte Version, Jak 9P flog noch viele Jahre nach dem Krieg und wurde auch im Koreakrieg eingesetzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn es um die Ostfront geht, muss man so ziemlich alles, was man über den Luftkrieg gelesen hat (meist England und Reichsverteidigung) vergessen. Die sowjetischen Flugzeuge, auch die Bomber, operierten über der Front oder frontnah. Daher konnten sie täglich mehrere Einsätze fliegen und waren kaum abzufangen. Von deutscher Seite wurde dies ähnlich gehandhabt. Zur Abwehr mussten Jäger Patroullie fliegen, aufgrund der niedrigen Einsatzhöhe kam auch der leichten Flak eine erhöhte Bedeutung zu. Die schwere Flak (8.8) diente hingegen zur Panzerabwehr.
 
Ja, die 109 hatte dann im Osten auch weniger Probleme mit der Reichweite, da sie ähnlich, wie später die russischen/sowjetischen Jäger eingesetzt wurde. Zum Anfang brachte das ständige Vorschieben logistische Probleme. Fast alles musste durch die Luft transportiert werden, da die eroberten Gebiete noch voller versplitterter Truppen war. An der Ostfront war es dann auch immer ein ständiges voneinander Lernen.

Vor allem setzte die Luftwaffe mit Beginn der Operation Barbarossa hauptsächlich die Bf 109 F als Jäger ein. Die Emil stellte zwar noch ein ansehliches Kontingent von etwa einem Drittel, wurde aber schon bald primär als Bodenangriffsflugzeug eingesetzt. Damit fällt das Reichweitenproblem schon deutlich weniger ins Gewicht, da die Reichweite der F-Baureihe deutlich höher war, als die der E.

Mir fällt noch ein, die Jak, es handelt sich ja um die Serie 1,3,7 und 9, soll der wendigste Jäger des II. Weltkrieges gewesen sein. Dazu soll sie leicht und einfach zu handhaben gewesen sein, sie war sozusagen ein Flugzeug für die Piloten. Die zweite Version der Jak-9T war mit einer 75mm-Kanone ausgerüstet, mit der sie recht erfolgreich Schiffsziele bekämpft haben soll. Allerdings ist mir diese 75mm Kanone ein Rätsel, weil das kein gängiges Kaliber bei den Russen darstellte. Das war eher 76,2mm. Vielleicht handelte es sich um modifizierte deutsche Beutewaffen. Ich habe da leider keine weitere Information.
Die letzte Version, Jak 9P flog noch viele Jahre nach dem Krieg und wurde auch im Koreakrieg eingesetzt.

Die Jaks aller Versionen gelten tatsächlich als die agilsten Jäger des WK II. Ich habe nochmal zur Jak-9T nachgeschaut. Ich habe keine Informationen gefunden, dass diese eine 75-mm-Kanone getragen hätten. In Aerospace Publishing Ltd. (1994): Enzyklopädie der Flugzeuge werden nur eine Variante mit einer 37-mm- und eine mit einer 45-mm-Kanone genannt. Das wiederum sind absolut gängige russische Kaliber, da sie für die Pak benutzt wurden. Kannst du vielleicht nachreichen, was du zu dem Thema hast.

Übrigens hat eine Jak-9 im Koreakrieg erstmalig eine B-29 abgeschossen.

Wenn es um die Ostfront geht, muss man so ziemlich alles, was man über den Luftkrieg gelesen hat (meist England und Reichsverteidigung) vergessen. Die sowjetischen Flugzeuge, auch die Bomber, operierten über der Front oder frontnah. Daher konnten sie täglich mehrere Einsätze fliegen und waren kaum abzufangen. Von deutscher Seite wurde dies ähnlich gehandhabt. Zur Abwehr mussten Jäger Patroullie fliegen, aufgrund der niedrigen Einsatzhöhe kam auch der leichten Flak eine erhöhte Bedeutung zu. Die schwere Flak (8.8) diente hingegen zur Panzerabwehr.

