Vorgänger von Weihnachten?

Cleopatra Aelia schrieb:
Wie ja eingangs in diesem Thread erwähnt feierten die Römer um diese Zeit die Saturnalia, während die Germanen das Julfest feierten.

Und das erste Weihnachtsfest mit Datum 25. Dezember wurde in Rom gefeiert und nicht in Germanien.
Die Germanen können für den Termin nun wirklich nichts.
 
Rafael schrieb:
Zum Thema Vorgänger von Weihnachten, nur Vorgänger anders definiert:

Bis zum 16. Jahrhundert war wohl der Lucia-Tag, sprich der 13. Dezember, der Gabentag. Lucia zeugte von dem Licht, das am Weihnachtstage in der "dunklen" Welt erscheint.
In Finnland feiert man den Lucia-Tag heute noch besonders, aber auch in Italien ( hier wird zum Beispiel ein besonderes "Gebäck" an die Bedürftigen verteilt) und Süddeutschland gibt es immer noch Brauchtum am Lucia-Tag.
Was katholische Länder betrifft plädiere ich allerdings eher auf den Nikolaus-Tag.

Cleopatra Aelia schrieb:
Das Ostarafest ist das germanische Frühlingsfest und würde ursprünglich zur Frühjahrstag- und Nachtgleiche (21.03.) begangen. Hierzu spuckt Wikipedia folgendes aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ostara
Dass in der Bibel erwähnt wird, dass Jesus nach Pessah gekreuzigt wurde hat also keine Rolle gespielt. Ebensowenig die zeitliche Festlegung des Pessah am Abend des ersten Frühlingsvollmondes.
Übrigens empfiehlt es sich, die Links, mit denen man versucht seine Ansichten zu untermauern, auch zu lesen, ansonsten könnte es passieren, dass man damit genau das Gegenteil erreicht :fs:
 
Zum Thema Julfest und Weihnachten möchte ich gerne anmerken das ich der Meinung bin das dieser Feiertag bei den Westgermanen niemals "Jul" hiess! Sondern seinen alten Namen "Weihnachten" über die Jahrhunderte behalten hat.

Auch halte ich es für bedenklich alles bedingungslos zu glauben was bei Wikipedia geschrieben wird. Wenn ich auf betreffender Seite schreiben würde Jul kommt vom chinesischen Neujahrsfest würde das dort solange stehen bleiben bis sich jemand erbarmt das zu ändern. ;)


Wenn man bedenkt das Römer und Germanen indoeuropäische Wurzeln haben ist es durchaus nachvolziehbar das beide Völker an dem selben Tag das selbe Fest feierten, nur die einzelnen Ritualle haben sich über Jahrtausende von einander entfernt. Demnach können durchaus beide Feste Vorgänger des christlichen Weihnachtsfestes sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja und wie erklärst du dir dann den Nordfriesischen Ausdruck Jül?
Gut, könnte auch einfach aus dem Dänischen übernommen worden sein, aber doch eher unwahrscheinlich, waren doch die Friesen schon Christen als sie sich in Nordfiresland ansiedelten.
Und die Friesen sind nun wirklich Westgermanen, bzw. Nordseegermanen, aber keine Nordgermanen.
 
Enkidu schrieb:
Naja und wie erklärst du dir dann den Nordfriesischen Ausdruck Jül?
Gut, könnte auch einfach aus dem Dänischen übernommen worden sein, aber doch eher unwahrscheinlich, waren doch die Friesen schon Christen als sie sich in Nordfiresland ansiedelten.
Und die Friesen sind nun wirklich Westgermanen, bzw. Nordseegermanen, aber keine Nordgermanen.

Die mögliche Erklärung gabst Du Dir selber ;)
Da beide Völker zur See fuhren um Handel und Raub zu betreiben, sind sie bestimmt sehr oft zusammengekommen, auch ohne direkte Nachbarn zu sein, lagen ihre Länder doch sehr nahe beieinander. Und auch als Christen hätten sie noch dieses Wort übernehmen können.


Den Weihnachtsbaum halte ich für was neumodisches, auch wenn es sehr gut denkbar ist das die Germanen sich auch bereits ein wenig grün ins Haus holten. Doch dieser alte Brauch, so es ihn denn gab, hatte die Zeiten nicht überdauert.
Mit dem Mistelzweig könnte es aber anders aussehen, das könnte durchaus ein Überbleibsel aus alten Zeiten sein.
 
Weihnachten, Fest des Sol Invictus?!

Ich hab mal gelesen, dass Weihnachten von dem Konzil von Konstantinopel auf den Feiertag des Sol Invictus gesetzt hat, da man den genauen Geburtstag Jesu nicht kannte, ich würd gerne wissen was noch so alles von der Katholischen Kirche von den Römischen Feiertagen übernommen wurde.

