War Karl der Große tatsächlich ein überzeugter Christ?

Forseti

Neues Mitglied
Hallöchen zusammen :winke:,
ich bräuchte mal ein paar Denkanstöße für meine Facharbeit.
Inwiefern war Karl der Große ein überzeugter Christ?
Natürlich legitimierte er seine Herrschaft, wie jeder getaufte Herrscher, mit dem Königtum "von Gottes Gnaden".
Führte Missionskriege gegen die Sachsen, Awaren. Integrierte die Bayern, Hessen, Thüringer, Friesen in sein Reich indem er Missionare dort hinschickte, und Bistümer entstehen ließ.

Tat er dies aber nur aus machtpolitischen Gründen, oder auch aus religiösen Motiven?
Habt ihr für die religiösen Motive vielleicht ein paar Belege, die dies verdeutlichen?

Klar ist, das will ich nicht verneinen, dass Karl der Große Christ war und durchaus in das religiöse Leben integriert war.
Er hatte ja auch für eine umfassende Bildungsreform gesorgt.
Aber wenige meiner Quellen gab mir Auskunft über seine Frömmigkeit.

Vielen Dank für die Antworten.
:)
 
Die Frage lässt sich heute leider nicht mehr beantworten, da kaum Selbstzeugnisse von ihm vorliegen, in denen er sich dazu geäussert hätte. Die wichtigsten Quellen zu seiner Regierungszeit bzw. Person wie Einhard stellen ihn selbstverständlich als überzeugten Christen dar, doch inwiefern dies der Wahrheit entspricht weiß: niemand.
 
In dieser Zeit sich öffentlich als nicht gläubiger Christ zu outen, würde man heute wohl als "politischen Selbstmord" bezeichnen.
Die Wahrheit wird man nie erfahren.
 
Da Karl sich mit Mönchen umgeben und das Mönchtum gewissermaßen gefördert hat, halte ich die Möglichkeit, dass er kein Christ war, für nicht gegeben. Die Frage, ob er Christ war, entspringt ja doch offensichtlich dem Unverständnis für die Diskrepanz zwischen dem Christentum als Religion der Nächstenliebe und mittelalterlicher Realität.
 
Als Denkanstoß:
- definiere Frömmigkeit, und schaue, ob Charlemagne bestimmte Kriterien erfüllt.
- frage danach, warum Ludwig der Fromme diesen Beinmane erhielt und vergleiche die Ergebnisse mit seinem Vater
 
Und mach vor allem nicht den Fehler, heutiges Verständnis der Begriffe "christlich", "fromm", "gläubig" etc. einfach so eins zu eins auf die damalige Gesellschaft/Lebenswirklichkeit zu übertragen.
Es ist durchaus diskutierbar, weshalb man damalige Christen oder Nichtchristen aus heutiger Sicht u.U. anders einschätzen würde als damals.
 
Facharbeit ist abgegeben.

Klar - moderne Begriffe wie Staat, Kirche, Frömmigkeit habe ich nicht wirklich pauschal einfach hingeschrieben.

Ich hab mich letztendlich dafür entschieden, dass er ein überzeugter Christ war, hab dazu auch einige Belege, die diese Behauptung stützen.
 
Zurück
Oben