Du hast natürlich vollkommen recht. Auch die Il-2 hatte nur eine Reichweite von 760 km. Schon allein die knappe Reichweite verhinderte strategische Einsätze. Die russische Luftwaffe hatte ebenso wie die Deutsche so gut wie keine strategischen Bomber.

Die hohe Bedeutung der leichten Flak zeigte sich auch in der Konstruktion von behelfsmäßigen Selbstfahrlafetten für dieselben.
 
Das gehört hier vielleicht nicht ganz so hin, aber ich lass gestern im Internet etwas über Schleuderschiffe und Katapultflugzeugen. Allerdings findet man im Netz nur Buchtipps zu diesen Thema.
Ihr seit doch hier die Fliegerchecker. Könnt ihr mir hier mehr darüber erzählen. Soweit ich weiß, gab es bei der deutschen Marine keine Flugzeugträger. Aber daß scheint wohl hier etwas vergleichbares zu sein, was wohl auch im zivilen Bereich eingesetzt wurde.
 
Damit fällt das Reichweitenproblem schon deutlich weniger ins Gewicht, da die Reichweite der F-Baureihe deutlich höher war, als die der E.

Ohne Zusatztanks waren die Reichweiten bei F/E-Version mW ungefähr gleich (650/660 km,Nowarra, Tabellen Bd. III, S. 266).

Für die F wird mit 330-l-Zusatztank eine Reichweite von 830 km angegegeben:
 
Das gehört hier vielleicht nicht ganz so hin, aber ich lass gestern im Internet etwas über Schleuderschiffe und Katapultflugzeugen. Allerdings findet man im Netz nur Buchtipps zu diesen Thema.
Ihr seit doch hier die Fliegerchecker. Könnt ihr mir hier mehr darüber erzählen. Soweit ich weiß, gab es bei der deutschen Marine keine Flugzeugträger. Aber daß scheint wohl hier etwas vergleichbares zu sein, was wohl auch im zivilen Bereich eingesetzt wurde.

Die Katapulte für Flugzeuge waren auf so ziemlich jedem größeren Schiff der deutschen Kriegsmarine, und dienten dazu, um Seeaufklärer wie zB die Arado Ar-196 in die Lüfte zu befördern, oder im zivilen Bereich (zB von der Bremen) Flugzeuge wie Dornier Wal.

Wichtig war, das es Wasserflugzeuge oder Flugboote waren (zumindest amphibisch), da nicht auf dem Schiff gelandet wurde, sondern im Wasser, neben dem Schiff, und das Flugzeug wurde dann mit nem Kran auf das Schiff geholt.
 
Die Katapulte für Flugzeuge waren auf so ziemlich jedem größeren Schiff der deutschen Kriegsmarine, und dienten dazu, um Seeaufklärer wie zB die Arado Ar-196 in die Lüfte zu befördern, oder im zivilen Bereich (zB von der Bremen) Flugzeuge wie Dornier Wal.

Wichtig war, das es Wasserflugzeuge oder Flugboote waren (zumindest amphibisch), da nicht auf dem Schiff gelandet wurde, sondern im Wasser, neben dem Schiff, und das Flugzeug wurde dann mit nem Kran auf das Schiff geholt.


Mensch Köbis!

Die Schwabenland z.B.
die haben Flugboote aufgenommen, neu betankt und wieder in die Luft katapultiert.
Auf die Art und Weise hat die Lufthansa eine Luftpostlinie nach Südamerika unterhalten.
 
Mensch Köbis!

Die Schwabenland z.B.
die haben Flugboote aufgenommen, neu betankt und wieder in die Luft katapultiert.
Auf die Art und Weise hat die Lufthansa eine Luftpostlinie nach Südamerika unterhalten.

Jaaa repo,

die Hintergrundinfos von Sergej waren mir schon bekannt. Aber er hat es dennoch gut beschrieben....was für mich wichtiger ist, sind die Infos darüber, dass diese Schleuderschiffe zu zivilen Zwecken dienten. Das finde ich um so interessanter.
 
