Warum gaben die Juden den Assyrischen Könige andere Namen ?

Assyrian

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Warum gaben die Juden den Assyrischen Könige andere Namen ?


gab es einen bestimmten Grund dafür?

Hier ein paar bsp.:
Tukulti-apil-Ešarra III. - Tiglat-Pileser III.


Šarrum-ken II. - Sargon II.


Aššur-ahhe-iddina - Asarhaddon


Aššur-bani-apli - Assurbanipal








ach ja eine Frage hätte ich da noch!

gab es den einen König der Ninos hieß???


Spätere Autoren wie Ktesias berichten, Ninos sei durch den König Ninos gegründet worden (so wie Babylon durch Belos), wissen aber sonst wenig Konkretes zu berichten. Die Beschreibung des Grabmals des Ninos bei Diodor lässt vermuten, dass man zu dieser Zeit den ganzen Tell mit den Ruinen des Grabmals gleichsetzte. Strabo (Geographika 16, 2) berichtet von der Stadt Ninus, die von König Ninus, dem Gemahl der Semiramis gegründet wurde. Sie war größer als Babylon und lag in Aturien, durch den Fluss Lykos von Arbela geschieden. Ninus wurde nach der Niederlage der Syrer gegen die Meder zerstört.

König von welchem Land ???

Und ab wann nannte man die Assyrer,,, Syrer?? Gibt es da einen Unterschied ?

Quelle:Ninive ? Wikipedia
 
Das könnte daran gelegen haben, dass das Hebräische nicht dieselben Laute wie das Akkadische wiedergeben konnte. Oder aber, dass das Hebräische als verwandte Sprache des Akkadischen sich schlicht anders entwickelt hat und die Namen eben Hebräisch und nicht Akkadisch wiedergegeben wurden.
 
Ich meine nicht das es an den Lauten lag..

wenn wir uns Assur-ahhe-iddina ansehen nannten sie den akkadischen Assur - Asar

und das taten sie bei Assur-bani-apli nicht - Assur-bani-pal

immer noch keine antwort gefunden :(
 
Wenn Du die Vokale der Namen wegläßt und die Silben ein bißchen anders voneinander trennst, siehst Du, daß sie so unterschiedlich gar nicht sind. Man weiß ja bei ausgestorbenen semitischen Sprachen gar nicht, wie sie ausgesprochen wurden, zumal die Schrift die Vokale oft nicht wiedergibt. Dann kommt noch dazu, daß bestimmte Konsonanten manchmal auch austauschbar sind, ohne daß damit ein Bedeutungswechsel einhergeht: š und s, g und k zum Beispiel.
Da Hebräisch nun mal eine andere Sprache ist, sind solche kleinen Unterschiede nur zu erwarten.
 
Ob dieser Ninos auf eine historische Person zurückgeht, ist wohl unmöglich mit Sicherheit zu sagen. Einen assyrischen König, der so oder so ähnlich hieß, gab es jedenfalls nicht, was aber nicht viel heißen muss, da der Name eines allfälligen historischen Vorbildes auch bloß vollständig verfremdet worden sein kann. Aber wenn es einen Ninos gab, dann kann er jedenfalls nicht viel mit dem Ninos der Sage zu tun gehabt haben, da das, was über diesen überliefert wurde, historisch überhaupt keinen Sinn ergibt.
 
Hallo Assyrian,

jedes Volk hat andere Sprachen, Dialekte und Laute. Stell dir vor, die Deutschen und die Chinesen hätten sich genau heute zum ersten mal getroffen und voneinander erfahren. Die Geschichtsschreiber würden dann natürlich sofort anfangen darüber zu schreiben und versuchen die Namen zu erklären. Heute kennen die meisten Menschen der Erde mindestens ihre Landessprache und Englisch, meistens auch noch ein paar Bruchstücke von anderen Sprachen.

1. Weil wir die Sprachmelodie und Lautsprechung von anderen Sprachen mitbekommen, können wir sie leichter lernen. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit konnten die meisten Chinesen beispielsweise wirklich kein "R" (merkt man auch heute noch in der übertriebenen Parodie "Flühlingslolle" ;)) aussprechen, weil dieser Laut in deren Sprache (Mandarin, Altmandarin) garnicht existiert. In den indogermanischen Sprachen dagegen (mit Vorreiter Deutsch) ist der Laut ein wichtiger Bestandteil der täglichen Aussprache. Ich erinnere mich da auch an das Buch Daniel in der Bibel. Daniel und seine Gefährten kamen als Gefangene und Gelehrte an den Hof Nebukadnezars. Wie du sicher weißt, war er König von Babylonien. Auch er gab den Juden andere Namen. Warscheinlich weil er die richtigen nicht aussprechen konnte.