Mfg
Gaius
 
Ich hab mal gelesen, dass Weihnachten von dem Konzil von Konstantinopel auf den Feiertag des Sol Invictus gesetzt hat, da man den genauen Geburtstag Jesu nicht kannte, ich würd gerne wissen was noch so alles von der Katholischen Kirche von den Römischen Feiertagen übernommen wurde.

Das ist korrekt. Die alte Tante Wiki sagt dazu:

Religionsgeschichtlich bedeutsam ist die Übereinstimmung des Sol-Feiertags am 25. Dezember mit dem christlichen Weihnachtsfest. Der Tag der Geburt Christi ist unbekannt; die Festlegung auf den 25. Dezember erfolgte erst in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts, nach der Konstantinischen Wende; diese Datierung findet sich erstmals im so genannten Chronographen von 354. Früher waren rein spekulativ verschiedene andere Tage angenommen worden. Da das Geburtstagsfest des Sol Invictus im frühen 4. Jahrhundert allgemein bestens bekannt war, ist nicht zu bezweifeln, dass die Übereinstimmung des Datums von christlicher Seite gewollt war. Christus wurde metaphorisch oft mit der Sonne verglichen, zumal da die biblische Prophezeiung „Aufgehen wird euch die Sonne der Gerechtigkeit“[10] auf ihn bezogen wurde. Schon im Jahre 243 hatte Pseudo-Cyprian in seiner Schrift De pascha computus gerade diese Bibelstelle für die Berechnung von Christi Geburtstag herangezogen, wobei er aber auf den 28. März kam. Daher ist die Annahme sehr gut begründet, dass der Feiertag des Sol Invictus übernommen und „christianisiert“ worden ist. Diese These hat sich allgemein durchgesetzt.

Sol (Gott) ? Wikipedia
 
Also beim Weihnachtstag liegt die Vermutung schon sehr, sehr nahe, dass die Christen ihn bewusst auf den alten römischen Feiertag (Geburtstag des Mithras) gelegt haben, um diesen aus dem Volksbewusstsein zu verdrängen. Genaue Daten hatten sie ja nicht zur Hand. So legten sie z.B. die Himmelfahrt Marias auf den 15. August, obwohl man weder ihr Geburts- noch ihr Sterbedatum kannte (oder kennt).

Wenn man den Mithraskult (Mithras = Sol invictus, der römische Sonnengott) genauer anschaut, kommt man auf dutzende weitere Parallelen (siehe Mithraismus und Christentum - ein zugegebenermaßen nicht sonderlich guter Wiki-Artikel, aber zumindest eine Anlaufstelle).
Der Sonntag (dies solis) war übrigens auch ein dem Mithras geweihter Tag (oder Ruhetag). Für die Juden und frühen Urchristen ist bzw. war der Samstag Ruhetag; der Sonntag wurde bei den Christen später schließlich zum Ruhetag.

Und da es grad so passt, ein Zitat aus Deschners Kirchengeschichte "Abermals krähte der Hahn".
"Der Geburtstag Mithras [...] war der 25. Dezember, heute bekanntlich der Geburtstag Christi. Die Urchristenheit allerdings feierte nur ein Fest, das Passah, und bis ins 4. Jahrhundert blieben Ostern und Pfingsten die einzigen allgemeinen Feste der Kirche."

Würd mich freuen, wenn da noch der ein oder andere Beitrag kommt, da "Römische Feiertage" nicht gerade mein Metier ist :winke:
 
Also beim Weihnachtstag liegt die Vermutung schon sehr, sehr nahe, dass die Christen ihn bewusst auf den alten römischen Feiertag (Geburtstag des Mithras) gelegt haben, um diesen aus dem Volksbewusstsein zu verdrängen.

Dass die Christen den Weihnachtstag von Mithras abgeleitet hätten, habe ich in der Literatur bislang nicht gelesen. Allerdings fährt er in der Tat den Sonnenwagen der "unbesiegbaren Sonne" Sol Invictus, sodass Parallelen oder eine Verschmelzung gegeben sind. Das Lexikon Alte Kulturen sagt dazu:

Sol invictus war der von dem jugendlichen Kaiser Elagabal (218-222), der ursprünglich Priester des Sonnengottes von Emesa war, in Rom eingeführte Gott "Sol Invoctus Heliogabalus". Kaiser Aurelius ließ den Geburtstag der "unbesiegten Sonne" (dies natalis solis invictus) am 25. Dezember feieren; das Christentum hat dieses Datum später für das Fest der Geburt Christi übernommen.