Ich habe keine Informationen gefunden, dass diese eine 75-mm-Kanone getragen hätten. In Aerospace Publishing Ltd. (1994): Enzyklopädie der Flugzeuge werden nur eine Variante mit einer 37-mm- und eine mit einer 45-mm-Kanone genannt. Das wiederum sind absolut gängige russische Kaliber, da sie für die Pak benutzt wurden. Kannst du vielleicht nachreichen, was du zu dem Thema hast.
Leider hat sich mein Wissen damit erschöpft. Zum Koreakrieg habe ich noch gelesen, dass die Jak im Luftkampf mit der Mustang stand. Allerdings habe ich keine Information, wie diese Luftkämpfe ausgingen. Ich denke mal, das die Koreaner ungeübter waren und deshalb den Kürzeren zogen.

Das gehört hier vielleicht nicht ganz so hin, aber ich lass gestern im Internet etwas über Schleuderschiffe und Katapultflugzeugen. Allerdings findet man im Netz nur Buchtipps zu diesen Thema.
Ihr seit doch hier die Fliegerchecker. Könnt ihr mir hier mehr darüber erzählen. Soweit ich weiß, gab es bei der deutschen Marine keine Flugzeugträger. Aber daß scheint wohl hier etwas vergleichbares zu sein, was wohl auch im zivilen Bereich eingesetzt wurde.
Über die Kriegsschiffe habe ich gelesen, dass es Schwierigkeiten mit der eingesetzten Arado gab. Ein gutes Flugzeug, jedoch bei etwas höherem Wellengang bekam sie bei der Landung erhebliche Mengen Spritzwasser auf die heißen Zylinder des Sternmotors. Dadurch kam es zu Motorschäden. Man setzte das Flugzeug also nur sparsam ein.
 
Ohne Zusatztanks waren die Reichweiten bei F/E-Version mW ungefähr gleich (650/660 km,Nowarra, Tabellen Bd. III, S. 266).

Für die F wird mit 330-l-Zusatztank eine Reichweite von 830 km angegegeben:

Ich habe jetzt mehrere Quelle gefunden, die sich teilweise sogar stark widersprechen. Ich habe aber für die F-4 Originaldokumente gefunden, die hänge ich im Link an.
Beim-Zeugmeister: Seite 4 - Reichweitentabelle

David Donald spricht in seiner "Deutsche Luftwaffe" von einer Reichweite der E-7 von 1094 km, wobei mir das sehr viel vorkommt. Wiki gibt für die E-3 eine Reichweite von 800 km an.

Danke für die Info. Ich dachte immer Messerschmitt hätte bei der F insgesamt die Kraftstoffkapazität erhöht. Aber dann sind die Zahlen die ich im Kopf hatte wohl immer in Bezug auf die Reichweite mit Zusatztank zu sehen.
 
Soweit ich weiß, gab es bei der deutschen Marine keine Flugzeugträger.

Für den Einsatz auf der "Graf Zeppelin" wurden verschiedene Subvarianten von bereits eingesetzen Flugzeugen entwickelt. Zum Beispiel entwickelte Messerschmitt die Bf 109 T die mit Ausrüstung für den Einsatz auf einen Flugzeugträger modifiziert wurde, also Fanghaken, klappbare Tragflächen etc. Die Bf 109 T ist eine Subvariante der E-7/N. Das gleiche gilt für die Junkers Ju 87 C, die eine Modifikation der Ju 87 B darstellt.
Messerschmitt Bf 109 ? Wikipedia
Junkers Ju 87 ? Wikipedia
Bundesarchiv - Der Flugzeugträger »Graf Zeppelin«
 
Zum Beispiel entwickelte Messerschmitt die Bf 109 T die mit Ausrüstung für den Einsatz auf einen Flugzeugträger modifiziert wurde, also Fanghaken, klappbare Tragflächen etc.

