Waren die Chatten wirklich mit den Hethitern verwandt?

Aragorn

Mitglied
Ich hab neulich gelesen,dass die Chatten von den Hethitern abstammten.Hat jemand Infos darüber oder weiß mehr darüber?
 
Ich weiß nur, dass christlich-fundamentalistische Organisationen und Sekten diese Thesen verbreiten und auf folgenden Artikel, der 1962 in der Publikation "The plain truth" (nomen est omen...) erschienen ist, verweisen. 1997 wurde dieser Artikel über die Geschichte Deutschlands veröffentlicht, der in mehreren Sprachen im Netz herumgeistert.

So verlockend die Theorie auch klingen mag, ich halte sie nicht nur aufgrund dieses Hintergrunds, sondern auch wegen des Inhalts für ideologisch-religiös geprägten Schwachsinn (einige Hethiter sollen nach Amerika ausgewandert sein und dort einen Indianerstamm gebildet haben :spinner: ). Wer daran glauben mag, soll dies tun, schließlich haben wir hier gottseidank Meinungsfreiheit. Mit wissenschaftlicher Erkenntnis hat dies allerdings nichts zu tun.
 
Hier die entscheidende Stelle aus Schinis Link in voller Länge (klasse Recherche gnä Frau :bussi: :hoch: :

Den Schwachsinn zu lesen lohnt nämlich.....falls wer sich amüsieren will....



"Der ehemalige Stamm der Chatten

Der Name „Chatten" oder „Hatti", wie man ihn auch manchmal lesen kann, bedeutet im Hebräischen „gewaltsam niederreißen“, „durch Verwirrung außer Kraft setzen“, „umstürzen“, „Furcht einflößen“, „verängstigen“ und „erschrecken". Das Wort Chatten leitet sich vom hebräischen Wort „Hethiter" ab, das oft in der Bibel vorkommt. Die kanaanitischen Hethiter waren ein finsteres Volk, das nach biblischen Berichten im fortwährenden Konflikt mit den Israeliten lag. Diese Hethiter waren Abkömmlinge des dunkelhäutigen Ham.

Es gab aber noch ein anderes Volk mit hellerer Haut, das unter dem Namen Chatten oder Hatti bekannt war. Die Assyrier! Die Geschichtsschreiber wissen und vermerken, daß es zwei unterschiedliche Völker gab, die beide den Namen Chatten oder Hethiter, wie die Bibel sagt, trugen.

In seinem Dictionary of the Bible (Bibellexikon) aus dem Jahre 1899 geht James Hastings auf die nördlichen „Hethiterkönige", die in 1. Könige 10:29 erwähnt sind, ein und erklärt: „Neben den nördlichen Hethitern werden im Alten Testament noch andere Hethiter, die sogenannten ‚Söhne von Heth', Bewohner des südlichen Palästina, erwähnt." (Band II, Stichwort: „Hittites"). Diese Söhne von Heth sind die kanaanitischen Hethiter aus der Linie von Ham (siehe 1.M 10:15). Von ihnen erbat Abraham in 1. Mose 23 eine Beerdigungsstätte für Sara.

Was ist aber mit den nördlichen Hethitern? Hastings deutet auf 1. Könige 10:29, wo Salomo im Handel mit den „Hethiterkönigen" Kriegsmaschinen und -gerät erwirbt. Diese Hethiter sind jedoch nicht die Söhne von Heth, die in 1. Mose 23 erwähnt werden. Die nähere Erklärung für 1. Könige 10:29 in Lange's Commentary ist: „Diese Hethiter sind nicht dieselben wie die aus Kapitel 9, Vers 20, sondern waren von einem unabhängigen Stamm, der wahrscheinlich neben den Syrern lebte [das biblische Assyrien grenzte von Norden her an Syrien an]. 2. Könige 7:6 beschreibt sie in Allianz mit ihren syrischen Nachbarn." (Band 3, Seite 123 von 1. Könige)

Dr. Herman Hoeh gibt einen noch tieferen Einblick in die Bedeutung dieses 1. Könige-Verses: „Die assyrischen Hessen wurden ‚Hethiterkönige' genannt, weil die kanaanitischen Hethiter, von Josua vertrieben, nach Kleinasien auswanderten, wo die Assyrier lebten." (Plain Truth, Jan. 1969, „Germany in Prophecy!")

Es waren die Assyrier selbst, die viele von ihrer eigenen Bevölkerung im westlichen Teil ihres Reiches Hethiter nannten, oder wie aus dem Hebräischen abgeleitet ist: Chatten. Hastings bestätigt diese Tatsache: „Die Assyrier während der Epoche des assyrischen Weltreiches ... brachten den Namen ‚Hethiter' für alle Nationen westlich des Euphrat auf." Er führt weiterhin an, daß der Name Hethiter auf weiter Ebene im westlichen Kleinasien gefunden werden konnte.