(Lexikon Alte Kulturen, Band 3, Mannheim 1993, S. 412)
Es scheint also, als würde das Recht der Herkunft eher dem Sol invictus zufallen und nicht dem Mithraskult, auch wenn sich natürlich Überschneidungen ergeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass die Christen den Weihnachtstag von Mithras abgeleitet hätten, habe ich in der Literatur bislang nicht gelesen.

Vor längerer Zeit in einem Buch über Mithras gelesen:

Zum Geburtstag von Mithras und Christus gibt es aus Syrien (6. Jh. n. Chr.) eine sehr interessante Quellenstelle, die besagt:

'Die Heiden pflegten nämlich am 25. Dezember das Fest des Geburtstages der Sonne zu feiern und zu Ehren des Tages Feuer anzuzünden. Zu diesen Riten luden sie sogar das Christenvolk ein. Da nun die Lehrer der Kirche wahrnahmen, dass sich auch Christen zur Teilnahme verleiten ließen, beschlossen sie, am selben Tag das Fest der wahren Geburt zu begehen'
 
Ich möchte in dem Zusammenhang auch auf die römischen Saturnalien hinweisen, mehrtägige Festtage zur Sonnenwende. Die waren nun keine Tage hoher Zeremonien und Weihen, sondern ein Volks- und Familienfest; Bestandteil dieses Festes war auch das wechselseitige Beschenken und gemeinsame Festmahle. Ich weiss nicht, wie der Geburtstag des Sol Invictus gefeiert wurde, aber dass an diesem Datum alles zusammenkam, was von verschiedenen Seiten an Festlichkeit und Freude aufgeboten wurde, ist wohl nicht von der Hand zu weisen.
 
Die meisten der wichtigen Feiertage sind nach dem jüdischen Kalender berechnet (Mondkalender). Jesus wurde nach altchristlicher Überlieferung am Vortag des Sabbat gekreuzigt, demnach richten sich Karfreitag und Ostern am jüdischen Pessachfest aus. Die meisten christlichen Hochfeste (Palmsonntag, Fronleichnam, Christi Himmelfahrt, Pfingsten, Aschermittwoch) sind wiederum danach ausgerichtet. In Pfingsten steckt z.B. das griech. Wort pentecoste, was für den 50. Tag steht, Pfingsten findet daher immer sieben Wochen nach Ostern statt (im Übrigen kennen auch die Juden ein Fest, welches 50 Tage nach Pessach gefeiert wird).
Weihnachten dagegen ist auf einen Fixpunkt des Sonnenjahres festgelegt, die von Weihnachten abhängigen Feste, wie z.B. Verkündigung Mariens, die Adventssonntage oder das fest der unschuldigen Kinder bzw. das Fest der Hl. Familie sind daher ebenfalls nach dem Sonnenjahr ausgerichtet. Die weiteren christlichen Festtage richten sich i.d.R. nach dem Todestag des jeweiligen Heiligen.
Ob nun hier oder dort vielleicht in ein christliches Fest ein heidnischer Brauch eingegangen ist (diskutiert wird z.B. über die Johannisfeuer, Sunnawenhansl-Frohfeuer), ist wiederum eine andere Frage.
 
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Man weiß nicht an welchem Tag Jesus geboren wurde dazu gibt es leider keine einzige Quelle. So wurde halt der 24 Dezember zu Weinachten.

Bringt viele Vorteile

keine Umstellung gefeiert wird so und so.
Sonne und Jesus. Jesus ist die Sonne welche die Dunkelheit (Tod) besiegt.
 
Bei den "heidnischen" Römern hatten Feiertage eine andere Bedeutung als in der christlichen Zeit. Die Römer kannten keine Sonntagsruhe. Es wurde also das ganze Jahr durch gearbeitet. Das wäre wohl auf die Dauer unökonomisch (fehlende Ruhepausen) gewesen. Die erforderliche Regeneration wurde durch eine Unzahl von Feiertagen ermöglicht. Als dann Kaiser Konstantin den arbeitsfreien Sonntag einführte, konnte man auch die ganzen heidnischen Feiertage streichen. Also ein Systemwechsel für die damaligen Menschen.

Das Frühlingserwachen und die Wintersonnwende sind für die Menschen schon immer Ereignisse von herausragender Bedeutung gewesen. Selbstverständlich ist Ostern durch das jüdische Pessachfest vorgegeben, welches einen anderen Hintergrund hat. Aber es ist für die Christengemeinde sicherlich nicht nachteilig gewesen, dass man diese beiden Ereignisse mit christlichen Festen in Beschlag genommen hat.
 
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