Für die Anzahl der produzierten Bf 109 T-1 gibt es unterschiedliche Angaben.
Bei Nowarra finden sich 60 Stück, hergestellt bei Fieseler. Nach Stopp des Trägerbaus wurden diese in T-2 umgerüstet und an das Jagdgeschwader 5 ("Eismeerjäger") in Norwegen gegeben.

Neben der "Graf Zeppelin" gab es noch den Flugzeugträger "B", Haushaltstitel und Auftrag am 11.2.1935 (Maschinenanlage), Werft war Germania Kiel (Auftrag 16.11.1935). Die Kiellegung erfolgte am 30.9.1938, nach "Prinz Eugen". Die Pläne für die "Graf Zeppelin" wurden mW auch an Italien weitergegeben.
 
Für die Anzahl der produzierten Bf 109 T-1 gibt es unterschiedliche Angaben.
Bei Nowarra finden sich 60 Stück, hergestellt bei Fieseler. Nach Stopp des Trägerbaus wurden diese in T-2 umgerüstet und an das Jagdgeschwader 5 ("Eismeerjäger") in Norwegen gegeben.

David Donald stützt diese Zahlen und auch die anschließende Verwendung. Er spricht zusätzlich zu den 60 Serienmaschienen von weiteren 10 T-0 Vorserienmaschinen, ebenfalls von Fieseler gebaut.
 
Jaaa repo,

die Hintergrundinfos von Sergej waren mir schon bekannt. Aber er hat es dennoch gut beschrieben....was für mich wichtiger ist, sind die Infos darüber, dass diese Schleuderschiffe zu zivilen Zwecken dienten. Das finde ich um so interessanter.

Brauchst Du da Infos?
Entwickelt wurden die Katapulte von Heinkel.
Ich denke zuerst für Japan.
Für die Nagato baute Heinkel ein Flugzeug mit Ablaufbahn auf einem Geschützturm noch ohne Katapult.
Auch die V1 Katapulte stammen aus diesen Entwicklungen.
Zivil zuerst auf der Bremen verwendet, Postlaufzeit um 24 Stunden verkürzt.

OT:Und von der Schwabenland aus haben sie dann 1938/39 auf der Antarktis aus Flugzeugen Email-Hakenkreuze abgeworfen, zur "Besitz-Anmeldung"
Daher hat "Neu-Schwabenland" mit den "Reichsflugscheiben" seinen Namen und die Durchgeknallten ihre Spielwiese.

OOT: wir Schwaben können da nichts dafür, die Typen gibt es bei uns auch, aber die wohnen auf der Salatinsel, in Zwiefalten oder ähnlichen Orten. Große Parks, hohe Mauern und Gitter vor den Fenstern:winke:

OOOT: Wenn ich es so überlege, manchmal könnte man denken, dass der eine oder andere zumindest Internzugang hat.:fs:
 
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David Donald stützt diese Zahlen und auch die anschließende Verwendung. Er spricht zusätzlich zu den 60 Serienmaschienen von weiteren 10 T-0 Vorserienmaschinen, ebenfalls von Fieseler gebaut.

10 Me 109-E wurden aus der Augsburger Serie entnommen und von Fieseler als Vorserienmaschinen umgerüstet (T-0).
60 weitere wurden von Fieseler gefertigt (T-1), mussten aber nach Aufgabe der "Graf Zeppelin auf Landeinsatz rückgerüstet und mit Bombenschlössern versehen werden (T-2).
Jeffrey Ethell Bf 109 in The Great Book of WWII Airplanes.

Die T-Version hatte eine vergrößerte Spannweite und durch die größere Tragfläche gegenüber der E-Version verbesserte Start-und Landeeigenschaften, die den Einsatz von kürzeren Startbahnen aus ermöglichten. Deshalb kamen die Flugzeuge nach Nordnorwegen, wo diese Eigenschaften dringend erforderlich waren.
Ab April 1943 wurden die verbliebenen, in der Spitze 16, auf die Helgoländer Düne verlegt und dienten als Objektschützer für die Festung Helgoland.
 