Daß zwei verschiedene Völker, die Hethiter oder Chatten genannt wurden, existierten, wird von allen Autoritäten der Geschichtsschreibung zugegeben. Auch die Encyclopedia Britannica erkennt dieses Phänomen an: „Die Identifikation der nördlichen und südlichen Hethiter bereitet allerdings noch Schwierigkeiten und ist noch nicht völlig geklärt. Es scheint, daß sowohl eine Nation der Hethiter als auch ein Volksstamm der Hethiter, der mit dieser Nation nichts zu tun hat, existierten und beide denselben Namen tragen." (11. Ausgabe, Band 13, Stichwort „Hittites"). Wie überaus deutlich diese Aussage ist! Es gab eine Nation, die als Hethiter, Söhne von Heth, und große Krieger bekannt waren. Es gab aber auch eine Stammesbevölkerung, die so genannt wurde, weil auch sie ein hartes und finsteres Volk waren, die andere Nationen niedermetzelten und in Angst und Schrecken versetzten, was der wörtlichen Bedeutung von Hethiter entspricht. Diese waren als assyrische Hethiter bekannt.

Was die kanaanitischen Hethiter angeht, so glaubt Dr. Hoeh, daß sie, nachdem Alexander der Große Asien erobert hatte, ebenfalls in Richtung Nordwesten nach Europa auswanderten. „Dann überquerten sie den Atlantik nach Nordamerika, wo die Kolonisten sie als Chatti-Indianer der mittleren Prärie wieder ausfindig machten."

Die assyrischen Chatten blieben jedoch in Mitteleuropa, was die Encyclopedia Britannica und jeder Student der deutschen Geschichte klar bestätigen kann. Die Britannica bezeichnet die „Chatten" als einen alten deutschen Stamm, der zu Beginn des ersten Jahrhunderts mit den Römern häufig in Konflikt geraten war." (Band 6, Stichwort: „Chatti"). Diese deutschen Chatten, von denen auch der römische Geschichtsschreiber Tacitus schreibt, konnten gewiß keine Söhne von Heth sein, denn diese letzteren waren dunkelhäutig. Die deutschen Chatten stammten von den Söhnen Assurs ab und waren ein hellhäutiges Volk. Von diesem alten Stamm leiteten die späteren Hessen ihren Namen ab.

Auch hier gibt die Encyclopedia Britannica eine wichtige Auskunft: „Die frühstbekannten Einwohner des [deutschen] Landes im ersten Jahrhundert vor Christus waren die Chatten ... Sowohl in Rasse als auch in Sprache waren die Chatten identisch mit den Hessen.'" (Band 13, Stichwort: „Hesse"). Erstaunlich ist, daß im alten Hochgermanischen die Hessen auch Hatti genannt wurden!

Dr. Hoeh schreibt in seinem bereits erwähnten Plain Truth Artikel: „Der westliche Teil des Assyrierreiches war das Hatti-Land ... Die damaligen Assyrierkönige nannten sich selbst Khatti-sars, was soviel wie ‚Kaiser der Hatti' oder ‚Könige der Hatti' bedeutet. Die Großen und Mächtigen der Hatti betrachteten sich selbst als Assyrier ... Die ehemalige Hauptstadt des Hatti-Landes war bei den Römern allgemein als ‚Ninus Vetus' bekannt, das alte Ninive."

Für diejenigen, die ernsthaft nach der Wahrheit über den Ursprung des germanischen Volkes suchen, GIBT ES BEWEISE MEHR ALS GENUG! Hastings schreibt hinsichtlich einiger der frühzeitigen Hethiterdenkmäler: Die Hethiter schienen eine besondere Vorliebe für das Verschmelzen verschiedener Tierarten zu neuartigen, ja geradezu grotesken Kompositionen zu haben" (Dictionary of the Bible, Band II, Stichwort: „Hittites"). Er fährt fort und erklärt, daß die Einführung des DOPPELKÖPFIGEN ADLERS nach Europa den Hethitern zu verdanken ist. Dieses Zeichen war über lange Zeit das Wappentier des Deutschen Reiches!

Einer der ersten germanischen Stämme waren die Chatten. Es besteht kein Zweifel daran, daß sie von den assyrischen Chatten, die in Kleinasien wohnten, abstammen."