2. Die Bedeutung von Namen hat sich im Laufe der Zeit sehr verändert. Heute suchen wir die Namen für unsere Kinder meist nach dem schönen Klang aus. Eine lange Zeit früher, wurden die Namen nach berühmten Personen oder Heiligen ausgesucht, mit denen die Eltern ihr Kind identifizieren wollten. Weit davor aber, wurden die Namen nach Bedeutungen ausgesucht. Es gab keine festgeschriebenen Namen. Man suchte sich eine Eigenschaft des Vaters oder des Neugeborenen aus und benutzte das dazu passende Adjektiv als Namen. Oft wurden diese noch abgekürtzt, damit sie sich besser als Rufnamen eignen. Ein Beispiel:
Der Römische Kaiser Caligula hieß keinesfalls seit seiner Geburt Caligular. Es ist kein "Vorname", wie viele denken. Caligular ist einfach ein scherzhafter Spitzname den er seit seiner Kindheit trug. Es heißt nicht mehr als "Stiefelchen", weil er als Kind gerne Soldat spielte und die passenden, viel zu großen Stiefel trug. (muss putzig ausgesehen haben ;))
Wenn jetzt ein Jude (oder politisch korrekt Hebräer) seinen Freunden von einem assyrichem König erzählen wollte, dan setzte er einfach den für ihre Sprache passenden Namen für die Bedeutung des assyrischen Namen ein.

So einfach ist das. ;)

MfG,
Alex
 
Genau genommen fängt das Problem oder Missverständnis noch einen Schritt früher an. Was Assyrian eingangs als jüdisch bezeichnet, ist gräzisiertes, also der griechischen "Zunge" angepasstes Hebräisch. Wo ein s steht, steht im Hebräischen ein "Schin". Moses heißt ja eigentlich auch Mosche. Das -es am Ende, wie das -on bei Sargon, sind gebräuchliche griechische Namensendungen (wie ich mal als bekannt annehme).
Dass im Hebräischen normalerweise keine Vokale geschrieben werden, wurde schon erwähnt. Der einzige Vokal in Assurbanipal ist das Aleph am Anfang; er wird also ungefähr Aschrbnpl geschriieben
 
Oh, Liborius du unterschätzt da die babylonische Sprachverwirrung.:winke:
Das Original des Buches Daniel ist teilweise in aramäischer Sprache verfasst. Andere Passagen sind hebräisch. Es gibt dann noch einen apokryphen Teil, der nur in griechisch vorliegt. (Welche ist jetzt die jüdische Sprache?)

Nun jetzt zur Sache: Mutmaßliche Autoren des Buches Daniel (und auch jene der anderen Teile des Alten Testaments) sprachen aller Wahrscheinlichkeit bereits aramäisch als Muttersprache und benutzen das Hebräische (offenbar nicht ganz konsequent) lediglich als Schrift- und Sakralsprache.
Man könnte ja auf die Idee, dass sie Hebräisch mit aramäischen Akzent schrieben, dachten oder auch sprachen.
Der Name Nebukadnezar II. dürfte daher auch der aramäischen Pronunciation geschuldet sein.
Über die Umwege der aramäischen, hebräischen, griechischen, lateinischen Sprache kamen die Namen der babylonischen Könige ins Deutsche. Mit Silbenschwund ist da zu rechnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh, Liborius du unterschätzt da die babylonische Sprachverwirrung.:winke:
Keineswegs und mir ist auch bewusst, dass es eine jüdische Sprache nicht gibt (nur eine jiddische). Aber ich habe gewisse Mutmaßungen, was der Assyrian damit gemeint haben könnte und was in diesem Zusammenhang die Rolle des Aramäischen sein könnte.
Da A. aber "verschwunden" ist, hätte ich ohne den Beitrag des Zaren den Thrad als abgeschlossen betrachtet und meinen "Senf" nicht mehr dazugegeben.
 
Genau genommen fängt das Problem oder Missverständnis noch einen Schritt früher an. Was Assyrian eingangs als jüdisch bezeichnet, ist gräzisiertes, also der griechischen "Zunge" angepasstes Hebräisch.

Genau das meinte ich bei meinem ersten Punkt. Für andere nicht aussprechbare Laute werden verändert, damit die Landsleute sie besser aussprechen können. Genauso werden natürlich auch anderssprachige Namen mit dort üblichen Namensendungen versehen, wie -os im Griechischen und -us im Lateinischen.

Weitere schöne Beispiele für Übersetzungen von Namen in die Landessprache sind die Henry-Könige von England, die im Deutschen alle samt Heinrich heißen; die zahlreichen Lois, die mit Ludwig übersetzt wurden und als bestes Beispiel Arminius: allein dieser Name ist schon die Übersetzung eines germanischen Namens, von dem der Ursprung nicht mehr bekannt ist. In der Zeit des Deutschen Nationalstolzes und Einheitsgefühls kam dann noch ein dritter (falscher) Name, nämlich Herrmann der Cheruskerfürst.
 