Deshalb kamen die Flugzeuge nach Nordnorwegen, wo diese Eigenschaften dringend erforderlich waren.
Ab April 1943 wurden die verbliebenen, in der Spitze 16, auf die Helgoländer Düne verlegt und dienten als Objektschützer für die Festung Helgoland.

Eine Ergänzung:
Die Rückverlegung der restlichen Bf 109 T-2 in das Reichsgebiet erfolgte auf Veranlassung der Seekriegsleitung (Kriegstagebuch, Band 27, November 1941). Ziel der Rückverlegung war die erneute Umrüstung auf die Eigenschaften als Trägerflugzeug; die Fertigstellung der "Graf Zeppelin" war nach dem Verlust der Bismarck angeordnet worden.

Die Flugzeuge müssten noch Ende 1941 rückverlegt worden sein; u.a. die I./JG 77 (Jagdgruppe Stavanger/Kirkenes) wurde für die Aufstellung des JG 5 verwendet und erhielt neue Bf-109-Muster.

So auch Prien, Jagdfliegerverbände.
 
Dewoitine D.520

Da bisher die Vorstellung eher unbekannter Flugzeugmuster großen Anklang gefunden hat, möchte ich dieses Mal die Dewoitine D.520 vorstellen.

Die D.520 war das französische Jagdflugzeug, das das größte Potential aufwies.

1936 begann das Team um den Konstrukteur Emile Dewoitine die Entwicklung des Flugzeugs auf der Basis der D.500. Obwohl die ersten drei Prototypen bereits am 02. Oktober 1938 zu ihrem Erstflug starteten, verhinderten Probleme mit dem Kühler, politische Querelen und die Umstrukturierung der französischen Luftfahrtindustrie die Produktion und Indienststellung größerer Stückzahlen. Die Serienfertigung begann deshalb erst 1939 oder 1940 (hier widersprechen sich verschiedene Quellen).

Die Bewaffnung der D.520 entsprach etwa der der Bf 109 E-1 und umfasste eine 20-mm-Hispano-Suiza-HS-404-Kanone, die durch die Propellernabe feuerte und vier 7,5-mm-MAC-1934-M39-MGs in den Tragflächen. Der mit 920 PS relativ schwach Motor ermöglichte ihr eine Höchstgeschwindigkeit von 534 km/h in 5500 m Höhe und lag damit etwa 50 km/h unter der Maximalleistung ihres Hauptgegners der Messerschmitt-Jäger.

Zu Beginn des deutschen Angriffs standen der französischen Luftwaffe lediglich 36 einsatzbereite D.520 zur Verfügung. Bis zum Ende des Westfeldzuges hatte Dewoitine bzw. SNCAM 437 Maschinen dieses Typs gefertigt, von denen allerdings erst 351 die Verbände bis zum 25. Juni 1940 erreicht hatten. Zudem befanden sich die D.520 in den meisten Einheiten noch in der Einführungsphase. Sie konnten zwar noch einige Erfolge erzielen. Dennoch reichte ihre Anzahl bei weitem nicht aus, um den Ausgang der Gefechte maßgeblich zu beeinflussen bzw. zu verändern. Insgesamt konnten die D.520 147 deutsche Maschinen bei 85 eigenen Verlusten vernichten.

In den letzten Tagen vor dem Fall Frankreichs entkamen noch einige Staffeln in das unbesetzte Südfrankreich oder nach Nordafrika. 1941 bestellte dann die Vichy-Regierung 550 zusätzliche Exemplare von denen das Gros der Wehrmacht in die Hände fiel, als Südfrankreich im November 1942 besetzt wurde. Die Anzahl der erbeuteten Maschinen schwankt je nach Quelle erheblich: die EADS nennt 411 Flugzeuge während Lüdeke von 246 D.520 spricht. Die Luftwaffe setzte viele der Beutemaschinen als Schulflugzeuge ein oder gab sie an Verbündete weiter. So setzte Rumänien, Bulgarien und Italien die Maschinen ein. Vor allem die Italiener freuten sich über das 60 D.520 umfassende Geschenk, da diese die italienischen Jagdverbände entscheidend verstärkten. Die eigenen Entwicklungen hatten sich nämlich den britischen Jägern gegenüber als hoffnungslos unterlegen gezeigt.