Genial...das ist so gut, dass es zweifelsohne eine der hyokkoseschen Verschwörungstheorien sein könnte.... :rofl: :yes:
 
In einem populärwissenschaftlichen Buch über die Hethiter habe ich mal gelesen, daß jemand allen Ernstes die These aufgestellt habe, die Hethiter seien in Wirklichkeit Sachsen gewesen. Vielleicht finde ich die These noch irgendwo. Die Beweislage war auf jeden Fall erschütternd: In hethitischen Texten kommt nämlich die Silbe "nu" verdächtig oft vor...
 
Hethiter & Sachsen

Johannes Lehmann: “Die Hethiter - Volk der tausend Götter”
Populärwissenschaftliches Buch von 1975, in der Tradition von Ceram. Geht sehr ausführlich auf die Anfänge und die Zeit vor den Hethitern ein und dabei der ebenso amüsanten wie nicht völlig unberechtigten Frage nach, ob die Hethiter “nichts als wanderlustige Sachsen waren, die achthundert Jahre später auf ihrem Rückmarsch die Heimat verfehlten und statt in Leipzig in Darmstadt ankamen”. Zumindest die Verwandtschaft mit den alten Hessen hat ihre Befürworter. Leicht verständlich und amüsant erzählte Entdeckungsgeschichte des indogermanischen Volkes mit ausführlichen Hinweisen zur weiterführenden Literatur.
 
Wenn die Chatten tatsächlich aus Vorderasien gekommen wären, müsste sich der fremde Einschlag doch noch heute in Sprache, Aussehen und Kultur anmerken lassen.Da ich aus dem Gebiet komme, dass von den Nachfahren der Hethiter besiedelt sein soll, kann ich mir kaum vorstellen, dass die Chatten aus Anatolien kamen.
 
Legenden üder Legenden üder Legenden.

Es gab mal eine Legende die besagte, dass die (Nieder-) Sachsen von einem Teil des
Alexandrinischen Heeres abstamen würden, das nach den Alexander-Feldzügen
um Europa gesegelt sei und dann an der (deuschen) Nordseeküste landete.

Dies nur so als Beispiel.

Legenden...Legenden...
 
Das Scotichronicon berichtet, das die Scoti (Schotten) von den Ägyptern abstammen. Die Anführer der Emigranten waren Scota eine Pharaonentochter und ihr Mann Gaythelos, ein Skythe oder Grieche. Die Emigration war zur Zeit des Exodus. Der schottische Krönungsstein der Stone of Scone stammt ebenfalls aus Ägypten.
Demnach sind nicht nur die Hessen Hamiten, sondern auch die Schotten und Iren.:rofl:
 
Das ist jetzt nix besonderes, die Schotten haben sich auch schon im 13. Jahrhundert ne Abstammung von den Trojanern erdichtet. Da waren sie ja lange nicht die einzigen.
 
Wie sagt die Legende, wie Westfalen entstand? Als Arminus zum Teutoburger Wald, machte er hinter der Weser Pause und Brüllte: "Fusslahme und Begriffsstutzige Links raus und hier warten!" und er zog weiter und sie gehorchten, gehorchten, gehorchten.........so jetzt wisst ihr wie die Westfalen entstanden.
 
@askan:
Gut dass meine Vorfahren nicht aus Westfalen sondern aus Engern kommen!
 
Hallo,
die Mär von der Verwandtschaft der Chatti und Hatti ist lediglich aufgrund ihrer Namensgleichheit endstanden. Beides waren indogermanische Völker, doch während die einen im ersten Jahrtausend v. Chr. in Kleinasien völlig verschwinden, so daß ihr Name uns lange Zeit nur aus der Bibel bekannt war, erscheinen die anderen im ausgehenden Jahrtausend v. Chr. Nichts einfacher als daß man nun eine Wanderung von Kleinasien nach Hessen annahm. Hinzu kommt eine erste Übersetzung des Hethitischen: Nu nindan ezzateni wadar ma kuteni. Nu=sächsisches nun, ezzateni=essen, wadar=water.
Trotz allem, die Chatten haben, außer der indogermanischen Herkunft, nichts mit den Hethitern zu tun. Selbst der Name der Hethiter ist vor-indogermanisch. Die eingewanderten Völker indogermanischer Herkunft sprachen nesili, man müßte sie also Nesier nennen.
Die Chatten nun sind Germanen, die sich in der letzten Hälfte des letzten vorchristlichen Jahrtausends, irgendwann zwischen 300 und 100 v. Chr. in Hessen ansiedelten. Ihre Vorfahren stammen z.T. aus der Jastorf-Kultur Mitteldeutschlands, nicht aber aus Anatolien. Auch ihr Name ist germanisch. Er wird wahrscheinlich mit hathu-Krieg, Kampf zusammenhängen, so daß ihr Name so etwas wie "die Krieger, die Kriegerischen" bedeuten könnte.
Das heißt also die Verwandtschaft der Chatti und Hatti ist, abgesehen von ihrem gemeinsamen indogermanischem Ursprung, ABSOLUTER KÄSE.
 