Bei "Arminius" weiß man nicht einmal, ob der Name überhaupt irgendetwas mit dem originalen germanischen Namen zu tun hat, aber es wird eher vermutet, dass es keine Übersetzung ist, sondern Arminius bei seiner Einbürgerung von den Römern einen neuen Namen erhielt.
 
Hallo Assyrian,

jedes Volk hat andere Sprachen, Dialekte und Laute. Stell dir vor, die Deutschen und die Chinesen hätten sich genau heute zum ersten mal getroffen und voneinander erfahren. Die Geschichtsschreiber würden dann natürlich sofort anfangen darüber zu schreiben und versuchen die Namen zu erklären. Heute kennen die meisten Menschen der Erde mindestens ihre Landessprache und Englisch, meistens auch noch ein paar Bruchstücke von anderen Sprachen.

1. Weil wir die Sprachmelodie und Lautsprechung von anderen Sprachen mitbekommen, können wir sie leichter lernen. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit konnten die meisten Chinesen beispielsweise wirklich kein "R" (merkt man auch heute noch in der übertriebenen Parodie "Flühlingslolle" ;)) aussprechen, weil dieser Laut in deren Sprache (Mandarin, Altmandarin) garnicht existiert. In den indogermanischen Sprachen dagegen (mit Vorreiter Deutsch) ist der Laut ein wichtiger Bestandteil der täglichen Aussprache. Ich erinnere mich da auch an das Buch Daniel in der Bibel. Daniel und seine Gefährten kamen als Gefangene und Gelehrte an den Hof Nebukadnezars. Wie du sicher weißt, war er König von Babylonien. Auch er gab den Juden andere Namen. Warscheinlich weil er die richtigen nicht aussprechen konnte.

2. Die Bedeutung von Namen hat sich im Laufe der Zeit sehr verändert. Heute suchen wir die Namen für unsere Kinder meist nach dem schönen Klang aus. Eine lange Zeit früher, wurden die Namen nach berühmten Personen oder Heiligen ausgesucht, mit denen die Eltern ihr Kind identifizieren wollten. Weit davor aber, wurden die Namen nach Bedeutungen ausgesucht. Es gab keine festgeschriebenen Namen. Man suchte sich eine Eigenschaft des Vaters oder des Neugeborenen aus und benutzte das dazu passende Adjektiv als Namen. Oft wurden diese noch abgekürtzt, damit sie sich besser als Rufnamen eignen. Ein Beispiel:
Der Römische Kaiser Caligula hieß keinesfalls seit seiner Geburt Caligular. Es ist kein "Vorname", wie viele denken. Caligular ist einfach ein scherzhafter Spitzname den er seit seiner Kindheit trug. Es heißt nicht mehr als "Stiefelchen", weil er als Kind gerne Soldat spielte und die passenden, viel zu großen Stiefel trug. (muss putzig ausgesehen haben ;))
Wenn jetzt ein Jude (oder politisch korrekt Hebräer) seinen Freunden von einem assyrichem König erzählen wollte, dan setzte er einfach den für ihre Sprache passenden Namen für die Bedeutung des assyrischen Namen ein.

So einfach ist das. ;)

MfG,
Alex

Ich denke, ganz so einfach ist das doch nicht, um beim Beispiel Caligula zu bleiben, also:
Gaius Caesar Augustus Germanicus

- ist weit mehr als nur ein “Erkennungsname”; bei Namen der Antike ist die Herkunft, der Stand, in diesem Falle auch die ethnische Herkunft, oder ethn. Verbindung, Ehrentitel, sowie der Berufsstand erkennbar.

Vor allem lässt der Name in der Antike die soziale Position eindeutig erkennen, heute kann „Herr Müller“ (vom Namen her) Abgeordneter, oder auch bei der Müllabfuhr beschäftigt sein.
 
Bei "Arminius" weiß man nicht einmal, ob der Name überhaupt irgendetwas mit dem originalen germanischen Namen zu tun hat, aber es wird eher vermutet, dass es keine Übersetzung ist, sondern Arminius bei seiner Einbürgerung von den Römern einen neuen Namen erhielt.

Genau weiß mans nicht, aber ein Herr Groth? berichtet in einem "Sagenborn" von Sagen über einen "Herrn Ermin/ Armin. im Weserbergland
 
Ich denke, ganz so einfach ist das doch nicht, um beim Beispiel Caligula zu bleiben, also:
Gaius Caesar Augustus Germanicus

- ist weit mehr als nur ein “Erkennungsname”; bei Namen der Antike ist die Herkunft, der Stand, in diesem Falle auch die ethnische Herkunft, oder ethn. Verbindung, Ehrentitel, sowie der Berufsstand erkennbar.