Ab 1944 verwendeten die Freifranzösischen Streitkräfte wieder D.520 zum Einsatz gegen die sich zurückziehende Wehrmacht. Erst 1953 wurde der Jäger endgültig außer Dienst gestellt.

Betrachtet man die reinen Leistungsdaten, so zeigt sich die D.520 den Bf 109 unterlegen. Allerdings wiesen sie eine bessere Wenigkeit und ebenso bessere Steig- und Sinkeigenschaften als der deutsche Standardjäger auf. Sie konnten desweiteren durch ihre leichte Manövrierbarkeit überzeugen. Die gefertigten Stückzahlen reichten aber zu keinem Zeitpunkt aus, um eine entscheidende Wende der Gefechte herbeizuführen.
 

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Eine Ergänzung:
Die Rückverlegung der restlichen Bf 109 T-2 in das Reichsgebiet erfolgte auf Veranlassung der Seekriegsleitung (Kriegstagebuch, Band 27, November 1941). Ziel der Rückverlegung war die erneute Umrüstung auf die Eigenschaften als Trägerflugzeug; die Fertigstellung der "Graf Zeppelin" war nach dem Verlust der Bismarck angeordnet worden.

Die Flugzeuge müssten noch Ende 1941 rückverlegt worden sein; u.a. die I./JG 77 (Jagdgruppe Stavanger/Kirkenes) wurde für die Aufstellung des JG 5 verwendet und erhielt neue Bf-109-Muster.

So auch Prien, Jagdfliegerverbände.

Dagegen:
Als sich die Fertigstellung der „Graf Zeppelin“ immer weiter verzögerte wurde Fieseler im Mai 1942 angewiesen die Träger-Ausrüstung der 60 Maschinen zu entfernen und diese als normale Jagdbomber auszuliefern. Die neue Bezeichnung lautete nun T-2. Etwa 50 Bf-109 T-2 wurden dann an das 1./JG 77 in Trontheim in Norwegen überstellt. Im Juni 1942 erfolgte die Verlegung zur Trainingsstaffel „Einsatz-Staffel Trontheim“. Am 10.04.1943 wurde die „Jagdstaffel Helgoland“ mit 16 Bf-109 T-2 aufgestellt um den alliierten Bomberangriffen auf Bremen, Kiel und Emden entgegenzutreten. Die wenigen restlichen T-2 wurden am 10.04.1944 zum 4./JG 5 der Luftflotte 5 (West) überstellt. Nur eine einzige Bf-109 T-2 wurde 1945 in einem Hangar bei Augsburg intakt vorgefunden und später verschrottet.
RaFiGer's kleine ´Bf-109 Infoseite

Für die hier genannten Daten spricht meines Erachtens auch der zeitliche Verlauf der Weiterführung der Arbeiten an "Graf Zeppelin:

26. März 1942 Befehl zum Weiterbau

Schiff liegt in Gotenhfen und muss zum Weiterbau nach Kiel. Dort besteht Gefährdung durch britische Bomber. Deshalb wird das Schiff mit Fliegerabwehr ausgerüstet - drei 3,7 cm Zwillinge, sechs 2cm-Vierlinge, drei Scheinwerfer und ein Sperrballon.

Nach der Ausrüstung wird die "Graf Zeppelin" über Stettin nach Kiel geschleeppt und kommt dort am 3. Dezember 1942 an.

Am 30. Januar 1943 erfolgt ein neuer und nunmehr endgültiger Baustopp.
Angesichts dieser Terminlage ist eine Rückführung der T-2 schon 1941 sehr unwahrscheilich.
 
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