Dass die Chatten in wirklichkeit Hethiter sind und auch Hattusa in
Kleinasien gegründet haben, das schreibt auch die Zeitschrift Museion
2000. Aber die schreiben viel wenn der Tag lang ist.
 
Wobei mir gerade noch einfällt, der Name der Hethiter ist wohl nicht der der indogermanischen Eroberer, sondern der kleinasiatischen Vorbevölkerung. Somit wäre ein Gleichklang sogar nur zufällig.
 
Die Hattier gelten als kleinasiatische Vorbevölkerung der Hethiter. Ihre Sprache - das Chattisch oder Protohattisch - ist im 15. Jh. v. Chr. ausgestorben und nur überliefert in Keilschrifttexten der Hethiter, meist in stark fehlerhafter hethitischer Übersetzung, sowie indirekt durch Lehnwörter und Namen in hethitischen, palaischen und altassyrischen Texten. Obwohl der geringe Textbestand die moderne Forschung erschwert, hat man festgestellt, dass das Hattische keiner bekannten Sprachfamilie angehgört.

Weder die Hattier noch die Hethiter können mit unseren alten Chatten verwandt sein. Das schließen Zeit, Raum und Linguistik aus.
 
Der Name der Chatten ist, soweit ich das erinnere mal gelesen zu haben, mit dem Wort Katze verwandt. Soll nicht auch die Katze das Totemtier der Chatten gewesen sein, so wie der Hirsch das Totemtier der Cherusker? :grübel:
 
Cleopatra Aelia schrieb:
Der Name der Chatten ist, soweit ich das erinnere mal gelesen zu haben, mit dem Wort Katze verwandt. Soll nicht auch die Katze das Totemtier der Chatten gewesen sein, so wie der Hirsch das Totemtier der Cherusker? :grübel:

Liebe Cleopatra,
das glaube ich kaum. Es stellt sich doch dann die Frage, ob es zu dieser Zeit schon Katzen in Hessen gegeben hat und warum die Chatten sich nicht ein stärkeres Tier ausgesucht haben sollen?:confused:
 
Die Chatten nun sind Germanen, die sich in der letzten Hälfte des letzten vorchristlichen Jahrtausends, irgendwann zwischen 300 und 100 v. Chr. in Hessen ansiedelten. Ihre Vorfahren stammen z.T. aus der Jastorf-Kultur Mitteldeutschlands, nicht aber aus Anatolien. Auch ihr Name ist germanisch. Er wird wahrscheinlich mit hathu-Krieg, Kampf zusammenhängen, so daß ihr Name so etwas wie "die Krieger, die Kriegerischen" bedeuten könnte.

Aktuellere Theorien gehen sogar davon aus, dass die Chatten zuerst im späten 1. Jh. v. Chr. in Norddeutschland auftauchen. Nach den antiken Quellen haben sich die Bataver im übrigen von den Chatten abgespaltet, bevor sie an den Niederrhein zogen. Auf jeden Fall scheinen die Chatten gemäß einiger Forscher wohl erst nach den Feldzügen des Drusus (also 8 v. Chr.), vielleicht sogar noch etwas später, in ihr nordhessisches Siedlungsgebiet gekommen zu sein.
 
Lieber Heinz,

heinz schrieb:
Liebe Cleopatra,
das glaube ich kaum. Es stellt sich doch dann die Frage, ob es zu dieser Zeit schon Katzen in Hessen gegeben hat und warum die Chatten sich nicht ein stärkeres Tier ausgesucht haben sollen?:confused:

Wildkatzen hat es durchaus schon damals in den hessischen Wäldern gegeben. Und warum soll man unbedingt nur ein starkes Tier als Totem benutzen. Es kann ja auch ein schlaues, gewandtes Tier sein oder eines, welches sehr wohl weiß, sich geschickt in den Wäldern zu bewegen. Und dieses sind durchaus Eigenschaften, die auf die Wildkatze zutreffen.
 
Chatten - Hethiter ?

Die einzig stichhaltige Beweisführung, ob Chatten und Hethiter etwas miteinander zu tun haben, ist meiner Ansicht nach der Nachweis, dass die Hethiter "Handkäs mit Musik" gegessen und dazu ihren "Äppelwoi" aus dem "Bembel" getrunken haben. :D

Da gibt's dann nichts mehr wobei man sich noch geirrt haben könnte.
 
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