Vor allem lässt der Name in der Antike die soziale Position eindeutig erkennen, heute kann „Herr Müller“ (vom Namen her) Abgeordneter, oder auch bei der Müllabfuhr beschäftigt sein.
Wie bitte? Das war weder bei griechischen noch bei römischen Namen der Fall. "Germanicus" bezieht sich doch nicht auf die ethnische Herkunft, sondern ist der vom Vater ererbte Siegesname. "Augustus" ist quasi der Titel, den Caligula als Kaiser führte. Sein eigentlicher Name lautete "Gaius Claudius Nero Caesar Germanicus". Normale Römer führten bekanntlich einen dreigliedrigen Namen, der den persönlichen Vornamen, das Geschlecht und die Familie angab, aber doch nicht den Beruf.
Griechen hatten eigentlich nur einen Vornamen, aber oft wurde dazu noch der Zusatz "Sohn des ..." geführt.
 
Wie bitte? Das war weder bei griechischen noch bei römischen Namen der Fall. "Germanicus" bezieht sich doch nicht auf die ethnische Herkunft, sondern ist der vom Vater ererbte Siegesname. "Augustus" ist quasi der Titel, den Caligula als Kaiser führte. Sein eigentlicher Name lautete "Gaius Claudius Nero Caesar Germanicus". Normale Römer führten bekanntlich einen dreigliedrigen Namen, der den persönlichen Vornamen, das Geschlecht und die Familie angab, aber doch nicht den Beruf.
Griechen hatten eigentlich nur einen Vornamen, aber oft wurde dazu noch der Zusatz "Sohn des ..." geführt.


Selbstverständlich!

Jene Römer, welche bei der Müllabfuhr im alten Rom arbeiteten (siehe mein Vergleich oben), hatten einen Ehrentitel, einen dynastischen Familiennamen, und gehörten ihrem Namen nach, dem Ritter- bzw. dem Adelsstand an!

Caesar Augustus im Namen gibt es nur bei Kaisern!
[FONT=&quot](und gibt automatisch den Berufsstand einer regierenden Klasse wieder)
[/FONT]
Falls es einen Müllmann mit Caesar Augustus als dessen Name im alten Rom gab, bitte unbedingt posten!

Soweit ich mich erinnern kann, stand auf das unerlaubte führen adeliger Namen die Todesstrafe, sowie dem Tragen der kaiserlichen Farbe Rot.


:)

(die Namen dieser Familie um Augustus sind fast immer identisch, nur die Reihenfolge wird geändert und ein Eigenname wird hinzugefügt)
 
Zuletzt bearbeitet:
"Caesar" war ursprünglich ein ganz normaler Familienname aus dem Geschlecht der Iulii, erst in der Kaiserzeit wurde er Teil der Kaisertitulatur. Eine spezielle Titulatur hatten aber auch nur die Kaiser, bei jedem anderen Römer konnte man am Namen keineswegs erkennen, ob er Müller, Bäcker, Zuhälter, Schreiber, Gastwirt oder Senator war, und die ethnische Herkunft schon gar nicht. Aber sogar die Abstammung ließ sich aus dem Namen nicht zuverlässig ableiten, da Freigelassene den Geschlechternamen ihres vormaligen Besitzers erhielten. Ein "Iulius" war somit keineswegs zwangsläufig biologischer Angehöriger des Geschlechts, sondern vielleicht nur ein Freigelassener.
 
Das ist schlicht und einfach falsch:

Die Julier oder Iulier (lateinisch: Iulii oder gens Iulia) waren ein angesehenes altrömisches Patriziergeschlecht, das aus Alba Longa stammte. Ihren Namen leiteten sie vom sagenhaften Stammvater Iulus ab, der Legende nach ein Sohn des trojanischen Adligen Aeneas und Gründer und erster König Alba Longas, der Mutterstadt Roms. Über Aeneas, Sohn der Aphrodite (lat. Venus), sahen sich die Julier auch in göttlicher Abstammung. Insbesondere Gaius Iulius Caesar betonte diese königlich-göttliche Herkunft.

Julier ? Wikipedia

:)

Jetzt möchte ich endlich den Müllmann im alten Rom selber Herkunft sehen!
 
Der Treverer Iulius Classicus und der Bataver Gaius Iulius Civilis waren demzufolge also auch altadlige römische Patrizier ...:pfeif:
(Die beiden waren allerdings keine Freigelassene, sondern man erhielt auch bei der Einbürgerung den Geschlechtsnamen des Patrons.)

Und Ciceros Freigelassener Marcus Tullius Tiro war natürlich ein echter Tullier.:pfeif:
 
Zuletzt bearbeitet:
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