W.Wilsons 14 Punkte-Bedeutung für Österreich?

Verchen

Neues Mitglied
Hallo,

Ich hätte eine dringende Frage. Und zwar berief sich die Oberste Heeresleitung bei ihrem Waffenstillstandsangebot explizit auf Wilsons 14 Punkte.. Was bedeutet dieses Ende für Österreich?

Liebe Grüße
 
Fuer Østerreich-Ungarn sind besonders die Punkte 9, 10, 11 und 13 interessant.
Gucke Dir dazu eine Karte von 1914 oder 18 an, bei der die Bevølkerungsverteilung deutlich wird.

Weiterfuehrend kann man sich dannangucken, ob das Ergebnis des Versailler Vertrages diesen 14 Punkten entspricht, oder ob da nicht noch "draufgesattelt" wurde. (-->Warum?)

Gruss, muheijo
 
Die Zerschlagung des Staates Österreich-Ungarns.

Wenn man sich Punkt 10 anschaut, kønnte da ein optimistischer Østerreicher nicht hoffen, dass man mit einem "blauen Auge" davonkommen kønnte und den div. Vølkern zwar Autonomie geben muesse, aber insgesamt doch den Vielvølkerstaat, wenn auch vielleicht als anderen Konstrukt, erhalten kønne?
Gab es diese Illusion auf østerreichischer Seite, oder war die Aufløsung von Ø/U im Falle der Niederlage auch den Østerreichern klar, speziell nach dem Tode Franz Josephs?
Ab wann waren denn die neuen Vielvølkerstaaten Jugoslawien und Tschechoslowakei "spruchreif" und von wem wurde das initiiert?
Gab es da einen æusseren Druck, dass sich die verschiedenen Vølker unter diesen neuen Staaten einzufinden hætten?
Ich finde es bemerkenswert, dass z.B. Tschechen und Slowaken zu einem Staat vereint wurden, von dem Vølkergemisch in Jugoslawien ganz zu schweigen.

Gruss, muheijo
 
In Österreich-Ungarn knirschte es mächtig im Gebälk. Es gab Streiks, eine schlechte Versorgungslage und die Unruhen breiten sich aus. Dort tummelten sich auch immer mehr die Radikalen. Tschechen und Slowaken verlangten ein Mitspracherecht in Brest, aber dies wurde glatt ignoriert. Eine Proklamation der Tschechen wurde einfach nicht veröffentlicht und die Folge war ein Misstrauensvotum gegen die Regierung Seidler.


Nach der Pleite der Sixtus Mission sah sich Kaiser Karl genötigt sich bei Wilhelm II. zu entschuldigen. Sein Ansehen war im Keller und endgültig bei der Bevölkerung ruiniert. Die Alliierten begannen mit der Anerkennung der Exilregierungen der Völker Österreich-Ungarns.


Österreich-Ungarn war am Ende. Es gelang nicht die zentrifugalen Kräfte zu bändigen und die Ordnung weder herzustellen. Czernin verlangte härteres Durchgreifen, doch es war schön längst zu spät. Es bereitete sich ein Massenaufstand vor. Es kursierte das Gerücht, die Russische Revolution greife auf Österreich-Ungarn über.


Enzyklopädie Erster Weltkrieg

P.S. Der Auflösungsprozess Österreich-Ungarns wird auch sehr gut in Rauchensteiners Werk "Der Tod des Doppeladlers" beschrieben.
 
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