Warnschilder anno dazumal

Anteeru

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Hallo, Leute.

Ich suche ein gute Quelle / Veröffentlichung zu Warnschildern in der Geschichte. Verkehrzeichen traten ja ca. Mitte / Ende 19. Jh. auf, aber nach ihnen suche ich nicht.
Vielmehr suche ich nach Schildern aus Mittelalter / Renaissance, die z.B. vor gefährlichen Wegen (im Gebirge), vor Steinschlägen oder auch auf großen Baustellen (z.B. Kirchenbauten) warnten. Dabei ist es für mich einerseits auch interessant, vor was gewarnt wurde, das können also auch Dinge sein, die man u.U. heute im Reich des Aberglauben o.Ä. ansiedeln würde, andererseits aber auch, wie in unseren Gefilden (europäischer Raum) gewarnt wurde: Mit welcher Zeichensprache, in welchen Schriften, auf welchem Material (Holz, Stein, Stoff), ob aufgemalt, eingraviert, eingeritzt usw.. Gibt es da u.U. eine schöne Veröffentlichung, die ich bis jetzt nicht aufgetrieben habe?

Vielen Dank im Voraus,
Matthias
 
Gibt es da u.U. eine schöne Veröffentlichung, die ich bis jetzt nicht aufgetrieben habe?

D.h., so etwas gibt es tatsæchlich? Ich bin da sehr neugierig, kannst du mal zeigen, was du so gefunden hast? Ich hætte eher angenommen, dass es derartige Beschilderungen im Mittelalter nicht gab.

Gruss, muheijo
 
Vom Mittelalter fällt mir da nichts ein aber die Antike kannte durchaus Verbots-oder Warnschilder wie "Cave canem "(vorsicht Hund) oder auf dem Foto von einer Latrine einer pompejianischen Kneipe "Cacator, cave malv" (derb übersetzt "daneben scheißen bringt Unglück"
 

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Ich kenne ein Schild aus einer spanischen Bibliothek (Salamanca), welches mit Exkommmunikation droht, wenn ein Buch gestohlen wird. Ich würde es aber frühneuzeitlich einordnen, so 17. Jhdt. Wird dort mittlerweile als Faksimile vertrieben.
 
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Hallo, alle zusammen, und Danke für eure Antworten! :)

Leider, muheijo, habe ich keinerlei Veröffentlichung zum Thema gefunden, hab es aber irgendwie im Gefühl, dass es etwas in der Art geben müsste. Zum einen denke ich mir, dass die Idee nahe liegt, dass Warnhinweise hilfreich sein oder gar Leben retten können. Und darum wird sie in vergangener Zeit auch den Menschen immer wieder als sinnvoll erschienen sein, was die Existenz von Warnschildern in der Geschichte für mich sehr, sehr wahrscheinlich macht und sie vermutlich auch garnicht so selten waren. Über den Erhaltungszustand dieser Alltagsgegenstände bin ich natürlich unsicher. Wenn es Banner, Holztafeln oder Bemalungen waren, nagt der Zahn der Zeit sie schnell aus unserem Gedächtnis. Aber es gibt eben auch die Glücksfälle. Zudem existieren aus dem Mittelalter reichhaltige schriftliche Quellen, die bei archäologischer Ebbe dennoch Auskunft über soetwas geben müssten. Vielleicht hat ja jemand hier eine Ahnung, wo man so eine Quelle finden könnte. :cool:


Viele Grüße,
Matthias
 
Hallo Anteeru,
zu deiner Suche nach alltäglichen Warnhinweisen auf Schildern aus Mittelalter und Renaissance denke ich:
- geschriebene Warnungen dürften entlang der hohen Analpabetenrate eine eher sehr bescheidene Wirkung gehabt haben.
- wie viel Interpretationsspielräume oder Verständnisprobleme und somit Effektivität ein aufgemalter Hinweis dem mittelalterlichen Durchschnittsverstand bot ...? Nicht zuletzt angesichts vieler kleinsträumiger Territorialeinheiten würde ich, wenn überhaupt, Darstellungen extrem individualistischer Ausprägung andenken.

Vielleicht wäre eine Suche nach "Schildern" im übertragenen Sinne zielführend. Begegnet ist mir da noch nichts, bin allerdings in Mittelalter wie Renaissance wissend auch so gar nicht "heimisch".
Ein Kerl am Pranger oder ein zur Schau gestellter Hingerichteter waren sicher allgemein verständliche Symbole mit gewissem Warncharakter, dass es besser wäre, dies oder jenes an eben diesem Flecken Erde besser nicht zu tun.
Vielleicht gab's aber ja tatsächlich eine dem Reisenden verständliche Symbolik für ein am Wegesrand platzierbares Zeichen mit dem sinngemäßen Inhalt: "ACHTUNG - Raubritter voraus!" Wäre spannend! ;)

Allerdings vermute ich, dass der Mensch des Mittelalters die für einen risikoloseren Alltag nötigen Informationen mit Nachbarn oder beim Bier in der Pinte getauscht hat. Die Eigenverantwortung lag meines Erachtens damals um ein Deutliches höher als heutzutage.
 
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Kein Schild dafür Flagge

@Anteeru
Ein Zufallsfund:
Die heute in der Schifffahrt gebräuchliche Quarantäne-Beflaggung mittels gelb geht möglicherweise auf das Mittelalter zurück. Bei Pestausbruch soll zwecks Warnung eine gelbe Fahne über Städten aufgezogen worden sein. Vielleicht ergibt eine Suche in dieser Richtung ja noch weitere mittelalterliche Warnhinweise.
Nachstehend (leider ohne Quellenangaben) ein Link zur Verwendung der Farbe gelb in historischem Kontext:
Die Farbe Gelb
 
Mir ist das jetzt auch im Zusammenhang mit dem Thema Straßenbau im 18.Jh. aufgefallen, dass alle möglichen Werk- und Fahrzeuge, Behältnisse und diverse Materialien (Sand, Kies, Holz, Schlacken usw.) in den Quellen erwähnt werden, aber sowas wie Leiteinrichtungen, Warnschildern (ähnlich dem heutigen VZ 123) oder auch nur simpelste Absperrungen zur Absicherung von Passanten komplett fehlen.
 
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