Wappen

arnestati

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Hatten die Ottonen ein Wappen ? und zog man mit einer Fahne in Schlachten?
arnestati wünscht Euch eine besinnliche Weihnacht und ein glückliches und gesundes Jahr 2013
 
Hatten die Ottonen ein Wappen ?

In welcher Funktion? Suchen müsstest Du unter dem Familien-Name Liudolfinger. "Ottonen" ist nur eine historische Bezeichnung, die auf den drei Ottos beruht. ;)

Leider hab ich bei einer Kurzsuche auch nichts dazu gefunden; dass einzige Wappen, dass ich überhaupt zu einem der Liudolfinger fand, war ein nachträglich gestaltetes Königswappen für Heinrich I, wohl aus dem 17. Jh.:

Datei:Wappen Heinrich I. (Ostfrankenreich).jpg ? Wikipedia

http://www.heraldik-wiki.de/index.php/Heinrich_I._(Ostfrankenreich)

und zog man mit einer Fahne in Schlachten?

Da ich fürs Mittelalter kein Experte bin, kann ich die Frage leider nicht direkt für das HRR zur Zeit der Ottonen beantworten. Daher nur ein paar allgemeinere Angaben zum Hoch- und Spätmittelalter:

Ja, Fahnen bzw Banner spielten eine gewisse Rolle, wohl va als Orientierungs- und Sammlungspunkt verschiedener Gruppen, die dann auch öfters als "Banner" bezeichnet werden. Dabei waren das keine Fahnen von Einheiten (Regimentsfahnen etc) oder Nationen, sondern meist die persönlichen Banner der entsprechenden Lehnsherren bzw ihrer Lehnsmänner.

Hier was zuFrankreich, 13. Jh.:

Strukturen

Delbrück hat vor hundert Jahren (also nicht aktuell) die Ordensregeln ich glaub der Templer untersucht; für die Verwendung von Banner:

Wenn es zum Gefecht geht, nimmt der Marschall das Banner in die Hand (....) ff.

Delbrück, Hans, Geschichte der Kriegskunst, 3. Teil. Das Mittelalter, 3. Buch. Das hohe Mittelalter, 2. Kapitel. Das Rittertum militärisch, Das Treffen bei Pillenreuth - Zeno.org
 
Hatten die Ottonen ein Wappen ? und zog man mit einer Fahne in Schlachten?
arnestati wünscht Euch eine besinnliche Weihnacht und ein glückliches und gesundes Jahr 2013

Nein, die Liudolfinger hatten keine Wappen. Wappen wurden erst Mitte des 12. Jahrhunderts, also über ein Jahrhundert nach Ende der Herrschaft der Liudolfinger verwendet.
 
Hatten die Ottonen ein Wappen ? und zog man mit einer Fahne in Schlachten?

Wappen entstanden im ersten Viertel des 12. Jahrhunderts als frei gewählte persönliche "militärische Erkennungszeichen" der Ritter, wurden jedoch schon bald zu Familienwappen. Insofern ist ein Wappen der Ottonen, die das Reich von 919 bis 1024 regierten, weder überliefert noch nachzuweisen. Dennoch lässt sich nicht ausschließen,dass es bereits ein Erkennungszeichen gab, obwohl das spekulativ ist.

Bei den Welfen, spätere Nachfolger der Ottonen in Sachsen und seit dem 9. Jh. als Geschlecht nachweisbar, findet sich der älteste sichere Beleg für ein Wappen auf einem Reitersiegel des Herzogs Heinrich der Löwe aus dem Jahre 1154.
 
Banner und Wimpel,die die Zugehörigkeit zu einer Kriegspartei oder einem Truppenverband kennzeichneten gab es bereits seit der Antike
Ebenso bestand damals bereits die Sitte,Schilde mit Tierdarstellungen u-ä. zu bemalen
Diese waren jedoch weder fest zugeordnet noch festen Regeln unterworfen sondern wechselten oft von Feldzug zu Feldzug.Noch beim dritten Kreuzzug vereinbarte man Kreuze mit verschiedenen Farben als Insignien für die einzelnen Gruppen von Teilnehmern.Zu dieser Zeit setzten sich Wappen durch.
Die erste nachgewiesene Wappenverleihung war die Gottfrieds v.Anjou gen.Plantagenet durch König Heinrich II v. England im 12. Jahrhundert.
Allerdings kam mit dem Entstehen der Wappenrollen die Sitte auf,auch historischen Personen fiktive Wappen zuzuodnen.-So tauchen dort Wappen von König David, Salomon, von Caesar und Karl dem Großen auf - die man kurzer Hand creiert hatte um auch eine historische Kontinuität zu fingieren. Hinzu kamen fingierte Wappen außereuropäischer realer und fiktiver Herrscher wie Saladin , des Priesterkönigs Johannes oder des Königs von Armenieund Äthiopien.
Mit den vermeitlichen Ottonenwappen verhält es sich ebenso.
Feldzeichen der Ottonen waren Wimpel und Banner sowie symbolträchtige Gegenstände wie z.B auf dem Lechfeld die Heilige Lanze.
 
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